Lieber Border Collie und Aussie-Halter...

  • Australian Shepherd und Border Collies sind meine absoluten Lieblingshunde. Sie sind nicht nur wahnsinnign schöne Tiere, ich liebe auch ihren Charakter, ihr Wesen, einfach ihre ganze Art. Eine Bekannte von mir hat eine BC Hündin aus der BC Rescue und das ist wirklich ein fantastischer Hund. Ein Mann der früher bei uns im Haus gewohnt hat, bevor wir umgezogen sind, hatte einen Australian Shepherd. Blue Merle, mein absoluter Traumhund. Ich habe tonnenweise Bücher gelesen, mich informiert, mir den BC meiner Freundin ausgeliehen usw. Mein Golden Retriever ist Mittle letzten Jahres gestorben. Nach langer Trauerzeit habe ich mich dazu entschlossen einen neuen Hund aufzunehmen.
    Ich bin seit April stolze Besitzerin eines Hundes aus Spanien, ein Mix aus Gott weiss was allem, engagiere mich seither noch aktiver für den Tierschutz und fühle mich gut dabei. Warum es kein Border oder Aussie geworden ist? Weil ich mich ehrlich eingestehen musste dass es, obwohl es meine liebsten Hunde sind, leider keine Hunde für mich sind. Ich könnte ihnen nicht gerecht werden, vielleicht einem Aussie noch eher als einem Border, aber unsere Lebensumstände lassen es eben nicht zu. Mein Hund kann jeden Tag mit meinem Freund auf die Arbeit, da gibt es noch andere Hunde, also total praktisch, nur den ganzen Tag beschäftigt werden ist da nicht. Da wird sich selbst beschäftigt in Form von Spielen mit anderen Hunden und im Garten rumtoben. Ich gehe dann gegen Nachmittag mit ihm spazieren und da wird dann beschäftigt was das Zeug halt aber für einen BC viel zu wenig...
    Bei mir hat Gott sei Dank die Vernunft über die (falsche?) Hundeliebe gesiegt – und dass mit der Vernunft war echt ein Einzelfall!
    Aber mit etwas Phantasie steckt vielleicht auch etwas BC in meinem Hund...

  • ich bin auf den bordercollie wegen dem film "schweinchen namens babe" gekommen. mittlerweile hab ich den dritten; aber keiner von den biestern redet mit mir. so schlau sind die also auch wieder net....

    nein - im ernst . der fisch stinkt doch am kopf. sprich, die hobby-züchter, die nur um des umsatz willens ihre welpen verkaufen, an jeden der sich einen bordercollie einbildet. und dann kommt natürlich der käufer.
    man bekommt immer den hund den man will. wie schon flyingpaws schilderte, die ihren ersten border "kaputtgespielt" hat. so nach dem motto, ich hab ein hyperaktives kind und geb ihm noch ecstasy.
    warum gibt es den soviele rescue-stationen für borders ?

    unterm strich ist ein bordercollie in erster linie mal ein hund. freilich mit einigen spezifitäten ausgestattet.
    ich wollte borders, weil ich mit meinen hunden aktiv sein will. ich hab spass an dem ganzen spektrum "borderbeschäftigung". patchwork-mässig, von jedem ein bisschen, völlig ohne wettkampfergeiz.
    (was ja wieder ein eigener thread wäre). wir spielen frisbee, ohne in ein junkie-verhalten zu fallen. wir machen unterordnung, weils wichtig ist. wir betreiben agility auf trainingsniveau (ohne hohe sprünge), weils eine schöne interaktive beschäftigung ist und eine art körper-kommunikation. im urlaub besuchen wir hüteseminare, ohne das ziel irgendwann bei einem trial zu starten.
    kurzum wir leben zusammen und versuchen unsere gemeinsamen spassfaktoren zu haben.
    und auch noch wichtig, meine hunde verstehen das "pause"-kommando. wir gönnen uns schon auch ruhe. denn es hat schon auch was, mit seinen hunden auf der couch "kontaktzuliegen" und in die glotze gucken.

    ich lebe mit hunden; und es sind bordercollies. genug der rechtfertigung.

    schöne grüsse aus bayern

  • Warum genau diese Rasse?
    Kann ich beantworten. Dauert nur länger. Aber bitte:

