Problememit Artgenossen nach Verletzung
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Tag zusammen,
habe lange überlegt, ob ich das Problem überhaupt erzähle, weil mir jeder Hundehalter und auch Trainer etwas anderes sagt.
Wie ich vor 4 Wochen erzählte, wurde Dago von einem Hovawart aus vollem Lauf gerammt und erlitt einen Anbruch des 2.Schwanzwirbels, Prellungen und eine Verstauchung der Wirbelsäule.
Ca 2 Wochen später trafen wir diesen Hund im Feld. Dago rannte bellend wie ein Irrer hin, blieb in einem Sicherheitsabstand von 2 oder 3 m stehen und meckerte weiter. Als er fertig war, machte er einen Riesenbogen durch den Acker, um an dem Hund vorbeizukommen.
Mein HIER wurde absolut ignoriert.
Nun überträgt sich dieses Verhalten auf alle Hunde, die ähnlich aussehen, also groß und schwarz.
Da Dago vor 2 Jahren von einem Dobermann auseinandergenommen wurde und ähnliche Ansätze zeigte, besuchte ich damals noch mal eine HuSchu und die Trainerin sagte nach 2 maligem Besuch, es sei alles im grünen Bereich. Stimmte auch.
Jetzt ist es so, dass Dago auf diese Hunde bellend zurennt.
Ist er an der Leine und ich entdecke die Hunde vor ihm, lasse ich ihn absitzen und gut ist es.Ein Trainer sagte mir, ich solle Dago überhaupt nicht mehr ableinen, um solche Situationen von vornherein zu unterdrücken.

Vorgestern trafen wir auf einen Hund dieser Art.
Unsere beiden waren angeleint, weil wir gerade die Straße überqueren wollten. Dago sah den Hund und bellte.
Ich gab das PLATZ-Kommando, die Hunde lagen und der andere HH und ich unterhielten sich eine Weile.Dago machte einen ziemlich entspannten Eindruck und hatte seinen Kopf auf den Vorderläufen liegen.
Der fremde Hund (ich habe ihn vorher schon mal gesehen und wir gingen ein ganzes Stück zusammen spazieren) lag ebenfalls neben seinem Herrchen.Nach ca 10 min. sagte ich zu dem Mann, ob wir die Hunde mal auf der Wiese laufen lassen sollen.
Das taten wir dann und gingen etwas von den Hunden weg über die Wiese.
Dago war anfangs etwas angespannt und ging auf den Hund zu. Dieser drehte nur seinen kopf zur Seite und gut war es.
Aufeinmal lag Dago auf dem Rücken und wälzte sich genüsslich im Gras, während der andere Hund neben ihm stand und zuguckte.
Was meint Ihr, bin ich auf dem richtigen Weg?
Eine Trainerin aus unserem Verein meinte, das sei falsch gewesen, weil Dago ganz ohne mich agieren musste.
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Hallo,
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Zitat
Aufeinmal lag Dago auf dem Rücken und wälzte sich genüsslich im Gras, während der andere Hund neben ihm stand und zuguckte.
Wenn Dein Hund sich entspannt und auch Du richtig zufrieden zusehen kannst, bist Du auf jeden Fall auf den richtigem Weg.

Lass Dich da mal nicht beirren, sondern vertraue Eurem Bauchgefühl.
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Huhu Conny,
ich bin zwar keine Hundeflüsterin
aber ich denke, dass DU deinen Hund viel besser kennst, als irgendein Trainer.
Es lief doch alles enstpannt ab.
Und ich glaube nicht, dass irgendein Hund, der richtig unter Spannung oder Stress steht, sich genüsslich im Gras wälzt
Deine lockere Unterhaltung mit dem HH hat euch bestimmt gut getan

