Hilfe: Zum ersten Mal aggressiv!

  • Heute war ein schlimmer Abend.
    erstmal hat Pepe (14 Wochen alter Rüde) mal wieder ein Pfützchen ins Wohnzimmer gemacht. ich habe ihn auf frischer Tat ertappt, habe ihn geschimpft und direkt geschnappt und in den Hof gebracht. dort hat er brav gepinkelt (Lob). danach in der Wohnung aber auch noch 2 Mal ganz kurz hintereinander. hab ich wieder geschimpft, da hatte ich schon das Gefühl, er denkt ich spinne.
    dann später wieder Gassi im Hof, nimmt er 3x hintereinander irgendeinen Scheiß ins Maul, Bauschutt, wo auch Rattengift dran sein könnte, mit AUS läßt er das Zeug nicht los, ich muss es ihm also aus dem Maul winden. da fängt er richtig aggro an zu knurren und beim 3. Mal hat er mich echt kräftig in die Hand gebissen.
    Pepe ist sonst zuckersüß, immer freundlich und gelehrig, nur ein bisschen eigenwillig beim Leinegehen.
    ich bin richtig traurig. hat er jetzt das Vertrauen zu mir verloren? denkt er, ich will ihm jeden Spaß verderben? oder war das nur ein Kräftemessen?
    hat vielleicht jemand einen Tip, wie ich richtig auf sowas reagieren soll? hab ich mich falsch verhalten?
    Danke und viele Grüße,
    Marie und Pepe

  • naja, ich hab ich geschnappt, leicht festgehalten und mit einer Hand sein Maul aufgemacht und den Brocken herausgeholt. das hat ihm natürlich nicht gepaßt, weil ich ihm ja seine Spaß verdorben habe. aber ich musste es ihm doch verbieten, weil das Rattengift dran ist. da kann ich doch nicht einfach gar nix machen...

  • Ja, wieso sollte er auch Vertrauen zu dir aufbauen, wenn du für ihn unberechenbar reagierst.


    An sich geht es schon mit der Stubenreinheit los. Der Bube ist 14 Wochen alt und kann es noch nicht halten, das kommt später. Draußen ist alles aufregend, da vergisst man gern mal das Pipi machen... Also dann drin, da läufts dann bei Entspannung ganz von allein... Ihn dann auszuschimpfen ist kontraproduktiv.


    Hier mal ein Text, den ich für dich von der HP von animal learn unter der Rubrik "Tipps rund um den Hund" rauskopiert habe


    Zitat:


    S T U B E N R E I N H E I T



    Stubenreinheit ist nicht angeboren. Bedenken Sie, dass Sie ein "Baby" ins Haus geholt haben, das noch nicht trocken ist.


    Tragen Sie den Welpen nach dem Schlafen, Fressen, Spielen, längeren Autofahrten etc. nach draußen an einen ruhigen Ort, möglichst auf eine Wiese. Der Untergrund sollte weich sein. Bleiben Sie bei ihm und loben Sie ihn mit freundlicher Stimme, nachdem er sein "Geschäft" erledigt hat. Loben Sie ihn nicht während er sein "Geschäft" verrichtet, sonst kann es sein, dass er es unterbricht, weil er von Ihnen abgelenkt wird.


    Unterlassen Sie Strafen jeder Art. Nackenschütteln, mit der Nase in den Urin oder Kot stupsen oder ähnliche drastische und obendrein falsche Sanktionen sind unsinnig und werden vom Welpen nicht verstanden! Dadurch lernt der Welpe nicht, stubenrein zu werden - sondern nur, Angst vor Ihnen zu haben.


    Beobachten Sie Ihren Hund/ Welpen! Wenn er unruhig wird oder sich im Kreis dreht, führen Sie ihn nach draußen.


    Ein Welpe muss anfangs auch nachts mal raus. Stellen Sie sein Körbchen direkt neben Ihr Bett, um erste Anzeichen von Unruhe bemerken zu können.


    Nachts oder in Ihrer Abwesenheit sollten Sie den Welpen nicht in eine Hundebox sperren. Der Hund gerät darin in Not und Stress, weil er sich nicht in seinem "Nest" versäubern möchte.


