Hündin bellt wenn allein, danach überdreht, aufgedreht, etc.

  • Hallo!


    Ich weiss, dass es sicher schon x Threads zum Thema "hund bellt allein zuhaus" gibt. Ich habe mir auch schon etliche durchgelesen. Und das nicht nur hier.
    Ich hoffe, meine Threaderöffnung ist in Ordnung.
    Erstmal schildere ich mein Problem:


    Ich habe meine Hündin Yanka vor knapp 2 Jahren aus dem Berliner Tierheim geholt. Sie ist eine sehr aufgeweckte, kluge Hündin.
    Ich beschäftige mich sehr viel mit ihr (was sie auch braucht) u.a. sind wir Mitgliesd der hiesigen Hundestaffel.
    Sie ist sehr gehor- und lehrsam.
    ABER:
    Kaum gehe ich aus dem Haus, geht das Gebelle los. (Sie bellt auch, wenn ich sie kurz vor einem Geschäft anbienden muss)
    Ich habe schon so viel probiert. Stunden, Tage vor der Tür verbracht, ihr Alternativen geboten (Spielzeug, Denkspiele, Fressen etc,..) sie lässt diese Dinge aber einfach links liegen.
    Wenn ich oder mein Freund, nach Hause kommen geht erstmal ein riesen Theater los. Sie jiffelt wie blöde, ist total aufgedreht, beruhigt sich nur sehr schwer, springt herum, und kollabiert mir fast.
    Ich habe auch schon die ALternative versucht sie im Garten zu lassen, weil ich hoffte, dass sie eine Beschäftigung findet. Aber ihr BEllarien finden dann einfach am Gartenzaun statt.


    Ich bin über jeden Rat dankbar. ihr macht es einfach das Leben schwerer, wenn sie sich aufführt, als sei ich 2328 Jahre weg gewesen.


    Letztens habe ich den Müll rausgebracht und habe sie drinnen gelassen, weils draußen geschüttet hat und ich keinen begossnen Pudel in der Wohnung haben wollte ;). Selbst nach diesen....2-3 Minuten war mein Wiederkommen eine riesen Aktion.
    Da ich sie wie gesagt aus dem Tierheim habe, weiss ich einfach nicht mehr was ic tun soll. Ein Anti-Bellhalsband fände ich für sie unpassend, da sie eh schon so unter Stress sthet. Oder meint ihr was anderes?



    Freue mich über Ratschläge.


    LG Honey.

  • Les dir mal die diversen Themen zum Thema Alleinebleiben durch.
    Das ist im Grunde immer genau das Gleiche. Sekunden/Minutenweise alleine lassen, erst nur den Raum, dann die Wohnung...
    Kann dich verstehen, habe sowas auch hier zu hause. :( :
    Er wird aber zum Glück immer sicherer und bleibt sogar inzwischen mal liegen wenn ich es ihm sage und den Raum verlasse.

  • Danke dafür. Ich bin jetzt so oder so mit den NErven am Ende.
    Ich kam grad nachhause und die gesamte Haustür is im Po....
    Alles zerkratzt, abgerissen etc. Langsam weiss ich nicht mehr weiter.


    :( : :( :

  • Gibt es bei dir in der Nähe eventuell eine gute Hundeschule mit Lehrern die evtl auch nach hause kommen?
    Ich werde sowas jetzt auch ausprobieren, da jedes Mal wenn ich einkaufen bin wieder alles für´n :zensur: ist.
    Woher kommst du? Vielleicht kennt ja jemand hier bei dir jemand Gutes?

  • Im Prinzip mußt Du das Alleinbleiben in winzig kleinen Mini-Mini-Schritten aufbauen. Das ist bei einem Hund, der schon Schwierigkeiten mit dem Alleinsein hat noch viel schwieriger als mit einem Welpen.


    Hast Du die Möglichkeit, während der Trainingsphase zu verhindern, dass der Hund allein bleiben muß? Denn das könnte das ganze Training zerstören.

  • Hallo,


    langsam habe ich mich wieder etwas beruhigt. Auch wenn mich die Nachricht, was so ein Überzug für ne neue Tür kostet, umgehauen hat. Aber anderes Thema.
    Ich denke was sie noch mehr aufwühlt ist vllt der Umzug, den wir grade hinter uns haben. Ich bin vor einem Monat hergezogen.
    Daher weiss ich noch nicht wie es hier mit Hundeschulen aussieht. Ich wohne in der Nähe von München.
    Leider ist auch mein Problem, dass ich "nur" Azubi bin und mein Freund Student. Da sitzt das Geld leider nicht so locker.
    Das mit der Zeit ist einfach ein großes Problem.
    Ich mache eine Ausbildung zur GuK(Krankenschwester) Da ist meine Zeit sehr begrenzt, ich bin nachts auch weg etc.
    Aber ich weiss natürlich, dass ihr recht habt. Auf Biegen und Brechen schafft man da sicher keine Erfolge.


