Bitt helft mir! Ich kann mit Chico nicht spielen!

  • Hallo liebe Hundefreunde,

    ich weiß wirklich nicht weiter, habe schon viel im net gelesen, aber was ich nun wirklich machen soll, weiß ich immer noch nicht, deswegen beschreibe ich eben mal mein Problem:

    Wenn ich für Chico einen Ball (der Ball ist nur als Beispiel, habe auch schon andere Gegenstände benutzt) werfe, dann rennt er hin, hebt ihn auf und läuft dann entweder weg und kaut auf dem Ball oder er zischt mit dem Ball weg. Versuche ich ihm den Ball wegzunehmen mit den Kommandos "Aus" oder "Nein" hört er meistens nicht. Wenn er dann doch hört, fängt er, wenn er den Ball nicht mehr hat, an, mir in die Arme und Hände und manchmal sogar ins Bein zu "Knabbern", was aber auch echt schon weh tut oder er springt mich an und rammelt mich. "Aus" und "Nein" wirkt überhaupt nicht. Ich beende das Spiel, er rennt mir aber noch bis ins Haus rein um zu Knabbern bzw. mich zu besteigen. Und dann ist wieder alles gut und er ist der liebste Hund, bis zum nächsten Spiel.

    Jetzt habe ich überlegt, vielleicht will er einfach kein Ball spielen und habe ihm einen Parkour im Garten aufgebaut mit Tunnel und Hürden zum Springen. Wenn ich ein Leckerlie in der Hand habe macht er auch alles, aber sobald er merkt, dass ich nichts in der Hand habe, fängt er wieder mit der gleichen Verhaltnsweise wie beim Ballspielen an.

    Dieses macht er auch, wenn ich mit ihm Fangen spiele (was er liebt) und er nichts im Maul hat.

    Ich weiß wirklich nicht weiter. Bitte helft mir. Ich möchte Chico doch auch anderweitig beschäftigen als nur Gassi zu gehen. Spaß hat er meiner Meinung auch am Spiel, aber meine Arme sehen dementsprechend auch schon aus. Er macht dieses übrigens bei jedem der mit ihm spielt.

    Schon mal Danke für eure Hilfe. Gruß Shiva.

  • hallo shiva

    -mein hund heisst übrigens shanti- passt doch oder ?? :lol:

    also wie alt ist denn dein hund überhaupt ?
    weiss sie denn was -nein- bedeutet ? da gibts tolle übungen
    läufst du ihr nach wenn sie den ball hat ?


    meine hündin 7 monate liebt ihren ball über alles, reagierte absolut nicht mehr sobald sie ihn hatte - also gibts den ball nicht mehr- sie nahm sich als ersatz kleine steine beim spazieren laufen, als ich dies komplett ignorierte fing sie an und legte sie mir vor die füsse.

    okay steine werfen ist nicht so toll wegen der verletzungsgefahr also spielte ich mit ihr -suchen- das gefällt ihr momentan ganz gut.


    schreib doch mal genauer vielleicht kann ich dir dann ein paar tipps geben

    grüsse von petra und (om) shanti

  • Das klingt so, als hätte er dich gut erzogen, genau genommen spielt er mit dir und nicht du mit ihm ;) .
    Wichtig für solche Spiele ist, dass dein Hund das "Aus" erstmal wirklich beherrscht und auch einen sinn darin sieht, dir das zu bringen. Einen Ball halte ich für solches Training für völlig ungeeignet. Zudem ist Ball spielen keine wirkliche Beschäftigung, da kann man schon mehr draus machen, dann wirds interessant und beschäftigt den Hund auch.

    Besorg dir ein Dummy oder ne Beißwurst oder sowas. Und die wirfst du erstmal nicht! Erstmal festigst du das "Aus" und gibst ihm einen Grund nach deinen Regeln zu spielen. Du heizt ihn ein bißchen auf das Dummy an, so dass er reinbeißt, dann zergelst du kurz und tuaschst das Dummy dann gegen ein Leckerchen. In dem Moment wo Hundi losläßt, sagst du "Aus" und gibst dann das Leckerchen.
    Sobald Hundi verstanden hat, dass "aus" was gutes nach sich zieht, verzögerst du. Also zergeln, dann "Aus", läßt er los, kramst du erst das Leckerchen raus (du lockst also nicht mehr sondern belohnst nur noch).

