Erster Hund und nur Probleme - nervlich am Ende

  • [quote="chaoskrümel"



    Wenn ich ihn wieder abgeben würde, würde ich mir mehr als schäbig vorkommen. Erstens würden meine Bekannten von der Tierrechtsgruppe sich von mir abwenden, zweitens würde ich mich als kompletter Versager fühlen, weil ich mit dem Hund überfordert war.


    [/quote]


    Aus dem Zusammenhang gerissen, ich weiß. Sollte aber generell mal zum Nachdenken anregen.... ;)

  • Du schaffst das. :gut:


    Du hast tortz allem glaube ich eine Positive Einstellung zum Thema, das ist sehr wichtig.


    Du möchtest es ja schaffen. ;)


    Wie oft geht ihr denn zur Hundeschule in der Woche?

  • Hallo!


    Also ich kann deine Situation sehr gut nachfühlen, denn auch mein erster eigener Hund war auch ein „Härtefall“. Auch meine Hündin stammte aus dem Tierschutz, sie brachte massig Probleme mit sich (viele davon waren mir nicht bekannt) und war schon ausgewachsen. Ich wollte damals einen erwachsenen Hund, denn da ich arbeitete wäre ein Welpe nicht wirklich gegangen. So dachte ich mir damals jedenfalls,dass ein erwachsener Hund nicht so viel Arbeit wie ein Welpe macht und der kann auch mal fünf Stunden bei mir im Büro liegen ohne Gassi zu müssen.
    Ha, weit gefehlt, sage ich da nur! Ich glaube ich hätte gleich ein paar Welpen aufziehen und erziehen können, wenn ich Zeit, Geld und Nerven rechne die meine Hündin gebraucht hat! Ich habe in den ersten neun Monaten so viel Geweint wie meinen ganzes Leben davor noch nicht. Ich ging durch die Hölle, an meine Grenzen und darüber hinaus... und was soll ich sagen heute ist meine Kleine ein Traumhund, nein besser sie ist MEIN HUND.
    Aber das hat über neun Monate gedauert. Ich müsste nun lügen wenn ich sagen würde ich würde es immer wieder machen, denn da bin ich mir nicht sicher. Dieser Hund hat mir alles an Können, Wissen, Geduld, Nerven und Selbstdisziplin abverlangt was ich hatte. Aber am Ende hatten wir es geschafft nun sind wir ein Team!



    So nun bin ich mit meiner Geschichte am Ende... Also ich bin mir sicher es lohnt sich, die frage ist nur ist dir es wert, diesen weg zu beschreiten. Der Hund an deiner Seite, sollte schon Dein Hund sein, wenn du für ihn und mit ihm so etwas durchstehen willst. Mir hat es sehr geholfen mir eine Frist zu setzten bis zu der ich es versuchen werde einen „Lichtschein am Ende des Horizonts zu sehen“. Bei mir waren es 12 Monate. Ich hätte schon für den Fall der Fälle einen Endplatz bei einer Tierschützerin gehabt.


    Und noch etwas sehr wichtiges, es gibt Fälle da ist es die verantwortungsvollste Entscheidung wenn man seinem Hund ein neues Zuhause sucht. Ich sage nicht, dass es in Ordnung ist einen Hund wie einen Gebrauchsgegenstand auszutauschen. Was ich sagen möchte ist dass jeder Hund anders ist und damit er glücklich wird braucht er Menschen und eine Umgebung welche das Beste in ihm zum Vorschein bringt. Selbst der beste Besitzer kann nicht jedem Hund gerecht werden und es kann somit eine sehr verantwortungsvolle- und liebevolle Entscheidung sein, wenn man erkennt dass man seinem Hund nicht das geben kann was er braucht, egal wie man ihn liebt. Und ihn schließlich in ein neues passendes Zuhause vermittelt, auch wenn es einem selbst das Herz zerreißt...


