Angsterziehung mit Halti!?

  • moin,

    ich habe mir ja vor kurzem ein ziemliches "nervenbündel" ins haus geholt, einen kleinen 13 monate alten jungspunt, welcher kaum etwas kennt und vor allem vor menschen , hunden sowie undefinierbaren geräuschen angst hat... ergo vor fast allem sobald wir draußen sind :(

    war deswegen auch schonmal jetzt bei ein paar hundeschulen und mir wurde zweimal die arbeit mit halti empfohlen.
    bei der einen hundeschule hatte ich ein sehr gutes gefühl, habe auch zugeschaut und sie hat sich auch meinen kleinen lange angeschaut und wie er mit verschiedenen situationen umgeht. sie empfahl mir dann ein individuelles training in der gruppe, aber erstmal so, dass er nicht direkt die übungen mitmacht, sonder wenn z.b. die anderen alle platz machen, mein kleiner mal slalom drumherum läuft, um zu realisieren: andere hunde tuen ihm nichts usw.
    im alltagsgeschehen würde sie mir dann zum halti raten, damit er lernt bei stresssituationen zu mir zu kommen und nicht von mir weg.
    meine frage nun: bringt ein halti hier was? oder macht es seine panikattacken nur schlimmer?
    ich bin da irgendwie sehr unschlüssig... eigentlich halte ich nämlich nicht viel von solchen erziehungsmethoden.

    da ich meinen kleinen sehr lieb habe :umarmen: und ihn nicht wieder weggeben möchte (momentan ist seine angst wirklich sehr akut), wäre ich für jedwede hilfe sehr dankbar.

  • hallo,
    ich würde nicht mit ienem halti arbeiten. habe das gleiche hinter mir, bzw. sind wir noch dabei, daran zu arbeiten.

    du mußt erst mal vertrauen aufbauen und dann muß er lernen, auf dich zu achten.

    diese hundeschule, bei der du ein gutes gefühl hast, könnte was sein, wenn du meinst, dein kleiner hält so viele hunde schon aus.

    gruß marion

  • Zitat

    diese hundeschule, bei der du ein gutes gefühl hast, könnte was sein, wenn du meinst, dein kleiner hält so viele hunde schon aus.

    wir haben ja schon letztes mal zugeschaut und nach anfänglicher angst konnte er sich aber doch schon entspannen und war auch ruhig in der gegenwart der trainerin, was bei ihm schon viel ist!

    Zitat

    du mußt erst mal vertrauen aufbauen und dann muß er lernen, auf dich zu achten.

    daran arbeite ich ja gerade :lol:
    an sich klappt es sogar schon recht gut, solange wir alleine sind! wenn dann menschen oder lärm dazu kommen, ist's mit der ruhe und aufmerksamkeit dahin... :/

    war es denn bei dir auch angst, welche mit dem halti "verbessert" werden sollte? ich habe da eigentlich ja auch eher bedenken gegen... zumal wenn er sich erschreckt (und das tut er sehr oft, da reicht ein stöckchen, auf welches ich trete *seufz*) dann richtig schön in die leine rennt oder zur seite springt oder auch beides zusammen richtig schön doll, schnell und mit schwung :sad:

  • Zitat


    war es denn bei dir auch angst, welche mit dem halti "verbessert" werden sollte?

    ne, ich wäre nie auf die idee gekommen, einem angsthund ein halti anzuziehen. und iene hundeschule, die damit angekommen wäre, wären gleich durchgefallen. ich halte überhaupt nichts davon, einem hund mit erziehungshilfsmitteln etwas beizubringen.

    wenn er das auf dem platz locker geschafft hat, dann ist es doch gar nicht so schlimm. auf jeden fall um klassen besser, als bei meinem. ;)

    und das dein hund unter ablenkung noch nicht auf dich achtet, ist normal. ich arbeite mit meinem ca. 1 jahr und erst jetzt klappt es so richtig gut.

    gruß marion

  • Ich würde auch nicht mit einem Halti bei so großer Angst arbeiten, wäre mir persönlich zu gefährlich.

    Ich würde mit Halsband und Geschirr arbeiten, erstmal, um die Sicherheit zu haben, daß er nicht ausreißen kann, wenn er Panik bekommt und man kann mit einem Geschirr auch m.E. nach viel Ruhe in den Hund bringen. Dusty ist z.B. mit ihrem K9 wesentlich entspannter beim Gassi geworden, wie mit einem Halsband. Und sie ist auch ein Schisser, was Geräusche betrifft ;)

  • Zitat

    wenn er das auf dem platz locker geschafft hat, dann ist es doch gar nicht so schlimm

    naja, locker wäre bei weitem zu viel des guten :/ aber zumindest hat er nach einer weile gemerkt, niemand tut ihm was. und vor allem war der platz sehr groß und alles wiese, dass ist ihm sehr wichtig. sobald irgendwo wiese ist, ist er allgemein schon wesentlich ruhiger.
    ich hoffe einfach, die größte angst pendelt sich ein, wenn er merkt das ihm nichts passiert.
    und das er sich an andere hunde gewöhnt ;) er hat sich letztens sogar schon beschnüffeln lassen, zwar auch mit angst und eingezogenem schwanz, aber er wollte nicht mehr anisch weg oder sprang in die leine.

    weist du zufällig wie lange man gemeinhin rechnen kann, bis ein wirklich ängstlicher hund mehr vertrauen in sich und mich gefasst hat?

