Fängt sie an zu Mobben?

  • Hallo,

    jetzt brauch ich auch einen Rat.

    Meggie ist an sich eine sehr unterwürfige, eher unsichere Hündin. Sie hat die ersten 6 Monate ihres Lebens in einem spanischen Tierheim verbracht. Dort hat sie im Rudel gelebt. Als sie nach Deutschland kam, hat sie zuerst noch 3 Monate lang in einer Pflegefamilie mit 4 anderen Hunden zusammengelebt, danach haben wir sie übernommen.

    Anfangs wollte sie mit jedem Hund spielen. Nachdem sie auf dem Hundespielplatz einige Male ziemlich heftig gemobbt wurde, hat sie Angst/Unsicherheit entwickelt. Wir haben ihr also ganz viele positive Hundebegegnungen verschafft und nach und nach wurde sie wieder sicherer.

    Sie geht mittlerweile wieder gerne auf den Hundespielplatz und spielt dort mit den anderen Hunden.

    Häufig ist es aber jetzt so, dass sie - wenn ein neuer (unbekannter) Hund auf den Platz kommt - bellend auf diesen zurennt (Problem Nr. 1). Sie lässt sich dann auch erstmal nicht abrufen. Ist sie beim Hund angekommen, wird geschnüffelt und bei den meisten Hunden ist dann auch gut. Dann wird gespielt oder die beiden gehen getrennte Wege.

    Bei einigen Hunden ist es aber so, dass sie normal anfängt zu spielen und sich dann aber in dieses Spiel "hineinsteigert". Sie fängt dann an zu knurren (ist nicht wirklich ein böses Knurren - macht sie auch, wenn sie mit "ebenbürtigen" Hunden wirklich ausgelassen spielt und spielerisch "kämpft") und versucht den anderen Hund zu unterwerfen. Legt dieser sich ganz still auf den Rücken, lässt sie sofort ab. Unterwirft er sich aber nicht, geht das ganze immer weiter (es sei denn, der andere Hund unterwirft sie). Sie geht kurz weg und dann wieder auf den anderen Hund "drauf". Sie tut dem anderen Hund dabei nicht weh, aber ich finde es halt nicht so toll, wenn der andere Hund gestresst ist (zumal ich weiß wie blöd das für Meggie war und wie lange es gedauert hat bis sie wieder entspannt war).

    Das größte Problem ist, dass sie sich aus der Situation gar nicht mehr abrufen lässt. Heute hat sie dann auch noch angefangen einen anderen Hunde laufend anzubellen (so ein ganz hohes Bellen, kenn ich von ihr eigentlich gar nicht). Sie hat etwas Abstand gehalten, der andere Hund hat immer wieder in die Luft geschnappt und Meggie hat gebellt. Total nervig.

    Immer wenn sie kurz innegehalten hat, konnte ich sie dann doch abrufen. Ich hab sie dann ins Platz gelegt, damit sie mal wieder runter kommt. Sie ist dann aber sofort wieder auf den anderen Hund zugelaufen und das ganze ging weiter. Ich bin dann schlussendlich gegangen.

    Hoffentlich habe ich die Situationen einigermaßen deutlich geschildert. Wenn nicht, dann fragt einfach. Es ist übrigens unabhängig davon ob Rüde oder Hündin, kastriert oder unkastriert. Meistens passiert es bei Hunden, die noch unsicherer sind als Meggie.

    Vielen Dank schonmal für´s lesen.

  • Ja...das würde ich durchaus als Mobbing beschreiben. Oftmals sind es auch gerade unsichere Hunde, die zu diesem Verhalten neigen, wirklich in sich ruhende Hunde haben so ein Verhalten ja auch nicht nötig.
    Ich habe selbst so ein mobbendes Exemplar zuhause und dieses Verhalten lässt sich wirklich nur durch Gehorsam unterbinden...es wird wahrscheinlich nicht mehr von alleine weggehen und je öfter sie dieses "Hochgefühl" erlebt desto mehr wird sich dieses Verhalten etablieren.
    Ich würde sie kompromislos aus jeder Begegnungn rausholen, in der sie anfängt zu mobben!

