Positive Beispiele --- hündische Kommunikation

  • Hallo,

    ich beobachte Ronja ja immer sehr genau, wenn sie mit anderen Hunden agiert. Mich fasziniert das komplette Zusammenspiel von Aktion und Reaktion, Körpersprache und Mimik...usw.

    Ich geb mal ein Beispiel, bei dem mir extrem aufgefallen ist, wie gut Ronja "Hündisch" spricht.

    Wir treffen auf dem Feld Chili, ein kleiner Pinscher-Mischling, so alt wie Ronja und der ideale Partner für Rennspiele. Die beiden gehen aufeinander zu, beschnuppern sich kurz und beschließen wohl gleichzeitig, ein Rennspiel zu spielen. Beide toben los, mal der eine vorne, mal der andere...es war herrlich, den beiden zuzusehen.

    Man hat auch sehr gut sehen können, daß es wirklich Spiel ist. Ronja lief voraus und weil Chili kleiner und nicht so schnell ist, konnte man toll beobachten, daß sie "mit Absicht" langsamer wurde, um sich fangen zu lassen. Dann rannte sie hinter Chili her...einfach klasse.

    Irgendwann so im Rennen blieb Chili stehen, klappte die Ohren nach hinten und die Rute senkte sich ganz langsam. Ronja war noch im vollen Galopp. Sie sieht das und bremst plötzlich ab, läuft nen Bogen um Chili rum und beginnt, im Gras zu schnüffeln. Chili entspannte sich wieder und ging zu ihr hin, um mit zu schnüffeln.

    Ich fand das so klasse und war richtig stolz auf Ronja, daß sie solche Signale erkennt und entsprechend reagiert. Sie hat gemerkt, upps, Chili wird es zu wild, er mag nicht mehr und hat abgedreht (beschwichtigt quasi).

    Habt Ihr auch solche tollen Beispiele...? Bitte nur positive, schöne, rührende Berichte, wo Hunde so richtig toll miteinander kommuniziert haben. Ich freu mich auf Eure Antworten, find das Thema sehr spannend.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Wir waren vor kurzem mit Louis (2 Jahre und 2 Monate alt) gemeinsam mit Freunden und ihrem Beauceron (Cajus, 4 Jahre) auf Urlaub. Die beiden Hunde kennen sich, seit Louis Welpe war, hatten seit Louis in der Pubertät war allerdings kaum Freilaufkontakt. An der Leine haben sie sich eher etwas kritisch beäugt. Beides intakte Rüden.
    Also, wir uns mit unseren Hunden ca. 30m entfernt gegenüber aufgestellt, abgeleint und geschaut was passiert.
    Zuerst sind sie langsam aufeinander zugegangen, mit leichter Körperspannung. Nachdem beide ca. 5m zurückgelegt haben, beginnen sie wie vom wilden Affen gebissen aufeinander zuzustürmen. 3-4 m bevor sie Kopf an Kopf aneinander gekracht wären, laufen beide einen Bogen, stellen sich Schulter an Schulter seitlich gegenüber auf und drehen die Köpfe in die jeweils abgewandte Richtung.
    Dann ein kurzes beschnüffeln und los ging das Laufspiel. Sie haben sich schön abgewechselt, auch bei den kleinen Rangeleien hat immer ein anderer "gewonnen".
    Gut, Cajus hat genug vom Spiel, findet eine Duftmarke und kümmert sich auch ausgiebig um diese. Louis hat noch lange nicht fertig gespielt, und versucht immer wieder Cajus zu animieren.
    Nach ein paar mal, dreht Cajus den Kopf richtung Louis (Körper total neutral) und richtet die Ohren etwas nach vorne. Louis dreht sofort ab und schnüffelt an einer belanglosen Stelle.
    Kurz darauf fordert Cajus diesmal Louis wieder zum Spiel auf, bis sie sich erschöpft an einen Berghang gelegt haben.
    Das war eine echt schöne Woche :smile:

  • Hallo,

    oh ja, Pauli ist unser 'hündischer Sozialarbeiter'. Er wäre der perfekte Hundepapa. Vor längerer Zeit trafen wir auf ein älteres Ehepaar mit einem ca. 6 Monate alten Hunde-Mädchen. Pauli hat mit der Kleinen sowas von behutsam und lieb gespielt, es war ein Traum. Hier ein Bild davon (man sieht sehr gut, wie er sich 'unterworfen' hat, um der Kleinen das 'Siegergefühl' zu geben :smile: )