    Dann fangt ihr werfen an, aber mit Impulskontrolle und nur ne ganz kurze Strecke (wirf erstmal nur so ca. 10 Schritt weit). Hundi im Geschirr, am Geschirr ne 1m Arbeitsleine. Du bringst Hundi ins Sitz, hälst ihn an der Leine fest und wirfst. Wenn er aufsteht, wieder hinsetzen, sitzt er dann still läßt du die Leine los und schickst ihn. Sobald er dort ankommt und das Teil ins Maul nimmt, läufst du von ihm weg. Rennt er dann in deine Richtung und kommt, lobst du, lockst wieder mit dem Leckerchentausch...den baust du dann wieder aus, wie vorher schonmal.
    Im nächsten Schritt läufst du nicht mehr unbedingt weg, dann baust du ein Vorsitz ein oder dass er sich wieder in Grundstellung begibt (Fuß/Sitz) vor der Abgabe usw.
    Du kannst unzählige Übungen aufbauen, auch angelehnt an Prüfungsübungen (auch wenn du keine Prüfungen gehen willst so findest du sicher einige spannende und beschäftigende Übungen).

  • Hm, soll der Hund jetzt lernen, den Parcours nach Vorgabe zu absolvieren, oder soll er mit dir spielen? Spass kann ihm beides machen.

    Spiel ist nie zweckgebunden, daher darf der Hund dabei ruhig signalisieren, dass er jetzt lieber Fangen spielen möchte oder zergeln. Es gibt aber einige Grundregeln für das Spiel, die der Hund erst lernen muss: am wichtigsten ist, dass du Anfang und Ende des Spiels bestimmt. Willst du nicht Fangen spielen, dann gehe nicht auf die Aufforderung ein, brich ab. Der Hund soll lernen, dass das Spiel nur weitergeht, wenn er sich nach deinen Regeln richtet.

    Am Aus musst du auf jeden Fall ausserhalb von Spielsituationen arbeiten, sonst nimmt dein Hund das nicht ernst. Tucker hat das sehr schön beschrieben.

  • hi shiva :smile:

    also erst mal: Tiiiiiiiiiiiiiiiiiief durchatmen!!!
    so wie ich gelesen habe, habt ihr den kleenen auch erst seit ein paar wochen?
    er muss sich ja auch erst mal eingewöhnen und "seinen platz" finden...

    und mit 10 monaten riecht das eindeutig nach flegelphase..........

    mein tay ist jetzt 9 monate und wir haben beim gassi gehen ähnliche probleme...
    daher üben wir vermehrt zu hause "aus" und "nein" und legen regelmäßig übungs-stündchen im garten für gehorsamsübungen ein

    außerdem versuche ich ihn mehr geistig auszulasten, mit kleinen spielchen und tricks-üben zu hause, so dass das gassi nicht mehr so sehr zum "highlight" wird .. von daher ist er auch net mehr ganz so überdreht..

  • An deiner Stelle würd ich erstmal in mich gehen und überlegen, was ich überhaupt will.
    Strukturier dich ersteinmal selber, dann kannst du auch dem Hund eine gewisse Struktur vorgeben.

    Willst du, dass er einen Hürden Parcour einübt, dann wirst du wohl erstmal über Leckerchen arbeiten müssen um erstmal die Motivation zu haben.
    Möchtest du, dass er Apportieren lernt ? Dann kannst du hervorragend mit einem Dummy oder Futterbeutel arbeiten und das Ganze schrittweise aufbauen.
    Dein Hund weiß zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht, was du von ihm willst.

    Er überdreht und springt rum, weil du ihm noch nicht begreiflich gemacht hast, was er stattdessen tun soll.

    Fang langsam an, erwarte nicht zuviel und lies dich einfach mal hier durch die Seiten, die sich mit dem Thema "Spiel", "Kopfarbeit" "Apportieren" etc. beschäftigen.

    Viel Erfolg :gut:

