Aggressive, freilaufende Hunde...ohne Herrchen und Maulkorb!

  • Ich drücke mir die Daumen, dass Bautzi trotz ihrer gelegentlichen Gleichgültigkeit zur Herde hält, Wakan :wink:


    Jetzt am WE habe ich auf jeden Fall wieder Zeit zum Üben...
    fahre gleich nach der Arbeit mit dem Zug zu meinen Eltern und
    zu den Tierchen.

  • Ich glaube nicht das sie gleichgültig ist. Allerdings wirst Du nie soweit kommen, das Du sie zuverlässig abrufen kannst. Dazu sind Herdis nicht ausgelegt. Wichtig ist, das Du sie auf irgendeine Aufgabe konditionierst. Sie wird auf jeden Fall etwas bewachen und beschützen. Besser Du suchst aus was das sein soll. Wenn sie diese Entscheidung selbst fällt könntest Du erhebliche Probleme bekommen.


    Gruß
    Wakan

  • Von den Problemen, die kommen, wenn man mit ihr nichts macht,
    bin ich überzeugt. Mir fallen da oft schon Kleinigkeiten auf...


    Leider sind meine Eltern da nicht so wach und halten es
    in ihren Augen auch nicht für sinnvoll einen Hund so zu unterhalten
    (bei ihnen muss er nur bewachen, kriegt dafür sein Fressen
    und das wars).


    Bin ja froh, dass ich durch permanenten leichten Druck meine Mutter habe überreden können,
    dass sie am Training teilnimmt und in meiner Abwesenheit für etwas Ausgleich sorgt...das reicht aber noch nicht.


    Das einzige, was meine Mutter oder meinen Vater beeindruckt
    sind Ergebnisse - wenn der Hund funktioniert (das ein Ergebnis von
    etwa fünf Sekunden Dauer aber vielleicht wochenlange Arbeit gekostet hat und viel Konsequenz
    und intensive Beschäftigung das können sie nicht verstehen geschweige denn honorieren...) :shock:


    Ich hoffe, dass sie irgendwann mal kapieren,
    dass Bautzi bisher schon richtig viel geleistet hat
    und auch viel mehr ist als nur ein "dummer Hund" -
    ein Tier wie jedes andere, das nicht denken kann... :help:

  • Das gehört zwar jetzt nicht zum Ursprungsthread, aber ich möchte Dir dringend empfehlen mit Deinen Eltern auf einen Nenner zu kommen.


    Es ist wirklich absolut notwendig dem Hund eine ganz klar definierte Aufgabe zu stellen, die er dann selbstständig bewältigen soll/muss.


    Ich möchte Dir von einem typischen Negativfall erzählen, von dem mir berichtet wurde.


    Eine Frau in Norddeutschland therapiert, besser gesagt, sie sammelt Herdenschutzhunde. Einige Hunde liefen immer im Wechsel frei auf dem Gelände. Einer war besonders aktiv und ließ niemanden mehr auf das Gelände. Auch nicht in Begleitung der Frau. Als Konsequenz steckte sie ihn in einen Zwinger wenn Besuch zu erwarten war. Es dauerte nicht lange, und der Hund erkor den Zwinger zum schützenswerten Gut. Nach relativ kurzer Zeit ließ der Hund niemanden mehr an sich heran oder in den Zwinger- auch die angebliche Trainerin nicht. Sie konnte weder Futter noch Wasser hineinstellen, geschweige denn die Näpfe herausholen. Auch anleinen funktionierte nicht mehr.
    Keine Ahnung was daraus geworden ist.

  • Wakan


    Wenn Besuch kommt oder Leute vorbeilaufen,
    nehme ich Bautzi immer mit in die Nähe (habe sie im Garten viel an der Leine,
    damit ich ihrer Aufmerksamkeit sicher bin und sie unter Kontrolle habe), wo was los ist,
    spiele mit ihr, kraule sie ausgiebig...sie entspannt dann total... :blume:


    Klar macht sie auf sich aufmerksam, wenn jemand vorbeiläuft (und sie freiläuft)
    aber je näher sie bei uns ist und uns bei den Gartenarbeiten beobachten darf
    und zwischendurch angesprochen wird (in Form einer kleinen Lektionsabfrage), umso entspannter ist sie...


    Gerade letztens hat sie ihren Terri, von dem ich dachte, dass sie ihn überhaupt nicht ausstehen kann,
    so wie sie ihn zusammenkläfft, wenn er am Zaun vorbeihuscht, an sich vorüberziehen lassen, als sähe sie ihn nicht -
    sie war ganz ruhig und beobachtete nur uns...Terri war mindestens genauso verblüfft wie ich :sport:


    Diese Frau mag ja den Hunden helfen wollen, aber so wie Du schreibst,
    hört sich das nicht richtig an...wenn ich mich für unseren Hund hätte ent-
    scheiden können, hätte ich mit Sicherheit einen "einfacheren" Hund genommen,
    aber mein Vater steht halt auf Wächter...


    Nun wo Bautzi schon seit ein paar Jahren bei uns ist,
    möchte ich sie aber auch nicht mehr hergeben.


    Bin überzeugt davon,
    dass man sich für jeden Hund einsetzen sollte,
    egal wie schwer die Erziehung/Korrektur erscheint.


    Das mit der Konsequenz und dem an einem Strang ziehen,
    ist absolut meine Meinung, weil Bautzi durch ein Hin und Her
    keine klaren Regeln befolgen kann (wenns keine gibt und bei
    jedem darf sie was anderes).


