In Sitz "drücken"?
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Seit sechs Wochen führe ich einen SH(-Mix?) aus der Nachbarschaft aus, ein bis zweimal am Tag. Der Hund ist sehr freundlich, war aber völlig unerzogen. Er kläfft vieles an, zog an der Leine, kannte keine Kommandos, springt an Menschen hoch usw. die ganze Palette.
Das Ziehen habe ich mittlerweile fast vollständig im Griff: in dem Moment, in dem er beginnt zu ziehen, rufe ich ihm "langsam" zu, passiert nichts, drehte ich mich sofort um, gehe langsam in die entgegengesetzte Richtung und ziehe ihn sanft mit. Das Kläffen ist ganz von allein weniger geworden, allerdings nur, wenn ich ihn ausführe.Auch Sitz und Platz beherrschte er bis vorletztes Wochenende recht gut. Das Wochenende über war ich aber verreist und Herrchen musste die großen Runden mit ihm gehen und hat begonnen, den Hund in Sitz zu "drücken". Er sagt "sitz" und sitzt der Hund dann nicht augenblicklich, drückt er hinten auf seinen Rücken. Daraufhin setzt sich der Hund relativ zuverlässig hin.
Herrchen feiert dies als einen Erfolg, doch ich hab meine Probleme. Seitdem macht Fero nämlich nicht mehr wie gewohnt auf Handzeichen und Stimme hin Sitz, er guckt dann einfach weg. Drücke auch ich ihm auf den Rücken, setzt er sich ebenfalls hin ... allerdings muss ich schon etwas stärker drücken, und das kann's ja nicht sein :/
Es wirkt so, als habe er den Spaß am Sitz verloren. Nur wenn ich ihm ein Leckerchen vor die Nase halte, macht er noch Sitz auf Handzeichen hin und auch nur, wenn das Leckerchen wirklich lecker ist.
Jetzt weiß ich nicht, wie ich weitermachen soll.
Bis mindestens Mitte August werde ich den Hund weiterhin ausführen und bis dahin möchte ich eigentlich wieder dort angekommen sein, wo ich schon einmal war. Die Besitzer sind grundsätzlich kooperativ, jedoch mangelt es an der Konsequenz. Wir hatten vereinbart, dass der Hund jetzt mindestens eine Woche lang nicht mehr runtergedrückt wird, um zu schauen, was passiert, doch gestern beobachtete ich genau das an der Tür, als ich Fero abholte. Angeblich ein Versehen, ich glaub es ja auch, aber solche Versehen machen es nicht einfacher.
Eine andere Möglichkeit wäre es vielleicht, ihm durch dieses Drücken zuverlässig Sitz z.B. vor Straßen beizubringen, und dann, wenn das gut klappt, das Handzeichen wieder einführen.
Aber ob's funktoniert? Und außerdem mag ich dieses Drücken nicht; ich kann mir nicht vorstellen, dass das gesund oder für den Hund besonders spaßig ist.Habt ihr Ideen?
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Naja, nicht wirklich ... die einzige Idee ist, nochmal mit den Besis zu reden.
Ins Sitz (oder Platz) drücken ist schon allein deshalb doof, weil es nicht auf Distanz funktioniert. Daher ist Kommando + Handzeichen bessern.
Vielleicht "zieht" dieses Argument jaIch find grundsätzlich Handgreiflichkeiten doof, der Hund soll ja gehorchen bzw. gerne mit mir zusammenarbeiten. Wenn ich dazu meine Hände einsetzen muss, zeigt das nur das ich genau das Gegenteil erreicht habe.
lg
susa -
Hm, das Problem ist, dass der Hund den Befehl "Sitz" irgendwann damit verbindet, dass er runter gedrückt wird, er wird vergessen oder nicht verstehen, worum es dabei eigentlich geht. Ich würde das Kommando noch einmal völlig neu und positiv aufbauen und natürlich auch mit dem Halter reden, um ihm zu erklären, dass es völlig unsinnig ist, ihn runterzudrücken-dabei lernt der Hund gar nix.
