Fragen zum Schleppleinentraining!

  • ..das mit dem Qietschtier bewirkt bei Gallo auch Wunder!!
    Allerdings nehm ich es wirklich nur als Belohnung (habs ihm gegeben..und als ich merkte wie heiß er darauf ist gleich wieder entwendet...froh endlich mal ne vernünftige Bestechung zu haben :) )
    ..allerdings versuch ichs halt als Belohnung zu nhemen..und nicht als Lockmittel..aber im Notfall wär wohl alles erlaubt..



    Nun will ich mich aber mal der Frage anschließen: was tun wenn der Hund halt nicht reagiert??
    Wenn gallo schnüffelt..dann kann ich da viel rumhüpfen..das hat er ja öfter..aber genau DIESEN Geruch findet er dann halt besser. (Ja..ich könnte das Qietschtier nehmen..aber soo recht ist es mir nicht...hab mal gehört dass man schon darauf achten sollte Leckerlies&co als belohnung zu nehmen..aber nicht ständig damit zu locken...
    Ja und in die andere Richtung weitergehen wird irgendwie überschätzt...
    Erstmal weiß gallo wo wir sind und fühlt sich da recht sicher, außerdem haben wir viele Feldwege oder Parkwege, wo man laaaange die weggehende Person sehen kann ohne Verstecke..
    Und wenn er dann nachläuft, endet das nicht immer bei mir, sondern auch mal -nachdem Absand verringert wurde durch näher kommen (halt nicht bis zu mir)- bei einer neuen Schnüffelstelle.


    Frag nur, weil mir auch vermittelt wurde, dass ein einmal gegebener befehl durchgesetzt werden soll ...was ich schon in dem Heranholen mit der Schleppleine sehe.


    Lass mich sehr gerne eines Besseren belehren...auch ich muss/will ja noch lernen...

  • Die Frage ist immer in welchem Ausbildungsstand der Hund eigentlich ist.


    Ein Beispiel: Mein Bobby ist fünfzehn Jahre alt und kennt das Heranrufen nun in allen erdenklichen Situationen - ich behaupte mal es ist sowas von generalisiert - mehr geht kaum noch, er wird noch immer sporadisch dafür belohnt, damit das Verhalten erhalten bleibt. Allerdings erwarte ich in diesem Alter und nach dieser langen Trainingszeit von ihm, dass er kommt, wenn ich ihn rufe. Tut er das nicht, gibt es ein "Warnsignal" - immer das gleiche. Das ist sozusagen die letzte Warnung und dann hole ich ihn zu mir.
    Er ist ein Spitz-Dickkopf - also nicht gerade leicht erziehbar :wink:
    Die Verwarnung bzw. das Heranholen muss ich aber wirklich selten einsetzen.


    Wenn ich allerdings einen Junghund habe, dann muss der ja ersteinmal lernen, was das Kommando bedeutet. Zerre ich ihn jetzt zu mir, hat das für ihn wenig Informationswert. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, es trägt zur Verwirrung bei.


    Ich arbeite in der Erlernphase eines Kommandos mit gezieltem Belohnen. Kommt der Hund (für seine Verhältnisse) schnell, gibt es eine Super-Mega-Belohnung. Kommt er so lala, dann gibt es eine "normale" Belohnung. Kommt er gar nicht, gibt es nix... Locken usw. versuche ich zu vermeiden bzw. würde ich nur im Notfall mal einsetzen um evtl. Gefahren zu vermeiden.


    Ich würde also durch gezieltes belohnen ein schnelleres und sofortiges Herankommen formen.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Klingt gut...
    Nun kennt Gallo das Kommando an sich ganz sicher (funktioniert ja auch in der Wohnung..unterwegs.oder bei anderen Hunden problemlos)
    ..aber ab und an halt nicht (DIE Schnüffelstelle..oder eine bestimmte Ente im Wasser, die er gern jagen würde, wenn er nicht so wasserscheu wäre..und dann halt wenigstens fixiert)


    Wär es dann nach deiner Beschreibung sinnvoll, wenn er z.B. mit Schleppleine unterwegs ist und beim Heranrufen NICHT kommt, ihn dann doch heranzu"ziehen"


    ...dass dieses heranziehen/holen nur dann ungünstig/schlecht ist, wenn der Hund das Kommando noch nicht kennt?


    gruß, sandra

  • Das ist auf Entfernung ohne den Hund zu sehen echt schwer zu sagen. Also, wenn es wirklich die Ausnahme ist, dann würde ich ihn wohl auch ein wenig dazu "zwingen". Auf jeden Fall sollte er dann nicht den "Spaß" mit Schnüffeln oder beginnender Jagd haben.
    Der Weg ohne ziehen ist natürlich immer der bessere!


