Neuer Hund...Eifersucht -.-

  • Hallo,
    habe mal ne frage. Ich habe meine jack russel hündin jetzt seit ca. einem jahr. heute habe ich mir einen rüden dazugeholt (kastriert). meine hündin reagiert jetzt teilweise sehr eifersüchtig. wenn sie auf meinem schoß sitzt und der rüde kommt,dann knurrt sie. oder sie lässt ihm nicht in sein körbchen,nimmt ihm spielzeug weg etc. wie soll ich reagieren ? sie ausschimpfen finde ich irgendwie gemein,weil es ja vorher alles nur ihr gehört hat...aber so kann es auch nicht weitergehen weil der rüde sich wirklich von ihr auf der nase rumtanzen lässt.ich weiß es ist erst der erste tag aber ich bin schon verunsichert...

  • Hallo leona,


    das Verhalten deiner Hündin ist völlig normal und du solltest sie auf keinen Fall schimpfen.


    Was wir Menschen als "Eifersucht" bezeichnen ist bei den Hunden nichts anderes als Angst um den Verlust oder die "Herabstufung" der bisherigen Stellung im sozialen Gefüge.


    Gib der Hündin das Gefühl, dass sie weiterhin die Nr.1 ist, bevorzuge sie!


    Wie alt sind denn die beiden, wie sind ihre Vorgeschichten?

  • Hast Du Dir vorher richtig Gedanken gemacht, welche Probleme auf Dich zukommen können? Welche Regeln Du aufstellst für beide Hunde?
    Habe den Eindruck, dass Du das vielleicht ein wenig auf die leichte Schulter genommen hast?!
    Eifersucht ist die vermenschlichte Sicht auf das Verhalten Deiner Hündin - Deine Hündin verteidigt ihre Stellung. Sicher muss sich ein "Rudel" erstmal einspielen und das dauert auch seine Zeit, aber dennoch, einiges hat mir zu denken gegeben.
    Hündin auf dem Schoß? Geht gar nicht - sie kontrolliert und besitzt Dich, dass macht sie dem Rüden auch mit knurren klar - darf sie aber nicht - Du entscheidest wann und wie und was Du mit dem anderen Hund machst - nicht sie.
    Schaffe klare, allgemeingültige Regeln für beide - keiner hat Privilegien - also keiner darf auf den Schoß, Spielzeug wegpacken - gibt in der Anfangszeit nur Stress oder in getrennten Bereichen - jeder hat seinen Platz und an dem hat der andere nix zu suchen und schon gar nicht zu kontrollieren.
    Kein Hund darf erhöht liegen, keine Coach / Bett, getrennt füttern.
    Jegliches Knurren wird unterbunden und der Hund aus der Situation genommen und auf seinen Platz geschickt.
    Streichelst Du einen Hund und kommt der andere - schick ihn weg, dass vermeidet Konflikte.
    Wenn Du beiden ihren Platz gefunden haben, kann man einige Dinge wieder lockerer handhaben, Voraussetzung ist aber : beide Hunde haben akzeptiert, dass sie zusammen ein Rudel bilden indem Du die Ansagen machst und sie wissen, wie sie sich zu verhalten haben.
    Wir haben es auch mit zwei Jungrüden mitten in der Pubertät geschafft, Geduld, Konsequenz und klare Regeln, anders geht es nicht.

  • Das sehe ich etwas anders. Es gibt Studien in denen nachgewiesen wurde das Hunde Eifersüchtig sein können.


    1. hast du deiner Hündin einen fremden Hund vor die Nase gesetzt - wär fände das nicht scheiße wenn man zwei völlig "fremde" Individuuen aufeinmal zusammensetzt! (Selbstw enn sie sich etwas kennenlernen konnten ist das nicht so toll)
    2. hat deine Hündin vorher NIE teilen müssen und war die prinzessin auf der Erbse. Jetzt ist ein weiterer Bursche da
    Stell dir ein Einzelkind vor was OHNE vborbereitung ein geschwisterchen bekommt!
    Schlimmer noch wenn von Angehörigen die Position "du bist jetzt abgeschossen" vertreten und dem Kind das erzählen
    3. Braucht Nummer 2 oft viel Aufmerksamkeit etc.
    Die hat aber bisher IMMER Nummer 1 alleine bekommen...
    4. Sind es IHRE ressourcen und da kommt auf einmal einer und will mit ihren sachen spielen wo sie doch nie teilen musste?


