Leinenführigkeit/ Aggressionsverhalten/Zweithund
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Hallo,
ich habe mir bereits zum o.g Thema die Threads hier durchgelesen. Das alles hört sich auch ganz gut an und ist sicherlich auch mit viel Geduld und Erfahrung praktikabel.
Ich versuche mal mein Problem zu schildern. Grundsätzlich muss ich sagen ist mein Hund nie besonders "leinenführig" gewesen. Und das obwohl er auch Welpen,- und Junghundschule besucht hat. Das lief das Ganze auch ohne Ziehen und Zerren ab.
Bei meinem Hund handelt es sich um einen dreijährigen , nicht kastrierten Schäferhundrüden. Ich habe den Hund mit acht Wochen bekommen und er wurde stest sehr stark auf mich geprägt. Er war sozusagen 24 Stunden rund um die Uhr um mich herum, das ich ihn auch immer mit zur Arbeit genommen habe, wo er aber selbstverständlich auch ausreichende Ruhephasen hatte.
Im jetzigen Alltag hat er seine Beschäftigungsphasen und auch ausreichend Ruhe.
Irgendwann fing er an sich nicht mehr sonderlich dafür zu interessieren wer am anderen Ende der Leine hängt. Sobald ich mit ihm die Haustür verlasse , fängt die Zieherei an. Und 40kg sind auch für mich nicht immer so einfach aufzuhalten. Versuche mit Leckerlies oder Aufmerksamkeit auf mich lenken waren auf Dauer erfolglos. Auch eine plötzliche Kehrtwendung bringt nur kurze Entspannung.
Taucht dann noch dazu ein anderer Hund auf, ist es ganz vorbei. Mein Hund bekommt sich nicht mehr ein, und prischt aggressiv nach vorne. Sicherlich mache ich dann auch den Fehler in noch kürzer zu nehmen und er fühlt sich noch eingeengter. Nur wenn ein Weg auf dem man spazieren geht max fünf Meter breit ist und beide Hundehalter eine drei Meter lange Leine haben , bleibt mir nichts anderes übrig als das zu tun. Ich habe auch versucht, sobald der Hund auftaucht, ein paar Meter auszuweichen und lasse meinen Hund dann links neben mir ins Sitz gehen. Er wird dann absolut unruhig...fängt an zu fiepen an..und versucht irgendwie von mir wegzukommen. (durch Springen zb)
Ich habe jetzt auch nicht eine handvoll Figuranten zur Verfügung um das Ganze täglich übern zu können. Mit Leckerchen funktioniert das gar nicht..interessieren ihn absolut nicht.
Wichtig wäre natürlich auch zu sagen , das mein Hund schon immer einen gewissen Hang zur Dominanz hatte..und ich habe bis vor einem Jahr tägliche "Auseinandersetzungen" mit ihm gehabt. Aber ich denke solche Phasen gibts bei jedem Junghund. Heute reicht es aus wenn ich ihm ein "NEIN" oder eine "Lass es" entgegenbringe und er macht was ich möchte.
Vor ca einem Jahr hatte ich aber mal einen Vorgang wo ich nachträglich der Meinung bin das ich einen gravierenden Fehler gemacht haben könnte..auf einem unserer Spaziergänge kam mir ein Radler mit seiner nicht angeleinten Weimaraner-Hündin entgegen....die Hündin am kleffen ohne Ende..ich ignoriere das Ganze..gehe mit meinem Hund in die andere Richtung weiter...und nach einigen Sekunden dreht die Hündin wieder um ,so das sie aus unserem Rücken kommend, meinen Rüden in die Hinterläufe gezwickt hat.
Vielleicht " denkt" mein Hund jetzt ich könnte ihn vor möglichen Gefahren nicht beschützen? Und ist deshalb so offensiv geworden?
Tatsache ist nunmal zur Zeit das ich nicht mit ihm spazieren gehen kann...ich glaube jeder umliegende Hundebesitzer hat auch Angst vor ihm bekommen.
Irgendwann wollte ich mir auch einen Zweithund anschaffen. Eine Hündin.
