Sind Hunde noch Hunde ?
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Um zu sehen, wie ein Hund ein Hund ist uns so lebt, kann ich Euch das Buch
"Das geheime Leben der Hunde " von Elizabeth Thomas Marshall empfehlen.
Ich war fasziniert von dem Buch.
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Ich schilder mal den Fall wo Hund Hund sein kann aus meiner Sicht.
Mein Mix aus dem Ausland bei Ankunft ca. 2,5-3 Jahre alt. Zu Anfang hatte ich noch hunderte Ideen im Kopf was ich alles machen möchte was ich so mal irgendwo aufgeschnappt habe. Nach den ersten Wochen der Eingewöhnung hatte ich nun auch einige HH kennengelernt mit denen ich oft und gerne spazieren gehe. Dabei lernte ich gewisse Hundebeschäftigungmaßnahmen kennen. Clicker, welches wir auch angefangen hatten, Dog-Dancing, Agility, Rettungshund u.s.w. Ich habe mir viel Gedanken darüber gemacht ob ich das auch wirklich möchte aber auch genau auf meinen Hund geachtet wie er so drauf ist. Fehlt im irgendwas. Ich habe es mit nen Ball versucht aber egal wie er läuft zwar hin schnuppert und schaut blöd. Selbst der Versuch es aufzubauen mit Fein und Leckerlie als er am Ball ist ging über ein kurzes in das Maul nehmen nie weiter hinaus. In der Gruppenstunde beim Hundetrainer hat er sich nie wirklich wohl gefühlt ist zwar mal bissi mitgelaufen aber das war es. In unseren Gassirunden mit anderen läuft er immer mit zeigt aber kein wirkliches Interesse an den anderen Hunden. Ab und an mal kommt ein kurzer Anflug von ich renn mal kurz mit bin aber gleich wieder da. Wir treffen sämtliche Rassen von Hunde aber nichts passiert er läuft immer schön in meiner Nähe. Ich laß ihn einfach Hund sein so wie er es gerne möchte denn was anderes hatte er ja nie kennengelernt. Anderst ist es bei Welpen die bekommen es von klein auf beigebracht. Dienstag Welpenspielstunde, Mittwoch Clickertrainig, Donnerstag Agility Aufbaukurs.
Samstags wird ins Einkaufszentrum gegangen mit der ganzen Meute, Sonntags werden irgendwelche Turniere besucht um später mal mitzumachen wenn der Welpe mal fertig ist.
Ich denke es wird von Anfang an zuviel gemacht. Bei vielen um sich selbst was zu beweisen und zum anderen um das Gewissen zu befriedigen dem Hund was Gutes zu tun. Ich laß jetzt mal die reinen Arbeitshunde raus aus diesem Ding. Der Hund wird als Workaholic großgezogen. Siehe die süßen JRT die als Balljunkies erzogen werden dann kommt das schlechte Wetter man möchte nun keinen nassen Ball mehr werfen oder es ist saukalt draußen. Dann ist es kein Wunder das der Hund am Rad dreht.
Bei Hunden die Probleme haben z.B. das jagen kann ich das Antijagdtrainig vollkommen verstehen aber muß ich dann wirklich noch weitere Beschäftigungen durchführen? Einfach voll und ganz auf das wesentliche konzentrieren und ansonsten den Hund Hund sein lassen.
Meiner liegt nun seit 20 Uhr im Körbchen und schläft was er sich auch verdient hat. Er hat heute folgendes geleistet. Er ist um 6.30 aufgestanden (worden) um mal schnell um die Ecke zu gehen. Daheim angekommen war er heilfroh das ich noch im Bett lag denn er ist ein Gesellschaftsleitunsghund. Er ist natürlich liegen geblieben als ich aufgestanden bin um mein Bett warm zu halten falls ich doch nochmal zurückkomme. Dann geht es leider Gottes doch um 8.15 auf unsere große Runde wo viele Hunde mit unterwegs sind und wenn nicht wird bissi Leckerlie suchen gemacht. Diese endet um 9.15 am Auto welches natürlich freudig bestiegen wird denn dann kann er ja nochmal bissi dösen bis ins Geschäft. Im Geschäft gibt es Frühstück und dann ab ins Körbchen und Kundschaft beobachten und aus dem Fenster schauen. Nach Feierabend geht es ca. 20-30 Min. leichtes abschalten von der Arbeit. Danach um diese Jahreszeit in den Garten und Bienchen, Ameisen, Schmetterlinge u.s.w. beobachten und kleine Zwischenmahlzeit.
Um 19.30 nochmals Gassirunde und dann Abendessen. Bissi zum runterkommen den Frosch töten und dann ab ins Körbchen welches aber um 23.30 nochmals verlassen werden muß zum pinkeln.
Das ist also ein Hund und er kann Hund sein.
LG
Bissi lang aber unsere Einstellung genau erklärt -
Zitat
Um zu sehen, wie ein Hund ein Hund ist uns so lebt, kann ich Euch das Buch
"Das geheime Leben der Hunde " von Elizabeth Thomas Marshall empfehlen.
Ich war fasziniert von dem Buch.
Das Buch habe ich auch gelelesen und kann dir nur zustimmen. Es zeigt genau was unsere Hunde drauf haben wenn wir sie einfach mal machen lassen.