    Und die wichtigsten Worte zum Schluss: Lass dir nicht dreinreden bei deiner Entscheidung, höre auf dein Herz, in einem Moment wo du gelassen und in Ruhe bist. Gib deinen Hund mal für eine Stunde zu einem Freund und dann finde für dich Ruhe und frage dein Herz, es wird die richtige Entscheidung sein.


    Alles Liebe und Viel Kraft

  • JEDER glaub mir JEDER HH kommt in diese Situation! Auch ich saß schon da und habe vor Wut geheult. Meine Finger sind eitrig aufgeschürft (von der Schleppleine) und ich könnte meine Beiden mindestens einmal die Woche auf den Mond schießen.
    Meine beiden Hunde sind aus dem Tierschutz. Shiva haben wir von Welpe an und Janosch seit Oktober 2008. Beide sind nicht einfach im Handling. Der Janosch ist super verträglich mit allem und jedem. Trotzdem führt er sich an der Leine auf wie ein Irrer, wenn er nen anderen Hund sieht. Das wird noch ne Menge Arbeit. Er jagt wie ein Löwe. Auch hier hab ich noch viel viel Arbeit vor mir.
    Shiva hat ein Megaproblem mit Menschen. Ich muß wahnsinnig aufpassen bei ihr. Auch hier noch viiiiiel Arbeit!
    Ich mach wirklich viel mit Ihnen - wie Du auch - und trotzdem haben sie ihre Baustellen.
    Aber je eher man diese Baustellen akzeptiert, desto besser kann man an ihnen arbeiten. Und was ist schon ein Jahr bei der Hundeerziehung. ;)
    Bei Shiva dachte ich immer, mein Gott, die ist unmöglich. Da klappt so vieles noch nicht. Nur so nen Käs wie winken, aufräumen, peng usw. das klappt alles super. Und warum, weil es mir da egal ist, ob es klappt oder nicht. Da ist nicht so viel Verbissenheit dahinter. Klar fände ich es toll, wenn ich so ein Kunststück aufbaue, wenn sie es dann auch irgendwann mal kann, aber wenn nicht, machen wir es eben nicht mehr. Anders bei Fuß, Sitz, Platz usw. das MUSS klappen. Und schon kommen wir - und der Hund - wieder in Zugzwang.
    Ich kann Dir nur raten, wenn Du schon mit nem schlechten Gefühl (genervt) losgehst, dann verlang nix (gar nix, geh nur Deinen Weg) vom Hund und geh nur ne kürzere Runde. Mach dann lieber zuhause, Suchspiele, benenne Spielsachen (Shiva kann mir unter 20 Sachen den 'Frosch' raussuchen). Das macht allen Spaß und fördert die Bindung. Dann lockert sich die Stimmung wieder auf und mit der Zeit (aber viiiiel Zeit) klappt dann auch der Rest, wirst sehen.
    Schau mal im Internet unter http://www.spass-mit-hund.de
    Da gibt es sooo viele Sachen die man machen kann. Flaschendrehen, im Schuhkarton Decke Handtuch Leckerlie suchen, verstecke die Leckerlie im Haus und lass ihn suchen usw. Das bringt allen Spaß.
    Leinenführigkeit, glaub mir, daran arbeiten wir heute noch und ich mache das sehr konsequent! Shiva ist jetzt schon über 2 Jahre alt.
    Was die schon alles kann und macht und wie weit sie eigentlich schon ist, ist mir erst aufgefallen, als im Herbst der Janosch kam und wir wieder bei ihm bei Null angefangen haben.
    Kopf hoch - ihr kriegt das hin!!
    PS: Und mach nicht zu viel auf einmal. Man kann den Hund auch überfordern! Eins nach dem anderen und öfters mal was lustiges machen. :gut:

  • Zitat


    Wahrscheinlich strahle ich eine gewisse Unruhe auf ihn aus, weil ihm Moment so viel bei mir los ist.


