Beißt ein Hund wieder?

  • Hallo zusammen,


    hab da mal ne frage. Wußte nicht wo das Thema am besten reinpasst.


    Also meine Tochter 4 Jahre wurde gestern von den Hund meiner Schwiegereltern (Norfolk Terrier 1 1/2 Jahre alt) gebissen ohne grund.
    Der Hund lebt seid ca 2 Monaten bei meinen Schwiegereltern und Knurrt seid dem auch schon die kleine an.
    Der Hund war nicht am fressen und hatte auch sonst nix bei sich was ihm gestört haben könnte.


    Meine frage ist nun bekommt man sowas aus dem Hund raus?


    Hab nämlich angst das sich das ganze wiederholen kann und dann schlimmer wird.


    Wäre über tipps dankbar.



    Grüße Thomas

  • hallo thomas.
    ich würde die kleine nicht mehr an den hund lassen. wenn er knurrt, ist es nicht ohne grund. vielleicht hat er mal schlechte erfahrungen gemacht und mag keine kleinen kinder, wer weiß.


    was machen die halter denn in sachen erziehung? gehen sie in eine hundeschule? der hund braucht sicher noch eine weile, bis er richtig angekommen ist.


    übrigens gibt der hund schon, bevor er knurrt zeichen, dass ihm eine situation unangenehm ist.


    ich würde den hund an eine box gewöhnen, in die er kommt, wenn ihr die schwiegereltern besucht.


    gruß marion

  • Hallo Marion,


    die wollen demnächst in eine Hundeschule gehen.


    Frag mich aber ob das überhaupt was bringt.
    Denn ich meine der Hund hat die abneigung drin und wird sie auch nicht durch die Hundeschule los.


    Oder lieg ich da falsch?


  • Quatsch, man kann einen Hund alles schlechte was er erfahren wieder abbringen, wenn man sich einen guten Hundetrainer sucht.


  • Wer sagt dir denn, das es eine Abneigung war? Vielleicht war der Hund auch einfach nur gestresst, fühlte sich bedrängt, fühlte sich gestört, hatte er mal einen schlechten Tag, ist ihm das Kind zu lebhaft oder was auch immer.


    Der Hund kann schon noch lerne, das Kinder was tolles sind oder das er diese ignorieren soll, aber auch Kinder und Menschen müssen Lernen, den Hund zu lesen und auf seinen Bedürfnisse einzugehen.


    Wenn der Hund knurrt, dann warnt er und dazu hat er dann bestimmt - in seinen Augen - eine Grund dazu und es ist dort dann an dem Menschen, ihm zu zeigen, das er keinen Grund dazu hat.

  • Ich kann mich meinen Vorschreiberlingen nur anschließen, klar kriegt man das raus.
    Und: ein Hund knurrt NIEMALS ohne Grund! Es gibt aus Sicht des Hundes IMMER einen Grund!


    Knurren ist in erster Linie Kommunikation und kann sehr vieles bedeuten: von "Komm her lass uns spielen!", zu "Lass mich!" oder "Das ist MEINS!" bis hin zu "Bewegt dich KEINEN Milimeter sonst greif ich an!" aber natürlich auch: "Das war was, hast du das gehört!" und natürlich verschiedenen brumm, quietsch, knurr, gurr Lauten des alltäglichen Lebens eines kommunikativen Hundes!
    Was genau es bedeutet muss man im Zusammenhang sehen - wenn aber der Hund schon soweit war das er nicht nur knurrt sondern auch zum Wegschnappen oder gar Wegbeißeßen greifen muss habt ihr eine ganze Menge Hundekommunikation (die dazwischen und davor abläuft!) schon verpasst!
    Der häufigste Fehler von Menschen - nicht genau hinzuhören und zu schauen und es ERST zu merken wenns zu spät ist und sich erst DANN zu Wundern und zu denken es sei aus "heiterem Himmel"!
    Aber das geschieht ihnen nicht nur beim hund oder Tier sondern auch ihrer eigenen Spezies ... siehe Probleme mit Mitmenschen.