    Früher, das war vor ca. 3 Jahren, habe ich Hunde gehasst. Ehrlich, ich mochte sie nicht, sie haben mich beim Joggen genervt, das Gekläffe hat mich genervt, ich habe nicht verstanden, warum sich Menschen mit Hunden beschäftigen, warum sie sich "sowas" anschaffen und zu hause halten müssen. Mein Bruder hatte mal einen "Kampfhund" aus dem Tierheim. Ich sollte einmal mit ihm Gassi gehen, da stürzte er sich auf einen Spitz und zerbiss ihm fast die Kehle. Ein paar Jahre später wurde ich von einem Hund in die Wade gebissen. So richtig. Der hing da in meinem Bein und ich schüttelte mich und dann ließ er irgendwann ab. Ich hab ein schönes Schmerzensgeld bekommen, das war das einzige Positive Erlebnis, das ich bis dahin mit Hunden hatte.

    Da wusste ich nicht, dass es Australian Shepherds gibt.

    Ich hatte vor ein paar Jahren meinen Freund kennengelernt. Eines Tages kam ich zu ihm in die Wohnung und da begrüßte mich Molly, ein großer schwarzer böser Hund - der ehemalige WG-Hund meines Freundes, der nun mit seinem Herrchen aufs Land gezogen war - der mich gleich mal ansprang und lautstark anbellte. Ich schmiss mich in den nächsten Sessel und hatte einfach nur Angst. Ok, ich riss mich zusammen. Es ging. Sie tat mir tatsächlich nichts. Wenig später sollte ich mit ihr vor die Tür gehen, sie musste kurz pieseln, bevor wir mit dem Auto wegfahren wollten. Ich fragte: ok, wo ist die Leine? Mein Freund darauf: Wieso Leine? Der Hund hat keine Leine. Geh ohne. Ich ging. Molly ging vor, sie kannte den Weg. Als sie sich ein paar Meter von mir entfernte (ich hatte Angst, sie würde auf die 4spurige Straße vor unserer Haustür laufen) rief ich sie und sie stand sofort neben mir und schaute mich an mit einem Blick: Hier bin ich, was machen wir jetzt?

    Was mich an dieser Aussie-Hündin, die wir seitdem immer wieder sitteten (manchmal über Wochen!), so faszinierte, war ihre Aufgeschlossenheit. Sie war immer da. Sie machte alles mit. Der Hund kann auf dem Motorroller mitfahren, sie fährt im Sessellift mit! Sie ist so unglaublich hell und anpassungsfähig, sie stellt sich in Sekunden auf neue Situationen ein. Sie lernt in einem Affentempo. Sie ist einfach immer da. Man braucht sie nicht stundenlang bespaßen, nein. Sie ist einfach froh, in der Nähe ihrer Menschen zu sein, aber sie freut sich wie ein Schnitzel über jede Art der Aktivität. Niemals hat sie sich gegen irgendetwas gesträubt, nie hatte sie Angst. Sie ist so einfach zu begeistern. Und damit begeisterte sie mich. Sie wurde zu einer richtigen Freundin.

    Na ja, und immer dann, wenn wir sie eine Zeitlang gehütet hatten, kam der Augenblick, sie wieder nach Hause bringen zu müssen. Als wir sie mal im Winter 3 Wochen lang bei uns hatten und ausgerechnet ich sie wieder zu ihrem Besitzer bringen sollte, musste ich mir die Tränen verkneifen. Sie war mir ans Herz gewachsen.

    Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das ist mein Hund! So einen möchte ich bei mir haben. EInen, mit dem ich Spaß haben kann, der mich fordert, der mitdenkt, nicht langweilig ist, einen der witzig ist, ja sie können so witzig sein! Und so ist mein Bela, der vor gut einem Jahr bei uns einzog. Genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Gut, etwas anspruchsvoller als Molly mit ihren mittlerweile 11 Jahren ist er schon. Aber das will ich auch so haben.


    Wie sagt mein Freund immer: einmal Shepherd, immer Shepherd.
    Für mich heißt es: wenn überhaupt ein Hund, dann ein Shepherd.

    Liebe Themenstellerin: Frage beantwortet?

    Gruß
    Jennja

    Edit: sollte meinem Hund das Hüten liegen, wird er diese Möglichkeit bekommen. Wir testen gerade an den Schafen. Wenn nicht, auch gut. Ich bin mir darüber im Klaren, dass der Hund das evtl. fordern kann. Soll er haben.

