Beissunfall, Schock und soviele Fragen!

  • Hallo! Heute war ein rabenschwarzer Tag für uns bzw. für meine Freundin. Ihr Hund wurde zusammengebissen.


    Kurze Zusammenfassung:


    Gassigang, ihr Hund (Beaglegröße) war angeleint (ihr Freund war mit der Hündin Gassi). Ein Goldi Sprang von einem Grundstück über den Zaun und ging sofort auf die Hündin los.
    Die Hündin konnte sich kaum wehren, gab dann auf und schrie nur noch. Es hat ganze 5 Min gedauert, bis der Freund die Goldihündin zufassen bekam. Diese riss sich wieder los und ging wieder auf den am Boden liegenden Hund los. Erst als der Freund nen Besen zu greifen bekam und den Hund damit abdrängte, ließ die Hündin ab versuchte es aber immer wieder. Nach 5 min kam der Besitzer aus dem Haus und konnte dann seine Hündin greifen.


    Die Hündin meiner Freundin konnte nicht mehr laufen, sie hat eine tiefe Bisswunde im Oberschenkel, Bisse an der Kehle, ein Riss von 4 cm musste getackert werden.


    So nun zu meinen Fragen:


    Anzeige beim OA erstatten (der Besitzer meinte, dass die Hündin das schonmal versucht hatte, am Zaun aber hängen blieb) ?


    Was kann man bei der gegnerischen Versicherung gelten machen?
    TA-Kosten, Physiokosten?


    Meine Freundin macht mit ihrer Hündin seit 2 Jahren Verhaltenstherapie. Sie wurde im Junghundalter gebissen und hat seit dem Angstaggressionen ggü fremden Hunden. Nun fängt sie wieder von vorn an, sie waren schon so weit, dass sie an pöbelnden anderen Hunden stressfrei vorbeigekommen sind. :( :


    Kann man die anfallenden Therapiekosten auch geltend machen?


    Was muss sie sonst noch beachten?


    Danke für Eure Antworten!


    LG Tina



  • Wenn es so ist das es sich um einen Wiederholungsfall handelt würde ich mich mit dem Gedanken anfreunden wollen.


    WIR Hundehalter müssen auch dafür Sorge tragen dass solche Vorfälle unterbunden werden im Wiederholungsfalle.


    Der Hund kommt über den Zaun gesprungen, und das sieht nach einer Aggression-Attacke aus. (Wir brauchen keiner Erhöhungen der Aggression-Statistik!!!!)


    Der HH hätte sicherlich schon beim ersten mal konsequenter Handeln müssen, oder wie denkt IHR ???




    WUFF


    MASSAvonSAMMY

  • Ich würde es ach melden, vor allem wenn es eine wiederholte Attacke war. Er hätte zumindest nach dem ersten Versuch schon den Zaun erhöhen müssen.


    LG Tanja mit Luna

  • hallo,
    da der halter des goldies wußte, dass sein hund "abgeht" und den hund nicht unter kontrolle hat, würde ich ihn anzeigen. ein austickender goldie gehört aus dem verkehr gezogen. auf solche halter habe ich so einen hals.


    deine freundin wird nur die ta-kosten ersetzt bekommen. alles andere bleibt an ihr hängen. das finde ich auch so eine sauerei. die therapiestd. kosten ja nun auch ein paar mark, aber wie du das dann finanzierst, interessiert keinen.


    gute besserung für den verletzten hund.


    gruß marion

  • Da ich bei diesen Dingen auch sehr empfindlich bin und mich unglaublich aufrege bei solchen Vorfällen (bei mir ist es so, dass meine Hunde das eher verzeihen als ich :roll:), hätte ich überhaupt kein Verständnis/Mitleid für den anderen HH und würde alle Register ziehen.


    Wenn ich mich einigermaßen beruhigt hätte, würde ich dem HH zwar die Möglichkeit geben, sich für den Vorfall zu entschuldigen und mir ganz genau zu erörtern, wie er weitere gedenkt zu vermeiden, aber wenn mich seine Beteurerungen nicht wirklich überzeugen, dann würde ich ihn umgehend beim Ordnungsamt melden. Auf jeden Fall würde ich seiner Versicherung alles in Rechnung stellen, was diese Attacke mich gekostet hat.