    Ganz wichtig ist noch, dass der Hund nicht gelobt wird, wenn man ihn zu sich gezogen hat! Er soll es ja selbst tun und nicht lernen, dass man belohnt wird, wenn man sich sträubt :wink:


    Beim Schnüffeln würde ich es wohl so machen: Rufen - Hund reagiert nicht und schnüffelt weiter - an der Schleppe von Duftstelle wegziehen und gerade so lang halten, dass er da nicht mehr hinkommt - warten bis Hund kommt - dann normal weitergehen.


    Achso - mein Bobby läuft übrigens ohne Schleppe, da läuft es aber auch ein wenig anders. Das Training über Verwarnung und Abholen läuft ein bisschen anders...


    Man muss es immer dem Hund anpassen! Bei meiner Chill z.B. bräuchte ich sowas nie im Leben. Die habe ich so gut trainiert - wenn ich einmal Pfeife macht die - egal bei was - auf dem Absatz kehrt und rennt was das Zeug hält zu mir. Ist dem nicht so, ist sie entweder tot oder kann durch äußere Umstände nicht. Sie ist aber auch der einzige Hund, den ich seit Welpen an hatte. Ich konnte also in aller Ruhe alles supergut aufbauen.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich habe für solche "ich kann grad nicht"-Fälle ein Abbruchkommando eingeführt.Das bekommt er zu hören,wenn eine bestimmte Handlung nicht unterläßt,obwohl ich ihn gerufen habe.Das ist bei mir v.a. das Fixieren von anderen Hunden.Das Kommando heißt "off",weil mir "nein" schon zu abgegriffen war.


    Ich habe ihm das Kommando so beigebracht:


    In eine Hand normales Trockenfutter,also nichts Besonderes.In die andere Hand ein Stückchen von der Lieblingswurst.Beide Arme weit auseinander strecken,damit der Hund wirklich aktiv zwischen beiden Händen hin und her laufen muß.


    Die Hand mit dem Trockenfutter geschlossen halten,das wurststück auf der flachen Hand präsentieren.Wenn der Hund sich die Wurst holen möchte,Hand mit der Wurst ebenfalls schließen und laut und deutlich "Off" sagen.Wahrscheinlich wird der Hund versuchen,die Wurst irgendwie aus der Hand zu popeln.Aber sobald er einem mal ins Gesicht schaut,oder zur Hand mit dem normalen Futter,ganz toll loben und mit etwas von dem Trockenfutter belohnen.Wichtig ist,daß der Hund während der Übung nie die Wurst erwischt.


    Der Hund soll lernen,daß "off" heißt:das Tolle bekomme ich sowieso nicht,aber bei Frauchen bekomme ich auch was!


    Das mit dem zwischen-den Händen-hin -und -herlaufen sollte man so lange üben,bis man die Wurst auf der offenen Hand liegen lassen kann und der Hund nicht mehr versucht diese zu nehmen,wenn man off sagt.


    Dann kann man auch einer anderen Person die Wurst geben.Diese Person muß dann dem Hund die Wurst präsentieren,während man selbst wieder nur das Trockenfutter hat.
    Die zweite Person muß auch wieder die Wurst auf der flachen Hand präsentieren.Man selbst sagt wieder "off" und lobt den Hund ganz überschwenglich und belohnt mit Trockenfutter,wenn er zu einem gelaufen kommt oder nur zu einem hinschaut.Natürlich muß die Hilfsperson auch die Hand verschließen,wenn der Hund trotz "off" versucht an die Wurst zu kommen.


    Wenn man das lange genug übt,funktioniert es wirklich gut.Ich benutzte das Kommando nicht allzu oft,nur in Fällen wo ich es wirklich brauche.In den normalen "Laß das"-Fällen nehme ich immer noch nein.

  • könntest du das mit dem Verwarnen etwas näher erklären??
    Gibt es dafür ein bestimmtest Wort?
    Und wie hat der Hund verstanden, dass wenn DAS nicht befolgt wird er dann halt abgeholt wird?


