Ah okay, ich meinte allerdings die operante Konditionierung - und das Video mit dem kleinen Welpen ist ein geradezu lehrbuchmäßiges Beispiel hierfür.
Der Zischlaut hatte beim ersten Mal so gut wie keine Auswirkung. Erst als der Hund die Folge kennengelernt hatte, nahm er den Zischlaut als Warnung wahr.
Natürlich besteht unsere Beziehung zum Hund nicht nur aus Konditionierung - wäre ja schlimm! Bloch hat es mal ganz treffend mit dem Hund als "Konditionierungsapparat" umschrieben, keine schöne Vorstellung.
Auch mir persönlich ist die sture Anwendung der Lerntheorie viel zu technisch.
Doch ganz verleugnen kann man die Lerngesetze nicht, auch wenn man den Schwerpunkt seiner Mensch-Hund-Koexistenz auf die körpersprachliche Kommunikation legt.
Unsere Hunde sind so komplexe Wesen, sie sind lernfähig (und da folgen sie den Gesetzen, denen jedes Lebewesen unterworfen ist), sie sind sozial (und somit ist die Kommunikation ein ganz elementarer Teil ihres Daseins!).
Wieso sollte man sich nur auf einen Aspekt beschränken?
Bzw kann man das überhaupt?
Was ich in dem Video gesehen habe, war eine ausgewogene Mischung der beiden Elemente.
Ich habe allerdings das Gefühl, dass er derzeit "in" ist, Erziehung unter dem Stichwort Kommunikation anzupreisen, da das Schlagwort "Konditionierung" geradezu ein wenig verpönt (weil seit der Clicker-Hysterie völlig abgenudelt!) ist. Weg von Leckerlies, weg von Konditionierungsmaschinen - zurück zu den Wurzeln und einer auf Respekt beruhenden Erziehung.
Ist ja nicht verkehrt.
LG, Caro