koppende Pferde operieren?

  • Ich war grad völlig geschockt, als ich Menschen, Tiere und Doktoren geschaut habe.
    Dort hat jmd eine 1 jährige Jungstute Muskelstränge und Nerven entfernen lassen, um sie am koppen zu hindern. Dieses Verhalten (Koppen), so der Kommentar, führt zu Koliken.

    Ich dachte eigentlich, dass dieses Gerücht zu den Ammenmärchen gehört und man Kopper durch Beschäftigung und Haltungsänderungen am besten therapiert.


    Sorry,aber ich war der Meinung, dass alle soweit aufgeklärt wären, dass sie ihren Pferden zuerst in artgerechte Haltung geben, als sie sofort in die Klinik zu schleusen.

    Find es auch erschreckend, dass die Klinik so etwas macht. Aber da gings anscheinend auch nur ums Geld und nicht ums Pferd

    Ich bin total geschockt. Ist das wirklich gängige Praxis? Was sagt ihr dazu?

  • Ist wohl noch gängige Praxis, aber meiner Meinung nach total überholt.

    Koppen führt keinesfalls immer zu übermäßigen Koliken (hab selbst seit 20 Jahren einen Kopper ;) ).

    Haltungsänderung ist bei Koppern grundsätzlich erstmal meistens richtig.
    Wichtig ist aber vorallem auch die Reduzierung des Stress, dem das Pferd in der Haltung im Umgang ausgesetzt ist.

    Eine genetische Disposition ist mittlerweile wohl bewiesen, aber als akuter Auslöser kommen häufig Magengeschwüre in Betracht, die dann auch wieder Koliken auslösen können.

    Wichtig ist daher auch die Fütterung anzupassen und die Fresspausen zu reduzieren, viele Pferde koppen vermehrt nach Kraftfutteraufnahme und auch z.B. Äpfel können vermehrtes Koppen auslösen.
    Bei jedem Kopper sollte einmal der Magen gecheckt werden! Bzw. profilaktisch über einen Zeitraum "Magenschutz" gegeben werden, denn sehr häufig ist das Resultat dieses Versuchs äußerst beeindruckend.

  • manche pferde koppen auch, wenn sie sich auf irgendetwas freuen. z.b. vor dem essen auf der futterkrippe....

    eine bekannte, bei der ich reite, hat auch einen kopper, aus schlechter haltung, der koppt immer, wenn er ganz (also wirklich ohne alles) alleine ist und beim futter

    ich denke es ist auch total überholt...und diese kopperriemen finde ich auch der totale schwachsinn,
    ich sperre mein pferd in eine box, ohne alles, dass es nicht mehr koppen kann und zur sicherheit mache ich noch einen riemen drauf, der ihm beim fressen die luft abschnürt (also kopf nach unten). sobald es raus kommt, zähne auf (anbidestange o.ä.) und gekoppt.. :kopfwand:

    ich persönlich denke einfach, dass ein kopper nie mehr aufhören wird (wg. glückshormone) zu koppen, außer man macht ihn unfähig dazu und das denke ich persönlich ist am anfang wie kalter entzug oder?

    lg

  • kanns nur grob erklären

    ein pferd setzt seine vorderzähne auf einen gegenstand (meist boxentür, futtergrippe...) und zieht mit ruckartig luft ein, dabei entsteht meist ein art grunzen/rülpsen. das schüttet endorphine aus. koppen ist eine "verhaltensstörung", die wenn sie einmal erlernt ist zu 90% ein lebenlang bleibt

    hastes so ungefähr verstanden?

    lg

  • Hm, kann es mir noch nicht so richtig vorstellen, aber jetzt weiß ich worum es geht! Dankeschön!

  • Also es ist nicht gängige Praxis, Pferde wg Koppens zu operieren!

    Wie hier schon gesagt würde, zu gesundheitlichen Problemen führt es nur in den aller-allerwenigsten Fällen.

    Vielmehr ist es lediglich ein Symptom. Und die Ärzte haben gemertk, dass man Symptome nicht entferen kann, wenn der tatsächliche Auslöser bestehen bleibt.

    Gerade bei einem einjährigen Pferd finde ich es unglaublich dass so eine OP gemacht wird UND im Fernsehen ohne jegliche Kritik berichtet wird.

    Wahrscheinlich soll das Pferd später schön teuer verkauft werden - da hindert das Koppen ja....

  • Wie gesagt, Koppen hat häufig auch gesundheitliche Hintergründe. Die sollten auf jeden Fall abgeklärt werden!

    Ansonsten lässt sich das Koppen mit einer Haltungs- und Fütterungsumstellung meist gut in den Griff bekommen und deutlich reduzieren, in seltenen Fällen hören die Pferde sogar tatsächlich ganz auf zu koppen.

    Bei meinem Pony tritt das Koppen mittlerweile fast gar nicht mehr auf. Manchmal Monate lang überhaupt nicht, in seltenen Stressphasen koppt er halt noch vereinzelt.

    Früher hat er mehrmals täglich bis zu 15 Minuten (oder sogar mehr?) am Stück gekoppt.

  • ..........und es ist nicht garantiert, dass das Pferd nach der OP nicht mehr koppt.

    Ich hatte als Reitbeteiligung ein Turnierpferd, das bereits operiert war und trotzdem weiterhin gekoppt hat.

    Ich hab von dem Ausschnitt der Sendung leider nur gesehen, als das Pferdchen abgeholt wurde und war doch sehr erschrocken, dass so ein junges Pferd schon deswegen operiert werden muss. Wie wachsen die Tiere denn bitte auf bzw. werden sie gehalten, dass es schon so früh anfängt :???: (wenn es nicht gesundheitliche Gründe hat)
    Ich hab bei meinem Bekannten schon viele Fohlen aufwachsen sehen, davon hat keines das Koppen angefangen.

    Nachdenkliche Grüße
    Sabine

  • Man muss auch noch dazu sagen das diese Op nicht zu 100% das Koppen verhindert.
    Ich kenne ein Pferd in guter Haltung das nach der Op genauso weitergekoppt hat wie vorher, also kann es auch sein das man die Op völlig umsonst macht.

    Es kommt auch vor das Pferde bei Krankheit und damit verbundene Boxenruhe zu Koppen anfangen und es danach bei normaler auslastung auch nicht mehr aufhören.

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