  • Zitat

    wir spielen frisbee, ohne in ein junkie-verhalten zu fallen. wir machen unterordnung, weils wichtig ist. wir betreiben agility auf trainingsniveau (ohne hohe sprünge), weils eine schöne interaktive beschäftigung ist und eine art körper-kommunikation. im urlaub besuchen wir hüteseminare, ohne das ziel irgendwann bei einem trial zu starten.
    kurzum wir leben zusammen und versuchen unsere gemeinsamen spassfaktoren zu haben.
    und auch noch wichtig, meine hunde verstehen das "pause"-kommando. wir gönnen uns schon auch ruhe.

    :gut:
    Mit der Ruhe - da musste ich irgendwie an eine Geschichte denken, die ich mal im Internet gelesen hatte, bevor meine Nala zu mir kam.
    Da gings um eine Frau mit Aussie, die jemand andrem vom Border abgeraten hat, da diese Hunde soviel Beschäftigung brauchen. Die Aussie-Frau erklärte, sie würde mit ihrem Hund täglich 4 Stunden Spazierengehen, dazu kam der Hund bei täglichen Ausritten mit dem Pferd auch nochmal für 3-4 Stunden mit. Zusätzlich wurde jeweils 3x die Woche Agility und Obedience gemacht und jeden Tag nochmals 1-2 Stunden mit Spielzeug gespielt.
    Und diese Dame bestand darauf, dass man den Hund nur so auslasten kann und unter 8 Stunden Spazierengehen am Tag läuft mit Border und Aussie eh nichts :???:
    Als sie darauf angesprochen wurde, warum sie soviel macht und der Hund nie Pause kriegt, kam als Antwort, ihr Hund würde ja sonst nur herumhibbeln...

    Da sieht man dann halt wieder, wie wichtig Pausen und Ruhe, und wie "schlecht" Dauerbespaßung sein können.

  • Hallo

    Auch ich liebe Ausis und Borders!! Als ich meinen Mann soweit hatte das ein Hund bei uns einzieht sollte es eben ein Border oder Ausi sein .
    Wir waren auf Hundeausstellungen und haben da viele sehr nette Kontakte gehabt .Die Liebe zu den Rassen wuchs die ERkenntnis den Hunden warscheinlich nicht gerecht zu werden auch .

    Ich liebe diese Rassen nachwievor.Aber ich denke ich habe das richtige getan keinen Rassehund zu nehmen .
    Tyson ist ein Border-Kurzhaarcollie (Mutter)und ein Border-Labi (Vater) Mix.

    Ich wurde schon gefragt ob er ein reinrassiger Kurzhaarborder sei. ??
    Ich habe im i-Net nagesenen und tatsächlich sieht er denen ählich .Aber egal .
    Scheinbar hat er alle positiven anlagen aller beteiligten Rassen mitbekommen.Denn er ist meistens ein Traumhund*lach

    Ich denke wenn mein Mann nicht da gewesen wäre würde ich das hier jetzt nicht schreiben .


    Liebe Grüße

    Katja mit Tyson

  • Hmm..wieso ich einen Aussie halte?
    Ganz einfach...diese Rasse begleitet mich nun schon 12 Jahre, seitdem wir unsere erste Aussiehündin bekommen haben. Und Aussies sind genauso wie ich mir einen Hund vorstelle: lern,-und leistungsbereit, aktiv, anpassungsfähig und nach meiner Erfahrung bei konsequenter, richtiger Erziehung einfach gute, verlässliche Kumpels.
    Ich liebe diese Hunde einfach. Sie passen zu meinem Outdoor-Lebensstil und zu meinem Wunsch, viel mit meinem Hund zu unternehmen und mich mit ihm zu beschäftigen.
    Sie passen einfach zu MIR. das sollte Grund genug sein, um sich für eine Rasse zu entscheiden ;)

    Zitat

    Wie sagt mein Freund immer: einmal Shepherd, immer Shepherd.
    Für mich heißt es: wenn überhaupt ein Hund, dann ein Shepherd

    Ja, dem kann ich mich nur anschließen.

  • Hi,

    Zitat


    Ich finde ehrlich gesagt, diese Auslastungsfrage, ist bei einem Aussie gar nicht das Hauptproblem, sondern das man diesen Hunden Ruhe vermitteln muss. Man sollte sie nicht mit zuviel Arbeit hochdrehen und ueberdrehen, sondern mehr wert auf Ruhe, Ruhe und nochmehr Ruhe legen.
    Das ist fuer huetehunde allgemein wichtig. Diese Hunde koennen ueber lange Zeit sehr aktiv sein und arbeiten, das heisst aber nicht das sie das staendig tun muessen.
    Weniger ist beim Aussie oftmals mehr. Was ich bei einem Aussie teilweise schwieriger finde, als die Auslastung ist der schmale Grad zwischen toughem Hund und Sensibelchen und was ich auch teilweise schwierig finde ist der Wach-und Schutztrieb. Diese beiden Punkte finde ich an einem Aussie viel schwieriger, als die wie auch immer geartete Auslastung.

