Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Ach so, ich hab vergessen zu sagen, ich hab das Gefühl, dass die Kastra stärker ist als der Chip, wie wenn der Chip nie zu 100% gewirkt hätte. Momentan nimmt er die Welt deutlicher wahr als je zuvor. Er benimmt sich jetzt irgendwie wie ein ganz normaler Hund, der halt noch jung ist. Das hatte ich mit dem Chip nicht, kann aber auch am Alter liegen.

  • Mich wundert grad ehrlich gesagt das der Chip bei einigen so früh wieder nachgelassen hat.
    Meine TÄ meinte, sie hatte erst einen einzigen Hund bei dem der Chip früher als geplant nachgelassen hat. Bei den andren wäre er sehr viel länger aktiv gewesen.


    Edison hat ja den 6-Monats-Chip seit 2 Wochen. Er ist schlimmer is als vorher, mein ich jedenfalls.
    Auch das die Klöten dicker geworden sind. Allerdings kann das ja alles auch Einbildung sein.
    Wir haben jedenfalls perfektes Timing hingelegt *sfz*. Das Weib ist seit ner Woche läufig und Edison dreht natürlich dementsprechend durch :D

  • Zitat

    Ach so, ich hab vergessen zu sagen, ich hab das Gefühl, dass die Kastra stärker ist als der Chip, wie wenn der Chip nie zu 100% gewirkt hätte. Momentan nimmt er die Welt deutlicher wahr als je zuvor. Er benimmt sich jetzt irgendwie wie ein ganz normaler Hund, der halt noch jung ist. Das hatte ich mit dem Chip nicht, kann aber auch am Alter liegen.


    Vielen Dank für deine Erfahrungen! Hätte ich gewusst, dass der Chip doch nur so kurz anhält, dann hätte ich ihn ja jetzt schon kastrieren lassen, ich möchte ihm das Hormonchaos echt sparen... Aber da der 6 Monats Chip bei einigen hier ja deutlich länger angehalten hat und da auch noch meine TÄ meinte, dass der Chip bei Hugo sicher fast nen Jahr anhält, dachte ich jetzt noch nicht an eine Kastra. Toll, jetzt muss ich mal zusehen, dass ich schnell einen Termin bekomme, einer wäre am 9.7., aber das ist ja noch nen Monat hin...


    Eine Frage hätte ich noch an dich: Wie ging es ihm denn nach der Kastra, also so mit Fäden, Kragen und dann noch die ganze Zeit nur ruhig sein und nicht ordentlich spielen dürfen? Du sagtest ja, dass dein Hund auch noch ein junger Hund ist, was ich mir ja schon schwierig vorstelle...


    Zitat

    Edison hat ja den 6-Monats-Chip seit 2 Wochen. Er ist schlimmer is als vorher, mein ich jedenfalls.
    Auch das die Klöten dicker geworden sind. Allerdings kann das ja alles auch Einbildung sein.


    Na, das wird wohl keine Einbildung sein, sondern der Rebound, der hat bei uns bestimmt 4-6 Wochen angehalten, damit du dich schon mal drauf einstellen kannst. :/


  • Mir ging es wie dir, ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Chip so früh nicht mehr wirkt, und hatte damit keine Zeit mehr, rechtzeitig neu zu chippen oder zu kastrieren. Ich hab dann neu gechippt, weil ich mich zur Kastra noch nicht durchringen konnte und dennoch Ruhe im Urlaub haben wollte. Mit einem neuen Reboundeffekt habe ich nicht gerechnet, in der Annahme, der alte Chip wirke noch etwas. So sah es TA auch.


    Aber der ganze Mist ging von vorne los. Mein Hund roch 5 Tage vorher, ob ne Madame läufig wird und konnte dann zwei Tage lang nimmer schlafen und nahm nur noch ab. Und er wollte sich immer prügeln, auch mit Hunden, mit denen er vier Wochen vorher noch klar gekommen war. Es war nur ätzend.


    Roch er nur die Spur von Läufigkeit, war er weg, kam zwar wieder, war aber nicht prickelnd.