    Was du tun kannst:
    - gibt ihr ZEIT (das kann u.u. einige Wochen dauern!)
    - Zeig ihr das sie weiterhin IHRE zeit für sich kriegt!
    Das heißt geh mit ihr oft alleine gassi, übe mit ihr alleine auch, Schmuse mit ihr alleine.
    Genauso wie du dem Neuzugang die Zeit gibst bekommt sie, sie auch! Sie ist NICHT abgeschrieben! Zeig ihr das!
    - Wenn er ungerechtfertigt handelt, nimm sie in Schutz!
    - Wenn sie übermäßig übertriieben zickt reicht oft ein SCHLUSS und dann ist gut.
    - die Ressourcen, inklusive DU und Spielzeug und Körbchen werden geteilt.
    - Sie udn er sollten BEIDE Rückzugsmöglichkeiten und Räume der RUHE für sich haben wenn sie dies wünschen!
    Das heißt das JEDER einen Korb bekommt udn wenn sie ihre Ruhe haben möchte und er sie NICHT in Ruhe lässt auf ihre Aufforderung, dann geh ruhig dazwischen und schick ihn weg. Ergreife Partei für sie!
    - Spielzeug wird geteilt und falls das nicht geht hat ER was und SIE was und wenns gamnz schlimm ist würde ich erstmal wegräumen bis es besser klappt.
    besonders wenn du nicht dabei sein kannst um das zu beaufsichtigen. das kann sich ungeahnt aufschaukeln!!!
    - Grundregel: auf Möbeln gibts KEINEN Streit! Wer streit anfängt, fliegt runter. Ohne streit ist es kein Problem.


    Ich würde besonders Acht darauf geben Einzeln zu trainieren und, gassi zu gehen und auch Einzelkuschelsessions ablegen! ;)


    Sind beides Russell Terrier? was machst du mit beiden? Wie lastest du sie aus? was arbeitest du mit beiden bzw. was hast du so mit ihnen vor?


    Und ganz wichtig, gibt BEIDEN zeit!
    Das was du da gemacht hast ist ein ganz ganz grober Schnitt in die Persönlichkeitsräume des Hundes! Du hast deinem Hund einen "Partner" vor die Nase gesetzt und setzt vorraus das das jetzt klappt und klappen muss! OHNE zu gucken in wiefern es klappt von den Charakteren und Persönlichkeiten!
    Es gibt doch auch Leute mit denen du nicht zusammen Leben wollen würdest! Selbst wenn du sie ein paar mal gesehen hast nicht - oder?
    Weils einfach nicht passt, weil man sich nicht 100% sympatisch und grün ist! Manchmal ändert sich das - es gibt aber auch Fälle da wird es nie 100% rund laufen!


    Liebe grüße
    Nina

  • Hallo Keyla,


    in einigen Punkten bin ich deiner Meinung.


    In einigen aber nicht: das ständige Reglementieren durch den Menschen hindert die Tiere daran, sich zu arrangieren.


    Wenn immer der Gedanke im Hundehirn steckt "Mist, das und jenes darf ich nicht", der Hund es aber liebend gerne machen würde...das setzt den Hund unter Stress. Und dann kann er keine freundschaftliche Bindung eingehen.

  • Ich rede nicht vom ständigen reglementieren - denn das müssen wir jetzt nicht mehr - es ist klar, welches Verhalten wir ( also die beiden Frauchen ) von unseren Hunden erwarten und wo die Grenzen sind.
    Mein Hund war am Anfang ( also vor zwei Monaten, als wir zusammen zogen ) ein richtiger Rüpelrüde, d.h. er ist sowieso der eher der dominierende Hund, da er sehr schnell und klar kommuniziert und seinen Standpunkt verteidigt :???: und ja und Ole ist eher der unterwürfige Hund, dazu noch ein paar Monate jünger.
    Paule ( mein Hund ), hat bei Futter Ole in die Schranken gewiesen, wenn es um Spielzeug ging, Liegeplatz etc., und das mitunter sehr klar, d.h. er ist auf Ole rauf und hat ihn angeknurrt.
    Nun hat sich Ole auch nicht alles gefallen lassen und am Ende hatten wir zwei knurrende Jungrüden - geht gar nicht und ich dachte am Anfang echt, dass wird nie was mit den beiden.
    Dadurch, dass ich Paule klar gemacht habe - was ich wünsche, was ich nicht toleriere, wo seine Grenzen sind - und meine Freundin bei Ole - haben wir keine Auseinandersetzungen mehr.
    Mittlerweile kann ich bei dem Ansatz einer Konfliktsituation "Schluß" sagen und Paule lässt es.
    Es ist auch meine Aufgabe als souveräner "Führer", Paule seine Grenzen zu zeigen. Jetzt ist es so, die beiden teilen sich ein Hundebett, Spielzeug, es gibt keinen Futterneid, sie sind richtig zusammen gewachsen.
    Trotzdem hat jeder seinen Rückzugsort, halte ich für extrem wichtig....
    Ich habe auch nicht gesagt, dass sie ihre Hündin ignorieren soll - aber will man zwei Hunde halten, dann heißt es erstmal gleiche Regeln für alle.
    Und das hat mitunter auch zur Folge, dass das geliebte Spielzeug erstmal verschwindet - das vermeidet Streß, so wenig Konfliktbereiche schaffen wie möglich.
    Und Regeln, dass ist einfach wichtig - vielleicht auch eine Sache, die sie bei ihrer Hündin versäumt hat, für mich klingt das ein bißchen nach "Schoßhund".....und nicht so richtig Gedanken gemacht.
    Was ich sagen wollte, es geht alles - auch wenn man auf die Probe gestellt wird vom eigenen Hund, aber da muss man durch und ich denke,
    es möglich, mit Geduld und Konsequenz und vorallem Beobachten, den Hunden immer einen Schritt voraus sein :roll:

