Jagdtrieb, ja oder nein?

  • Mex geht eh nur mit Schleppleine, wir haben ihn ja erst seit zwei Monaten und vorher kannte er überhaupt nichts von Grundgehorsam.

    Was meint ihr genau mit konsequent gegensteuern/unterbinden?
    In der Theorie hört sich das immer so einfach an, aber was wenn Mex in solchen Situationen mal wieder gar nicht auf mich achtet sollte kann ich eigentlich nur auf das Ende der Schleppe warten.
    Das nicht Beachten kommt zwar derzeit nicht mehr so wie am Anfang vor - toi toi toi - etwas verzögert bekomme ich immer seine Aufmerksamkeit, aber je nach Objekt der Begierde kann das wohl auch wieder anders aussehen.

  • In erster Linie heißts Grundgehorsam trainieren und in allen möglichen Situationen fordern und festigen.

    Dann, wenn du deinen Hund durch sinnvolle gemeinsame Beschäftigung auch auf dich aufmerksam machen kannst, kann man schauen, ob wirklich gezielte Alternativen zum Jagen geboten werden müssen, oder ob der Hund einfach nur Führung und Beschäftigung brauchte.

    https://www.dogforum.de/ftopic64175.html <- für den Fall, dass der Hund sich dahingehend entwickelt, dass er das Jagen wirklich braucht.

  • LaLouna
    meine jetzt 2-jährige Ashley stammt auch aus Spanien und ich habe sie jetzt ca. ein Jahr. In den ersten Wochen war sie sehr ängstlich und lief nur an der Schleppleine. In dieser Bindungsphase habe ich mit ihr auch den Grundgehorsam geübt. Nach ca. 4 Monaten fing sie mit dem Jagen an: Vögel, Enten, Eichhörnchen und alles was sich bewegt hat. Sie lief blitzschnell weg und ihr Entfernungsradius wuchs um einige 100 Meter (...aber sie verschwand nicht für Stunden). Ich habe mir in dieser sehr stressigen Zeit auch hier Hilfe geholt und mir auch das " Antijagdtraining" Buch von Pia Gröning gekauft, aber letztlich mußte ich mir schon selbst Gedanken machen, wie ich die Situation in den Griff bekomme :roll: Ich bin den leichten Weg gegangen und habe Ashley auf Futter konditioniert, d.h. ich habe sie "verfressen gemacht" , so daß sie nach nur kleineren "Jagdausflügen" schnell wieder an meiner Seite war. In besonders schwierigen Situationen, z.B. bei Wildschweinbegegnungen nehme ich sie zu ihrem eigenen Schutz an die Leine. Momentan befindet sie sich in einer neuen Phase: sie mobbt andere Hunde.......
    Ich denke, Erziehung beim Hund ist wohl nie richtig abgeschlossen und täglich gibt es neue Herausforderungen. Vielleicht hast du mit dem Jagdtrieb Glück und Mex probiert einfach mal eben alles aus, was Spass macht...und was dich daran stört, musst du ihm "erklären", damit er weiß, was er darf und was nicht ;)

  • Naja,wir haben erst mal mit wenig Ablenkung geübt und dann gesteigert.

    Wenn er in Situationenn mit wenig Ablenkung gut auf zB ein Abrufkommando hört dann verfestigt sich das und klappt dann auch bei stärkerer Ablenkung.

    Und:Frühzeitiges "eingreifen"...ihn also gar nicht erst auf die Idee kommen lassen er könne jetzt mal die Enten jagen gehen...sondern ein"Programm" bieten das dich viiieeel interessanter macht als die blöde Ente ;)

    Emily erarbeitet sich zB auf den Spaziergängen ihr Futter,merke ich dass sie sich beim rumschnüffeln "auffällig" verhält(fixieren von"Beute" etc...) baue ich sofort zB Suchspielchen ein:einfach Futter ins Gras schmeissen und Hundi suchen lassen...Richtungswechsel..etc...halt irgendwas was ihre Aufmerksamkeit auf MICH lenkt...

  • Zitat


    Und:Frühzeitiges "eingreifen"...ihn also gar nicht erst auf die Idee kommen lassen er könne jetzt mal die Enten jagen gehen...sondern ein"Programm" bieten das dich viiieeel interessanter macht als die blöde Ente ;)

    Ok, das mache ich eigentlich nicht anders.
    Nur gelingt es eben nicht immer.
    Ich gehe ja sehr vorausschauend Spazieren, aber es gibt eben immer Überraschungsmomente.

    Auf wenig Ablenkung achten wir auch, da muss ich aber leider Prioritäten setzen, wir haben da nicht unbedingt die besten Möglichkeiten.
    Entweder ich gehe auf Wegen, wo uns sehr viele Radfahrer, Fußgänger und andere Hunde begegnen oder ich gehe auf Wegen, wo uns nicht so viel davon begegnet, dafür aber ein Fluss mit Enten ist.
    Letzteres ist im Endeffekt entspannter, andere Hunde bringen ihn nämlich am meisten aus der Fassung, wobei hier auch leichte Fortschritte zu verbuchen sind.

    Mex kündigt sein "geistiges Verlassen" meiner Person recht schlecht an. Er sucht nicht gezielt nach Ablenkungen, sondern dippelt einfach den Weg entlang und *schwupp* wenn die Ablenkung (in diesem Fall Ente) gesichtet wird, ist er geistig weg.
    Anfangs konnte ich ihn überhaupt nicht mehr zu mir zurück holen (geistig), ich musste ihn am Ende der Schleppe abholen und mitnehmen, während er immer noch die Ablenkung fixierte. Erst wenn das Objekt schon lange außer Sicht war hat er sich abgeregt.
    Das geht jetzt schon viel besser, er ist meist abrufbar wenn auch verzögert, also denke ich da sind wir auf dem richtigen Weg.

    Mit unserer Trainerin wollen wir morgen testen, ob wir ihn nicht doch mit einem Spielzeug motivieren können. Bisher war das für ihn völlig langweilig. Allerdings zeigte er gegen Ende der letzten Trainingsstunde plötzlich ganz großes Interesse an Luna bzw. ihrem Spielzeug.
    Vielleicht haben wir damit dann endlich DAS Mittel bei ihm gefunden, mit dem er uns seine ganze Aufmerksamkeit schenkt.

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