    Regeln von früher sind überholt. Strafen Sie den Hund auch dann nicht, wenn Sie ihn auf "frischer Tat" ertappen. Er könnte die Strafe mit Ihnen statt mit dem eigentlichen Ereignis verknüpfen. Dann wird er sich nur noch heimlich, nicht mehr in Ihrer Anwesenheit lösen.


    Ein kurzes ruhiges "Nein" reicht, um die unerwünschte Handlung in dem Moment zu unterbrechen, in dem er sich gerade im Wohnungsbereich lösen will. Heben Sie ihn hoch und bringen Sie ihn an einen geeigneten Ort, an dem er sich in Ruhe versäubern kann. Achten Sie auch genau darauf, ob Ihr Hund Anzeichen dafür zeigt, dass er raus möchte. Steht er vor der Tür? Schaut er öfter zur Ausgangs- oder Terrassentür? Ist er unruhig? Fiept er? Dies alles können seine Versuche sein, sich Ihnen mitzuteilen, dass er mal "muss".


    Ignorieren Sie "kleine und große Missgeschicke", die in Ihrer Abwesenheit passiert sind und beseitigen Sie sie kommentarlos! Nichts sagen, nicht genervt schauen, nicht strafen, nicht ärgern!


    Nie Essigreiniger zum Putzen betroffener Stellen verwenden, der Essiggeruch regt den Hund zum Urinieren an.


    Hundebücher empfehlen manchmal den Einsatz von Zeitungspapier, auf das der Hund im Haus pieseln oder koten soll. Dann soll er wieder Schritt für Schritt davon entwöhnt werden, indem die Zeitung immer kleiner gefaltet wird und schließlich ganz verschwindet. Warum so umständlich, wenn es auch einfach geht??? Ausserdem besteht die Gefahr einer Fehlverknüpfung - der Hund lernt, sich im Wohnungsbereich (!) auf Zeitungspapier zu lösen, nicht aber auf anderen Untergründen wie zum Beispiel einer Wiese und vor allem draussen, wo er sich ja eigentlich lösen sollte.


    Ein Welpe braucht Zeit, um zu verstehen, was von ihm verlangt wird. Ausserdem muss er, wie ein kleines Menschenkind auch, seinen Schließmuskel erst trainieren, bevor er ihn kontrollieren kann. In der Regel dauert die Erziehung zur Stubenreinheit Tage bis Wochen, das ist von Hund zu Hund unterschiedlich.


    In der Literatur empfohlene Kommandowörter zum Urinieren oder Koten sind unsinnig und gefährlich. Funktioniert die Methode und ist der Hund gehorsam, hält er so lange ein, bis Sie das erlösende Wort sprechen. Ein so kontrollierendes Verhalten gegenüber einem uns anvertrauten Lebewesen ist moralisch fragwürdig und kann, gerade beim Welpen oder älteren Hund, enormen Stress auslösen und gesundheitsgefährdend werden. Der Hund soll sein Geschäft nicht auf Kommando verrichten, sondern dann, wenn er das Bedürfnis hat!


    Tage und Nächte mit Geduld und Lob zahlen sich aus. Wichtige Grundregel: Verhaltensweisen werden durch Belohnung verstärkt! Loben Sie Ihren kleinen Hund also, wenn er "es" an der richtigen Stelle gemacht hat. Sollte sich trotz allem nicht der gewünschte Erfolg einstellen, bedenken Sie, dass auch eine Erkrankung wie zum Beispiel eine Blasenentzündung vorliegen könnte. Fragen Sie sicherheitshalber Ihren Tierarzt!


    Zitat Ende


    Dein Pepe hat noch nicht gelernt, was AUS bedeutet. Dass du dem Hund was "aus dem Maul windest", wird ihm bestenfalls nicht gefallen (seine Beute), schlimmstenfalls sogar weh tun. Dass er dich geschnappt hat gehört nunmal zur normalen Hundekommunikation. Ich würde dir empfehlen, schnellstmöglich mit ihm das Tauschen zu trainieren. Soll heißen, hat er was, was du haben möchtest, biete ihm dafür was richtig Tolles an. Heißt auch, du musst das erst mal in der Wohnung gemächlich mit ihm aufbauen, und draußen musst du ihn a) natürlich immer im Blick und b) für die nächste Zeit auch immer was zum Tauschen dabei haben.


