Neurose? unausgelasteter Hund?

  • Hallo Ihr alle!


    Vielen lieben Dank für eure Antworten. Wollte eigentlich gestern schon danke sagen, aber mein Irrwisch hat sich gestern abend beim Spaziergang, ich weiß nicht wie, eine Kralle ausgerissen. :shock: War ein ziemliches Blutbad, also waren wir gleich beim TA und dann hatte ich ihn den Knaben während der Nacht ständig im Auge, damit er nicht an die Wunde/Verband geht. Aber kein Sorge, es geht ihm recht gut. Scheint weniger zu schmerzen als man annehmen sollte.(auch wenn ich bei dem Gedanken jedesmal Gänsehaut bekomme) Allerdings ist er jetzt, eben dadurch daß er gezwungen ist sich weniger zu bewegen, ja auch weniger ausgelastet, aber seinen Schwanz jagt er nicht.


    @ Pandora: Die Trainerin ist größer und stärker als ich, aber der selbe Gedanke ging mir auch zuerst durch den Kopf :loldev:



    Dadurch, daß es von einer Trainerin kam, hab ich die Sache wohl überbewertet. Forrest ist ein sehr aktiver Hund, selbst jetzt mit seinen 3 Beinen -er hat beschlossen das verbundene Bein, nur noch zum Mitleid erhaschen zu benutzen (dank an meine Mutter „Oh wo ist denn dein Aua?“)- rennt und springt er durch die Gegend und Würde nur zu gerne mit den andren VIERbeinern toben




    Es beruhigt mich jetzt doch daß Eure Hunde auch ab und an Schwanz jagen. Ist wahrscheinlich wirklich nur Energie und Übermut der raus muß. Dementsprechend heißt Schwanzjagen nicht gleich Neurose. Pffffffh, *erleichtert bin*. Es kam mir ja auch spanisch vor, aber besser man fragt mal.
    Zum Glück gibt es dieses Forum, mit Euch allen, Euren Erfahrungen und Eurer Hilfsbereitschaft.


    :gut: Danke! Tanja

  • :winken: Tanja,


    Die Trainerin ist größer und stärker als ich, aber der selbe Gedanke ging mir auch zuerst durch den Kopf


    Mh okay, dass ist natürlich ein Argument :lol: Aber die Vorstellung allein, reicht meist schon aus, um sich diebisch zu amüsieren. Geht mir jedenfalls so. *frechlächel*


    Allerdings bist du nicht die einzige, der das schon passiert ist. Daher ist meine Haltung gegenüber Hundeschulen und Hundetrainern sehr gespalten. (Ich betone jedoch es ist sicherlich nicht jeder Trainer schlecht) allerdings bin ich in gleich 2 Schulen damals an solche "übermotivierten und superschlauen" Trainern geraten.


    Mein Huskymädchen wollte ja absolut nicht ohne Leine auf Zuruf hören, also bin ich mit ihr zur Hundeschule. Erst wurde mir gleich mal an die Backe genagelt mein Hundchen sei zu dick. (!?!?!) Ich hab mir natürlich tierisch Gedanken gemacht, kritisch mein Mädchen beäugt und war unsicher. Der Typ meinte das wäre nur mit eine strengen Diät wieder gut zu machen. Dakota wog damals mit 1 1/2 Jahren ca 20 kg. (was ich für völlig normales Gewicht hielt bei einem Sibirian Husky)


    Am Ende stellte sich bei unserem TA raus, dass Alaskan Huskys meist kleiner und drahtiger sind und dadurch aber auch leichter und das unser Mädchen völliges Normalgewicht habe. Wenn sie weniger wiegen würde hätte sie Untergewicht.