    Da entschied ich mich ganz schnell zur Kastra, denn so konnte es nicht weitergehen. Ich hatte irre Angst vor der Kastra, meine Hündin hat schon so viele OPs hinter sich, da bin ich geprägt. Zur Sicherheit haben wir vorher ein Blutbild machen lassen.


    Da er da so schrie, bekam er bei der OP ein Beruhigungsmittel. Ansonsten war alles Pillepalle. 1,5 Stunden später kam schon der Anruf, abholen. Er wimmerte als Nachwirkung der Narkose. Ein paar Tage gabs Schmerztabletten und kurze Leine. Ich hab noch Traumeel gegeben.


    Als Kragen gabs nen Schwimmring zum Leihen. Nachdem der aber runterrutschte, hab ich ihm den Boddie der Alten angezogen, das war gut.


    Nach drei Tagen war der wieder topfit, lief 7 Tage an der Schlepp, nach 10 Tagen machte er wieder Hundesport. Die Fäden waren selbstauflösend, aber nach vier Wochen hab ich sie aufgeschippelt und rausgemacht.


    Jetzt nach fast acht Wochen wird er völlig ruhig und entspannt. Den Chip hätte ich mir beim zweiten Mal sparen können, da er so bei der Kastra durch den Rebound voll war wie ne Haubitze und das ganze Testosteron erstmal wieder raus mußte.


    Egal, dadurch war ich mir wenigstens sicher, dass sein Verhalten tatsächlich Testosteron gesteuert war. Ich bereue nix. So cool wie jetzt war er noch nie, außer vor der Pubertät.

  • Zitat

    Nach drei Tagen war der wieder topfit, lief 7 Tage an der Schlepp, nach 10 Tagen machte er wieder Hundesport. Die Fäden waren selbstauflösend, aber nach vier Wochen hab ich sie aufgeschippelt und rausgemacht.


    Jetzt nach fast acht Wochen wird er völlig ruhig und entspannt. Den Chip hätte ich mir beim zweiten Mal sparen können, da er so bei der Kastra durch den Rebound voll war wie ne Haubitze und das ganze Testosteron erstmal wieder raus mußte.


    Egal, dadurch war ich mir wenigstens sicher, dass sein Verhalten tatsächlich Testosteron gesteuert war. Ich bereue nix. So cool wie jetzt war er noch nie, außer vor der Pubertät.


    Danke, du machst mir Mut! Aber das war bei euch ja echt ne Hormon Berg und Tal Fahrt, blöd.
    Ich hab nen Termin gemacht und hoffe einfach, das alles gut wird. Er bekommt nämlich bei der OP auch noch zwei Bleikugeln raus, die wahrscheinlich direkt unter der Haut sitzen, der Arme... Naja, ich hoffe einfach, dass sich die Hormone bis zum Termin nicht noch wer weiß wie hoch aufschauckeln, so dass seine Hormone nicht auch so durchdrehen, wie bei deinem. Heute morgen hat er nämlich wieder etwas aufgeleckt und das Scharren wird auch immer mehr, aber seine Eier sind nicht wirklich gewachsen, ich hoffe, das bleibt auch noch so. :ops:

  • Huhu,
    dann will ich mich mal hier einreihen. Nachdem ich nun 2 Jahre lang mit meinem Hibbelhund gekämpft habe, erzieherisch seinen Stress irgendwie in den Griff zu bekommen, habe ich nun aufgegeben und mich erneut auf das Beobachten verlegt. Das Training war nicht ganz erfolglos und ich finde die anfängliche Unsicherheit ist viel besser geworden, auf ausgesuchte Menschen und Hunde geht er viel selbstsicherer zu.
    Nur das irre hin und her rennen, das dauer Schnüffeln und Markieren, taube Ohren usw. wurden einfach nicht besser, außer ich habe ein Gebiet erwischt, in dem es wenig interessante Hunde gab. Zudem wurde er dünner und nahm einfach nicht mehr zu, man kann auf seinen Rippen Klavier spielen. 5,5kg hat er nur noch und bei 6kg fand ich schon, dass noch locker 1kg mehr drauf sein könnte. :(


