Frage zu Calming Signals

  • Meine Hündin ist eher von der unsicheren Sorte, ich konnte ihr schon in sehr vielen Situationen mit den Calming Signals helfen. Je mehr ich diese Signale anwende, desto mehr kommt zurück. Es ist faszinierend. Vor allem in Situationen, in denen sie in einem Zwiespalt ist, darf ich oder nicht, wenn von mir ein Gähnen oder züngeln kommt, dann legt sie voll los.


    Unser absolutes Highlight, ein Seminar bei Turid Rugaas. Wer irgendwie die Möglichkeit dazu hat, sollte sowas mal besuchen. Diese Frau ist für mich einfach unbeschreiblich. Eine solche Ausstrahlung habe ich selten bei einem Menschen erlebt.

  • Da stellt sich mir jetzt aber grad noch ne Frage:


    Wenn mein Hund eher nicht so ein Selbstvertrauen hat, dann ist es eigentlich kontraproduktiv, wenn ich ihn "Pfote geben" lass oder?? Weil dann halt ich ihn ja sogar noch zum beruhigen an?!


    Ja, nein, egal??

  • Hallo Mariella,


    ich verstehe dein Frage nicht ganz. Was meinst du?


    Ich laß meinen Hund als Trick gerne Pfote geben. Wenn sie unruhig ist oder was melden will, ist Pfote geben und "Give-me-five" immer das beste Ablenkungsmanöver!


    Gruß Kindhund

  • Hallo Kindhund!


    Also mein Gedankengang war so:


    da mein Hund eher etwas unsicher und unterwürfig ist, möchte ich ihn gerne unterstützen, dass er zu der Erkenntnis kommt, dass er eh ein supertoller, wunderbarer Hund ist.


    Und Pfote geben bzw. anheben ist ja ein Beschwichtigungssignal. Wenn ich ihn das jetzt also auf Befehl machen lass - was er nebenbei bemerkt brav macht - dann vermittel ich ihm doch: schau her, ich forder auch noch, dass du mich beschwichtigst - ergo: ich bin erst zufrieden, wenn du wiedermal klargestellt hast, dass ich ranghöher bin.


    Ist das ned kontraproduktiv? Sollte er nicht davon ausgehen, dass er mich nicht dauernd beschwichtigen muss?


    Hoffe, das war etwas klarer ausgedrückt.

  • Zitat

    Unser absolutes Highlight, ein Seminar bei Turid Rugaas. Wer irgendwie die Möglichkeit dazu hat, sollte sowas mal besuchen. Diese Frau ist für mich einfach unbeschreiblich. Eine solche Ausstrahlung habe ich selten bei einem Menschen erlebt.


    Jaaaa - :flehan: :flehan: :flehan: ich war hier in Madrid im September. War schon toll. Seit dem vertiefe ich mich auch immer mehr in das Thema und hatte da eben jetzt einmal Zweifel.
    Wi warst Du denn und wann, Christine ?


    Heute hatte ich leider dann am Ende des Spaziergangs keine Nerven mehr, Zunge hin oder her oder raus oder rein zu schauen, da Duran, als er zum Leine dranmachen herkam, gerade Sch..... gefressen hatte und STANK. Da hat doch mal wieder ein LKW-Fahrer in den Wald gesch****.
    BAH !!!!!!!!!!! Und Duran fand's toll, breites Grinsen und keinerlei CS.
    Da konnten wir seine Vorstellung als neuer Therapie-Begleithund im Zentrum grad mal vergessen.
    In diesen Sitzungen achten wir übrigens auch sehr auf CS und nehmen einen Hund, der Stress oder Überforderung signalisiert, sofort raus und lassen ihn am Rande ausruhen.....


    Liebe Grüsse und ich würd mich über noch viel mehr von Euren Erfahrungen und konkrete Situationsbeispiele sehr freuen !!!


    Chrissi

  • Mariella,


    ich glaube, wir müssen differenzieren zwischen: Hund Trick beibringen und dafür belohnen und: Hund macht von sich aus CS.
    Ich hab meinem Floyd auch beigebracht, sich auf den Rücken zu legen, und ich hab nicht das Gefühl, dass er sich dadurch gezwungen unterwirft, oder so.


    LG
    Chrissi

  • Hallo Chrissi,


    ich war vor gut einem Jahr in Österreich und zwar eine ganze Woche lang. Die zweite Referentin war Ann Lill Kvam, Spezialistin in Sachen Nasenarbeit. Und immer wieder, dieses Seminar war das absolute Highlight in meinem bisherigen Hundebesitzerdassein.


    Für mich war es insofern genial, als ich einen völlig durchgeknallten Hütehund hatte und jeder mir weismachen wollte, er sei unterfordert. Dabei bin ich neben einer Rettungshundeausbildung noch 3x in der Woche in den Hundeverein , stundenlang in der Gegend rumgerannt und und und. Insgeheim hatte ich den Verdacht, daß mein Hund vielleicht nicht unter- sondern überfordert sein könnte. Und Turid war wirklich die Erste, die mir glatt ins Gesicht gesagt hat, wie ich drauf komme, daß ein Hütehund extrem viel Beschäftigung braucht. Auch wenn nun alle Border Besitzer den Kopf schütteln, wir haben ab dem Moment absolut!!!! alles runtergefahren, haben extrem auf alle Calming Signals geachtet und es hat sage und schreibe 1 Jahr!!!!!gebraucht, bis mein Hund auf Level normal war. Heute ist sie ein Traum, ich kann konzentriert mit ihr arbeiten, sie ist völlig ausgeglichen, anpassungsfähig, tickt nicht bei jeder Gelegenheit aus. Und ich mache eigentlich extrem wenig mit ihr.


    Durch die Beschäftigung mit den CS kann ich nun auch sehr genau abschätzen, wann es zu viel wird und sofort ist Ende. gerade beim Clickern, so gern ich es mag, besteht die Gefahr, daß sie hochfährt. Aber ein Blick in die Augen und ich weiß Bescheid.


    Wir wenden die CS heute fast überall an, vor allem bei Hundebegegnungen. Nach einer Beißattacke hat meine sehr viel Angst, aber mit Bogenlaufen, schnüffeln klappt es nun recht gut. ich versuche im Beisein anderer Hunde die CS zu bestärken und so ganz allmählich wirkt es auch.


    Zum Schluß ein nettes Beispiel von gestern Abend. Bonita lag beim Fernsehen auf meinem Schoß, Kater Niki wollte auch dazu. Gemeinsam mögen die zwei es aber nicht so gerne. Kaum war Niki auch oben fing Bonita das Grunzen und Schlecken und halb Knurren an und wollte flüchten. Nun habe ich losgelegt, gähnen, schlecken, blinzeln und siehe da, sofort wurde sie ruhig und tatsächlich lagen beide mit Körperkontakt nebeneinander. Ich fand es super, auch wenn es unbequem war.


    Grüße Christine

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