    :gut: Kann dir nur zustimmen!

    Der perfekte Mensch für den Aussie ist meiner Meinung nach zwar schon aktiv, aber auch innerlich ruhig (daran arbeite ich noch ;) ).

    Ich sehe die Schwierigkeit beim Aussie auch nicht unbedingt in der Auslastung und ich finde die Behauptung seltsam, dass es irgendwie verwerflich sei, sich einen Aussie anzuschaffen. :???:
    Es ist allerdings schon anspruchsvoll, einen Aussie zu halten und zu führen, weil man gleichzeitig viel Gefühl für den Hund braucht, ein vertrauenserweckender Führer sein muss und einen guten Blick für die Situation und die Stimmungslage des Hundes haben sollte. Wo das nicht klappt, gibts leider oft Probleme.
    Dass natürlich das Modehunddasein keinem Hund gut tut, steht außer Frage - allerdings ist das genauso bei anderen Hunden der Fall!

    Und was diverse, von dir aufgezählte Jagdhundrassen betrifft:

    Ich finde Irische Setter z.B. wunderschön, würde mir aber nie einen anschaffen, weil er mir zu anspruchsvoll wäre. Auch Setter sind doch wahnsinnig aktive Tiere, die viel Beschäftigung brauchen und logischerweise über viel Jagdtrieb verfügt - ich halte Setter wirklich nicht für unkomplizierte Familienhunde!

    Ebenso viele Terrier: Ich habe wirklich schon oft miterlebt, dass z.B. Jack Russells die Führung in der Familie übernehmen wollen - für mich sind das kläffende, aufdringliche, draufgängerische Hunde. Natürlich muss das nicht so sein und diese Hunde können unter der entsprechenden Führung toll sein - aber sie fordern doch auch sehr viel Beschäftigung und Auslastung!

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was an diesen Rassen leichter sein soll als am Aussie - ah doch, den Jack Russell kann man hochheben, wenn er auf andere Hunde losgeht und weil er so klein und süß ist stört das Kläffen die Nachbarn nicht! :ironie:

    lg,
    SuB

  • Ja das mit der Auslastung sehe ich auch so. Mein Hund lernt im ersten Jahr Ruhe zu halten und wir arbeiten an einer soliden Grundausbildung. Gerade meiner überdreht sehr schnell wenn man zu viel macht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir keinen Workaholic ranziehen möchte, sondern einen ausgeglichenen Hund, der von mir kontrolliert mal ordentlich aufdrehen kann und mich nicht den ganzen Tag mit Spielaufforderung nervt, weil er gelernt hat dass hier ein Dauerentertainment für ihn herrscht.
    Auslasten muss man jeden Hund, aber man darf ihn nicht überlasten...auch einen Aussie nicht.

  • Zitat


    Wie sagt mein Freund immer: einmal Shepherd, immer Shepherd.
    Für mich heißt es: wenn überhaupt ein Hund, dann ein Shepherd.

    "Was ist besser als ein Aussie?... Zwei Aussies ;)"

    Ich denke, das beanwortet alles. Wer einmal einen Aussie hatte, der will immer wieder einen. Genauso gehts mir auch. Wir lieben unsere Couchpotatoe, die sich binnen 1sek in den absoluten Powerhund verwandelt, diese Ausgeglichenheit im Haus draußen total aktiv - einfach faszinierend.

  • Ach herrje, schön, dass dich meine Frage dermaßen beschäftigt und äußerst faszinierend wie du hier meinen absolut tollen Hund (bis auf DIESE eine Sache) zu einem regelrechten Problemhund redest. :lol:

    Als ob nur bei Bordern und Aussies (und dann auch noch in der Pubertät) mal Problemchen auftreten. Bei anderen Hunden passiert sowas natürlich nie.
    Mein Hund ist mit 5 Monaten besser erzogen als manch andere ältere Hunde, die mir bereits begegnet sind.

    Du hast keine Ahnung von mir&meinem Hund, wie unser Alltag aussieht, wie erzogen er ist und und und, aber schön, dass ich dein anscheinend sonst sehr unspektakuläres Leben mit meinem Thread etwas bereichern konnte.

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