Der Grund hierfür ist in erster Linie einem Tierheimhund ein neues Zuhause zu geben. Ursprünglich wollte ich das est in zwei Jahren realisieren...jetzt habe ich überlegt es kurzfristig zu machen. Würde das überhaupt Sinn machen? Wie gesagt mein Ersthund ist sehr stark auf mich fixiert. Was sollte ich bei einem Zweithund beachten? Macht es Sinn ihm eine "souveräne" Hundedame zur Seite zu stellen...oder besser eine jüngere Hündin?Vielleicht kannn mir jemand helfen der ausreichend Hundeerfahrung hat? Wäre jedenfalls sehr dankbar dafür.
Besten Gruss
Jürgen -
- Vor einem Moment
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Hey,
ich wollte nur was zum Thema Zweithund sagen.
Ich würde die keinen Zweithund empfehlen, solange dein jetziger Hund solche Probleme hat.
Denn der "neue" Hund braucht sicher auch noch Erziehung und zwei Hunden, die noch Erziehung brauchen bzw. ein großes Leinenproblem haben, kann man nicht gerecht werden. Außer man hat so viel Zeit, dass man nur einzeln mit den Hunden gehen kann.
Aber ich glaube du tust dir keinen gefallen mit zwei Hunden die noch lernen müssen.
Versuch erst das eine Problem zu lösen, bevor du zum nächsten übergehstIch wünsche dir viel Glück und du bekommst sicher noch gute Tipps von anderen Foris, die sich mit dem Thema auskennen.
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Hallo,
zum Thema Zweithund stimmt ich Em.ma zu und denke auch, der sollte warten, bis Dein Ersthund einen guten Grundgehorsam und gute Leinenführigkeit hat.
Zum Thema Leinenaggression hat Staffy einen sehr guten Beitrag geschrieben, der Dir vielleicht weiterhilft.
https://www.dogforum.de/ftopic61551.htmlDu schreibst, Dein Hund habe einen Hang zur Dominanz. Was meinst Du damit genau?
Welche Auseinandersetzung hattet Ihr diesbezüglich? -
Zitat
Heute reicht es aus wenn ich ihm ein "NEIN" oder eine "Lass es" entgegenbringe und er macht was ich möchte.
Wenn das Obige funktioniert, dann versteh ich dein Problem nicht !!
Gruß, staffy
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Wenn das Obige funktioniert, dann versteh ich dein Problem nicht !!
Gruß, staffy
Es funktioniert wenn ich zb andere unerwünschte Handlungen des Hundes unterbinden möchte. Da reichte s sehr oft schon wenn ich Ihne anschaue ud unsere Blicke uns treffen. Er weiss das schon zu deuten.
Es geht praktisch nur um sein Verhalten an der Leine.
Ich habe eben mit ihm auch noch mal einige Dinge geübt so wie in deinem Artikel beschrieben. In ca zwanzig Meter tauchte dann auch ein Hund auf...sofort war seine Körperspannung eine andere und auch die Nackenhaare gingen hoch. Dazu kam dann noch das der andere Hund angefangen hat zu bellen. Das verschlimmert das Ganze nur noch.
Vielleicht muss ich einfach nur noch konsequenter üben.
achso..und eine Spielzeug was ich bisher bei Hundekontakt als Ablenkung genutzt habe.lass ich ab heute einfach weg...
LG Jürgen
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Hallo,
Du kannst also im Moment mit deinem Schäferhundrüden nicht spazieren gehen, hab ich das richtig verstanden?
Und wenn dann ein zweithund kommen sollte, wie willst du das dann mit den Spaziergängen regeln?Ich würd jetzt mal ganz spontan sagen : Dein jetztiger Hund ist selbst für einen erfahrenen Trainer massig viel Arbeit und ein verantwortungsvoller Trainer würde in so einer Situation niemals einen Zweithund nehmen.
Denn wie willst du das neben dem Training mit deinem Schäferhund noch schaffen?Wie lastest du deinen Rüden denn momenatn aus, denn Schäferhunde sind ja Hunde, die extrem gefordert werden wollen?
LG Jana
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Hallo, von einem Zweithund würde ich Dir in der jetzigen Situation abraten.