  • Ich kann mich da Sleipnir nur anschließen. Meine Hündin ist auch unsicher und hat die Erfahrung gemacht, mit einem bestimmten Verhalten kann sie bei unsicheren anderen Hunden Eindruck schinden. So eine Art von Angriff ist die beste Verteidigung nur ohne "bösartigen" Angriff. Am Anfang habe ich mich ja fast gefreut, dass sie etwas "selbstbewusster" wirkte, sich mal "gewehrt" hat. Na ja, wenn du nicht willst, dass dein Hund das als Standard-Mittel der Wahl ansieht, um anderen Hunden nicht ausgeliefert zu sein, gebe ihr Sicherheit. Das geht auch durch klare Anleitung und Kommandos. Meine Hündin zumindest reagiert da sehr gut drauf.

    Da dein Hund immerhin durchaus noch mit anderen Hunden spielt, würde ich auch da ansetzen: ganz viel Kontakt zu selbstbewussten, souveränen und u.U. spielfreudigen Hunden suchen, so dass sie weiterhin positive Kontakte hat. Wenn sie unsicher wirkt, solltest du dagegen sofort einschreiten, erst recht, wenn sie das pöbeln/mobben als Strategie festigt.

  • Hey,

    manchmal macht meine Hündin das auch, aber nur bei unterlegenen Hunden, genauso wie du es beschreibst. ich muss sie dann auch aus der situation rausholen, weil sie sich sonst reinsteigert. allerdings merkt sie auch, dass mir dieses verhalten gar nicht gefällt und dann hört sie auch auf, aber zwei bis dreimal versucht sie es halt. ist ziemlich ärgerlich :/

    Esi und ich treffen uns am Samstag in der Jungfernheide (kamener Weg) mit noch jemanden, der hat nen 3 monatealten Welpen, magst du vielleicht dazu kommen?
    Dusty, Esis rüde, ist sehr souverän und meine spielt auch sehr gerne, dann können wir ja mal schauen wie sie sich verhält, wenn man unterwegs ist und nicht nur auf dem Platz steht. Ich habe nämlich gemerkt, dass wenn man in der gruppe unterwegs ist, die hunde nochmal ganz anders reagieren, weil es nicht ein festes revier gibt. zudem ist genug platz da, damit die hunde ausweichen können.

  • Leela: Samstag sind wir mit unseren Nachbarn und deren Rüde schon verabredet. Vielleicht ja beim nächsten Mal.

    Meggie läuft allerdings an der Schleppi (ausgeprägter Jagd- und Schnüffeltrieb), daher ist das mit dem Ausweichen für sie immer recht schwierig. Wenn die anderen Hunde sie aber nicht durchgehend bedrängen, ist das überhaupt kein Problem.

    Ich achte jetzt auf dem Hundespielplatz noch mehr darauf, mit welchem Hund sie spielt und hole sie zwischendurch zu mir und wir machen ein bisschen Unterordnung (das macht ihr übrigens Spaß), rennen ein Stück zusammen oder machen sonst was lustiges.

    Da sie ja nicht wirklich böse oder aggressiv ist, kriegen wir das in den Griff.

  • Ich mag das Wort Mobbing bei Hunden gar nicht. Aber dein Hund wird selbstsicherer und traut sich viel mehr.

    Wenn dein Hund nicht mehr abrufbar ist, spritze ihn doch mit Wasser nass. In meinen Trainingsstunden steh ich immer mit ner Wasserflsche da um evtl. da eingreifen zu können.

    Und ansonsten ruft du vorher deinen Hund zu dir, wenn du das nicht möchtest. Ein einfaches Hilfsmittel ist die Schleppleine, die dein Hund beim Freispiel hinter sich herzieht. So kannst du deinen Hund wieder zu dir holen. Dazu muss aber auch das "Opfer" vom HH zurückgerufen werden.