  • Also....unvorbereitet ist relativ...Wir haben uns schon mehrere Hunde angesehen,die mir gefallen habe,aber meiner Hündin nicht. Auf den Rüden hat sie direkt poisitiv reagiert. Das wir ihn direkt mitgenommen haben,war der grund das er über 300 km entfernt gewohnt hat und wir die strecke nicht zweimal fahren wollten.sprich 1200 km.


    Beide haben ihre eigenen Plätze. Dafür habe ich schon vorher gesorgt. Aber noch ein paar konkrete Fragen. Zum Beispiel: Soll ich dem einem Hund verbieten sich in das angestammte Plätzchen des anderes zu legen ?


    Scherbenstern
    Danke für deinen tollen Beitrag. so sehe ich das auch. Ich bevorzuge sie auch jetzt schon. Gefüttert wird sowieso getrennt...Ganz dämlich bin ich ja nicht ^^


    Mit meiner Hündin mach ich erfolgreich Trickdogging,gehe Fahrrad fahren und bald wollen wir mit Agility anfangen. Das hatte ich mit dem Rüden auch vor. Meine Hündin hört,wie ich finde,sehr gut...nur hängt sie extrem an mir.
    Die erste Nacht ist sehr positiv verlaufen. Beide haben ihn ihrem eigenen Körbchen geschlafen.
    Draußen spielen sie total süß zusammen und sie verstehen sich so auch sehr gut-...Nur wenn es eben darum geht wer auf meinen schoß darf etc....
    Das lustige ist,sie streiten sich ja nicht. Gibt meine Hündin zu verstehen dass ihr etwas nicht gefällt,dann pariert der rüde sofort und nimmt abstand...


    Ich mache mit der Hündin auch die sachen die sie sonst immer gekriegt hat,lange schmusen am abend,beschäftigung auf den spatziergängen...etc


    also in die richtung hab ich mir das auch gedacht...
    aber ein wenig angst hab ich schon,dass sich zum beispiel meine hündin verändert. meint ihr das gibt sich noch ?

  • Hallo,


    ich bin sicher dass sich das noch gibt. Sie braucht Zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen.
    Bei uns hat das gute zwei Monate gedauert.


    Das was Scherbenstein geschrieben hat ist gut und ich kann mich ihr nur anschließen.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Gaaanz cool! Das gibt sich wahrscheinlich noch.
    Wenn sie draußen ihm gegenüber ruhig und positiv gibt sind doch schon die Weichen gestellt. :)


    Drinnen wird sich das einpendeln. Wenn sie etwas nicht will sagt sie ihm bescheid und er reagiert sofort und gibt ihr ihren Raum.
    TOLL! Besser könnte es doch gar nicht sein!
    Stell dir mal vor du hättest da nen Moppel der auch noch provoziert :p
    Er muss ja aucherstmal noch auftauen und sich einleben.


    Gib den beiden zeit, sie werden sicherlich ein tolles Paar! :)


    Russells - Big Dogs in small Packeges!
    Hast du schon Fotos machen können?


    Schön das du mit beiden Arbeitest, das ist klasse! :)


    Nina

  • Ich würde im Beisein vom anderen hund keinen Hund bevorzugen (auf dem Schoß sitzen etc.)
    ebenso sollte in der Anfangsphase kein Spielzeug frei rumliegen, das kann schnell zu Konflikten führen.
    Deine Hündin hat im mom das "Vorherrschaftsrecht" ;) Ihr gibts du zuerst ein Leckerlie, dann dem Rüden.
    Noch ist die Rangordnung ja noch nicht wirklich klargestellt, lass deine Hündin ruhig machen. Stelle beiden Rückzugsplätze bereit, sodass wenn die Hündin das ein Körbchen belegt, der Rüde in einem anderen Zimmer noch ein anderes Körbchen vorfindet.


    Ich denke draussen musst du wahrscheinlich mit beiden getrennt arbeiten und UO üben, da gehst du auch zuerst mit der Hündin und dann mit dem Rüden, damit du ihre Rangordnung klar beachtest :)
    LG jana

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