    Zweifeln ließ mich lange, dass er in der Wohnung eigentlich sehr ruhig war. Zwar schläft er seltener tief und fest wenn ich da bin aber das hat sich immerhin gebessert. Zum Rammeln hatte er in der Wohnung bei meinem Beisein nur selten Tendenzen gezeigt, die augenblicklich unterbrochen wurden. Meist trat das jedoch nach dem Gassi auf, vermutlich musste er dann Frust loswerden. Andere Hunde werden sofort sehr geliebt, Ohren und Lefzen geschleckt und wenn man ihn lässt wird auch aufgeritten. Ob am Kopf, seitlich oder sonst wo war ihm dabei egal. Erst hielt ich es für eine Übersprungshandlung, weil er aussah, als wüsste er nicht so recht wohin mit sich. Aber er kommuniziert nur so mit Hunden und hat dadurch schon das ein oder andere Mal eine drüber bekommen. (Kein Wunder). Natürlich habe ich dieses Verhalten unterbunden aber besser wurde es in den Jahren dadurch nicht.


    So kam es, dass er gar nicht mehr ohne Leine laufen darf, weil er nicht zurückkommt sobald er was in der Nase hat, obwohl er den Rückruf eigentlich super drauf hat. (Im Garten ohne andere Hunde zumindest und auch an wenig von Hunden besuchten Orten, woanders ist das Üben auch gar nicht möglich aus oben genannten Gründen). Spielen tut er auch nie mit Hunden, was ja auch nicht unbedingt sein müsste aber Begegnungen stressen ihn doch enorm und in Stadtnähe lässt sich das kaum vermeiden.


    Nun bin ich also doch zu dem Schluss gekommen, dass der Großteil seiner Probleme von übersteigerten Sexualtrieb kommt und habe ihm heute den Chip setzen lassen. Dazu hat er vom Tierarzt eine Tardastrex-Injektion bekommen, damit die Erstverschlimmerung nicht eintritt. Ich habe mich zwar drauf eingestellt, wusste aber auch nicht so recht wie ich mit einem NOCH durchgedrehteren Hund umgehen sollte. So ist mir das gar nicht so unrecht, wenn ich auch nach wie vor ein schlechtes Gewissen habe (gern auch von außen geschürt). Die Spritze soll in etwa 2-4 Tage und dann für etwa 4 Wochen wirken und in die Wirkung des Chips übergehen, so dass die Rüpelphase nicht eintreten sollte.


    Tja jetzt bin ich mal gespannt und hadere nach wie vor ob es die Richtige Entscheidung war. Wobei ich mal behaupte, sie nicht leichtfertig gefällt zu haben, denn immerhin denke ich seit mehr als einem Jahr darüber nach. Der Wicht wird nun 4 Jahre alt und ich finde es nicht okay, dass er sein Leben lang niemals ohne Leine laufen darf, immer nur Stress hat und ich ihn kaum irgendwo mithinnehmen kann, nur weil er auch da immer überdreht oder sogar in Wohnungen markiert. :/


    Vielleicht reicht ja sogar die vorrübergehende Ruhe um das Training noch mal zu intensivieren (was ja nur Sinn macht, wenn Hund auch aufnahmefähig ist) und man kann es wagen die Wirkung ausschleichen zu lassen und zu schauen ob es doch nur Erziehungsprobleme waren, dann würde ich ihn natürlich intakt lassen.


    Mir wiederstrebt es sehr einfach an ihm rumzuschnippeln. Sollte allerdings keine Besserung nach Nachlassen der Wirkung da sein, denke ich wird es die bessere Variante für ihn sein kastriert zu werden, als sein Leben lang gestresst und mit vielen Einschränkungen zu leben. Schließlich möchte er ja gern aber oft habe ich das Gefühl er KANN einfach nicht.


