Sicherheit geben

  • Huhu,


    ich würde gerne wissen, wie man einem Hund mehr Sicherheit geben kann.
    Unsere Gioia (Bardino-Schäferhund-Mix, 3 Jahre alt, aus Italien) ist seit 10 Wochen bei uns und hat sich eigentlich auch super eingelebt.
    Sie bleibt 4-5 Stunden alleine und macht keinen Terz, sie begrüßt alle Familienmitglieder schwanzwedelnd und erkennt uns alle in einer großen Menschenmasse und hört auch schon super gut.


    Sie ist leider immer noch unglaublich Unsicher, trotz der vielen Fortschritte :(
    Sie krabbelt durch Tunnel, wartet und springt dann über Mauern - wenn Mama dabei ist und sie hat sogar aufgehört einem Reh hinterher zu jagen, als Mama ganz laut gerufen hat.


    Nur - sie geht mit NIEMANDEM sonst außer Mama Gassi.
    gestern hatte ich sie mal auf den Bürgersteig bekommen, weil sie unbedingt raus wollte, aber als sie mamas Abwesenheit bemerkt hatte, ging's ruckzuck rückwärts.
    Und 40 Kilo sind nicht wirklich gut zu halten ;)


    Mit Leckerlies geht gar nichts und mit Locken auch nicht.


    Was kann man denn noch alles tun?
    Durch ihre Unsicherheit bellt sie auch oft, z.-B. wenn sie erwacht und irgendetwas ist anders - dann wird laut gekläfft.


    Gibt es irgendwelche Methoden?
    Hören tut sie ja gut und aufmerksam genug ist sie ja auch...:(
    Wieviel Zeit muss man ihr denn noch geben?
    Was könnte man für Übungen im Garten machen?
    (Da geht sie mit raus, um zu spielen)



    Danke!

    • Neu

    Hi


    hast du hier Sicherheit geben* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Zitat


      Wieviel Zeit muss man ihr denn noch geben?


      Ungefähr ein halbes Jahr, ich wiederhole es immer wieder gern, denn dieser Hinweis hat uns sehr geholfen bei unserem Bobby!


      Wie geht ihr denn üblicherweise mit ihr Gassi? Nur immer deine Ma und dann versucht's mal ein anderes Familienmitglied? Oder geht ihr auch mal "im Rudel"? Das würde ich versuchen, damit sie merkt, dass es sich auch mit den anderen Familienmitgliedern super Gassi geht.


      Dabei aber ganz wichtig: Wie das Rudel losgegangen ist, muss es auch heimkommen - wenn zwischendurch einer weggeht, würde das die Unsicherheit verstärken.


      Ich wünsch Euch viel Glück - und Geduld ;) !


      Wauzihund

    • Ich würde auch sagen, einfach mal als Familie Gassi gehen.


      Zwischendurch vielleicht mal mit ihr spielen, Leckerlies geben etc.. Aber nicht überfordern!

    • Huhu,


      Machen wir ja schon.
      ich bin oft dabei (jedes Mal, wenn ich daheim bin), ab nächstem Wochenende bestimmt einmal am Tag.
      Ihr ist es auch egal, wer die Leine hält und wir können sie auch einzeln rufen und sie kommt und macht auch Sitz (und so).


      Meine Mama geht halt immer mit. Wenn die nicht dabei ist, geht sie ja nicht. Deswegen kann ja kein anderes Familienmitglied mit ihr Gassi gehen :(


      Sollte man es vielleicht mal versuchen, wenn Mama gar nicht im Haus ist?
      Also wenn Mama schon 2-3 Stunden weg ist und man Gioia animieren kann?
      Sonst war es immer so, dass Mama z.B. im Haus geblieben ist und wir raus sind auf den Hof. Dann hat Gioia gesucht.



      Ansonsten merken wir sehr, dass sie das Rudel zusammenhalten will und ändern das auch nicht.
      Letztens war es sogar so, dass ich mal weiter gegangen bin, um ihr fallen gelassenes Spielzeug zu suchen und Gioia zwischen Mama (ca. 100 Meter von mir weg) saß und nicht mal zu Mama wollte, weil sie sonst mich aus den Augen verloren hätte :/



      Sie war früher mit einem Obdachlosen zusammen, klar, sie wird eher der "Ein-Mensch-Hund" sein, aber dieses Sträuben ist echt richtig heftig, dafür, dass sie sonst so souverän wirkt...

    • Also bei meinem ist es genauso, nur im Hinblick auf sein Herrchen. Wenn ich überhaupt nicht da bin, dann geht er mit Herrchen spazieren, bin ich aber da, dann wollte er am Anfang überhaupt nicht gehen (hat sich immer unterm Tisch versteckt). Mein Freund hat ihn dann immer mit Leckerlis gelockt und mittlerweile geht er einigermaßen mit, manchmal muss ich ihn auch zur Tür bringen. Wenn wir zusammen spazieren gehen, dann muss ich ihn an die Leine nehmen, weil er bei meinem Freund nichts macht. Einmal musste ich was erledigen und unsere Wege haben sich getrennt, da hat meiner doch solange Theater gemacht, bis ich wieder da war u. der Gute steigert sich dann richtig rein. Ein-Mann-Hund trifft es, meiner ist auch so Ein-Frau-Hund.
      Mein Freund arbeitet gerade daran eine Bindung zu ihm aufzubauen und das wird auch bei Euch der Knackpunkt sein. Allerdings wird das noch seine Zeit brauchen.


      Ich würde mit ihr am Anfang gar nicht spazieren gehen, da sie sowiso nicht mit dir mitgeht.