Toll, dass Du Dich um Fero kümmerst und Dir solche gedanken um ihn machst
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Liebe Grüße und viel Erfolg, Katha und Anouk.
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Hi Susa,
so seh ich's auch: Hände weg vom Hund, der soll das freiwillig machen, ohne eine "Pfote" auf dem Rücken zu spüren. Und gerade weil's ein Schäfi ist, wer weiß, wie das bei ihm mit HD aussieht, da mächte ich nicht noch auf seiner Hüfte rumdrücken.
Das Argument mit der Distanz ist eigentlich gut, aber ich glaube, dass das für sie nicht so bedeutsam ist. Außerhalb des Kleingartens läuft Fero sowieso nicht frei und ich glaube nicht, dass sie ihn mal soweit haben werden, dass er sich von ihnen abrufen lassen lässt. Dafür fehlt ihnen die Konsequenz.
Nur so als Beispiel: Der Hund packt die Pfoten auf den Küchentisch und schleckt übergeschwappten Apfelsaft und keiner reagiert!!Aber reden werde ich nochmal mit ihnen. Vielleicht macht's ja mal klick
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Zitat
Bis mindestens Mitte August werde ich den Hund weiterhin ausführen und bis dahin möchte ich eigentlich wieder dort angekommen sein, wo ich schon einmal war.
Erst einmal ist es nicht Dein Hund und Du kannst nur zusammen mit den Besitzern das erreichen, was sie wollen und was Ihr gemeinsam untereinander abgestimmt habt.
Warum soll der Hund denn eigentlich Sitz machen?
Und was soll der Hund denn überhaupt irgendwann einmal können?!
Sicherlich war er unerzogen, aber sicherlich auch nicht ohne Grund, da wahrscheinlich keine Notwendigkeit bestand, ihm gewisse Dinge beizubringen. Warum also jetzt?
Das müßt Ihr als Hundehalter erst einmal unter Euch klären, wie, was, warum, bevor Ihr ein gezieltes Training, was ebenfalls sehr genau abgestimmt sein will, angeht, um den Hund zu motivieren.
Nur Blöde ist er ja auch nicht, sondern hat scharf seine Lücke erkannt, in der Ihr Euch überhaupt nicht einig seit.
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Hi electrides,
du meinst also, ein komplett neues Zeichen einführen, ein neues Kommando und und dann wieder mit der "Leckerli über Schnauze führen Taktik" beginnen?
Das gefällt mir.Und hallo Souma
Eigentlich sind wir uns alle einig, dass der Hund so nicht so unerzogen bleiben kann. Wir wohnen in einer Großstadt und das Gassigehen mit dem Hund war ein einziger Slalomkurs um Passanten, Radfahrer, Katzen und Mülleimer. Außerdem kann er an einer Ampel nicht warten und ist Herrchen schon mehrfach in eine Verkehrslücke gesprungen, ein kleines Wunder, dass dabei nie etwas passiert ist. Auch auf Rasen durfte er lange nicht laufen, da er dort mit seinen vier Beinchen Herrchen und Frauchen mit ihren zweien überlegen ist. Keine Frage, wir sind uns eigentlich einig, dass sich etwas ändern muss. Und der Hund macht glücklicherweise auch ganz gut mit.
Wieso jetzt? Es ist höchste Zeit. Wie oben beschrieben traute sich Herrchen nicht mehr aufs Grün mit ihm und Fero ist jetzt drei, von selbst wird er sich nicht mehr erziehen und bei dieser Menschen- und Autodichte ist es einfach zu gefährlich, ihn weiterhin gewähren zu lassen.
Das Ziel? Wir wären schon rundum glücklich, wenn er bei Herrchen und Frauchen ähnlich gut an der Leine gehen würde, wie bei mir, und Sitz machen würde, so dass es an den Ampeln entspannter zugeht. Das Ziehen ist auch bei Herrchen besser geworden, aber Herrchen ist auch hier wieder nicht konsequent. Er lässt ihn viel zu lange ziehen, dreht sich dann einfach um, ohne Kommando, oder lässt ihn einfach gewähren, er ziehe ja nicht so doll.