Ich habe auch durch zwei Beißattacken einen leinenagressiven Hund und oft ist es so, wenn wir gerade mal wieder richtig gut am trainieren sind und wir ohne Probleme auf andere Hund zugehen können, dann kommt entweder ein Hund ohne Leine angerannt oder irgendwas anderes passiert, was uns wieder um Monate zurückwirft :zensur:
Meine zweite Hündin hingegen kommt mit allen Hunden klar und wenn sie Anwandlungen zeigt, daß sie doch bellen will, dann reicht ein kurzes Nein und gut is.In Deiner Situation würde ich Dir zu einem Trainer raten. Er kann Dir sagen, ob Du falsch reagierst, eventuell das falsche Timing hast etc.
Das kann man im I-Net nicht beurteilen.
Und auch wenn die Frage schon kam, was machst Du mit ihm, außer, daß er 24 Stunden mit Dir zusammen ist?? -
Zitat
Es geht praktisch nur um sein Verhalten an der Leine.
NUR ist gut !
In der Situation siehst du halt deutlich, wieviel sich dein Hund wirklich an dir orientiert. Genau genommen bist du in diesem Moment völlig uninteressant für ihn, nicht vorhanden und entsprechend verhält er sich.
Du solltest daran arbeiten, daß dein Hund dich ernst nimmt, immer. Ein NEIN ist ein NEIN, egal um was es geht. Das hat nix mit strafe, böse sein, handgreiflich werden zu tun, sondern mit Führung, Präsenz, Persönlichkeit und ein Akzeptieren des Hundes. Dafür mußt du die Person sein, der sich der Hund auch gerne anvertraut, unterordnet. Jemand, von dem man ein NEIN annimmt, weil man seine Meinung respektiert und vertraut.
Fang weiter vorne an. Klär erst einmal einfachere Probleme mit dem Hund, bevor du gleich in die jetzige Konfliktsituation kommst.
Gruß, staffy
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Zitat
Hallo, von einem Zweithund würde ich Dir in der jetzigen Situation abraten.
Ich habe auch durch zwei Beißattacken einen leinenagressiven Hund und oft ist es so, wenn wir gerade mal wieder richtig gut am trainieren sind und wir ohne Probleme auf andere Hund zugehen können, dann kommt entweder ein Hund ohne Leine angerannt oder irgendwas anderes passiert, was uns wieder um Monate zurückwirft :zensur:
Meine zweite Hündin hingegen kommt mit allen Hunden klar und wenn sie Anwandlungen zeigt, daß sie doch bellen will, dann reicht ein kurzes Nein und gut is.In Deiner Situation würde ich Dir zu einem Trainer raten. Er kann Dir sagen, ob Du falsch reagierst, eventuell das falsche Timing hast etc.
Das kann man im I-Net nicht beurteilen.
Und auch wenn die Frage schon kam, was machst Du mit ihm, außer, daß er 24 Stunden mit Dir zusammen ist??Morgens gehe ich ganz normal mit meinem Hund Gassi...da er anschliessend sein Fressen bekommt beschränkt sich das Ganze nur auf sein Lösen..sein Geschäft. Um die Mittagszeit gehe ich mit ihm und seinem "Spielzeug" auf eine in der Nähe gelegene Wieso um dort mit ihm zu spielen und zu arbeiten. Das bedeutet ich manifestiere das bereits von ihm erlernte (Sitz, Platz, Bleib, Bring usw.) Ich benötige wie bereits schon erwähnt keine "harten" Kommandos. Ein Fingerzeig oder ein Blickkonatkt reicht sehr oft aus und er weiss genau was ich möchte und er macht es auch. Natürlich wird der Hund hierbei auch körperlich gefordert, da er sehr oft seinen Wurfball heranbringen muss , was er auch ohne Probleme macht. Sobald ich merke das seine Konzentration nachlässt oder er ziemlich ausgepoert vom vielen Laufen ist beende ich das Ganze und gehe wieder nach Hause. Anschliessend hat der Hund eine längere Ruhephase, die er mit Schlafen oder Rumdösen verbringt.
