Hund und arbeiten gehen?

  • Zitat

    Noch etwas: zu folgendem Satz: "Ich bin aber auch der Meinung, dass es einem Hund besser geht, wenn er 8 Stunden allein in einer ihm bekannten Wohnung ist, als monate- oder jahrelang im Tierheim." sag ich nur eins: woher weißt Du, daß der Hund im Tierheim nicht am Tag, nachdem Du ihn geholt hast, einen Interessenten gehabt hätte, der den ganzen Tag daheim für ihn da wäre? Klar braucht ein Hund keine Ganztagsbespaßung, aber als Argument zieht das in meinen Augen nicht - eben weil die Chance besteht, einen besseren Platz zu finden.


    Natürlich weiß ich nicht, ob am nächsten Tag der "optimale" Halter gekommen wäre, aber


    a) gibt es den überhaupt?
    b) weiß das überhaupt irgend jemand?
    c) wenn Tiere nur an Menschen vermittelt würden, die den ganzen Tag zuhause sind, wären die Heime noch voller, als sie so schon sind.


    Zitat

    Und den ganzen Tag im Office - das ist auch nicht soo toll für den Hund.
    Schließlich sollst Du ja arbeiten. Klar, Du bist da, gehts mittags Gassi (und wann ißt Du dann?) - aber das war´s auch schon!


    Das ist - wie so oft - das Problem hier.
    Woher weißt du denn, wie ich arbeite?


    Ja, ich bin da, bei meinem Hund bzw. sie bei mir.
    Bevor ich zur Arbeit gehe, laufe ich mit ihr. Mittags um 12 gehe ich wieder raus mit ihr.
    Ich esse z. B. mittags nichts und selbst wenn, hat das wenig damit zu tun, wie es meiner Maus geht.
    Und nein, das war's dann noch nicht.


    Ich clickere zwischendurch mit ihr, schmuse mit ihr und tobe mit ihr.


    Zitat

    Außerdem: wer ist in der Lage (ehrlich!), jeden Abend pünktlich rauszugehen aus der Arbeit, und anschließend (wenn man eh schon KO ist) noch was richtig Tolles mit dem Hund zu machen - regelmäßig! Um die Langeweile des Tages auszugleichen.


    Ich bin dazu in der Lage, weil ich mir meine Arbeit so einteilen kann, dass ich sehr selten mal länger bleiben muss.
    Wenn das der Fall ist, weiß ich es jedoch einen Tag vorher und kann mich auch darauf einstellen.


    Aber auch die Hausfrau, die jeden Tag zuhause ist, hat mal Termine, ist unterwegs oder muß plötzlich wohin.


    Anschließend noch was Tolles mit meinem Hund zu machen ist tatsächlich auch mein Highlight.
    Ich muss mich dazu nicht aufraffen, ganz einfach, weil es mir selbst gut tut und weil es mir irrsinnigen Spaß macht, raus aus den Büroklamotten, rein in die Hundesachen und ab mit ihr in die Pampa.


    Es ist nicht nur ihr Ausgleich, es ist auch meiner.


    Zitat

    Meine Hunde würden bei Dauer-Büro unausstehlich werden, wenn nicht zumindest abends regelmäßig der Ausgleich käme. Und immer in der gleichen Gegend gassigehen (zu mehr bleibt wohl in einer Mittagspause wenig Zeit), immer dieselben Hunde zu treffen, ist für den Hund genauso aufregend wie jeden Tag Kaviar für Dich - irgendwann steht´s Dir bis zum Hals, egal wie schön/gut das Essen/Auslaufgebiet ist...


    Ich habe eine Stunde Mittagspause und max. 5 Minuten Fahrzeit zu vielen Gassigebieten, also genügend Zeit.


    Wie gesagt, meine Hündin wird VOR der Arbeit und NACH der Arbeit ausgelastet. Davor nur körperlich, zwischendrin geistig + Gassirunde und nach dem Büro Beides.


    Wenn ich z. B. Urlaub oder Wochenende habe, bin ich ja auch den ganzen Tag zuhause und da mache ich nicht mehr oder weniger mit ihr, außer dass wir 1, 2 Stunden länger schlafen.


