kommen auf rückruf nicht möglich

  • Zitat

    Hi Judy,
    wie gehst denn bei Deinem Schleppleinentraining vor?? Ich mache es so: Wenn mein Hund vorläuft (oder etwas anderes) rufe ich in rann; wenn er nicht sofort kommt laufe ich mit der Schleppleine in der Hand zwei-drei Meter in die entgegengesetzte Richtung (ohne etwas zu sagen!); wenn er dann bei mir gibt wird belohnt (stimme/lecker).


    Warum wird der Hund dafür belohnt? Er hat das gewünschte Verhalten nicht selbst ausgeführt, sondern wurde von Dir dazu "gezwungen".
    Wenn Du einen cleveren Hund hast, lernt der: "Ich darf beim Rufen nicht hören, damit sie mich zerrt und dann bekomme ich ein Leckerchen!"


    Schwupps hat man dem Hund eine Verhaltenskette antrainiert, die mensch doch so eigentlich gar nicht wollte?


    Der Lerneffekt (egal bei welcher Übung) ist immer höher, wenn der Hund es selbst tut, anstatt, dass mit ihm die Übung "gemacht wird".


    Natürlich kann man die Schleppleine super einsetzen, damit der Hund sich nicht selbst belohnt - durch Schnüffeln, irgendwen anhüpfen, etwas Jagen usw...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich bin ersteinmal super glücklich das ihr mir so viele tipps geben wollt. vielen vielen dank.
    ich war heute mit meiner hundetrainerin unterwegs und die hat mir auch das Prinzip mit der Schleppleine nahegelegt.


    Bin durch adminstrator einwenig verunsichert wie würdest Du denn vorgehen?


    also ich habe beschlossen den hund nur noch draussen zu füttern mit dem belohnungsprinzip und dann halt nur was ganz besonderem (auf Blutwurst fährt er total ab).
    schleppleine fetsmachen und dann auch wie schon beschrieben wenn doggi zu weit wegläuft in entgegengesetzte richtung laufen.
    wenn aufmerksamkeit bei mir belohnen ansonsten ignorieren. ist doch supi oder?


    P.S.: ich habe es nicht so mit gross.- und kleinschreibung

  • Hallo judy,


    halte Dich doch ersteinmal an das Prinzip, was Dir Deine Trainerien nahe gelegt hat. Sie hat sich die Situation ja angesehen und wird demnach (hoffentlich :wink: ) die richtige Vorgehensweise bei Deinem Hund ausgewählt haben.


    Bleibe einem "Prinzip" ersteinmal treu und probier nicht soviel neues - denn dann kann der Hund nichts neues lernen.


    Du musst bedenken, dass Dein Hund, solange er dieses "unerwünschte" Verhalten ausgeführt hat, dieses im Prinzip bei ihm gewirkt hat wie Training genau dafür. Das heißt, dass dieses Verhalten zwar von Deiner Seite aus unerwünscht ist, er aber einen riesen Spaß daran hat. Das heißt, jedes Mal, wenn der das (erfolgreich) macht, ist es, als ob Du genau das mit ihm trainieren würdest. Dementsprechend viel Geduld musst Du nun also beim Umtrainieren haben.


    Hat das jetzt einer verstanden - schreibe heute irgendwie leicht wirr :gruebel:


    Besser ist es natürlich, man lässt ein solches Problem erst gar nicht entstehen - dann hat man nicht die Last des wieder abtrainieren :wink:


    Viele Grüße
    Corinna


  • (Sorry schreibe das nun schon zum dritten mal - hoffe mein PC schießt mich nicht schon wieder ab ....)


    Hallo Corinna,
    die von mir beschriebene Handlung erfolgt innerhalb ein-zwei sek. Der Hund reagiert nicht- zack ich dreh mich weg und gehe schnell ein paar schritte. Kommt er dann hinter mir her (98% der Hunde tuen das - mein pers. Erfahrungswert - lasse mich da aber auch gerne eines anderen belehren) gebe ich mit meinem verbalen Lob noch mal richtig Gas.


    Es sollte natürlich nicht an der Schleppleine/Hund gezerrt werden. Das setzte ich allerdings vorraus, da es für mich keinen Unterschied zwischen 2 und 5 oder 10 Meter Leine gibt - sie darf niemals auf Spannung sein. Wie gesagt das ist für mich BASIC den Leine ist Leine! :bindafür:


    VG
    Tanja


    PS hoffe das kommt jetzt deutlicher rüber - tue mich immer etwas schwer einen solch komplexen ablauf in Worte zu fassen

  • Mmh, ich würde dafür trotzdem nicht loben - denn das ist nicht das, was der Hund lernen soll (aus Deiner Perspektive - ihm ist es ja schnurz).