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Super gut geschrieben, könnte unseren Alltag hier beschreiben.
Auch ich hab mal gedacht, oh je, jeder geht mit seinem Hund zum Agility, zum DogDance usw. , da müssen wir unbedingt mit. Nun könnte man meine Fellnase aber auch als Beamte unter den Hunden bezeichnen, sie ist halt nicht so bewegungsfreudig.
Auch sie spielt selten mit anderen Hunden, auch eine schnellere Gangart ist nur drin, wenn sie besonders gut drauf ist.
Wir haben uns nach langem Probieren für Nasenarbeit entschieden, die macht ihr wirklich Spaß und ich finde, sie ist noch recht "hündisch". Außerdem clickern wir ein wenig, auch darauf freut sie sich immer, wahrscheinlich eher wegen den Leckerlies.
Ansonsten reicht es ihr auch, wenn sie den Tag über bei mir unter dem Schreibtisch liegen und dösen kann. Mittags eine kleinere Runde, dann schmeißt sie sich wieder auf die Matte.
Abends drehen wir dann unsere große Runde und ich denke und hoffe, mein Hund ist recht zufrieden mit seinem Leben. -
Zitat
So? Wie ist denn diesbezüglich die Natur des Hundes?
Bevor ich mich wieder in Erklärungen "verliere":Buchtipp G. Bloch "die Pizza-Hunde"
Zitat (Seite 47, Tipps für Hundehalter) "Bei Mensch-Hundeziehungen handelt es sich um "Ersatzfamilien", um gemischte Gruppen, nicht um Rudel. .........Menschen müssen sich nicht als diktatorische Alleinherrscher aufspielen (nach denen man ürigends in einer Wolfsamilie ebenfalls vergeblich sucht), sondern sich als Sozialpartner erweisen" Zitat Ende.Um in einem sozialen Gefüge harmonisch Leben zu können, braucht es niemanden der den anderen nach "ganz Unten" verfrachtet (also ganz klein hält, das geht auch beim Menschen oft genug schief), sondern derjenige, der mit den Gegebenheiten des Alltages und der Umwelt am meisten vertraut, der wird Richtungsweisend sein.
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Zitat
Das Buch habe ich auch gelelesen und kann dir nur zustimmen. Es zeigt genau was unsere Hunde drauf haben wenn wir sie einfach mal machen lassen.
Ja das Buch ist schön, vor allem ziehen die Hunde sich ja am Ende ganz in ihre Welt zurück.
Aber, unsere Hunde kann ich mir dabei nicht vorstellen. Diese Frau hatte da einen Husky und Hunde mit sehr viel Urinstinkt, teilweise ja auch wilde Mischlinge.
Würde ich meinen Chandro abends auch so auf Tour gehen lassen, der käme sicher nicht heil über die Strasse, geschweige denn, das er überhaupt losziehen würde.
Wahrscheinlich würd er vor der Tür sitzen und jammern- Lass mich auf meine schöne Decke-Und das ist es eben, unsere Hunde sind gar nicht mehr dafür gemacht zu leben wie sie wollen, die würden absolut untergehen
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Zitat
Bevor ich mich wieder in Erklärungen "verliere":Buchtipp G. Bloch "die Pizza-Hunde"
Zitat (Seite 47, Tipps für Hundehalter) "Bei Mensch-Hundeziehungen handelt es sich um "Ersatzfamilien", um gemischte Gruppen, nicht um Rudel. .........Menschen müssen sich nicht als diktatorische Alleinherrscher aufspielen (nach denen man ürigends in einer Wolfsamilie ebenfalls vergeblich sucht), sondern sich als Sozialpartner erweisen" Zitat Ende.Um in einem sozialen Gefüge harmonisch Leben zu können, braucht es niemanden der den anderen nach "ganz Unten" verfrachtet (also ganz klein hält, das geht auch beim Menschen oft genug schief), sondern derjenige, der mit den Gegebenheiten des Alltages und der Umwelt am meisten vertraut, der wird Richtungsweisend sein.
Du plädierst also für eine Antiauthoritäre Erziehung bzw. ein Zusammenleben ohne feste Hierarchie?
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Zitat
Du plädierst also für eine Antiauthoritäre Erziehung bzw. ein Zusammenleben ohne feste Hierarchie?
Dies schreibt weder Bloch noch behaupte ich das.So richtig ernst nehmen kann ich dich im Moment nicht. Du scheinst dich mit der Materie überhaupt nicht befasst zu haben. Lese einfach mal Bloch, McConnells oder Hallgren. Auf meiner Website habe ich mich zu Erziehung ausgelassen.
Danach können wir gern weiter diskutieren. Vorher macht es keinen Sinn.
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Zitat
Du plädierst also für eine Antiauthoritäre Erziehung bzw. ein Zusammenleben ohne feste Hierarchie?
Nein...aber fuer Lenken und Leiten anstatt Regieren und Zwingen.
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Zitat
Nein...aber fuer Lenken und Leiten anstatt Regieren und Zwingen.
Ist das eine nicht einfach nur eine nettere Ausdrucksweise, beschreibt im Prinzip aber das gleiche?
Wer lenkt und leitet hat "das Sagen". Wer regiert und zwingt ebenfalls. Sorry aber mir kommt die Diskussion so ein bisschen vor wie Wortklauberei.
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