    Also,


    ich habe hier auch schon meine Problem geschildert und zwar konnte ich auch kaum entspannt mit meinem Hund rausgehen, weil er jeden Hund und später auch Kinder angebellt hat. Ich habe festgestellt, dass je ruhiger und gelassener ich mit der Situation umgegangen bin, desto ruhiger wurde mein Hund :lol: Jetzt bin ich tatsächlich soweit, dass es sogut wie keine Probleme mehr gibt.


    Ich persönlich halte nicht viel von Hundeschulen, wo die Hunde immer am selben Ort trainiert werden. Ich habe mir eine Hundetrainerin ausgesucht, die sich mit mir an allen möglichen Orten getroffen hat, somit hat der Hund das gelernte nicht mit dem Platz verknüpft. Zu Not kam Sie auch nach Hause um sich vor Ort den vorhandenen Problemen zu widmen.


    Ich drücke dir die Daumen dass es dir bald wieder besser geht und du dich mit Ruhe und Geduld und der nötigen Hilfe eines erfahrenen Trainers um die Erziehung kümmern kannst. Du wirst sehen, alles wird gut !!! :gut:

  • Freut mich, dass ihr mir Mut macht. @Oreaden und BigSandy: Danke für eure Geschichte. Ich sehe, dass ich nicht die einzige bin mit Problemen und dass man es auch in den Griff bekommen kann. Und das möchte ich versuchen.


    Man sieht immer nur das Negative, wenn es einem nicht gut geht. Dabei hat er schon so einiges gelernt. Auf dem Hundeplatz kommt er (wenn er nicht zu sehr abgelenkt ist), wenn ich ihn rufe. Er frisst erst, wenn ich es ihm mit "Nimm" erlaube. Wenn ich für die Uni etwas machen muss, liegt er für einige Stunden in seinem Körbchen, usw.


    Mein Selbstwertgefühl ist momentan nicht so besonders und die jetzige Situation ist wahrlich gut einen Hund zu erziehen. Anzeige gegen meinen gewalttätigen Freund, Trennung, Wohnungssuche, Endspurt an der Uni. Ich bin überzeugt, dass das an keinem spurlos vorüber gehen würde. Habe viel über das nachgedacht, was ihr mir alle geschrieben habt und ich will uns eine Chance geben - 12 Monate. Die Probleme, die ich habe, sind nicht ohne, aber aufgeben will ich nicht.



    Ich habe mir wirklich vorgenommen meine nervliche Überbelastung nicht an meinem Hund auszulassen. Er ist sowieso schon total ängstlich, wenn man mal etwas lauter spricht. 1 Mal pro Woche gehe ich zur Hundeschule. Das ist nun die vierte, die ich besuche und bin dort auch einigermaßen zufrieden.

  • Du scheinst doch ein ganz gutes Verhältnis zu dem Tierschutzverein zu haben. Hast Du denen mal Deine Probleme geschildert und um Hilfe gebeten? Ich meine gar nicht so sehr, die Schwierigkeiten mit Deinem Hund, sondern die sonstigen Lebensumstände.


    Ich habe mal für ein Tierheim einen Hund für eine Woche in Pflege genommen, weil die Besitzerin so überlastet war, dass sie am Ende ihrer Kräfte war. Das Tierheim hat diese Lösung gefunden, weil so vermieden werden konnte, dass die Dame ihren Hund abgeben mußte.


    Frag einfach mal, ob sie Dir nicht jemanden nennen können, der den Hund mal ein Wochenende zu sich nimmt, damit Du mal richtig zur Ruhe kommst. Dann kann man auch wieder mit neuer Kraft die Probleme angehen.


