Unberechenbarer Hund - Warum?

  • Hallo,
    ich habe mit meinem 2-Jährigen Labradormischling Probleme und weiss nicht mehr weiter. Er ist ein kastrierter Rüde.
    Mit ca. 1 Jahr fing er an, ab und zu mal einen anderen Hund anzubellen. Er wirft sich dazu arg in die Leine, so dass ich ihn kaum halten kann. Als das das erste Mal passierte, bin ich schnell weitergegangen und habe versucht dem anderen Hund aus dem Weg zu gehen. Aber die andere Hundehalterin musste direkt an uns vorbeigehen und machte mich dann fertig, dass mein Hund so reagiert. Hab natürlich zurückgeschimpft, :( : so dass mein Hund sich was dabei gelernt hat. :| Mit der Zeit ist das immer mal wieder aufgetreten. Dann machte mich eine andere Hundehalterin fertig (der wir das 2.Mal in 2 Jahren begegnet sind) dass der Hund gefährlich sei und man müsste uns anzeigen. Er hatte nur gebellt. Leider verunsichern mich dann solche Leute richtig, so dass ich mittlerweile beim Spazierengehen an der Leine völlig ängstlich und verunsichert bin. Ohne Leine ist er total lieb zu anderen Hunden. Er hatte als Welpe täglich Kontakt zu anderen Hunden, wir sind mit ihm von Anfang an in die Hundeschule gegangen. Allerdings haben wir die vor kurzem erst nochmal gewechselt, die andere war mehr auf Hundeprüfung eingestellt, als auf das tägliche Leben. Wir hatten nun mehrere Einzelstunden. Die Trainerin meint, der Hund reagiert so, weil ich unsicher bin. Das bin ich mittlerweile auch, aber angefangen hat es anders. Wir sollen ihn hinsetzen, wenn ein andere Hund kommt. Leider bleibt er aber nicht immer sitzen und dann ist das ganze ein Kraftkampf., den auch mal der Hund gewinnt. Er bellt dann den anderen nur an, tut sonst nichts. Wenn wir ihm was ins Maul geben, klappt das Ganze jetzt schon besser.
    Aber nun hat er zweimal folgendes getan: Ich gehe heute morgen ganz entspannt mit ihm, um die Zeit begegnen uns nur zwei Hunde. Den einen liebt er übermässig, den anderen bellt er auch mal an, wenn er zu nah rangeht. Also der andere kam in den Wald , war noch mindestens 100 Meter von uns entfernt, ich hatte ihn noch gar nicht richtig wargenommen, da springt mein Hund plötzlich los, ich lag auf dem Boden und hatte ihn dadurch losgelassen. Er rast zu dem Hund, bellt ihn an und dann wars gut. In letzter Zeit sind wir viel näher ohne Probleme an diesem Hund vorbeigegangen. Mein Hund hatte eigentlich auch gar nicht in die Richtung dieses Hundes geschaut, sondern am Boden geschnüffelt, mit dem Rücken zu diesem Hund. Und dann ganz plötzlich das. So ähnlich hatte ich das schon mal.
    Warum ist er so unberechenbar? Ist er auch in anderen Situationen manchmal.
    Was mache ich falsch? Was kann ich tun?
    Vielleicht weiss ja jemand einen Rat.


    Vielen Dank!
    Blubberpeng

  • Lies dir mal meinen Beitrag zum Thema Leinenaggression durch. Das Prinzip ist immer das Gleiche.
    Das Problem ist der Teufelskreis indem du dich befindest. Du bist beim Erblicken eines Hundes schon nervös, wirst hektisch und genau das merkt der Hund. Dabei mußt du genau in diesen Momenten die Ruhe selbst sein, eine solche Souveränität und Überlegenheit ausstrahlen, daß Hundi gar nicht erst überlegt, ob er Theater macht.
    Ich weiß wie schwer das ist und das man nicht einfach über seinen Schatten springen kann ...