    Ich weiss nicht, ob ihr das kennt. Ich hege langsam manchmal richtigen Unmut gegen sie. Ich lieb sie total, ohne Frage. Und weiss, dass sies als tierheimhund nicht leicht hat. Aber ich bin nervlich einfach dezent am Ende.
    Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als einen guten Hundetrainer zu finden.
    Von selbst schaff ich es anscheinend nicht :(


    Liebe Grüße, ein sehr, sehr geknicktes Yanka-Frauchen.

  • Oh je....


    Also mein Tip zur Tür: dick mit Pappe schützen. Das sieht nicht schön aus, verhindert aber vorerst weitere schäden.


    Du hast allerdings meine Frage nicht beantwortet. Habt ihr die Möglichkeit, dass sie einige Wochen gar nicht allein bleiben muß?


    Ansonsten glaube ich eigentlich schon, dass ihr es vielleicht allein schaffen könnt. Aber es ist richtig viel Arbeit. (egal ob mit oder ohne Trainer)


    Ach ja: Wo schläft sie und wie anhänglich ist sie in der Wohnung?

  • Kann dich voll und ganz verstehen, das zehrt an den Nerven.


    Ich hab zwei Wuffis, die eig. sehr gut alleine bleiben können - und dann, alle paar mal, komme ich Heim und die halbe Wohnung ist umgestellt ;) (drum wird jetzt alles weggeräumt - ich bin nun ein viel ordentlicherer Mensch als zu Zeiten, wo ich noch keine Hunde hatte *lach*)


    Wiedersehensfreude gibts bei uns auch extrem - wird aber besser. Ich ignoriere sie nun, bis sie einigermaßen ruhig sind (anfangs war es eine wilde Springerei - mitlerweile wird sich kurz gefreut, vielleicht auch mal an mir hochgesprungen - dann geh ich einfach weiter durch die Wohnung und wenn sie ruhiger sind, sag ich erst "Hallo").



    Die Jungs durften mir anfangs auch immer überall nachlaufen. Mittlerweile bestimme ICH, wer wann wo mit darf. Sie kommen nicht mehr immer mit aufs Klo oder zum "duschen", sie brauchen mich nicht verfolgen wen ich
    kurz in die Küche gehe etc.


    Angefangen habe ich das, indem ich einfach den Raum verlies (Wuffis hinterher) und kommentarlos die Tür hinter mir geschlossen habe. 21,22,23 Tür wieder auf - ohne groß Trara zu machen wieder ins andere Zimmer zurück.


    Immer wieder und wieder, wenns gut geht die Zeit verlängern. Sie müssen lernen, dass es absolut nix dolles ist, wenn du aufstehst und den Raum verlässt.



    Wir fahren damit sehr gut, mittlerweile kann ich aufstehen, das Zimmer verlassen - die Wuffis schauen höchstens mal hoch - dann zeige ich ihnen die Handinnenfläche und sie wissen "liegenbleiben". (das habe ich immer gezeigt, als ich wusste "sie stehen jetzt nicht auf" hat natürlich ein wenig gedauert bis sie das verstanden haben).



    Geduld -ihr schafft das schon :)

  • So, jetzt auch noch mal den Senf von mir.


    Ich habe eine Tierheimhündin, die die ersten Monate massive Verlustängste hatte. Ich schätze, dass ihr alleine bleiben nie richtig beigebracht wurde, und sie wenn man weggehen wollte, einfach in den Keller gesperrt worden ist (das wurde bei der Abgabe im Tierheim zugegeben).


    Geschlossene Türen findet sie bis heute nicht toll, ich darf sie beim alleine bleiben nicht in ihrer Freiheit einschränken, dann ist es in Ordnung.


    Gestern war ich dienstlich in Paris und wir hatten Premiere: 7 Stunden tagsüber alleine, allerdings ab morgens 6 Uhr, wo sie noch total verpennt ist und uns ziemlich dämlich angeschaut hat, als wir sie über die Wiese gescheucht haben (vor 6 Uhr). Ab Mittags, wenn sie wach und fit ist, geht alles über 4 Stunden bis heute nicht.