Es fehlt bei ihm einfach an Fähigkeit, sich in das Tier hineinversetzen zu können. Ich glaube, dass ihm wirklich sehr daran gelegen ist, dass sich sein Hund benimmt, aber er kriegt es nicht hin, ihn zu erziehen.
Der Wille ist da, aber in der Hektik des Alltags wird wieder rumgeschlumiet.Ich merke gerade, ich müsste wohl viel häufiger mit Hund und Herrchen rausgehen.
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Zitat
Ich merke gerade, ich müsste wohl viel häufiger mit Hund und Herrchen rausgehen.
Ich finde es klasse, dass Du Dich um den Hund kümmerst!
Aber wie Du gerade selber festgestellt hast, liegt es eigentlich weniger am Hund sondern ganz viel am Herrchen. Genau deswegen gibt es ausgebildete Hundetrainer, die wahrscheinlich mehr die Herrchen trainieren als die Hunde.
Wenn Du diese Aufgabe übernehmen möchtest, dann sei Dir bitte, bitte im Klarem, auf was Du Dich da einläßt. Diese Bitte ist vorangig für den Hund, denn er muß unter Eurem Hin und Her, was nun losgehen wird, enorm leiden und ist arg gestresst. Überleg Dir, was machbar ist und handle im Sinne des Hundes, auch wenn Ihr nur ganz kleine Schritte machen könnt.
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Du hast recht, ich schlüpfe hier immer mehr in die Rolle des Trainers; eine Rolle, von der ich nicht weiß, ob ich ihr gerecht werden kann und auch nicht, ob ich den langen Atem habe, das über Monate hinweg zu machen.
Gerade auch, da es nicht nur Herrchen, sondern anschließend auch Frauchen zu trainieren gilt. Über Hundeschule hab ich mit ihnen bereits geredet, aber finanziell ist es bei ihnen zur Zeit eng und es ist ihnen ziemlich peinlich, daher spreche ich das Thema nicht mehr an.
Sie bräuchten einen Trainer, der nichts kostet, einerseits, und selbst dann wüsste ich nicht, ob sie das Angebot annehmen würden, weil es ihnen unangenehm wäre.Am liebsten würde ich die Sitz-Sache bei Herrchen erstmal komplett streichen und mich mit ihm auf das Ziehproblem konzentrieren. Aber Herrchen hat ja nun herausgefunden, wie praktisch es ist, wenn der Hund Sitz macht. Und es stimmt ja auch, an einer befahrenen Straße ist es praktisch. Aber nicht ziehen lassen und Sitz überfordert Herrchen wahrscheinlich.
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Askoo: genau, ich würde ein komplett neues Zeichen einführen, zeig ihm das es Spass macht mit Dir zu arbeite. Sobald das neue Zeichen positiv vrknüpft ist (mittels Käse und Wurst
, sowie verbales Lob) sollte sich Fero eigentlich wohl fühlen und deas Kommando gerne ausführen Momentan beseutet Sitz für ihn, ich werde unangenehm berührt und "zusammengefaltet". Probiers doch einfach mal aus
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Liebe Grüße, Katha und Anouk.
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Am liebsten würde ich die Sitz-Sache bei Herrchen erstmal komplett streichen
Und ich würde mich erst einmal darauf einlassen, wie die beiden es hingekriegt haben. Warum nicht dem Hund einen kleinen Hinweis geben, immerhin haben sie damit eine erste Kommunikation aufgebaut und erste Erfolge gehabt.
Vielleicht lernt Herrchen schneller über direkte Berührungen, dann kann man auch darauf Platz usw. aufbauen und nach und nach die Berührungen in Handzeichen umlenken. Ein Hund muss ja keine Hörzeichen lernen, wenn er Sichtzeichen kann, tut's das ja auch.
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