  • Für mich hört es sich an, als ob dein Hund bei den ganzen Sachen erheblich gestresst ist und diese unschönen Verhaltensweisen als Übersprungshandlungen zeigt. Ich würde an deiner Stelle, erstmal ruhige Futterspielchen machen, die du dann langsam in Richtung Futterdummytraining ausweiten kannst. Pass auf, dass er nicht überdreht, höre immer rechtzeitig wieder auf, mach ihn an ne Schleppleine, so dass Du ihn erstens immer wieder bekommst, wenn er dir wirklich mal auf der Nase herumtanzt und zweitens, damit du ihn von dir abhalten kannst, wenn er beißt oder aufreitet. Ignoriere ihn, wenn er das macht, nimm Stress raus, aber halte ihn mit der Leine so von dir fern, dass er dich erreichen kann, wenn er wieder runtergekommen ist, kannst du dich wieder ruhig mit ihm weiterbeschäftigen. Mach diese Spielchen erstmal an einem vertrauten Ort um den Stresspegel so gering wie möglich zu halten, also nicht noch extra hochpuschen, durch wildes Gerangel o.ä..
    Baue ein "Pausenwort" ein, ertönt dieses Wort, passiert für den Hund nichts Spannendes und er sollte einen Ruhehort oder eine Ruheposition aufsuchen, das muss man natürlich vorher trainieren ( z.b. immer wenn er eh gerade schlafen geht, später hindert man ihn mit der Leine daran, die Pausenzeiten zu unterbrechen). Es gibt natürlich auch ein Wort, dass die Pause beendet. Der Hund lernt, wenn man es richtig macht
    1. Das nur gespielt wird, wenn DU das willst.
    2. wie er sich selber zur Ruhe bringt ( das dauert etwas, aber klappt)
    3. Das nur ruhiges, nettes Spielen funktioniert.
    4 Auch in anderen Situationen, zB. wenn man sich mal unterwegs unterhalten will, abzuschalten und nicht zu nerven. ER lernt einfach, dass er halt nicht immer dran ist.

    So bekommt man dieses Problem in den Griff, egal ob es schlussendlich am Stresspegel oder an der Pflegelphase liegt.

  • Habe das gleiche Problem mit meinem Hund. Er ist auch sehr wild und ungestüm.

    Mir wurde geraten, erstmal eine Beißhemmung aufzubauen (zusätzlich zu dem bisher beschriebenen):

    Mach ihm klar, dass du absolut nicht willst, dass er seine Zähne bei Menschen einsetzt. Wenn ihr spielt und er beißt: Küchentür auf, Hund rein, Küchentür zu. Nicht lange drin lassen, eine halbe Minute oder so reicht völlig. Nur so, dass er merkt wenn er beißt wird er aus dem Rudel ausgeschlossen. Das müsst ihr konsequent immer machen, wenn er seine Zähne einsetzt.

    Ich halte das für (mit) am wichtigsten, man muss sich ja auch drauf verlassen können, dass auch andere (z.B. Kinder) mit deinem Hund spielen können, oder gleich Verletzungen fürchten zu müssen.

    Mein Pelle z.B. hat überhaupt kein Maß, er spielt extrem wild und zwackt dann alles, was ihm zwischen seine Krokodilzähne kommt, gerne auch mal nackte Zehen oder so. Nicht schön!

    Ich würd mich über ein paar Berichte von dir freuen, erzähl mal was du mit deinem Hund machst und wies klappt!

    Lg, Corinna

  • Hallo ihr lieben,

    erstmal vielen Dank für eure Antworten.

    Ihr habt absolut Recht, wir müssen das alles viel langsamer und ruhiger angehen. Chico ist zehn Monate alt und gerade mal zwei Wochen bei uns. Man will nichts falsch machen, und ist dann viel zu aufgeregt, was sich natürlich auf den Hund überträgt ;)

    Ich habe es jetzt in den letzten Tagen so gemacht, dass ich mit seinem Ball o. ä. auf dem Boden gespielt habe und mit ihm erstmal den Ball gegen Leckerchen getauscht und ihm damit Aus beigebracht habe bzw. beibringe. Es hat wirklich super geklappt. Manchmal hat man echt ein Brett vor dem Kopf bei der Erziehung eines Hundes. Klar dass er erstmal "Aus" lernen muss. Er wusste gar nicht was wir von ihm wollen. Es ist alles noch so neu und aufregend mit ihm, aber ich reiße mich jetzt zusammen und bin ruhiger und das wirkt sich gleich bei Chico aus.

    Auch mit dem Spazierengehen klappt es jetzt besser. Er hat dieses Verhaltensmuster auch beim Spazierengehen an den Tag gelegt, wenn er mit der Leine gespielt hat und man Aus gesagt hat. Aber seit dem ich ganz ruhig weiter laufe und Aus sage, und auch meistens vor dem Spazierengehen mit ihm spiele, damit er nicht so aufgedreht ist, klappt es auch besser.

    Also erstmal vielen Dank für eure Tips. Ich halte euch auf dem Laufenden.

    Gruß Shiva83

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