    Das Problem ist, dass hier meistens wild drauf los geballert wird, ohne die näheren Umstände zu kennen.


    Ich arbeite in einem Geschäft mit zwei Räumen bzw. Büros und bin dort allein.
    Außerdem kann ich mir meine Arbeit relativ selbständig einteilen, d. h. auch mal später kommen, früher gehen und/oder Arbeit mit nach Hause nehmen.


    Ich habe meine Mittagspause und kann zeitmäßig meinen Hund auch während der Arbeitszeit beschäftigen.


    Das mache ich aber, bis auf die Clickereinheit und o. G., nur selten, weil sie sowieso meistens schläft ;)


    Alles in Allem bin ich der Meinung, dass es meiner Maus sehr gut geht, sie glücklich, ausgelastet und zufrieden ist.


    Ich habe sogar noch einen Zweit- bzw. Nebenjob und auch da darf sie mitkommen und ist gern gesehen.
    Meines Erachtens ist das alles nur eine Frage der richtigen und gesunden Koordination.



    In einem Punkt stimme ich dir jedoch völlig zu:


    Erst denken, überlegen, nochmal denken und dann erst einen Hund anschaffen.


    Hätte ich diese Möglichkeiten und Privilegien (und ich bin mir durchaus bewußt, dass es welche sind) wie ich sie jetzt habe, nicht; hätte ich vermutlich auch noch mit der Entscheidung Hund gewartet.


    Ich wußte aber, was auf mich zukommt -> berufstätig mit Hund und vor allem, was es bedeutet.
    Ich wußte, dass ich im Härtefall eine Ganztagsbetreuung brauche und habe diese auch im Rücken.
    Und ich wußte vor allem, dass ich NACH der Arbeit den Arsch hoch kriegen muss, egal wie stressig es war, egal wie das Wetter ist, egal wie kaputt ich bin.



    Ich denke, wenn man das Ganze vorher wirklich realistisch und objektiv betrachtet und nicht nur mit dem Gedanken "Ich will `nen Hund, es wird schon irgendwie klappen!" ran geht, dann kann das durchaus auch funktionieren - mitunter eben auch besser, als bei manchen Leuten, die eben zuhause sind.


    Das war jetzt auch ein ziemlich langer Kommentar meinerseits, aber ich finde es wichtig, auch mal die andere Seite zu beleuchten und ich mag mir keine Schuhe anziehen, die mir nicht passen.

  • Hallo,


    ich habe derzeit befristet Stunden reduziert, um mich der Erziehung von Zampa widmen zu können. Ansonsten arbeite ich Vollzeit, 7 Stunden pro Tag, mit 2 1/4 Stunden Mittagspause.


    Mein Mann beginnt später und arbeitet länger, hat aber mit mir zusammen 2 Stunden Pause.


    Das heißt bei uns:


    Ich gehe zwischen 6 Uhr und 7 Uhr mit den Hunden.
    Mein Mann geht ne kurze Pipi-Runde um 9 Uhr
    Von 12:45 Uhr bis 13:30 Uhr geht es nach draußen.
    Ich bin derzeit um 16:15 Uhr zu Hause, bei normaler Arbeitszeit um 17:15 Uhr und laufe dann gleich mit den Hunden.


    Klar kann ein Hund 8 Stunden am Tag alleine sein, ABER (!) er muss meiner Meinung nach die Möglichkeit haben, sich zwischendurch zu lösen. Ich möchte auch nicht mit fast platzender Blase im Büro sitzen!


    Ins Büro selbst möchte ich einen Hund nicht mitnehmen, denn wenn ich überlege, wie ein nasser Hund riecht - nein, den Geruch eines nassen Hundes möchte ich den Kollegen dann doch nicht zumuten.


    Außerdem kann ich selbst jetzt mittags die Kleidung vor und nach dem Spaziergang wechseln, sofern das Wetter gar zu eklig ist und meine Gummistiefel nicht mehr grün, sondern matschbraun aussehen ;-) Das wäre mir im Büro viel zu kompliziert.


    Zuhause können sich die Hunde dank der Pendelklappe im Haus oder im Garten aufhalten, je nach Belieben.


    Und sie können zuhause stinkende Sachen fressen. Auch das ist im Büro nicht optimal :roll:


    schlaubi

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