    Wie würde ich dabei (ohne Schleppleine) verhindern, dass der Hund nicht irgendwann nen "Fang-mich"Spiel daraus macht (bei gallo gerade nicht soo relevant, da man ihn dann ja eher bei der Schnupperstelle abholt und er dann nicht wegläuft..aber es interessiert mich, da ich mir diese Reaktion vorstellen könnte, wenn ich z.B. meinem alten Hund angekündigt hätte, dass ich ihn gleich hole)


    Irgendwie habe ich das Gefühl, nicht wirklich gut über das Üben des heranrufens informiert zu sein...
    denn so wie du es beschreibst, dass Chill so super abrufbar ist und aus jeder Situation zügig kommt, kann ich es mir für meinen Hund kaum vorstellen.
    Gab es noch andere Dinge die dabei relevant waren, außer sich besonders interessant zu machen ?? (kenne viele Hunde, wo die besitzer sich bemühen, aber der Hund bei anderen Hunden, Wild oder einer bestimmten Ablenkung nicht sofort abrufbar sind...einfach weil das andere dann doch interessanter ist)

  • Nochmal zur Verdeutlichung: Man muss immer sehen -also richtig beobachten! - was dem Hund wichtig ist und womit man ihn tatsächlich effektiv belohnen kann. Das ist von Hund zu Hund total unterschiedlich!


    Das Verwarnen gibt ihm sozusagen die letzte Möglichkeit doch noch ohne Druck meinerseits bei mir anzukommen. Das nutzt er dann tatsächlich auch häufig - je nachdem wie "gut" das ist, was er gerade sieht oder schnüffelt. Bei Pipi von heißen Hündinnen ist es manchmal schwierig...


    Das Kommando ist eigentlich Wurscht - bei mir ist es ein "Ich hol Dich ab" geworden. Das spreche ich zwar leise, aber deutlich-tief. Kommt keine Reaktion laufe ich schnurstracks auf ihn zu - so richtig unhöflich, unterschreite sofort seine Individualdistanz, beuge mich über ihn, brummele dabei vor mich hin und führe ihn am Geschirr ein Stück von der Stelle weg. Er findet das total Kacke!!! Ich arbeite aber auch sonst viel mit Individualdistanz - so wie es Hunde untereinander auch tun.
    Aber: Ich sage jetzt mal ganz frech: Wenn man da bei seinem Hund nie drauf achtet und die immer ungefragt überschreitet, kann man das natürlich schwer bei sowas einsetzen... Denn dann ist der Hund es entweder schon gewöhnt, dass mensch so unhöflich ist oder es ist für ihn zur "Dauerstrafe" geworden.


    Ein Fang-Mich-Spiel würde bei mir daraus nie entstehen, weil meine Hunde seeehr deutlich unterscheiden können, ob ich bedrohlich oder in Spiellaune auf sie zu komme. Du hast natürlich recht - ich sehe in meiner Hundeschule, in der wir auch üben, wie man einem Hund etwas verbietet, gerade am Anfang häufig, dass Hund und Mensch aneinandervorbei kommunizieren und die Hunde das alles ersteinmal als ein Spiel auffassen. Bleibt man selbst dabei ernst, ruhig und geht auf das Gehopse nicht ein, sollte es funktionieren. Das setzt aber für den Mensch voraus, dass er sich in die Hundekommunikation ein wenig einarbeitet...


    Verstanden hat Bobby es, indem ich das mehrmals wiederholt habe. Ich habe das anfangs ein wenig provoziert - also ihn mit Absicht an Stellen gerufen, wo ich wusste, dass es seeehr schwer werden würde :wink:


    Natürlich ist das alles die Ausnahme und ich arbeite auch daran, dass es die Ausnahme bleibt!


    Ich habe mich nie für Chill zum Clown gemacht. Sie findet Leckerchen übrigens zum in die Ecke spucken... Ich habe mit ihr zusammen ganz kurz gespielt - also nix mit Ball, sondern einer Beißwurst, kurzes Zerrspiel - mal gewinnen lassen, mal nicht, mal länger gespielt, mal kürzer und natürlich auch nicht immer belohnt - nur wenn es wirklich gut war... und: Ich habe es immer so geübt, dass es für sie machbar war! Ich habe sie z.B. so im Alter von sieben Monaten nicht abgeleint oder gerufen, wenn ich mit anderen unterwegs war. Da wäre es im Nichts verschallt... obwohl es vorher super funktioniert hat! Doch das war eine Phase, da ging nichts bei ihr! Und die habe ich eben geduldig abgewartet und dann eben in einem Rahmen geübt, der für sie machbar war.