    Sucht euch einen GUTEN Trainer der etwas davon versteht und es nicht lediglich als Dominanzproblem abtut. Ich würde das Kind NICHT MEHR zum Hund lassen solange das nicht abgesichert ist, ihr es 100% im Auge habt und ihr die Situation überblicken könnt - das heißt das ihr RICHTIG intervenieren und trainieren könnt!
    Mit unterstützung klappt das ganz gut, ich habe mit solchen Trainings schon ein paar Erfahrungen und kann behaupten das es gut klappen kann - ABER nicht nur den hund einschränken sondern auch IHR müsst den richtigen Umgang mit dem Hund lernen UND das Kind auch! Heißt für die Erwachsenen auch das ihr den Umgang mit dem Kind-Hund-Gespann lernen müsst!


    Also: es ist möglich!


    Nina


  • Nein, da liegst du gar nicht mal so falsch.


    Ein aggressiver Hund, wird auch mit viel Training, immer ein ehemaliger aggressiver Hund bleiben, so wie ein Alkoholiker immer ein ehemaliger Alkoholiker bleiben wird.


    Allerdings kann man als HH lernen mit dem Problem umzugehen, so wie eben ein Alkoholiker auch lernen kann mit dem Problem umzugehen.


    Wissen deine Schwiegereltern denn gar nichts von seiner Vorgeschichte?
    Kennt die Hundeschule sich denn mit Problemhunden aus?
    Hat der Hund denn richtig zugebissen, also richtig tief oder hat er nur abgeschnappt und dabei eure Tochter "gestriffen"?


    Deine Schwiegereltern müssen lernen, den Hund zu verstehen.
    Verstehen warum er das macht (ist immer am besten, in eurem Fall wohl nicht ganz leicht), wann - macht der Hund das nur bei eurer Tochter oder generell bei allen Kindern in diesem Alter, ist nur so im eigenen Haus und Garten oder auch draußen auf neutralem Boden, ist es Angst bedingte Aggression oder Wut bedingte Aggression.
    Da gibt es so vieles was man herausfinden muss um gezielt am Problem zu arbeiten und deswegen würde ich auch zu einem Hundetrainer raten, der sich mit aggressivem Verhalten bei Hunden auskennt.
    Der sich das Problem direkt vor Ort anschaut und nicht nur Training auf dem Hundeplatz.
    Vllt. war in euren Augen die Situation völlig normal und das Verhalten des Hundes total inakzeptabel (okay ist es auch), für den Hund wird sein Verhalten aber einen Grund gehabt haben.
    Ein Hund verhalt sich nicht einfach nur ohne Grund so und deswegen ist es so wichtig die Ursache für sein Problemverhalten herauszufinden um gezielt dran zu arbeiten.


    Mit dem richtigem Training wird der Hund auch lernen, eure Tochter zu akzeptieren.
    Sie werden wahrscheinlich nie beste Freunde werden, aber er kann mit dem richtigen Training lernen, dass eure Tochter keine Gefahr darstellt und dann wird er auch nicht mehr "Grundlos" (in euren Augen) zubeißen.
    Nur deine Schwiegereltern müssen lernen ihn zu verstehen.


    Wie du siehst wird ein guter Trainer unabkömmlich sein, aber dann wird man, wenn man es denn auch richtig will, das Problem in den Griff bekommen.


    Wichtig ist es, dass der Hund keine Gelegenheit mehr bekommt dieses Verhalten zu zeigen.
    Aggressives Verhalten festigt sich sehr schnell und je öfter er Erfolg damit hat, desto schwieriger wird es das gefestigte Muster zu behandeln.

  • ich Danke euch für die vielen Antworten.


    Werde es meinen Schwiegereltern weiterleiten.


    Ich mache den Hund alleine auch keine vorwürfe.


    Für mich liegt es genauso an meinen kind was gerne mal Knurren ignoriert.
    Hoffe es wird sich bessern.



    Der Hund hat schon Tiefer gebissen. Sie wurde an der Lippe geklebt und ein Zahn ist lose. Zudem bleibt and er Lippe eine Narbe zurück.


    Vielen Dank



    Thomas

  • Zitat

    Für mich liegt es genauso an meinen kind was gerne mal Knurren ignoriert.
    Hoffe es wird sich bessern.


    Naja, ein Kind im Alter von vier Jahren wird wohl kaum das knurren eines Hundes richtig deuten können.


    Hier liegt der Fehler ganz alleine bei den Eltern und Großeltern, die das Knurren wohl ignoriert haben :roll:

  • Ich kann und will das gerade irgendwie nicht verstehen... Wenn der Hund bereits mehrfach gewarnt hat, wie kann es dann überhaupt so eskalieren?