    LG Tai

  • Ich wollte nur mal berichten. Ich glaube, dass der Chip so gut wie gar nicht mehr wirkt, er rennt hektisch hin und her, um auch ja überall markieren zu können und nichts zu verpassen, ist insgesamt wieder gestresster draußen. Die Entspanntheit ist weg und er geht mehr seine eigenen Wege, wie als wenn er in seinem eigenen Film lebt. Wenn wir aufs Feld fahren, da gehts wesentlich besser, aber hier mitten in Berlin ist er schon sehr hibbelig. Hugos Eier sind auch fast wieder normal groß. Jaja, ca. 9 Wochen durften wir die Wirkung des Chips geniessen, das wars dann auch schon. Am Montag haben wir nun den Kastratermin und bis dahin werde ich mir wohl noch einige Gedanken machen, ob es das Beste für ihn ist. Aber ich denke schon, Hugo ist wesentlich entspannter durch den Chip und ich halt auch, weil er nicht immer "kopflos" durch die Stadt rennt.


    Also, falls mir noch jemand Mut machen kann oder vielleicht gehts ja gerade jemanden auch so und steht kurz vor der OP, ich freu mich über regen Austausch.

  • Zitat

    Ich wollte nur mal berichten. Ich glaube, dass der Chip so gut wie gar nicht mehr wirkt, er rennt hektisch hin und her, um auch ja überall markieren zu können und nichts zu verpassen, ist insgesamt wieder gestresster draußen. Die Entspanntheit ist weg und er geht mehr seine eigenen Wege, wie als wenn er in seinem eigenen Film lebt. Wenn wir aufs Feld fahren, da gehts wesentlich besser, aber hier mitten in Berlin ist er schon sehr hibbelig. Hugos Eier sind auch fast wieder normal groß. Jaja, ca. 9 Wochen durften wir die Wirkung des Chips geniessen, das wars dann auch schon. Am Montag haben wir nun den Kastratermin und bis dahin werde ich mir wohl noch einige Gedanken machen, ob es das Beste für ihn ist. Aber ich denke schon, Hugo ist wesentlich entspannter durch den Chip und ich halt auch, weil er nicht immer "kopflos" durch die Stadt rennt.


    Also, falls mir noch jemand Mut machen kann oder vielleicht gehts ja gerade jemanden auch so und steht kurz vor der OP, ich freu mich über regen Austausch.


    Wir stehen zwar nicht kurz vor der OP aber haben sie gerade hinter uns :)
    Vorletzte Woche Freitag wurde mein Klecks kastriert, heute wurden die Fäden gezogen.


    Bei uns war es aber fast genauso wie bei euch, unser Chip hielt nur etwas länger.
    Er war total aufmerksam, achtete besser auf mich, spielte mehr, markierte nicht mehr so sehr und war insgesamt viiiiel entspannter.
    Nachdem der Chip im Mai auslief, wurde es schlagartig wieder schlimmer. Er fing wieder stärker an zu pbeln, war abgelenkter und gestresster.
    Nun schauen wir mal, wie es nach der Kastra funktioniert :smile:
    Viel Glück für die Kastra ;)

  • Also Mairo hat den Chip jetzt eine Woche und 4 Tage und man merkt noch 0,nichts. War auch nicht anders zu erwarten. Die Spritze die gleich was bringen sollte bringt auch nichts, oder sie hebt einfach nur dem Verschlechterungseffekt auf und darum merkt man sonst nichts. Es bleibt also spannend. :)


  • Ach, du Glückliche, dann habt ihr alles schon überstanden! Und wie war die Nachsorge bei euch so? War er schon am ersten Tag wieder fit oder hats länger gedauert? Wie ging das so mit Kragen, nur kurz raus gehen etc.?
    Hugo ist ja leider nicht so ein ganz "einfach zu händelnder" Rüde und ich habe auch das Gefühl, tja, wie soll ich das beschreiben, irgendwie, als wenn er jetzt wieder "aggressiver" unterwegs ist. Seine Körperhaltung ist draussen doch ganz schön angespannt. Weiß auch nicht, wie ich das erklären soll, hoffe, ihr könnt euch das richtig vorstellen. :ops:
    Und die Dinge, die du beschreibst, stimmen auch bei uns genau überein, das sind halt noch nette Nebeneffekte.

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