    Ansonsten nochmal mein Rat, eine Art Tagebuch zu führen. Schreibe auf, was gut läuft. (Fortschritte, oder jeden Tag 2 Dinge, die Du an Deinem Hund gut findest, 5 Momente, die Du mit ihm genossen hast.) Natürlcih ist nicht alles gut und es wird Tage geben, an denen das schlechte das gute überwiegt. Aber es schult den Blick auf die positiven Dinge. Und man beginnt irgendwann schöne Momente zu schaffen, damit man was zum Aufschreiben hat...


    Hilft übrigens in jedem Lebensbereich, nicht nur wenn es um Hunde geht. Man lernt das Gute nicht aus den Augen zu berlieren.

  • Hallo,


    ich denke, dass es Dir schon geholfen hat alles mal loszuwerden. Loszuwerden an Menschen, die Dich verstehen und selbst auch Probleme mit ihren Hunden hatten oder noch haben.


    Du hörst Dich in Deinem letzten Posting schon viel positiver an und ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass es klappt mit Euch beiden.
    Setze Dir bitte keine Frist, denn das ist nicht gut. Ein Ziel sollte man vor Augen haben, aber bitte ohne Frist.


    Führ ein Tagebuch und wenn es mal ganz doll schlimm ist, dann les Dir die Anfangsseiten durch und meist erscheint es einem dann nicht mehr so schlimm.


    Auch ich würde mit den Tierschutzfreunden sprechen, denn das was sie da machen ist nicht ok. Klar, es gehören immer zwei dazu, aber man kann auch mit der Gutmütigkeit von Menschen spielen.


    Liebe Grüße


    Steffi


    PS: die auch noch so ihre Probleme mit ihrem Auslandshund hat, diesen aber um kein Geld der Welt mehr hergeben würde.
    Auch wenn ich ihn manchmal umbringen könnte. *lach*

  • Zitat

    ....dass man es auch in den Griff bekommen kann. Und das möchte ich versuchen.


    Man sieht immer nur das Negative, wenn es einem nicht gut geht. Dabei hat er schon so einiges gelernt. Auf dem Hundeplatz kommt er (wenn er nicht zu sehr abgelenkt ist), wenn ich ihn rufe. Er frisst erst, wenn ich es ihm mit "Nimm" erlaube. Wenn ich für die Uni etwas machen muss, liegt er für einige Stunden in seinem Körbchen, usw.


    Habe viel über das nachgedacht, was ihr mir alle geschrieben habt und ich will uns eine Chance geben - 12 Monate. Die Probleme, die ich habe, sind nicht ohne, aber aufgeben will ich nicht.


    hallo chaoskrümel,


    das hört sich schon ganz anders an, als dein erster beitrag. das jetzt geschriebene ist doch schon mal ein anfang und wenn du es willst, dann mach da weiter, dann schafft ihr das.


    es wird immer wieder mal ein rückschritt kommen, aber im grunde gehts immer drei vor, zwei zurück -am ende gewinnt man ;)


    ich bin die ersten male mit meinem rüden nicht allein rausgegangen. ich hatte echt bedenken, dass ich das nicht packe, so ist der kerl abgegangen. oft habe ich gedacht, dass er mich schafft - hat er aber nicht.
    damals hatte ich mir auch vorgenommen, dass er in einem jahr vernünftig laufen kann. das haben wir viel früher geschafft. es gab wochen, wo ich dachte, es geht nix weiter und auf einmal haben wir einen großen fortschritt gemacht.
    jetzt sage ich mir, wenn er in einem jahr so weit ist, dass er an anderen hunden vorbei gehen kann, dann freue ich mich, wenn nicht, laufe ich eben immer noch einen bogen :D .


    ein gebrauchter hund mit schlechter vergangenheit und ohne erziehung kann schon eine riesen herausforderung sein.


    und wenn er dann vor dir sitzt und dich mit seinen strahlenden knopfaugen ansieht, dich anhimmelt, dann weißt du, dass es richtig war.


    ich wünsche dir viel glück und die nötige ruhe.


    gruß marion

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