    Tut mir leid, daß das wie ein Vorwurf klingt, aber ich lönnte da echt los motzen. Hund hatte "Erfolg", und das Kind nen Schock mit Folgen, sowas tut mir sehr leid. Ob die beiden je Freunde werden?


    In den meisten Dingen kann ich den Vorrednern nur zustimmen, allerdings würde ich den Hund nicht in eine Hundebox geben. Vielmehr hätte ich bei den ersten Anzeichen erstens dem Hund so einen Stoffmaulkorb verpasst, weil er dadurch nicht ausgeschlossen wird, aber dennoch nicht voll zu beißen kann, und zweitens dem Kind klar gemacht den in absoluter Ruhe zu lassen, was man halt Kindern eigentlich so mitteilt: Nicht von hinten oder oben an den Kopf ran, warten bis er kommt, kein Gequietsche usw. Habt ihr die beiden je miteinander auf neutralem Boden Gelegenheit gegeben sich kennen zu lernen?


    Mit dem "klar kriegt man das raus" möchte ich mal, insbesondere bei Terriern nicht unbedingt die Hand ins Feuer legen.


    Als ich meinen mut 14 Monaten bekam, schnappte er bereits mehrfach erfolgreich Kinder. Auch heute noch gibt es Kinder, die er einfach nicht mag. Viel Arbeit mit dem Maulkorb allerdings haben dem Hund anscheinend klar gemacht, daß er sich nicht wie gewohnt gegen aus seiner Sicht nervende Kinder wehren kann, sondern hat entgegen seiner sonstigen eher dominanten Art gelernt auch mal weg zu gehen, wenn es ihm zu viel wird. Ohne sich dadurch was zu vergeben. Es war ja seine Entscheidung weg zu gehen ;)


    Zu meinem größten Entsetzen war der Hund letztes Jahr einmal verschwunden (macht er nie!) und der kleine 3-jährige Sohn einer Bekannten am Stall auch... Geplapper aus der Sattelkammer, da ist ja der Kleine! Mit wem redet er denn da? Er saß Nase an Nase mit meinem Terrier am Boden, und sie aßen Kekse. Schokokekse. Den Buben mag er, er hat sogar die 6 jahre ältere Schwester mal in den Pops gezwickt, als diese ihren kleinen Bruder jagte. Dennoch war weder der Mutter noch mir bei dem Anblick im ersten Moment sehr wohl zu Mute, aber der freundliche Blick meines Hundes, die schokoverschmierten Schnauzelchen des Buben und des Hundes, so wie das wedelnde Schwanzi vom Hund gaben Entwarnung. Dem Buben haben wir dann erklärt, daß der Hund sehr krank von Schokikeksen werden kann, und er die nicht haben soll.


    Da ich meinem Hund seine Freiheit nicht weg nehmen will, ich müsste ihn sonst im Auto weg sperren , trägt er eben für die wenige Zeit die die Kinder und wir da gleichzeitig höchst selten verbringen sicherheitshalber einfach wieder sein Maulkörbchen. Er versucht es dann nicht einmal im Ansatz, kann wie gewohnt bei mir sein, und alle sind zufrieden, keiner wird in dem was er sonst macht gestört. Wenn ich ihn, den Hund so für ihn sinnfrei wegsperre habe ich vielmehr den Eindruck hinterher eine entweder beleidigte Leberwurst oder manchmal aber auch einen echt saueren Hund zu haben, der dann erst recht herum dominiert, weil das für ihn aufgrund unserer persönlichen Lebensform dort ein zu Hause ist.


    Das Maulkörbchen habe ich damals für TA-Besuche gekauft, weil die auch so einen haben, und mein lieber süßer kleiner Terrorist leider auch schon mal einen TA richtig schnell und ohne Ankündigung "hatte". Das erste halbe Jahr habe ich mit dem Hund einiges mit gemacht, heute können wir samt Ninchen auf dem Sofa sitzen. (Allerdings nur mit dem, das schon vor ihm im Haus war.)



    Tja, nun ist es leider bereits passiert. Gute Besserung für die Kleine, und ich glaube davon ausgehen zu dürfen, daß die Großeltern da was unternehmen, und die Eltern auch was gelernt haben. Tipps gab es hier ja jede Menge.

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