der dominante Hund
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Ich habe gestern einen wirklich dominanten Hund kennen gelernt: Jack.
Ich bin tief beeindruckt, für manche hier mag es vielleicht alltäglich sein.
Jack wurde aus sehr schlechten Verhältnissen übernommen, als Wachhund abgerichtet, schließlich wegen unkontrollierbarer Aggressivität zum einschläfern abgegeben. Gelandet ist er so vor ein paar Jahren bei einer Frau aus meinem Ort. Als vor knapp 3 Jahren Lucy als Welpe bei mir einzog, wurde ich von mehreren aus dem Ort gewarnt, bloß nicht an dem Grundstück vorbei zu gehen und auch im Wald in der Nähe aufzupassen, da würde eine Art reißende Bestie wohnen: Jack.
Er ist ein riesiger, schwarzer Riesenschnauzer-Mix.
Seine jetzige Besitzerin hat es damals versucht mit ihm, weil er nicht aus Unsicherheit/Angst-Aggressivität alles attakiert hat (Menschen und Hunde), sondern mit Selbstbewusstsein und Berechnung.
Er lebt seit etwa einem Jahr mit dem Altdeutschen Schäferhund Moses zusammen. Heute sind beide bei unserer Sonntags-Hunderunde mitgegangen. Als erstes bekamen sich die zwei halbwüchsigen Grisu und Moses etwas in die Wolle. Als eine Art Rundumschlag stürmte dann Grisu auf Jack zu. Jack blieb einfach nur stehen. Grisu machte etwa einen Meter vor ihm eine Vollbremsung und begegnete ihm den restlichen Spaziergang mit enormem Respekt. Jack ging dann auf Lucy zu, Lucy zeigte wie gewohnt bei Annäherung eines fremden Hundes Unsicherheit. Jack blieb (in meinen Augen) einfach nur stehen, Lucy entspannte sich völlig (!!!) und verhielt sich den restlichen Spaziergang völlig entspannt und neutral. Wenn Moses und Grisu aneinander gerieten, reichte ein Nähern von Jack und beide wurden ganz klein mit Hut. Und Jack hat weder Zähne gezeigt, noch unterworfen, noch irgendwas, was ich als "zeigen wer das sagen hat" interpretieren könnte. Ich stand in stummer Ehrfurcht da... -
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Ich glaube, du verwechselst Dominanz mit Aggressivität.
Dominanz ist LEISE!
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Eben. Jack hat nicht geknurrt, ist nicht nach Vorne gegangen, er war nur da...
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Ich würde den Hund souverän nennen
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Hallo,
so wie ich es nun verstehe, regelte es Jack souverän, eben ohne Aggressionen und das meinte die Themenstarterin mit "dominant" im positiven Sinne (wie es auch sein sollte).
Oder habe ICH es falsch verstanden?Gruß
Leo
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Eigentlich ging es mir genau darum. Dominant heißt für viele, der hört nicht nicht, ist stur, fängt mit jedem Streit an etc. Ich wollte eigentlich nur schreiben, dass ein wirklich "dominanter" Hund (und "souverän" gefällt auch mir besser
) das alles nicht nötig hat.
Am meisten beeindruckt hat mich die Wirkung auf Lucy. Die von einem "Oh Gott, frisst der mich???" innerhalb von Sekunden völlig entspannte...
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Dass Dominanz hier immer negativ aufgefasst wird...
Ich hab´s auch so verstanden, das Jack einfach ein souverän dominanter Rüde ist, der es einfach nicht nötig hat körperlich einzuschreiten. Von dem sollten wir uns alle eine Scheibe abschneiden, dann bräuchten wir keine Halsbänder oder Leinen :^^:
Finnrotti -
Entschuldige Staffy, ich halte das ehrlich gesagt - bitte, mir fällt grad kein besseres Wort ein - für "Wortklauberei"
souverän kommt von superare "überragen, über anderen stehen" (im Sinne von "Sieger sein"), (ist von dem Adjektiv superanus gebildet)
dominanz kommt von dominare :"herrschen"
bedeutet meiner Meinung nach also inhaltlich vollkommen das Gleiche.ist doch eher die Frage, w i e man bzw. ein Hund dominiert.
Ignorieren ist z.B. ein sehr dominantes Mittel:
Es beeinflusst und unterdrückt, aber leise! -
Manchmal ist "Wortklauberei", wie Du es so schön nennst ;), sehr wichtig, um kleine Details zu erfassen.
Souveränität ist eine Charaktereigenschaft, wenn auch situativ.
Dominanz ist die Beschreibung einer Beziehung in einer bestimmten Situation.Ein kleiner, aber dennoch feiner Unterschied.
Und dominieren kann man meiner Meinung nach durchaus auch "laut" - so lange der andere Teil sich subdominant verhält (der entscheidende Aspekt an der ganzen Sache!), und man selbst die für sich beanspruchten Rechte durchgesetzt hat, ist man in dem Moment der dominanten Part.
Während lautes, unnötig aggressives Verhalten meist nicht von besonderer Souveränität zeugt.
LG, Caro
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Hallo,
Ja solche Hunde gibt es - und eigentlich sollte sich jeder Hundehalter davon eine Scheibe abschneiden.
Denn genau dieses Auftreten braucht man, um einem Hund zu vermitteln, dass man eine Führungsperson ist.Ich spreche, rufe und schreie fast niemals. ein Blick und die Körperhaltung - Mimik- Gesten - all das reicht.
Immer wenn ich versucht bin einen Brüller loszulassen - und das kommt durchaus vor *gg*, obwohl ich eher der ruhige Typ bin - rufe ich mir genau solche Szenen in Erinnerung.
Du kannst echt froh sein, einen solch souveränen (oder dominaten - wie man es auch nennen mag) Hund im Umgang mit anderen Hunden gesehen zu haben. Davon kann man als Mensch nämlich noch einiges lernen.
Liebe Grüße
Dana und Wauzis -
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