    Mein Tipp, wenn kein greifbarer Hundetrainer in der Nähe ist, der mit euch gezielt übt. Nimm eine Person deines Vertrauens mit. Jemand, der sich mit Hunden auskennt, aber die Ruhe in Person ist. Der dir zur Seite steht und Sicherheit gibt, der auch im Fall des Falles gelassen bleibt und mit einem Lächeln an fremden Hundehaltern vorbei geht. Das hilft ganz enorm und wird dir helfen.


    Wo kommst du her, warst du mit dem Kerl in einer Hundeschule ?


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Dann machte mich eine andere Hundehalterin fertig (der wir das 2.Mal in 2 Jahren begegnet sind) dass der Hund gefährlich sei und man müsste uns anzeigen.


    Laß Dich von solchen Leuten und deren dummen Gerede nicht anmachen.
    Leinenpöbler sind keine Exoten und i.d.R. nicht gefährlich.
    Was möchte denn die Frau als Anzeige aufgeben?? Bellen an der Leine?? Damit macht sie sich nur selber lächerlich.


    Du muß ruhig und souverän bleiben. Mach einen großen Bogen, bleib nicht stehen, sondern geh selbstbewußt weiter. Wenn dein Herz wie blöd rast, dann einfach kräftig durchatmen und an was schönes, beruhigendes Denken. Wenn du aufgeregt und unsicher bist, wird dein Hund entsprechend reagieren.

    Staffys Beitrag ist gut, ließ ihn dir gut durch und versuche ihn so gut wie möglich durchzuziehen.


    Gehe große Bogen um die Hunde, wenn deiner an der Leine ist kein Kontakt, notfalls die Hunde verscheuchen, wenn sie euch bedrängen.


    :gut:

  • Hab natürlich zurückgeschimpft, :( : so dass mein Hund sich was dabei gelernt hat. :|


    Hallo,
    was hat dein Hund gelernt?
    Wie so oft bist du als Hundeführer das Problem. (nicht böse gemeint)
    Ist leider meistens so das derjenige hinten an der Leine durch sein Verhalten,seine Aura o.Ä. Problematiken erst hervorruft o. verschlimmert.
    Such dir einen Trainer, welcher dir hilft. Denn alleine das dein Herz mitlerweile in die Hose rutscht, vermittelt dem Hund das etwas nicht stimmt. Er wird verunsichert und meint, da er durch dich hintendran bestärkt wird, dass er nach vorne gehen muß. Ein sehr häufiges Problem, aber nicht unlösbar.
    Gruß Andrea

  • hallo!!
    wollte dir nur ein bisschen mut machen-kenn das problem auch gut :roll:
    hat sich aber bei uns schon wieder erledigt!!
    wie?? also, meiner (auch labbimix) hat so mit ca. 8 mon. solche scherzchen angefangen-bei wirklich jedem hund, der uns begegnet ist. es war die hölle, zumal er schon ziemlich groß und schwer war, so an die 63cm und ungef. 37 kg wog. ich wollte schon gar nicht mehr mit ihm raus, zumal ich mit meiner HT versucht hab, das problem in den griff zu kriegen und gaaar nix gefruchtet hat!
    auch ich war regelrecht terrorisiert, wenn´s zum gassi ging, was der stinker natürlich auch mitbekommen hat....
    bis ich eines tages die schn... voll hatte, hab ihn gepackt und bin mit ihm dahin, wo hunde ohne ende unterwegs sind; bin "zielstrebig" durchmarschiert und hab wirklich JEDEN, der mit hund uns entgegenkam, schon von weitem überfreundlich gegrüßt!! war mir in dem moment sowas von egal-waren fast alles wildfremde leute :lol: hab auch jeden hund VOR ihm laut und freundlich "gegrüßt", so dass er gar keine chance mehr hatte, als erster nach vorne zu gehen!!
    nach ner stunde dieses schauspiels war ich fertig-mein hund aber noch mehr!!
    und seit diesem tag gibt´s keine solchen mätzchen mehr von ihm :gott:
    klar, das war jetzt kein insidertip oder profitip von mir-aber es war das einzige, was geholfen hat. bis heut hat er sich gut im griff, mein kleiner!
    also, vielleicht einfach mal die "führung" übernehmen und deinem hund gar keine chance lassen, einen anderen hund vor dir-auf welche art und weise auch immer- "begrüßen" zu können!!
    sodele, viel glück und nicht den mut verlieren!
    GLG, melissa mit paulchen