    Grundsätzlich die Frage: Geht ihr in eine HuSchu? Wenn nein, wär das vielleicht eine Maßnahme. Wenn ja, sollte dein HT in der Lage sein, dir ohne Gefasel von Rangordnung, Dominanz etc. beizubringen, wie man einen Welpen großzieht.


    Falls du Adressen brauchst, gibt es sicher jemanden, der dir die eine oder andere HuSchu empfehlen kann.


    cazcarra


    Edit:


    WAS hat dein Hund da zu suchen, wo Rattengift gestreut oder ausgelegt ist????? Weder unter deiner Beobachtung noch anders gehört er da hin! Punktum.

  • hallo, Danke für die lange Antwort.
    ja, ich gehe mit ihm ganz oft raus: nach jedem Schlafen, Fressen, Spielen etc. seit 4 Wochen klappt das gut, nur 1 oder 2 Pfützchen am Tag in der Whg.
    und ich bringe ihn auch immer an den gleichen ruhigen Ort zum Pinkeln.
    leider kann ich bis jetzt KEIN Zeichen erkennen, dass er pinkeln muss. er bellt nicht, fiept nicht, ist nicht unruhig – NICHTS. er strullt einfach los. und wenn er gerade draussen 2 mal ausführlich gepinkelt hat, wieso dann direkt noch 2x in der Whg?
    das mit dem Tauschen und AUS lernen wir natürlich schon, das klappt auch sonst super. er tauscht immer gern. nur hier hatte er sich einfach in diesen Müll verbissen.
    in unserem Hof sind gerade Bauarbeiter zugange, das mit dem Gift ist auch nur ne Vermutung. aber der Hund muss doch eine Sache hergeben, wenn ich es ihm sage. das muss er doch zu seiner eigenen Sicherheit lernen.


    ich war nur so geschockt, dass er dieses eine Mal so unerwartet heftig reagiert hat.


    viele Grüße,
    Marie und Pepe

  • Ich nehme nahm immer als mittels manueller Maulöffnung raus beim AUS
    (wenns nicht funzte...)
    Stubenreinheit mit 14 Wochen nicht so streng sein.
    Kommt auch immer drauf an WIE KRASS man handelt.

  • Er hat nicht unerwartet heftig reagiert.... Du hast ihm heftig zugesetzt. Insgesamt auch schon mit dem Geschimpfe, wenn mal Pipi in die Wohnung geht.


    Selbst wenn er draußen gemacht hat - scheinbar ist die Blase noch nicht leer. Entweder länger draußen bleiben oder bedenken, dass es draußen so aufregend ist, dass Hundi nicht die Ruhe hatte, alles rauszulassen.


    Zitat

    aber der Hund muss doch eine Sache hergeben, wenn ich es ihm sage. das muss er doch zu seiner eigenen Sicherheit lernen


    Du schreibst "er muss". Woher soll er das wissen? Ja, lernen muss er es. Es ist nur die Frage, wie du ihm das beibringst. Mit "Gewalt" und "Jetzt gleich, egal wie" sicher nicht. Das braucht Zeit, Geduld und liebevolles, konsequentes Handeln, damit er eben keinen Grund hat, dich zu schnappen. Und damit er Vertrauen zu dir aufbauen kann.


    cazcarra

  • Danke für Eure Antworten.
    ich werde mich bessern.
    aber zu meiner Verteidigung: ich bin ganz ganz lieb mit ihm, wir haben ein ganz enges vertrautes Verhältnis, es gibt keinen Grund, kein Vertrauen zu mir zu haben, oder Angst vor mir, ich locke und rede und lobe mit Engelszungen. und Zeit lasse ich ihm auch immer für alles. ich erwarte nicht, dass er jetzt schon alles kann, ABER ER MUSS SICH DOCH WAS AUS DEM MAUL NEHMEN LASSEN, OHNE MICH ZU BEISSEN.


    gute Nacht und viele GRüße,
    Marie und Pepe

  • NEIN, muss er nicht - jedenfalls nicht, ohne es GELERNT zu haben.


    Und da kommt es dann auf den Einsatz der Mittel an - sprich, wie heftig du wirst.


    DAS wiederum macht dich in seinen Augen ein wenig unberechenbar.


    Lass dir ggf. ein wenig helfen von einem HT. Dann ist das alles bald kein Thema mehr


    cazcarra

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