    Es hat sich jedenfalls an ihm gerächt, denn egal was er bei unserem Mädchen versucht hat zu erziehen, sie hat ihn völlig ignoriert. :lol:


    Bei einem Wechsel zu einer anderen Hundeschule geriet ich dann an eine Trainerin, die der felsenfesten Überzeugung war unser Hund sei absolut taub. (?!?!?!) Sie hat mich regelrecht beschimpft dass ich das nicht als gewissenhafte Tierhalterin bemerkt hätte. (?!?!?!) Also hat sie angefangen kein Wort mehr zu sagen, sondern mein Mädchen auf Zeichensprache umzustellen, was Dakota allerdings auch nicht interessierte. Die Frau ist regelrecht an meinem Mädchen verzweifelt. (wie ich ja schon gesagt habe, Huskys ignorieren Komandos, die sie als unsinnig erachten völlig *g* u. a. hat die Frau versucht ihr die Rolle beizubringen, kein Wunder das Dakota ihr gern den Vogel gezeigt hätte *lach*)


    Diese Frau hat auch kein Widerwort geduldet. Ich hab ihr etliche Male versucht den Charakter unseres Mädchen zu erklären und das sie auf gar keinen Fall taub sei, sich höchstens gern mal taub stellt. (Auf mich hat sie ja ganz gut gehört)


    Irgendwann hab ich es dann dran gebeben mich mit solchen "Fachleuten" abzugeben und hab es lieber allein versucht, im Nachhinein hab ich es einfach akzeptiert dass sie nicht ohne Leine auf die Strasse kann und hab ihr lieber eine 10 m Leine besorgt und fertig. Allerdings bringen mich seidher keine 10 Pferde mehr in eine Hundeschule.


    Von solchen Geschichten hab ich noch etliche parat, was ich bei anderen Haltern und Trainern beobachtet habe, das ich heute noch mit dem Kopf schütteln muss. *g*


    Liebe Grüsse
    Pandora

  • Hi Pandora, ich kann dir nur beipflichten. Jetzt stell dir mal vor, es gäbe kein Forum... ich denke „ohje, ich muß den Hund noch mehr fordern“... und schwupp hab ich echt einen neurotischen Hund der auf nichts mehr Bock hat. Oder Du hättest Dakota gar zum Hungerhaken gemacht.


    Wobei ich aber sagen muß, daß die Trainerin meiner Schule ansonsten wirklich gute Tips parat hat (naja, als ich fragte wie man einen Jagdtrieb unter Kontrolle bekommt, bekam ich zur Antwort „keinen Jagdhund kaufen“. Fazit: Wenig konstruktiv). Aber Ihre Art dem Hunden Grundgehorsam nahezubringen ist wirklich gut und 100% gewaltfrei.


    Aber Du hast einen wichtigen Punkt angesprochen. Wir als "Laien" stellen oft die Aussagen der „Profis“ gar nicht in Frage. Damit hat sicher schon der eine oder andre Schaden angerichtet. Das Thema wäre eigentlich einen neuen Thread wert!



    LG, Tanja

  • Zitat

    „keinen Jagdhund kaufen“. Fazit: Wenig konstruktiv).


    Na toll, was für ein blödsinn.In jedem Hund steckt ein Jäger in dem einen mehr in dem anderen weniger. Außerdem sind Jagdhunde, äußerst intelligente Tiere und sehr lernfähig...
    Bei sowas könnte mir die Hutschnur hochgehen :flamingdev:

  • intelligent und lernfähig unterschreibe ich Dir sofort Leoline! Und zäh noch dazu. Kein jammern über den ausgerissenen Nagel. kein Hadern mit dem Schicksal, daß man einen Verband tragen muß. Sie passen sich ungewöhnlichen Umständen super schnell an.


    Womit wir jetzt komplett OT sind :lol:

  • :winken:


    gebe ich dir völlig recht, da kann man schon froh sein wenn man kein absolut blutiger Anfänger ist und sich bereits selbst schon vorher etwas erkundigt hat. In meinem Fall wäre ein solcher "Totallaie" völlig ratlos gewesen und hätte das Mädchen wahrscheinlich aushungert. Oder wie in deinem Fall halt im Nachhinein einen total verstörten und dann tatsächlichen Neurotiker anerzogen.


