Was macht Hundeerziehung so schwierig?...

  • Zitat

    Wobei das wirklich schwierig ist! Es fängt an mit "er guckt so lieb" und hört auf mit "er soll mich aber lieben/freiwillig zu mir kommen/wissen, dass er das nicht darf".


    [...]
    Grüßle
    Silvia


    Ja klar, ich finde es auch sauschwer! Weil ich mich dabei eben auch immer selbst hinterfragen muss... und durchaus auch auf "unangenehme" Wahrheiten stoße.
    In verschiedenen Abstufungen haben wir sicher alle unsere wunden Punkte, und genau dort fangen dann die individuellen "Schwierigkeiten" in der Hundeerziehung an. :smile:

  • Hallo,


    ich bin ja erst kurzem Hundebesitzer und hier im Forum aktiv.


    Ich hatte schon oft Pflegehunde und habe die immer nach Gefühl behandelt und erzogen.


    Leider waren die meisten Pflegehunde absolut überhaupt nicht erzogen. Die Besitzer hatten die Hunde oft für die Kinder gekauft, und die Hunde wurden nur geknuddelt und als Spielzeug benutzt.


    Sich mit der Erziehung beschäftigt oder Hundeschule besucht hatte keiner.


    Ich denk das machen die meisten so : "Ist der aber süß .... "


    Einen kleinen Hund kann man ja ohne Erziehung halten : Zieht halt ohne Ende an der Leine, wird dann hingezogen wohin mal will.


    Für jeden, der einen Hund halten will, sollte ein Grundkurs in Hunde-Erziehung Pflicht sein.


    ... und für alle die Kinder erziehen auch !!!


    Grüße Bernd

  • Ich finde Hundeerziehung absolut schwierig ja, wobei dies auch etwas rasseabhängig ist :D.


    Es wird immer wieder angesprochen, dass die Inkonsequenz ein großes Problem darstellt. Dem ist mit Sicherheit so, wie auch viele schon benannte Punkte die ich unterschreiben würde aber genauso sehe ich ganz andere Punkte als problematisch in der Hundeerziehung ....


    ... z.B. die schlechte Dosierung bei der Erziehung. Manche vergessen vor lauter Konsequenz auch das es auf die Dosierung ankommt. Oft ist das Problem, dass der Mensch anfängt mit "ich bin der Rudelboss" ..... "der Hund muss mich als Alphatier anerkennen". Im übertragenen Sinne ist das schon richtig aber Fakt ist wir sind Menschen und versuchen mit Hunden zu kommunizieren ... mit unterschiedlicher Begabung ... mit unterschiedlichen Bemühungen und mit unterschiedlichen Hintergrundkenntnissen. Am Ende ist es aber so, dass wir Menschen sind und Hund ist Hund .... er ist bemüht uns zu verstehen und wir sind bemüht ihn zu verstehen und am Ende bleiben wir doch nur .. Mensch ... und ... Hund ... und wir machen Fehler, wir sind menschlich aber bemüht und wenn wir uns eingestehen, dass wir einfach nur unser Bestes als Mensch versuchen, dann sind wir vielleicht bessere "Rudelbosse".

  • Zitat: "oft ist es auch so das hundeneulinge (ist ja nichts schlechtes) in eine hundeschule gehen, und dann alles genau so machen wie es der trainer sagt...also wie eine anleitung!


    aber die beste anleitung hilft nichts wenn das feingefühl für das lebewesen hund fehlt"


    Dem kann ich mich anschließen. Ich denke auch, dass man den auf seinen Hund abgestimmten Weg der Erziehung finden sollte. Nicht alles was ein Trainer eher allgemein sagt, muss auch auf den Hund individuell pasen. Es ist irgendwo eine Gratwanderung.


    Ich habe im Zusammensein mit Darko ein gewisses Gefühl dafür entwickelt wie sie auf bestimmte Dinge reagiert. Wir sind auch Hundeanfänger, haben uns durch einige Hundebücher geschlagen, Videos angeschaut. Dennoch habe ich mich dabei nicht auf irgendeine feste Methode eingeschossen in dem Sinn, dass ich die Methodik eines Trainers als Dogma betrachte. Die Kombination aus verschiedenem ist für Darko genau richtig und wir arbeiten über Motivation nicht Zwang, mit Spaß. Ich sehe Darko als Teampartner.


    Ob Hundeerziehung schwierig ist, ist relativ. Es hängt vieles vom Herrchen/Frauchen ab, dann auch von der Rasse (den Eigenschaften). Man wird von einem Bernhardiner nicht unbedingt erwarten können, dass er mit Elan und Schnelligkeit Agility betreibt...Von Darko nicht erwarten, dass sie irgendetwas aus dem Wasser holt. Sie mag Schwimmen halt nur, wenn wir vor schwimmen.


    Es gibt die unterschiedlichsten Ansätze zur Erziehung, manche sind mir zu hart, also tue ich sie unserem Sensibelchen Darko nicht an. Und sensibel ist sie wirklich, merkt sofort, wenn ich nicht entspannt bin, verunsichert bin. Es ist im Grunde enorm wie sie auf mein Verhalten reagiert. Gehe ich entspannt mit Situationen um, ist auch Darko entspannt, bin ich irgendwie "gestresst", ist sie es auch. Ich glaube auch, dass wir den Weg (endlich) gefunden haben, wie Darko ruhig bleibt, auch wenn mir jemand die Hand schüttelt, auf mich zukommt...Ich muss einfach nur gaaaanz entspannt bleiben, nicht in der Erwartung, oh gleich bellt sie bestimmt wieder los, denn dann macht sie es garantiert. Auch da beweist sich letzten Endes, wie sehr sich ein Hund an Frauchen oder Herrchen orientiert, wenn eine Bindung da ist. Ich muss einfach nur ganz entspannt bleiben, das ist an dieser Stelle das ganze Geheimnis. Das hat mir auch kein Buch verraten, sondern Darko selbst im Miteinander. Gebe ich ihr Vertrauen, dass sie nicht bellt, macht sie es auch nicht...Klingt vielleicht komisch, aber es ist echt so. Ja, man sollte dem Hund auch mal vertrauen, fällt unter Umständen etwas schwer, aber es kann Wunder wirken.


    Wichtig ist auch Konsequenz. Platz heißt Platz, Sitz ist Sitz....immer und überall, wenn man es sagt. Nicht mal so, mal so. Das verunsichert den Hund dann eher.


    Ich denke, dass die Eckpfeiler der Erziehung Motivation, Konsequenz, respektvoller Umgang, Vertrauen sein sollten.


    Darkosworld

  • Vieles wurde schon gesagt, aber ich finde es vor allem schwierig, die winzigen Fortschritte zu erkennen und entsprechend zu belohnen und verstärken, damit beim nächsten Mal in der selben Situation vielleicht noch ein Hauch mehr des gewünschten Verhaltens gezeigt wird.

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