    Vergesst bitte nicht, dass Lernen egal von was oder welchem Lebewesen - niemals geradelinig verläuft! Es gibt immer wieder Phasen, in denen es nicht vorwärts oder rückwärts geht und es gibt Phasen, in denen es schlechter wird! Das ist völlig normal!


    Viele Grüße
    Corinna

  • Danke für die Erklärung!


    Und sehr beruhigend, dass es auch bei der Ausbildung deines Hundes zeitweise über nicht-ableinen oder "abwarten" lief...
    Toll, dass es jetzt so super und beneidenswert gut klappt!


    Bezüglich der Individualdistanz kann ich mich wahrscheinlich angesprochen fühlen. Ich bemühe mich zwar um Dinge wie dass ich ihn nicht ständig da wo er liegt störe und zum streicheln/spielen eher zu mir rufe....aber wirklich bewusste bin ich mir darüber wahrscheinlich nicht ständig, wenn ich dann doch mal auf ihn zugehe...


    nun gut..ich werd auch mal versuchen mit dem hier Gelesenen im Hinterkopf weiterzuüben..

  • Zitat


    Das Kommando ist eigentlich Wurscht - bei mir ist es ein "Ich hol Dich ab" geworden. Das spreche ich zwar leise, aber deutlich-tief. Kommt keine Reaktion laufe ich schnurstracks auf ihn zu - so richtig unhöflich, unterschreite sofort seine Individualdistanz, beuge mich über ihn, brummele dabei vor mich hin und führe ihn am Geschirr ein Stück von der Stelle weg. Er findet das total Kacke!!! Ich arbeite aber auch sonst viel mit Individualdistanz - so wie es Hunde untereinander auch tun.
    Aber: Ich sage jetzt mal ganz frech: Wenn man da bei seinem Hund nie drauf achtet und die immer ungefragt überschreitet, kann man das natürlich schwer bei sowas einsetzen... Denn dann ist der Hund es entweder schon gewöhnt, dass mensch so unhöflich ist oder es ist für ihn zur "Dauerstrafe" geworden.


    Coole Erklärung! :respekt:
    Sehe ich genauso!

  • Na das hört sich ja alles ganz viel versprechend an.
    Das Problem von Gyndra kenn ich nur allzu gut....


    Was ich mich manchmal frage und weswegen ich dieses Thread auch eröffnet habe, ist, ob der ganze Krempel etwas bringt?!
    Ich merke nämlich, das ich manchmal überhaupt keinen Einfluss an der Schleppe auf sie habe (im Gegensatz zur normalen Leine) und weiß auch nicht wie ich mich auf diese Entfernung dann hundeartgerecht und erziehungstechnisch richtig verhalten soll.
    Ich kann ja auch gar nicht so schnell bei meinem Hund sein (es gibt doch diese 2-Sekunden-sofort-Belohnen/Bestrafen-Geschichte, sonst weiß der Hund gar nicht was los ist).


    Man, man, man... mir schwirren immer so tausend Sachen durch den Kopf, ob das so funktionieren wird oder ob sie dadurch Fehlverhalten lernt usw...
    Z.B. soll sie ja nicht die Richtung beim Gassigehen vorgeben, sondern ich sag wo es langgeht. Aber an der Schleppe warte ich immer auf sie, eh sie mal angewackelt kommt...
    Und ich will auch nicht zu oft "Komm" rufen, damit sich das nicht abnudelt.
    Sonst wär ich ja nur am Blöken.
    Und dann ist mir aufgefallen, dass, je länger sie an der Schleppe aber auch an der normalen Leine ist, sie immer schlechter läuft und hört.
    Also bei jedem Gassigang ist es erst total super und dann wirds merklich schlechter. Jedesmal wieder...
    Kennt ihr das?
    Das ist diese mangelnde Konzentration von der ich sprach, denk ich.


    Der Satz von Corinna, das das Lernen nie geradlinig verläuft find ich sehr schön, passend und aufmunternd!!!


    Grüße an alle
    Melanie

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