    Ich hab wie gesagt noch mehr solcher Geschichten auf lager... denn es gibt leider immer Menschen die grundsätzlich mehr wissen als du und ewig ihren Senf dazu geben müssen. Das sind die absoluten Spezialisten.


    Noch ein Beispiel:


    Einmal im Monat bekommen meinen beiden Süßen ein rohes mageres Leiterstück vom Rind. Erst vor kurzem traf ich bei dem ortansässigen Metzgerbetrieb einen Nachbarn, der selbst Hunde züchtet! Als er mich fragte, wass ich denn gutes kochen will, antwortete ich ihm, das Fleisch wäre für meine Hunde. Er fragte mich darauf entsetzt, ob ich denen das roh geben will, ich antwortete mit ja.


    Du kennst doch sicher dieses immens hartnäckige Gerücht, rohes Fleisch macht Hunde agressiv, richtig? Genau in diese Kerbe hat er dann auch geschlagen und meinte ich solle das lieber sein lassen, schließlich hätte ich ein Rottweiler und ganz besonders die würden auf rohes Fleisch agressiv reagieren. (Übrigens züchtet der Mann selbst Rottweiler) damit aber nicht genug, er meinte wenn ich meinen Husky (von denen er überhaupt keinen Peil hatte) weiterhin mit rohem Fleisch füttern würde, würde das seine Urinstinkte wecken, er würde sich zurückentwickeln und genauso aggressiv werden wie ein Wolf. :lol: (Wölfe sind ja auch so aggressive Bestien...)


    Ich weiß dass dem nicht so ist, andere haben das Gerücht sicher schon anders wo gehört und ein Laie würde warscheinlich dann lieber dem "Spezi" glauben, der ja selber Hunde züchtet und es sein lassen.


    Wenn dem so wäre hätte ich statt dem Kampfschmuserrotti hier eher eine agressive Monsterbestie, da sie das Fleisch schon seid Jahren bekommt und Dakota hätte sich in einen Wolf verwandelt. *weglach*


    Es gab und gibt immer irgendwelche Leute in meinem Leben, die mir irgendwas erzählen wollen, weil sie es mal gehört haben oder weil sie es grundsätzlich besser wissen und in Wirklichkeit selber keinen Peil haben. Es ist nicht so, dass ich mir nicht gern einen Rat anhöre, aber du kennst das sicher selber und ich denke hier können einige auch ein liedchen davon trällern, das es immer Menschen gibt, die einem Ihre Meinung über Hundeerziehung stets aufdrängen müssen und oftmals kann man dann über diese Aussagen echt nur den Kopf schütteln.


    Liebe Grüsse
    Pandora

  • Hallo Tanja!


    Ich bin auch im Besitz einer polnischen Bracke, allerdings handelt es sich bei mir um den Ogar polski. Ehrlich gesagt bin ich etwas erstaunt über das Verhalten deines Hundes. Diese Rasse ist eigentlich sehr ruhig und ausgeglichen vom Wesen her.
    Nervöses, aufgeregtes Verhalten zeigt mein Hund nur kurz vor der Jagd. Dann ist er kaum zu bändigen.
    Wie reagierst du denn, wenn dein Hund anfängt seinen Schwanz zu fangen?
    Versuchst du es zu unterbinden oder lässt du ihn einfach gewähren?

  • Hallo Parzivalus,


    Na sowas, noch jemand mit einer selten Rasse! Der Ogar und der Gonczy sind auch irgendwie verwandt soweit ich weiß.


    zuerst geb ich Dir gleich mal recht. Forrest ist in der Wohnung sehr ruhig und ausgeglichen. Beim Spaziergang oder beim Spiel ist er ein ganz anderer Hund, er dreht auf, rennt, tobt, springt,.... (ich frag mich wo man soviel Energie hernehmen kann) zurück in der Wohnung aber rauf auf den Lieblingssessel und von dort aus die Welt beobachten.(als ob 2 verschiedene Wesen in ihm wohnen würden). Abgesehen von der Schwanzjagerei ist er ein Traumhund. Gelehrig, lieb, ruhig, diplomatisch mit andren Hunden, freundlich zu allen Menschen und fängt gerade damit an sich etwas als Wachhund zu betätigen, der zu verstehen gibt, „da ist was“, mir aber den Vortritt zum Checken der Lage gibt.