      Wie verhält sie sich denn, wenn du sie ignorierst?

    • Zitat

      Meine Mama geht halt immer mit. Wenn die nicht dabei ist, geht sie ja nicht. Deswegen kann ja kein anderes Familienmitglied mit ihr Gassi gehen :(


      Sollte man es vielleicht mal versuchen, wenn Mama gar nicht im Haus ist?
      Also wenn Mama schon 2-3 Stunden weg ist und man Gioia animieren kann?
      Sonst war es immer so, dass Mama z.B. im Haus geblieben ist und wir raus sind auf den Hof. Dann hat Gioia gesucht.



      Ich denke, Ihr solltet erst noch weiter als "Familie" gehen. Sie ist die "Sicherheitsleine" für Gioia (ich hoffe ich habe das richtig geschrieben :ops: ).
      Versucht diese Spaziergänge so auf zu bauen, dass Deine Mutter zwar "da" ist, aber nicht wirklich was mit Gioia unternimmt. Das macht ihr (ich würde erst mal EINE weitere Bezugsperson aufbauen und wenn das geklappt hat, mit anderen weitermachen).
      Angenommen, Du übernimmst den Part:
      Du solltest das Füttern übernehmen - besonderst Handfütterung (auf den Spaziergängen) eigent sich sehr gut. Wenn sie gerne spielt, belohn sie auch mit den Spielen, die sie gerne mag.
      Kennst Du Clickertraining? Das ist eine weitere tolle Möglichkeit, ihr mehr Selbstvertrauen auszubauen, weil sie bei der Art Training selber Sachen ausprobieren kann/soll/muß um sich die Belohnungen zu erarbeiten.

    • Ohje...@BarryBär, das ist ja auch mitunter sehr anstrengend :(
      In welcher Hinsicht ignorieren?


      Shoppy:
      bei Spielzeug und Leckerlie ist es im Prinzip egal, wer es ihr gibt oder ihr wegwirft.
      Selbst Opa kann sie so füttern :/
      Beim Spaziergang selbst ist eher das Problem, dass wenn Gioia einen Hund sieht, den sie nicht mag oder ein Reh - ich kann sie da nicht halten. Deshalb hat meine Mutter gerade die ersten Meter (im Dorf) noch die Leine in der Hand. Ich hab da nicht die Kraft zu.


      Aber ich werde mal versuchen, meine Mutter nur mitgehen zu lassen. Heute Abend bin ich daheim, da könnten wir das gleich ausprobieren.


      Clicker kenne ich, aber vielleicht ist das momentan etwas viel für sie.
      Werde es eventuell einsetzen, wenn meine Ratten wieder daheim sind. Damit sie nicht zu nah an den Käfig geht etc.

    • Hallo,
      Was macht dein Hund, wenn deine Mam nicht daheim ist? Sitzt sie weinend vor der Tür oder sucht sie den Kontakt zu Dir?
      Wenn die zu dir kommt, mache was ganz tolles mit ihr. Damit sie das andere vergisst und auch merkt, dass du super bist und nicht nur deine Mam.
      Weißt du warum dein Hund so an deiner Mam hängt. Liegt es daran, dass sie so viel mit dem Hund macht?
      Deine Ethos

    • Nein, sie liegt brav auf ihrem Platz oder wandert durch die Wohnung.
      War von Anfang an so.


      Meine Mama hat als einzige wirklich Zeit gehabt, um sich mit ihr zu beshcäftigen.
      Papa ist den ganzen Tag an der Arbeit, mein Bruder bei seiner Freundin oder am PC und ich war bis heute immer nur wochenends daheim.


      Heute war ich alleine mit ihr im Garten spielen. Nach 10 Minuten ist sie rein und hat meine Mama animiert raus zu kommen.
      Ich verstehe im Allgemeinen nicht, weshalb sie sich zwar:
      -über mich freut
      -mit mir spielt
      -meine Kommandos befolgt
      -...


      aber richtig Angst hat, mit mir (bei anderen ist's ja genauso) vom Hof zu gehen.


      Werden jetzt den einen Tipp befolgen und jedes Mal, wenn ich mitgehe, nur mich alle Sachen machen lassen. Ball werfen, Leine halten, zurückrufen,...
      Mal schauen, ob es Änderungen bringt.


      Hab nur Angst, dass wir sie, je öfter wir das "vom Hof gehen" üben, sie noch mehr in ihrer Unsicherheit bestärken.
      Wie kann man das Risiko vermeiden?


    • April, sie ist ERST 10 Wochen da!!!! Und deine Mutter ist ihre Bezugsperson! Nun gedulde dich ein wenig. Wenn du ab dem nächsten Wochenende doch jeden Tag da bist, wird sie dich im Laufe der Zeit, wenn du dich viel mit ihr im Haus und Garten beschäftigst, ebenfalls als Bezugsperson empfinden. Das dauert halt. Ich nehme mal an, ihr wisst auch nicht, welche Erfahrungen sie in Italien in ihrem bisherigen Leben gemacht hat.


      Ein halbes Jahr, wie hier schon beschrieben, ist das Minimum, bis man sagen kann, dass ein Hund mit möglicherweise schlechter Vorgeschichte richtig angekommen ist. Bei meinem Buben war es fast ein Jahr. Hier hilft nur Geduld - und evtl., wenn ihr euch gar zu unsicher seid oder wenn ihr dann irgendwann anfangen wollt, an Jagdtrieb etc. zu arbeiten - ein Trainer, der zu euch nach Hause kommt und mit positiver Bestärkung arbeitet.


      Alles Gute
      cazcarra

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