
Wesenstest für Hunde - Arbeitet ihr darauf hin?
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Gast28477 -
15. Mai 2009 um 20:31
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Wenn wir mal zu so einem Test müssten, wäre Holland in Not...
ja, war damals auch bei vielen, vor allem bei denen, die einen kat 1 durch die prüfung bringen mußten. die wurden nämlich, wenn man durchgefallen ist, entzogen und eingeschläfert.
diese angst, dass man einen fehler macht und der hund das sein leben lang ausbaden muß, war das schlimmste.
bei einer freundin war eine unsicherheit vom hund, der erst ein halbes jahr bei ihr war (tierheimhund), bekannt. das wurde extrem und immer wieder getestet, bis der hund nicht mehr zu beruhigen war.
nach 4 std. durften sie gehen - durchgefallen.
die prüfung fand auf einem eingezäunten gelände statt. sie kann heute noch nicht auf einen hundeplatz gehen, weil diese situation sofort wieder in ihrem kopf abspult.aber falls es wieder eine art test geben wird, dann sicher nicht mehr in der form, wie damals. so schnell können die tierheime gar nicht anbauen, wie sie neue "gäste" bekommen würden.
gruß marion
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Hi
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oje ich bin mal gespannt wie das bei uns wird
also ich hab mir den test da ja jetzt mal durchgelesen und muss sagen unser dicker würde da glaube ich nciht immer so ruhig reagieren
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Ich kann mir sowieso nicht vorstellen das viele Hunde in bestimmten Situationen ruhig bleiben
Aber wie gesagt, sie sollen ja teilweise auch reagieren - eben nur nicht aggressiv.
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ja klar aber wenn jemand kurz davor ist den hund zu schlagen wäre ich nicht verwundert wenn er agressiv reagiert
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So, unser Termin wurde um zwei Wochen verschoben...
Was soll ich sagen, hinkriegen kann man schon viel... Jack haben wir mit 12 Monaten bekommen, wir waren seine 10. Familie. Als Welpe durfte er nur Schrottplatz und Keller kennenlernen, sollte ein wachender Kampfhund werden. Dazu taugte er nicht wirklich, dann wurde er verkauft, zurückgeklaut, verkauft, zurückgeklaut etc (das ganze 5mal)... dann hat ihn eine TS zu sich genommen, daraufhin lief er als 3.-4. Hund durch mehrere Pflegestellen.
Als wir Jack bekamen, war er ein vollkommen unsicherer Junghund (ok, 12 Monate alt), der es nicht kannte, Vertrauen zu haben. Kommandos?? Nix da... Schlimme, furchteinflößende Dinge (also alles)? Immer drauf los. Jack hatte panische Angst vor Zäunen und Spielplätzen, schoss auf alles bellend und knurrend los, was ihm nicht geheuer war.
WIr wussten, dass wir genau ein Jahr hatten... bei Benji war das anders, da haben wir erst hauptsächlich das eine trainiert, dann das andere. Bei Jack alles gleichzeitig, jeder Spaziergang wurde zum Spießrutenlauf, wir waren nervliche Wracks. Jede Runde draußen wurde zur Übungsrunde, kleine Schritte haben wir nicht gemacht, unsere Ziele lagen höher (mussten sie ja in Abetracht der Zeitvorgabe) - manchmal genau richtig, manchmal zu hoch. Wir haben Jack in jede erdenkliche Situation gebracht, Sprung ins kalte Wasser für ihn und für uns, jedes einzelne Mal. ABer wir mussten es tun, denn er musste schneller erzogen werden, als andere Hunde. Ich würde das mit keinem anderen Hund so machen, aber wenn es notwendig ist, dann muss es eben sein.
Und was haben wir heute (komme gerade von einem Traumspazeirgang zurück)?? Einen top erzogenen Hund, der seit 3 Wochen auch ohne Kontakt an anderen Hunden vorbeigehen kann, der es ignoriert, wenn ihn zwei Dackel in die Füße beissen, der mit Welpen so sozial umgeht, dass alle in der Nachbarschaft sich mit uns treffen wollen, wenn sie was Kleines daheim haben... ich bin unglaublich stolz auf Jack, denn diese Entwicklung hätte ich bis vor 2 Monaten noch nicht für möglich gehalten und ich bin ebenso stolz auf unsere Durchhaltekraft, denn wir waren mehrmals nahe am Ende.
Ich bin der Meinung, dass man mit dem Druck "Deadline" zwar etwas sehr Negatives, aber auch etwas Positives verbinden kann. Wir sind mit Jack gewachsen, lernten, wie groß Schritte sein dürfen... und man kommt ja auch gar nicht zum Durchatmen oder "heute mal nicht" sagen, denn jeder Tag, jede Minute ist Training. Und das war genau richtig für uns (auch wenn ich nichts gegen eine Zeitverlängerung gehabt hätte).
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man es auch mit verstörten und ängstlichen Hunden schafft, einen WT zu bestehen. Jack muss ja "nur" den moderaten bayerischen WT machen, würde aber auch den Niedersächsischen bestehen, denn wir haben ihn bewusst immer und immer wieder solchen Situationen ausgesetzt, an dies sich andere HH langsam herantasten - bei uns war das eher immer so ein Hechtsprung...
Die Tests sind um Glück nicht mehr so extrem, wie sie bei Marion der Fall waren, dennoch werden Hunde und Halter unter enormen Druck gesetzt. Situationen, in die man seinen Hund niemals bringen würde, werden getestet..