  • ich denke, das ist sehr unterschiedlich. den ersten schritt habe ich nach 3 wochen bemerkt. da war ihm klar, dass er bleiben darf. man merkte es ihn ganz deutlich an, dass wir seine familie waren, aber bis er soweit war, dass er unterablekung einen befehl ausführte und blickkontakt halten konnte, verging ca. 1 jahr.

    bei meinem war es so, dass er am anfang sogar schrie, als er eine wiese gesehen hat, oder am strand in dänemark war er so gestreßt, dass ich eine woche üben mußte (ich wollte die gewalttour nicht), bis er an den strand gehen konnte.

    teilweise waren menschen ein problem. jetzt sind es nur noch andere hunde :D

    also, schön nerven behalten und alles langsam angehen lassen.

    gruß marion

  • Hallo

    meiner hatte auch am Anfang vor ALLEM angst. Ich bin einen Monat lang jeden Tag immer nur um den selben Block gelaufen (der Weg bietet alles was man so braucht Hunde, Menschen, parkende und fahrende Autos, eine Bushaltestelle in der er sich selbst gespiegelt hat und jedes mal sein Spiegelbild angebellt hat, Büsche, Bäume, Tauben, Krankenwagensirenen, Hupen usw usw usw) Glaub mir es hat echt an meinen Nerven gezerrt immer nur diesen Weg zu laufen, aber für meinen Kleinen war es trotzdem jedes mal spannend und so nach und nach hat er seine Ängste abgebaut, übermorgen ist er 8Wochen bei mir und wir können problemlos neu Wege laufen und selbst wenn er dann mal ängstlich ist, vertraut er mir jetzt wenn ich ihn ermutige und folgt mir. Jedesmal wenn er dann eine für ihn angsteinflössen Stelle überwunden hat (z.B. Bretter die über dem Gehweg lagen) oder etwas neues kennengelernt hat z.B. Bus fahren, eine Kehrwagen usw ist sein Selbstbewusstsein wieder ein Stückchen gestärkt.

    Wichtig ist das Du ihm zeigst das es keinen Grund zur Angst gibt und das du die Dinge ihm Griff hast. Ich habe das auch erst lernen müssen und das war garnicht so einfach, vorallem weil man ja oft deprimiert vom Gassigehen heimkommt, wenn Hund kurz vor der Wohnungstür wieder ihn einen Angstkläffanfall verfällt, so wie das bei meinem war, aber man muss da immer wieder mit neuem Mut dran gehen. Und auch etwas rumprobieren, worauf der Hund reagiert, ich hab beispielsweise zich Leckerlies durchprobiert bis ich welche gefunden habe, für der er mich beim Gassigehen nicht mehr aus den Augen gelassen hat und sofort vor mir sass wenn ich ihn gerufen habe :D wichtig ist halt auch das ersteinmal eine Bindung zwischen Euch entsteht, damit er überhaupt vertrauen haben kann. Man unterschätzt das wirklich ganz leicht, wie lang das dauert. Meiner schaut mir jetzt erst nach, wenn ich jemanden anders die Leine gebe, wo ich hingehe. Trotzdem bin ich mir sicher das er auch ganz schnell noch voll Begeisterung mit jedem mitgehen würde.

    wie rotti-frauchen gesagt hat:
    also, schön nerven behalten und alles langsam angehen lassen.

    Es lohnt sich.

  • Zitat

    ne, ich wäre nie auf die idee gekommen, einem angsthund ein halti anzuziehen.


    Ich auch nicht. Allerdings hab ich kürzlich mit einer Frau geredet, die bei ihrem ängstlichen Hund (ehemaliger Straßenhund) auf's Halti schwört, angeblich mache es den Hund ruhiger.
    Jetzt weiß ich nicht, ob dem tatsächlich so ist oder ob der Hund einfach so eingeschüchtert ist, dass er jetzt nichtmal mehr ans Fliehen denkt :???:
    Ich wäre mit einem Halti bei einem ängstlichen Hund extrem vorsichtig und würde in jedem Fall die Meinung eines anderen Trainers einholen, bevor ich mit dem Halti herumexperimentiere. Und selbst dann bliebe ein ungutes Gefühl :/

    Wie lange hast du den Hund?

  • Es gibt Hunde, bei denen ein Halti bei Angstproblemen gut eingesetzt werden kann. Das sind diejenigen, die eine "Anlehnung" brauchen. Den Kontakt zum Besitzer fühlen wollen, um sich sicherer zu fühlen.

    Ich habe zwei Angsthunde. Dem einen ist alles, was er an sich hat zuviel (selbst ein Halsband).

    Bei dem anderen habe ich mit Geschirr und Halti gearbeitet, weil der sich so "geführter" fühlte und der Kontakt zwischen uns besser da war.

    Allerdings setzt das einen wirklich guten Umgang mit dem Kopfhalfter voraus. Falls Du einen Trainer einer TTeam-Gilde in Deiner Nähe hast, würde ich diesen dafür kontaktieren. http://www.tteam.de/hunde/lehrer_hund.php

    Viele Grüße
    Corinna

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