    Ich bin zu Hause mehr in der Rolle des Beobachters zu sehen
    (wenn ich meine Mutter mental mit Bautzi an der Leine unterstütze)
    als direkt am Hund (fällt mir oft schwer). Aber ich weiß auch, dass
    meine Eltern letztendlich jeden Tag draußen sind und die eigentlichen
    Herrchen sind, die mit Bautzi klarkommen müssen.


    Wenn ich Zuhause bin komme ich besser mit Bautzi zurecht,
    als jeder andere, weil ich einfach nicht ständig denke, dass ich
    einen kleinen Menschen vor mir habe, der süß guckt und dem
    man einfach ständig was zwischen die Kiemen schieben muss,
    weil er so süß guckt und lieb ist...(meine Mutter).


    Bei meinem Vater sieht das ganz anders aus...der ignoriert Bautzi,
    als wäre er nicht da. Nur wenn er füttert oder ihn aus dem Weg schubst,
    sieht er ihn mal vor sich und tut was...aber richtig Streicheln und was
    mit ihm anfangen kann er nicht.
    Er kennt es nicht anders und hat wahrscheinlich auch große Probleme damit sich auszudrücken...


    Und ich bin eine Mischung aus beiden Extremen...
    Aber ein angenehmerer Mix in beide Richtungen, was das Schmusen
    und konsequente Durchgreifen angeht...
    Ich mag die Vermenschlichung nicht, lehne es aber auch ab den Hund durch Gewalt zu unterjochen.


    Durch das Training auf diesem Mittelweg bin ich für mich zu dem
    Ergebnis gekommen, dass es für Bautzi richtig ist wie ich vorgehe.


    Meine Mutter bekommt diese erfolgreichen Einheiten direkt
    von mir und Bautzi vorgeführt, die sie dann selbst ausprobieren muss,
    nachdem ich ihr gesagt habe, warum ich das so mache, warum Bautzi das so oder so macht, usw...
    sie ist schnell überfordert von der ganzen Theorie und will immer nur wissen,
    wie sie an der Leine ziehen muss, um das oder das zu erreichen.


    Dass Erziehung, die dauerhaft den Alltag erleichtert und bereichern soll,
    nicht nur von Techniken abhängig ist, sondern vor allem von dem theoretischen Wissen (was dahinter steckt - warum macht der Hund das)und dem Verstehen um das Verhalten des Hundes lernt sie auch noch... :sport: (bin da sehr optimistisch)



    Was mir Bautzi gezeigt hat:



    MENSCHEN BRAUCHEN VIEL ZEIT
    BIS SIE ETWAS VERSTANDEN HABEN -


    ZUM GLÜCK SIND HUNDE GEDULDIG.

  • Noch mal zum Ursprungsthema:


    So lange dein Hund keine auferlegte Maulkorbpflicht hat, würde ihn in dem Fall weg lassen.


    Was die Leine angeht.... nun, so lange dein Hund an der Leine ist, ist der Fall klar: Der unangeleinte Gegner muss zahlen und bekommt per se die Schuld.


    Wenn du deinen Hund auch ableinst, wird die Lage sofort viel unklarer.


    Aber wie Wakan schon sagte: Du musst nicht an der Leine hängen bleiben, wenn du fürchten musst, dann auch noch selbst angegriffen zu werden....

  • Danke melantris für Deine Antwort.


    Den Maulkorb mache ich draußen immer drauf,
    weil ich damit ausschließen kann, dass Bautzi
    jemanden verletzt.


    Sie ist nicht einfach zu händeln,
    und weil wir noch im Training sind und es
    immer wieder Erfolge aber auch kleine Rückschläge gibt,
    möchte ich das Risiko für andere (und auch mich)
    so gering wie möglich halten, was Verletzungen angeht.


    Wenn sie draußen ist und ihr passt etwas nicht,
    dann randaliert sie ganz schön rum, und ist kaum
    mehr zu halten (hören tut sie nicht, schaltet dann auf Durchzug und möchte am
    liebsten sofort alles allein klären)...ich möchte auch für
    mich sichergehen, dass sie mich in ihrem Eifer nicht schnappt.


    Das hat sie noch nie gemacht,
    aber sie ist auch noch nicht so fertig mit ihrer Ausbildung,
    dass ich sagen kann, dass ich ihr hundertpro vertraue...
    im eigenen Garten ist das kein Thema,
    aber draußen lege ich für sie keine Hand ins Feuer!
    (selbst wenn sie die ersten paar Meter ruhig bei Fuß geht)...

  • hallo,


    das selbe problem hab ich auch, nur das mein zeus zu anderen hunden, die er nicht kennt sofort bissig reagiert und bei ca. 55 - 60 kg sieht es meistens für andere hunde nicht so gut aus, deswegen draussen nur noch mit leine, aber ohne maulkorb, ist zwar nicht so gut für ihn, weil der kleine immer freilaufen kann und er nicht, aber alles andere wäre zu unvernünftig


    gruß

  • Zitat

    Einer hat einen scharfen Rottweiler und einen nicht
    minder schärferen Stafford, die manchmal entwischen.


    :


    Woher weisst Du das? Schon Vorgeschichten? Oder hat es Dir der Besitzer erzählt?
    Also dasss sie "scharf" sind, meine ich.

  • Zitat

    Woher weisst Du das? Schon Vorgeschichten? Oder hat es Dir der Besitzer erzählt?
    Also dasss sie "scharf" sind, meine ich.


    Sorry, aber der Thread ist von 2006 ich glaube kaum, dass hier noch jemand reinschaut ;)

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