    Die direkten Folge- und TA-Kosten wird diese sicherlich übernehmen. Von der Übernahme von Therapiekosten habe ich noch nie was gehört/gelesen, aber mehr als ablehnen kann die Versicherung es ja nicht.

  • Ich danke Euch erstmal für Eure Antworten!
    Meine Freundin hat sich entschieden, Anzeige beim Ordnungsamt zu machen. Sie waren heut nochmal bei den Besitzern, sie sind zwar kooperativ, aber sie waren mit dem Hund nicht mal beim TA (obwohl der Hund vom Besen sicher auch was abbekommen hat). Er meinte die Lefze würde runterhängen, aber da müsse sie jetzt durch, wenn sie so nen Scheiß macht! Solche Aussagen bringen mich echt auf die Palme! Was passiert, wenn ein kleinerer Hund vorbeiläuft, den beißt sie tot. Die Hündin muss wie im Wahn gewesen sein, sie hat immer wieder draufgebissen, obwohl der Hund schon regungslos am Boden lag.


    Ich find es so zum Kotzen, warum gerade diese Hündin? Jeden Tag, seit 2 Jahren trainieren die beiden, um die Ängste in den Griff zu bekommen und sie waren schon so weit! Zu meiner Hündin hatte sie sogar soweit vertrauen gefasst, dass wir ohne Probleme die Hunde überall zusammenführen konnten. Und jetzt das! Das wird ihr den Rest geben haben, sie werden von Null anfangen müssen, dabei die Angst im Nacken.


    Muss die gegnerische Versicherung die Kosten zahlen, wenn meine Freundin mit dem Fall zum Anwalt geht? Eigentlich ja, oder?


    Bei mir wurden damals die Therapiekosten für meine Hündin anerkannt, da sie bei dem Autounfall verschwunden war und dadurch Panik vorm Autofahren hatte. Die gegnerische Versicherung hätte damals das doppelte vom Kaufswert meiner Hündin gezahlt.
    Ob das aber bei einem Beissunfall möglich ist, weiß ich nicht. Deshalb wollte ich hier mal nachfragen, ob es so ein Fall schon irgendwo mal gab.


    Scheiß Tag heute, zu der Zeit als die Hündin gebissen wurde, bin ich mit meinem Auto im Graben gelandet. :motz:


    LG Tina

  • hallo tina,
    wir hatten ja auch schon so ein nettes zusammentreffen mit einer retrieverhündin. uns wurde damals kein pfennig mehr gezahlt, als die arztrechnung hergab.
    wenn wir meinen, eine therapie machen zu müssen, dann wäre es unser problem.


    mein hund war von dem zeitpunkt an nicht mehr fähig mit fremden hunden kontakt aufzunehmen. alle hunde, die sie vor dem angriff kannte war kein problem. wir haben sehr lange mit ihr arbeiten müssen.


    mein rotti, die auch monate später von dieser hündin angegriffen wurde, hat das besser weggesteckt. wenn wir diese hündin, oder einen anderen retriever sehen, wird sie allerdings erst mal 10 cm größer.



    das gemeine war, beim ersten angriff des retrivers konnte der ta alles ohne vollnarkose "richten", die rechnung war gar nicht so hoch. mit ihrem schockzustand hatten ja nur wir probleme. sie konnte nicht mehr laufen dadurch.


    beim zweiten mal gab es dann eine op in vollnarkose.
    diese viecher lernen ja auch noch durch ihren erfolg und werden von mal zu mal heftiger.


    ein unkontrollierter retriever ist wie eine zeitbombe. ich finde, der halter macht es sich zu leicht. ihm ist die gefahr, die von seinem hund ausgeht gar nicht bewußt.


    so etwas mitzuerleben vergißt man sein leben lang nicht mehr.


    gruß marion

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