Was soll ich sagen - Jack hat sich toll entwickelt... mit Benji würde ich zum Beispiel nie einen WT machen, lieber würde ich ihm Leine und Maulkorb aufbrummen, denn er ist immer noch sehr verstört und das aufgebaute Vertrauen kann bei ihm rasch verschwinden... es ist immer eine Awägungssache, aber bei Jack wussten wir von Anfang an, dass er wahrlich nicht so böse ist, wie er immer tut - und wir und alle Skeptiker dürfen nun den tollsten Hund sehen, den man sich vorstellen kann.
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Wenn ich das lese, habe ich echt Hoffnung das aus meinen Beiden irgendwann mal wohlerzogene Hunde werden
Ihr - und natürlich auch der Hund - könnt sehr stolz auf euch sein
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Zitat
Wenn ich das lese, habe ich echt Hoffnung das aus meinen Beiden irgendwann mal wohlerzogene Hunde werden
Ihr - und natürlich auch der Hund - könnt sehr stolz auf euch sein
Danke, das sind wir auch... ehrlich gesagt, wenn ich die letzten Wochen betrachte, könnte ich vor lauter Freude losheulen, wenn ich Jack nur ansehe...Aber er bekommt noch seinen eigenen Thread nächste Woche. Bibi hat mir das vorgeschlagen, damit einige Vorurteile gelöst werden und anderen auch Mut gemacht wird... ich war über jeden Thread in die Richtung August letzten Jahres mehr als froh
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anna, ich freue mich riesig für euch. es ist so schön von dir zu lesen. was du in so kurzer zeit geschafft hast, ist enorm. ich weiß, was es heißt, so einen hund zu übernehmen.
es macht mir auch ganz viel hoffnung, dass ich meinen rüden noch so weit bringen kann, denn er ist im herzen kein böser hund.
gruß marion
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Zitat
Aber er bekommt noch seinen eigenen Thread nächste Woche.Ich freue mich schon auf euren Thread und finde es einfach nur toll, was ihr gemeinsam mit eurem Hund geschafft habt!
Ihr könnt zu Recht stolz auf euch und euren Jack sein!
@ Rotti-Frauchen: Dein Kleiner und du, ihr schafft das auch! Es ist nur eine Frage der Zeit.
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Also, ich hab durch die Arbeit in der Rettungshundestaffel für die Kleine einen Wesenstest. Hier wird sehr genau geprüft, denn es darf nicht passieren, daß ein Hund, der eine verlorengegangene Person findet, falsche Reaktionen zeigt, nur weil diese in einer ungewöhnlichen Lage, Kleidung o.ä. herumläuft, verletzt ist, hinkt, stolpert, schreit oder was auch immer.
Für diesen Wesenstest zu üben, ist jedoch völliger Blödsinn, denn man will ja einschätzen, wie der Hund auf FREMDE Situationen/Geräusche/Personen/Gerüche (Qualm etc.) reagiert. Üben ist da völlig kontraproduktiv (wird aber tatsächlich in einigen Staffeln gemacht....).
Natürlich muß man, wenn man den Test denn machen muß/will, vorher den Hund allgemein an komische Situationen mal herangeführt haben (macht man ja auch normalerweise, wenn der Hund zu einem kommt), aber speziell auf die Testübungen hin zu trainieren verfälscht das Bild.
Ist natürlich doof - einerseits soll man nicht üben, andererseits möchte man ja mit seinem Hund einen angeordneten Test bestehen, denn ein Nichtbestehen hat gerade bei "Listen"-Hunden schon gravierende Konsequenzen... Insofern ist es meiner Meinung nach falsch, wenn man den Test innerhalb relativ kurzer Zeit bestehen muß, denn dann bleibt einem nix anderes übrig, als gezielt auf die Übungen hinzutrainieren, denn allmähliche Gewöhnung im Alltag dauert halt schon eine Zeit lang.
Im Übrigen halte ich es für sinnvoll, dabei auch zu beurteilen, wie der Halter mit evtl. Defiziten des Hundes umgeht - d.h. wenn der Hund zwar aggressiv scheint, aber der Halter entsprechend verantwortungsvoll damit umgeht, d.h. Hund kurz nehmen in ungewöhnlichen Situationen, Leuten verbieten, den Hund anzufassen, wenn man weiß, er mag das nicht etc. Wichtig ist doch, daß nichts passiert, nicht, daß der Hund in alle Situationen gebracht werden kann und alles mit sich machen läßt! Wenn einer meinen Hund angreift, würde ich immer vorher dazwischengehen, es käme gar nicht zu so einer Situation, daß einer den Stock Richtung Hund schwenkt (hat hier schon mal ´ne ältere Nachbarin angedeutet, weil die Kleine hochzuspringen drohte - der hab ich aber was erzählt!!). Ob sowas in diesen Tests berücksichtigt wird, weiß ich aber net. Was ich lustig finde: der Hund soll festgebunden werden, und einer führt einen anderen Hund dran vorbei - auf der anderen Seite des Zauns! Da bringen sie den Hund in provozierende Situationen (welcher Hund mag angeleint andere Hunde? Also, mein Großer würde da auch stänkern wie Bolle....Und der würde ansonsten jeden Test bestehen! Der Kleinen sind andere Hunde wurscht.), und haben dann Angst, es könnte nach hinten losgehen??? Ein Schelm, wer böses dabei denkt.... *kopfkratz..... -
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