    Ohne es jedoch gesehen zu haben, möchte ich kein Urteil abgeben. Kann sein, dass die anderen Hund so aufmüpfig sind, dein Hund das sieht und diese Hunde nur erzieht. Und manchmal ist sowas völlig normal und richtig. Wir dürfen das nicht immer menschlich sehen.

    LG Schopenhauer

  • Ich habe eher den Eindruck, dass Meggie spielen will (sie spielt immer sehr wild, mit den Pfoten voran) und wenn der andere Hund nicht so wild spielen will, ist sie gefrustet. Erzogen wird eher SIE von anderen Hunden, wenn sie zu heftig wird. Da hat ihr schon des öfteren mal ein anderer Hund über die Schnauze gegriffen.

    Das Wort Mobbing mag ich übrigens auch nicht. Aber es hat sie eingebürgert und man weiß, was in etwa gemeint ist.

  • Also so wie du das beschrieben hast ....könntest du von meiner Emma beim Spielen erzählen.
    Das hohe Bellen bedeutet bei Emma eine Spielaufforderung wenn der andere nicht so will.
    Das Knurren und Unterwerfen wollen macht Emma auch immer aber nur aus dem Spiel herraus. Sind die Spielgefährten nicht so robust wie sie ..ist dieses Verhalten weniger Ausgeprägt spielt sie hingegen bei der Züchterin mit dem Foxelrüden (einen Wurf vor Emma) hört man nur noch knurren,Zähneschnappen und so weiter. Für Ausenstehende hört sich das dann an als ob sie sich zerfleischen wollen. Aber alles ganz harmlos und noch nie ist irgendeine Verletzung dabei aufgetreten.
    Um nochmal auf das hohe Bellen zurück zu kommen: Wenn in der Huschu ein sehr ängstlicher/zurückhaltender/ohne Sozialkontakte usw ist (war letztens wieder mal so ein Fall gewesen)darf Emma in Aktion treten. Sie hat ihn solange aufgefordert und animiert bis er endlich doch angefangen hat mit ihr zu spielen.

  • Boah, heute könnt ich echt heulen.

    Waren wieder auf dem Hundespielplatz und alles war okay. Es waren 2 Welpen da und mit Meggie 3 große Hunde. Meggie hat bei den Welpen geschnüffelt und mit ´ner Ridgeback-Hündin gespielt.

    Mit dem einen Welpen gab´s schonmal "Probleme", weil Meggie "mobbt" (also oben beschriebenes Verhalten zeigt). Heut wie gesagt, die ganze Zeit alles in Ordnung. Meggie hat die Kleine begrüßt, beschnüffelt, Schwanz wedeln. Irgendwann fing sie dann aber doch an.

    Sie ging (noch vorsichtig) auf die kleine Maus zu und fing dann aber wieder an mit den Vorderpfoten auf sie zu "tappen". Eigentlich für sie eine typische Spielaufforderung. Welpi fand das nicht so toll und fing an zu quietschen. Das scheint Meggie dann noch mehr "aufzustacheln". Ich hab sie dann abgerufen und sie kam auch (ich stand sehr nah dran). Als ich sie wieder frei gegeben habe, das gleiche Spiel von vorne. Ich hab sie dann an die Leine genommen und Welpi ist mit Frauchen gegangen.

    Meggie hat dann wieder mit der Ridgeback-Hündin gespielt - alles okay. Dann kam ein weiterer Hund auf den Platz. Ich würde sagen, noch sehr jung und so Richtung Border oder Aussie. Meggie und die Ridegback-Hündin sind hingelaufen und haben den neuen Hund begrüßt - allerdings erst nachdem dieser abgeleint war und die beiden haben sich auch nicht auf ihn gestürzt. Also, im Bogen auf den Hund zu und alle drei geschnüffelt.