    Bleibt sie länger als diese Zeit alleine, ist zwar nichts kaputt, aber es gibt eine Begrüßung die jenseits von Gut und Böse ist, Pipi im Flur inklusive. Unter 4 Stunden freut sie sich auch wie Bolle, aber eben kein Pipi und es gehen sogar noch Befehle unter dem Freuen (auf Sitz setzt sie sich auch hin oder geht auf ihren Platz auf Befehl).


    Aufgebaut habe ich es gaaanz langsam.


    Schuhe anziehen, aufs Sofa setzen, Schuhe aus


    Schuhe anziehen, vor die Türe, den bereits im Schloss steckenden Schlüssel umgedreht (vorher präperiert) und wieder rein


    Gleiches Szenario, aber mit selber mitgenommenem Schlüssel, so dass man ein paar Sekunden mehr braucht und der Hund noch das Geräusch vom Schlüssel im Schloss lernt.


    Gleiches Szenario mit 2 mal Durchatmen vor der Türe


    Gleiches Szenario und durch die Feuerschutztüre ins Treppenhaus gegangen


    Gleiches Szenario mit bis zum Briefkasten.


    Und dann habe ich sie das erste mal 15 Minuten alleine gelassen.


    Zurückkommen ist bei uns sehr wohl Begrüßung erlaubt, allerdings kein Bellen und kein Hochspringen. Wird sie zu Übermütig, muss sie auf ihren Platz und darf erst wiederkommen, wenn sie ruhiger ist. Es ist ein hartes Stück Arbeit, immer noch, aber es wird allmählich besser.


    In der Zeit des Übens (etwa 3 Monate) habe ich sie kein einziges Mal alleine gelassen. Musste ich weg, war sie entweder im Hundekindergarten oder bei meinen Eltern. Allerdings hatte sie noch nie Probleme im Auto zu warten, und wenn wir einkaufen waren, haben wir dies nur noch in Läden mit Tiefgarage, damit sie im Auto auf uns warten kann.


    Es ist ein hartes Stück arbeit, aber bis heute ist meine Liste der "zerstörten" Dinge relativ kurz:


    Eine Tüte (fast 500g) getrocknete Rinderlunge, die ich vergessen hatte, wegzuräumen.
    3-4 Packungen Taschentücher, die zerfleddert wurden, weil sie im Korb der am Boden stand lag bzw. vom Nachtisch runtergefallen waren (wenn man es rumliegen sieht fällt einem ja wieder ein, dass man das morgens mit dem Ärmel erwischt hatte).
    ungefähr 50 durchgesabberte Socken und Unterwäschenteile, die keinerlei Schäden aufweisen, sondern nur aufs Kissen getragen und abgeschleckt wurden, um dann darauf zu pennen.
    3 mal ausgeräumte Mülleimer, weil ich leere Leckerlietüten reingestopft hatte bzw. die Alufolie vom Döneressen drin war - selber Schuld.


    Ich weiss, es ist ein langer Weg. Aber mit jedem alleine bleiben das länger ist, als dein Hund es stressfrei durchhält, gehst du wieder 2 Schritte rückwärts. Du tust dir also keinen Gefallen damit, wenn du hoffst, dass sich das Problem durch aussitzen löst.


    Es sind jetzt 3 Tage frei (wobei ich das bei dir nicht genau weiss mit Krankenschwester). Übe die ersten Schritte. Übe Schuhe anziehen, bis es den Hund nicht mehr interessiert, weil er merkt, das ist total langweilig. Übe 30 mal für 2 Sekunden vor die Türe gehen, bis er kapiert, he, das ist total uninteressant, die kommt eh gleich wieder. Wenn du merkst, er wird ruhiger, einen Schritt ausweiten. Wird der Stresslevel wieder zu hoch, einen rückwärts.


    Das ist schaffbar! Im Tierheim hat keiner geglaubt, dass meine Madam es schafft, jemals wieder alleine zu bleiben. Und? Es geht. Nur mit Tagsüber achte ich halt darauf, dass es nie zu lange wird und ich bringe sie lieber einmal zu viel zu meinen Eltern, als sie einmal zu lange daheim warten zu lassen. Mit Abends weggehen haben wir, sofern sie gut ausgepowert ist, mittlerweile kein Problem mehr.

  • So wie Faesa habe ich es auch mit unseren geübt. Es war ein relativ langer Weg. Wobei das schwierigste war, die Wohnung überhaupt verlassen zu können. (Bis zu dem Punkt, an dem die Hunde uns nicht mehr wahrnehmen konnten.) Ab dann konnten wir die Zeit relativ schnell steigern.


    Vielleicht könnt ihr in den Semesterferien trainieren.

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