  • Hallo nochmal Blubberpeng,
    mir ist an deinem Beitrag noch was aufgefallen.
    Dein Hund ist für dich so unberechenbar, weil du die Sprache von ihm offensichtlich nicht kennst.
    Hat der Hund wirklich den anderen nicht wahrgenommen o. hat er mit dem Rumschnüffeln bereits ein Beschwichtigungssignal an den anderen gesendet?
    <Er läuft zum anderen hin und bellt ihn an und geht wieder> da die Frage, wie sah dein Hund aus? Rute hoch, Fell vom Nacken bis zur Rute hochgestellt o. nur ein Wolfskragen? u. Ä.
    Könnte ein ausprobieren sein, ob er den anderen verscheuchen kann = Konfliktverhalten?
    Steckt scheinbar mehr dahinter als nur Leinenagression. Bei einer "nur" Leinenagression reißt sich kein Hund los und pöbelt einen anderen an.
    Meinerseits nochmal die Meinung, dass du dir einen Einzeltrainer suchen solltest, der individuell auf deine Schwierigkeiten eingeht.
    Gruß Andrea

  • Der Beitrag wurde ja schon verlinkt...Les ihn dir in Ruhe durch und setzt es um ;) Noch dazu solltest du dir einen guten Hundetrainer suchen, der dir nicht nur sagt, wie du am besten mit deinem Hund arbeitest und evt noch andere Probleme findet, sondern der auch dir hilft, an dir zu arbeiten!
    Und die anderen Hundehalter sollten dir egal sein, was wollen sie machen? Steh drüber und denk dir deinen Teil, lass sie redend stehen und geh einfach! Ich weiß, dass die meisten HH negativ auf einen reagieren, nur du kannst das erst einmal nicht ändern!


    Bowie war am Anfang auch ganz schlimm, er musste nur einen Hund sehen (der konnte sogar gut 1km entfernt sein), da fing er schon an zu bellen und die Spaziergänge wurden schlimmer, weil je öfter er das machte, desto unsicherer wurde auch ich...


    Zuerst einmal musst du auch an dir arbeiten, über deinen eigenen Schatten springen und euch somit die Tür zum Erfolg öffnen...
    Ich weiß es ist schwer, weil irgendwann nimmst du deinen Hund schon unterbewusst kürzer, wenn du einen anderen Hund siehst, du suchst nach einem Weg um dem anderen auszuweichen und stellst dich schon auf die Situation ein...
    Aber wenn ihr erst einmal wirklich so große Abstände einhaltet, dass er ruhig bleibt und ihr euch stück für stück ran tastet, dann wirst du auch von Mal zu Mal sicherer....


    Wir waren mit Bowie schon so weit, dass wir wirklich nah an anderen Hunden vorbei laufen konnten, ohne das es Probleme gab, seit Diego da ist, gibt es wieder leichte Probleme, aber eigentlich nur mit Schäferhunden (oder Hunde die halt diesen ähnlich sehen, da er da schon gebissen wurde) oder seinen Feinden..Wobei ich hier sagen muss, dass es anders ist, als am Anfang, er macht es nun nur, wenn andere Hunde zu nah an uns vorbei laufen..Wird aber auch alles wieder besser, weil ich nicht mit diesser Unsicherheit ran gehe, wie am Anfang....Außerdem haben wir ja auch das "gucke mal" geübt, so dass ich ihn dann auch absitzen lassen kann, dann darf er zum anderen Hund schauen und dann gibts ein "gucke mal", damit er entspannt bleibt...


    Also kopf hoch, ihr macht das schon!

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