    So weit also auch noch okay und ich hab schon gedacht: "Prima, läuft ja." Als die drei dann gerannt sind, ist das ganze wohl umgeschlagen und Meggie hat wieder angefangen und leider ist die Ridgeback-Hündin mitgezogen. Wir haben dann beide unsere Hunde abgeholt.

    Es ist absolut nichts passiert (womit ich die Situation nicht runterspielen will - ich find es absolut doof, dass Meggie sowas macht). Es hört sich halt total gefährlich an und sieht auch so aus, wenn man Meggie nicht kennt, da sie den anderen Hund ja "festhält" - der Kiefer bleibt aber völlig offen, sie kneift nicht mal.

    Naja, jedenfalls hab ich Meggie dann wieder an die Leine genommen. Der "neue" Hund kam dann an und forderte Meggie zum Spielen auf - so schlimm fand der´s wahrscheinlich gar nicht. Ich hab mich aber nicht mehr getraut sie abzumachen.

    Der absolute Hammer waren dann aber die, die meinten Meggie wäre dominant (die hatten mit der Situation gar nichts zu tun). Das was sie macht, ist absolut nicht in Ordnung und ich werde den Platz jetzt auch erstmal meiden und noch mehr am Gehorsam feilen (im Moment sind die Ohren nämlich auf Durchzug). Aber dominant ist Meggie nun wirklich nicht - sie legt sich vor 95% aller Hunde erstmal auf den Boden und beschwichtigt was das Zeug hält.

    Nur wenn sie jemanden findet, der noch unsicherer ist als sie, dann "mobbt" sie.

    Eigentlich geht´s mir auch gar nicht um die Begrifflichkeit, sondern ich musste mich nur mal ausheulen.

    Ich find´s im Moment echt blöde.

  • Hallo Verena...

    Ich kann mit dir fühlen... das ist immer fies, wenn jemand Sachen sagt, die so gar nicht stimmen...

    Ich kenne ja nun Meggi und kann mir die Situation gut vorstellen.
    Sag mal war es die Ridgeback-Hündin die damals auch da war, wo ich und Pia da waren?

    Ich an deiner Stelle würde Meggi nicht mehr mit der Hündin zusammenspielen lassen. Erstens ist die Hündin noch jung und selbst in einigen Dingen sehr unsicher und zweitens finde ich dass auf Grund dieser Tatasache ihr Sozialverhalten noch nicht so gut ausgeprägt ist.

    Ich finde ein gutes Spiel unter Hunden ist dann, wenn die Hunde sich immer wieder gegenseitig unterwerfen, also ein gleichgewicht besteht zwischen den Hunden.
    Auch wenn einer von beiden körperlich uberlegen ist, untergibt er sich im Spiel auch mal, damit der andere auch ein Erfolgserlebnis hat.

    Bei der ridgeback-hündin habe ich aber gemerkt, dass sie genau in dem Moment wo der andere Hund sie unterwerfen will lieber flüchtet. Wenn der andere Hund dann hinterher geht, dann wird sie sogar ganz leicht panisch.
    Für sie ist das nicht gut und der andere Hund pusht sich auch immer mehr, weil er die Hündin ja nun auch mal endlich umwerfen will.

    Das waren zumindest meine Beobachtungen.

    Ich finde, dass Meggi sich sehr gut in einer Gruppe macht wo sie alle kennt und die Rangordnung geklärt ist. Das hat man ja das letzte Mal sehr gut gesehen. Es gab keinerlei Gekeife oder Gemobbe, dass von meggi ausging.
    Ich glaube es wäre für Meggi besser, wenn du dich mehr mit Hunden treffen würdest die sie schon kennt, anstatt auf dem Hundeplatz wo sie ständig neue Hunde trifft, bzw einige nur sehr unregelmäßig und das ganze Theater von vorne losgeht...

    Aber ich finds toll für dich, dass sie sich vom welpi hat abrufen lassen :) Das macht doch Hoffnung!

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