Je nach Jahreszeit wiederhole ich das Ganze nochmal Abends.Meistens so gegen 19/20 Uhr. Dabei variiere ich aber...im Sommer gehen wir dann täglich zum nahegelegen Baggersee wo er dann auch einige Runden schwimmen kann..oder ich mache "Suchspiele" auf einem anderen nahegelegen Feld.
Da ich einige Leute kenne,die aktiv Hundesport mit Ihren Schäferhunden betreiben und ich einen direkten vergleich habe, bin ich der Meinung das mein Hund ausreichend beschäftigt bzw ausgelastet und gefordert wird. Aber ich bin da natürlich auch zugänglich für andere Sichtweisen.
Da meine "Übungsplätze" immer direkt an Wegen liegen die regelmässig von Hundebesitzern frequentiert werden, bemerkt mein Hund dies Hunde natürlich. Er ist zu diesem Zeitpinkt nicht angeleint , konzentriert sich aber auf seine Aufgaben , wobei er den anderen Hund immer im Auge hält, ohne aber Anstalten zu machen jetzt dort hinzulaufen. Am Anfang meiner Übungen bin ich bis 50 Meter in die Wiese reingelaufen...momentan sind es ca 20 Meter zwischen meinem Hund und diesem Weg.
Also..ich muss erwähnen das es nicht mein erster Hund ist..und auch nicht mein erster Schäferhund. Ich hatte bisher keine derartigen Probleme..bzw wenn es Herausforderungen gab , habe ich sie zusammen mit dem jeweiligen Hund gemeistert. Möglicherweise bin ich , aus irgendwelchen unbekannten Gründen , nicht beim Hund als Alpha-Tier akzeptiert und mache nach wie vor elemtare Fehler.
Hundetrainer habe ich auch kontaktet...mehr als einen..was soll ich sagen? Sechs verschiedene Ausbilder und 18 verschiedene Meinungen. Das hilft mir nicht wirklich weiter.
Auch wenn ich hier irgendwo das Gegenteil gelesen habe...ich bin schon der Meinung dass der Charakter bzw das Wesen des Hundes hier eine große Rolle spielt.
Auch habe ich heute Abend nochmal mit einem Hundetrainer telefoniert. Er meinte mein Fehler sei seinerzeit gewesen, das ich meinen Hund gegen den Angriff des Weimaraners nicht beschützt hätte. Möglicherweise hat er da sein Vertrauen in mich verloren und meint nun er müsse die Dinge selbst regeln.
Die Frage ist nur..wie bekomme ich das wieder hin? Ich kann ja nicht den nächstbesten Hund der auf ihn zupreschen will, einfach verprügeln..( im übertragenen Sinne)
Ich bin gespannt auf eure Meinungen dazu...
LG Jürgen
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hallo jürgen!
also, so DEN tip schlechthin für euch 2 hab ich leider nicht, bin selber noch am üben
meiner hatte die gleichen probleme! wir haben sie soweit im griff, dass, wenn ein anderer hund uns entgegen kommt, lass ich meinen absitzen. mit einem "bleib" dazu und es geht mittlerweile viiieeel besser. aber auch erst seit kurzem. meiner hatte auch schon eine "bürste", wenn der andere hund noch ewig weit weg war, hat sich aber auch gegeben. mit dem "sitz" nehm ich meinem schon mal den stress des aufeinander zugehens. meiner hatte jedoch noch nie schlechte erfahrungen mit anderen hunden gemacht, weder angeleint noch ohne leine...
und ich denke schon, dass da ein bisschen der charakter des jeweiligen hundes mit reinspielt. vielleicht nicht immer, aber ab und zu schon.
achja, auf schmalen wegen versuch ich wirklich so viel abstand wie nur möglich reinzubringen; ist nicht leicht das ganze und geht an die nerven!
was bei uns auch immer gut geholfen hat, wenn ich meinem hund zuvor gekommen bin; will heissen, bevor der hund irgendwelche dummen dinge tun kann, grüße ich die leute oder sprech auch manchmal direkt den anderen hund an
ja, schaut bestimmt manchmal blöde aus, ist aber in unserem fall immer hilfreich
GLG, melissa, die auch so ein 40 kg-ding an der leine hat... -
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