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    (Ich hoffe, wenn ich es so verlinke, spielt die Größe keine Rolle, und es wird nicht gelöscht)

    Ein anderes Mal war ich mit ihm am See an einer beliebten Hundebadestelle. Zunächst kam Willi, ein recht dominanter Schäfi-Rüde hinzu, die beiden tobten 'wie echte Kerle' total wild und laut. Als dann noch ein Goldi-Jungspund hinzukam, wollte der natürlich auch mitmischen. Pauli stellte sich sofort um, wurde zu dem Kleinen sanft, 'erklärte' Willi, dass er nicht mehr so wild sein darf und holte den Kleinen immer wieder mit ins Spiel, weil Willi ihn rausdrängen wollte.

    Xenta ist anfangs leider gelegentlich ausgebüxt. Pauli hat sie zurückgeholt, indem er sie eingeholt, in den Hintern gezwickt und per 'Bodycheck' wieder in unsere Richtung geschickt und dabei laut geschimpft hat (mittlerweile ist sie an der Schleppleine, und wir üben fleissig das Dableiben). Im übrigen hat Xenta, die ein 'Hündisch-Analphabet' war, sehr viel von Pauli gelernt, sie kann jetzt sogar 'Spielaufforderung' und versteht es, wenn Pauli signalisiert, dass sie ihn nervt. Sie geht dann immer mit total 'bedröppeltem' Gesicht weg.

    Gruß, Kerstin

  • Huhu,
    also einmal war ich sehr stolz auf meinen Hund.
    Ich war immer mit den gleichen Leuten beim Gassi unterwegs. Eine davon hatte zu einer Zeit eine kleine schwarze Pflegewelpin. Das Welpi läuft rum, freut sich des Lebens, ist einfach nur goldig. Sie war da schon etwas größer als mein Hund. Wir kommen da also so lang, da taucht ein "parkbekannter" Stänker, der nur an der Flexi ohne jegliche Ansprache gassi geführt wurde, auf. Der Stänker legt sich hin (provozierend - machte er immer) und will dann auf das Welpi zuschießen. Mein Hund stellt sich ihm in Sekundenschnelle quer in den Weg, mit gewölbtem Rücken und drohendem Gesichtsausdruck. Der Stänker hat's dann gelassen, meiner ist weitergegangen. Mir ist da echt das Herz aufgegangen, weil ich dachte, dass mein Hund eigentlich überhaupt nicht an anderen Hunden interessiert ist.

    Da er ja intakter Rüde ist, freue ich mich auch über jede "korrekte" Rüdenbegegnung. Sogar mit einem Pinscherkollegen, der viele Probleme mit intakten Rüden hatte, hat er sich wie im Lehrbuch seitlich beschnüffelt, dann haben beide den Kopf etwas weggedreht, dann sind sie zusammen pinkeln gegangen und das war's. Das hätte ich echt mal aufnehmen sollen.

    Oder wie er mit den beiden Zwergwelpen gespielt hat - hat sich auf den Boden gelegt, die beiden durften auf ihm rumturnen und versuchen, sein Stöcki zu klauen, und wurden nur sanftestens zurechtgewiesen, die haben nichtmal Schiß gekriegt. Sooooo süß!

    Hach mein Hasi :)
    Grüßle
    Silvia

  • Hallo,

    danke für Eure Schilderungen. Genau sowas meine ich.

    Meine Ronja ist ja auch eher der ängstliche, unterwürfige Hund. Letztens aber war sie super souverän. Die Nachbarshündin von gegenüber war unangeleint und kam zu uns über die Straße geflitzt. Sie ging im steifen Gang und drohend auf unsere Pflegehündin zu. Ronja hat sich genau wie hier schon beschrieben blockend dazwischen gestellt und die Hündin angeknurrt. Die hat's kapiert und abgelassen. Da war ich auch stolz auf sie, hat unseren Pflegi beschützt.

    Ronja macht sich übrigens auch "klein", um mit unserer Pflegehündin zu spielen. Rosina ist ein Malteser und kann unter Ronja durchlaufen. Ronja legt sich zum Rumbalgen immer hin, find ich total süß.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

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