    Das Schwanzjagen kommt meist unter diesen Umständen vor:
    Es begrüßt den Rest der Familie, freut sich, dreht auf und ab geht’s, oder
    Wir spielen wild und plötzlich sieht er seinen Schwanz und jagt dem nach.
    Es scheint mir seine Art der „verrückten fünf Minuten“ bei jungen Hunden zu sein.
    Wäre ja auch nicht so schlimm, wenn nicht diese blöde Bellerei dabei Teil seiner Schwanzjagd wäre


    Ich hab schon einiges versucht.
    Ignorieren hat gar nichts geholfen. Schließlich ist er ja eh mit sich selber beschäftigt, da merkt er gar nicht, daß er ignoriert wird.
    Ablenken und versuchen die Aufgedrehtheit auf ein andres Objekt zu lenken: Meist erfolglos, der Schwanz scheint in dem Moment einfach interessanter. Mit Futter läßt er sich ablenken, aber damit belohne ich ihn im Prinzip ja für die Schwanzjagerei, also geht das auch nicht.
    Im Moment bin ich dabei zu versuchen, es einfach zu verbieten. Wenn es gar nicht anders geht auch mal mit Schnauzengriff. Nach 2-3 mal verbieten ist dann meist erst mal Ruhe..... bis zur naechsten Gelegenheit.


    Gehst Du mit Deinem Hund zur Jagd? Vielleicht ist es das, was Forrest fehlt. Ansonsten hat er wirklich genug Ansprache und Beschäftigung.


    LG, Tanja


    PS: Ogar Polskis sind wunderschöne Hunde. Hast du die hellbraune oder die schwarze Variante?

  • Hallo Tanja!


    Ich bin im Besitz der hellbraunen Variante. Mein Hund wird von mir jagdich geführt und ist mit großem Eifer dabei.
    Ist Forrest aus einer jagdlichen Zucht? Ich kenne gar keine Züchter in Deutschland die den Gonzcy Polski züchten.
    Aber ich gaube nicht das Forrest die Jagd fehlt, den im Frühjahr und Sommer muss ich meinen Hund auch irgendwomit beschäftigen was nicht mit der Jagd zu tun hat.
    Vielleicht hat es wirklich nur etwas mit dem Reifestadium deines Hundes zu tun. Lass ihn erstmal Erfahrungen sammeln, dann verschwinden solche "Macken" ganz von alleine. Denn ich glaube nicht, aufgrund deiner ausführlichen Schilderungen, dass Forrest zu wenig Beschäftigung hat.
    Wünsche dir viel Erfolg mit Forrest,


    viele Grüße, Parzivalus

  • Hallo Parzivalus,


    danke für die Antwort. Nein, eigentlich hatte ich nicht vor ihn jagdlich zu führen (weil ich nämlich absolut nicht in der Lage wäre zu schießen... :wink: ).


    Forrest hat keine Papiere (falls es überhaupt Gonczy Polski mit Papieren gibt, soweit ich weiß ist die Rasse noch nicht vom FCI anerkannt), ist aber „reinrassig“. Seine Eltern stammen aus Polen und gehören einem Haushalt, in dem der Mann Jäger ist.
    Forrest hat, im Vergleich zu seinen Geschwistern die ich kenne, ausgeprägten Jagdtrieb.


    Der Wurf war eigentlich ein Unfall. Sie wollten die Hündin einmal läufig werden lassen, bevor sie kastriert wird, aber der Rüde war schneller. Womit es nun hier in der Umgebung doch sehr viele Exemplare der seltenen Rasse gibt.


    Wie beschäftigst du Deine Hunde in der off-season? Fährtenarbeit?


    LG Tanja

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