    Gaaanz am Anfang kann man mal sowas machen, um ihn auf den richtigen "Weg" zu bringen und um alles weitere zu formen. Aber ich gehe mal davon aus, dass ihr alle schon eine Weile mit Euren Hunden zugange seid, lso ist der Anfang ja schon vorbei :wink:


    Ansonsten ist für mich das Heranrufen ein klar strukturiertes Verhalten, dass belohnt wird - nämlich: Ruf (oder Pfiff oder Zungeschnalz oder oder), Hund wendet sich VON SELBST (kein Leineziehen, kein Krach machen mit Quietschtieren, Ballwedeln, Wegrennen, den Clown spielen = kein Locken) und wird dafür belohnt. Nur dafür wird er gezielt belohnt (nicht gelockt). Je nach Ausbildungsschritt an bestimmter Stelle und Ausführung.


    Heißt also, wenn ich mit einem jungen oder gerade neu bekommenen Hund beginne, belohne ich zunächst den Ansatz und zunehmend die "kleinen" Schritte des Kommens (Aufhören zu Schnüffeln, Kopf zu mir drehen, Körper zu mir wenden, erste Schritte in meine Richtung, bis zu mir laufen, etwas schneller zu mir laufen, ganz schnell zu mir laufen, keine Ablenkung, minimale Ablenkung,... große Ablenkung...).


    Viele Grüße
    Corinna

  • Nun gut, aber Judy schreibt ja das Sie den Hund erst drei Monate hat. Das Kind scheint ja schon vorher in den Brunnen gefallen zu sein. Somit ist sie doch noch ganz am Anfang - oder?


    Wie würdest Du es denn machen?? Judy hatte Dich das ja auch schon gefragt. Immerhin geht es ja hier um situationen mit hoher Ablenkung (andere Hunde, Katze etc.).


    Tanja

  • Zitat

    Nun gut, aber Judy schreibt ja das Sie den Hund erst drei Monate hat. Das Kind scheint ja schon vorher in den Brunnen gefallen zu sein. Somit ist sie doch noch ganz am Anfang - oder?


    Nicht aus der Perspektive des Hundes, denn dieser hat ja für sein Verhalten schon so viel Belohnung erhalten, dass er es immer wieder tut und auch beibehält! Das Kommando oder vielleicht besser gesagt, die Bemühungen seitens des Menschen, interessieren ja gar nicht - also hat der Hund es bereits so für sich gelernt.


    "Der Anfang" wäre für mich ein unbedarfter Welpe oder ein Hund aus dem Tierschutz, mit dem noch nie sowas traniert wurde.


    Ich dachte, in meinen letzten Beiträgen hätte ich schon einigermaßen erklärt wie ich vorgehen würde. Wobei natürlich Hund nicht gleich Hund ist, und ein Blick auf Hund vor Ort unumgänglich, um tatsächlich konkrete Trainingsvorschläge zu machen.


    Ich möchte mit meinen Beiträgen eigentlich nur erreichen, dass Euch bewusst wird, dass man immer wieder überprüfen muss, was der Hund nun gerade tatsächlich lernt und ihr auch die Hintergründe dessen versteht.


    Ich trainiere bei meinen drei Hunden das Herankommen auch nicht bei jedem 100%ig identisch - es ist jeweils angepasst an den Charakter, den Dickkopf, das Belohnungsempfinden, persönliche Interessen des Hundes!


    Aber eines ist doch bei jedem gemeinsam: Ich belohne gezielt das Verhalten was ich wünsche!


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hi flying-paws,


    unser hund ist nur leider so ignorannt (nur draussen), dass er z.B. beim schnüffeln von hundertmal rufen, pfeiffen, schnalzen etc. einmal aufhört. so wäre nach meiner ansicht das belohnen in kleinen schritten zu langwierig. ich verstehe aber was du meinst aber ich denke deine hunde sind mehr auf dich fixiert.
    zu hause sind bei uns klare strukturen und wie gesagt viel aufmerksamkeitstraining.
    evtl. liegt es bei unserem hund daran, dass er nie eine feste bezugsperson gehabt hat- er wurde von den vorbesitzern immer viel rumgeschoben. Er würde wirklich mit jedem mitgehen. :/

  • *schmunzel* Mein oller Spitz auf mich fixiert... kleines Beispiel :wink:
    Frauchen ist ganz schlau und hört auch auf den Ratschlag: Hund kommt nicht, dann soll man sich verstecken! Ich fasse mal Bobbys Gedanken in einem solchen Augenblick zusammen: "Endlich ist die Alte mal weg und ich kann schnüffeln, Unrat futtern und Hündinnen anbaggern wie ich will! :freude: "


    Bei der BCs ist es tatsächlich recht einfach.


    Dein Rufkommando ist nach Deiner Beschreibung gar kein Kommando im eigentlichen Sinn (Signal kommt - Hund zeigt gewünschtes Verhalten), sondern wohl eher eine Bitte, eine Äußerung des Wunsches dessen, was der Hund Deiner Meinung nach jetzt tun sollte :wink:


    Du musst also zunächst die Umstände so gestalten, dass der Hund tatsächlich kommt und die ihn dafür belohnen kannst!


    Entweder beginnt man damit z.B. zu Hause, im eigenen Garten, auf einer total öden Fläche...


    ... oder man setzt eben hier die Schleppleine ein, indem der z.B. nicht zum Schnüffeln kommt, wenn Du das Rufen übst.


    Ich glaube eher weniger, dass das was mit früher fehlenden Bezugspersonen zu tun hat :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

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