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Hallo Conny,
meine Einschätzung ist, dass Dago bei jedem Hund nun erst mal verstehen muss, dass dieser keine Gefahr für ihn darstellt. Der andere Hund, mit dem er dann auf der Wiese zusammen war, hat den Kopf weggedreht und Dago dadurch klar gemacht "Ey, ich will keinen Streit." Dann war´s für Dago auch okay.
Unser Hündin kommt aus Portugal, hat wahrscheinlich keine guten Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht (ja ja, die ach so sozialen Hunde aus dem Süden...), denn bei jeder Hundebegegnung geht sie erstmal in die vollen und fragt dann erst, wer der andere Hund eigentlich ist. Sie beißt nicht, geht aber drauf.
Habe mein Problem mit unserer Hundetrainerin besprochen, und wir verfahren nun so, dass Inu bei Hundebegegungen erst mal an die kurze Leine kommt. Sie soll dann an lockerer Leine an dem anderen Hund vorbei, egal was für ein Theater der andere gerade macht. Das üben wir derzeit mit unterschiedlichen Hunden. Ist Schwerstarbeit, aber es zeigen sich Fortschritte. Inu hatte das alles schon echt prima verstanden und umgesetzt, da wurde sie von einem anderen freilaufenden Hund frontal angegriffen und gebissen. Zwar nicht schlimm, aber augenscheinlich reichte das, denn Inu verfiel wieder in ihr altes Muster. Seit dem waren Begegnungen frontaler Art mit anderen Hunden schlecht möglich und wir mußten wieder von vorne anfangen. Super, die Arbeit von Wochen für die Katz... :kopfwand:
Bei Hunden, die sofort signalisieren, dass sie keinen Streit wollen, entspannt sich Inu schnell und alles ist gut. Bei anderen Hunden müssen wir zum Teil eine lange Zeit zusammen gehen (beide Hunde angeleint), bis die Entspannung eintritt und dann schnüffeln die auch zusammen und es gibt keine "Angriffe" mehr.
Verglichen mit dem, was wir da gerade machen, scheinst Du auf einem guten Weg zu sein und ich wünsche weiterhin viel Erfolg.Viele Grüße
Silke -
@ Silke: Oh NEIN! Das ist ja richtig übel...aber weißt du was? Genau DAS passiert mir hier leider ständig! Ich mache Fortschritte mit meinen Jungs und dann lässt wieder irgendeiner sein wildgewordenes Rennschwein rumlaufen was einen der Terrier packt und ich kann von vorne Anfangen.
Manchmal glaube ich, HIER werde ich das Problem NIE Lösen können!
Und bin froh wenn ich weg ziehen kann...@Joco: Ich kann mich den anderen nur anschließen! DER Experte für seine Hunde ist IMMER der Halter! Auch wenn der Trainer von Außen schauen kann - wird er NIE das gefühl für die Hunde entwickeln können was der eigene besitzer entwickeln kann.
Bei manchen Leuten ist es natürlich so eine Sache, viele kriegen nichts mit. Aber dir (was ich so von dir gelesen habe) würde ich das schon, ohne weiteres zutrauen!
Wenn DU also ein gutes Gefühl hast und deinen Hund siehst und sagst: es fühlt sich GUT an! dann ist das auch so!
Immerhin hast du das Untere scheinbar auch freudig geschrieben, oder?
Ich bin gerade der Meinung das der Hund früher oder später solche Situationen doch wirklich alleine Lösen muss! Er war doch nicht alleine, imemrhin warst du da und wäre etwas gewesen, hättest du eingegriffen wie Anfangs beim Ablegen.
Ich könnte mir auch vorstellen das DU viel entspannter und lockerer warst
Das spielt, meines Erachtens, auch eine große Rolle.In der Sozialen Arbeit mit dem menschen sieht es z.B. so aus:
Man muss ein Individuum mit dem man Arbeitet nur DORT unterstützen wo es Hilfe braucht und zwar in den Maßen: So viel wie Nötig und so wenig wie Möglich! Das bedeutet das man ganz genau erspürt WO es Probleme gibt und dort eingreift und dort wo das Individuum selbst kann, es auch lässt.
Man versucht da ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen der Gefahr des Überforderns und der Gefahr des Unterforderns/des Abnehmens von Dingen und des Abhängig machens.
ich denke beim Hund ist das oft nichts anders.
man unterstützt ihn wo er diese Unterstützung braucht und lässt ihn, wenn man merkt es klappt auch Dinge alleine schaffen! denn NUR so kann das Individuum doch lernen das es auch anders geht... wenn immer du alles regelst wird das nicht in dem Maße geschehen!Natürlich heißt das nicht das es beim nächsten genauso sein wird, ich denke aber darüber bist du dir im klaren.
Aber, du siehst: es kann verdammt gut klappen! Also vertrau darauf! Auf deine Fähigkeiten und die deiner Hunde, auf eure gute Beziehung und dein Gespür dafür was gut und richtig ist!
Und das bringt dir auch eine Art von Entspannung und Lockerheit die sich auch auf deine Hunde überträgt
Nina
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Hallo,
ich denke auch, dass Du das genau richtig machst.
Wenn Dago wollte, könnte er ja auch bei Dir Schutz suchen indem er zu Dir kommt. So wie ich Dich einschätze, würdest Du ihm diesen Schutz auch geben.Sucht er von sich aus nicht Deine Nähe, sondern die des Hundes, so ist das doch auch ok.
Würdest Du ihn jetzt an der Leine lassen und immer in Habachtstellung sein, dann würde sich dies auch auf Dago übertragen und seine Unsicherheit würde wachsen, da sie ja bestätigt würde.
So sehe ich das jedenfalls.So lange Du aufpasst, Dich vorab mit den HHs unterhälst und erst dann die Leine löst, finde ich Dein Vorgehen absolut in Ordnung.
Je mehr positive Erlebnisse er hat, desto schneller wird er darüber hinwegkommen und auch seine Unsicherheit wird wieder verschwinden.Liebe Grüße
Steffi
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Hallo,
vielen, vielen Dank. Ihr seid wirklich klasse

Nachdem den Trainergesprächen war ich wirklich total verunsichert und dachte, ich sei auf dem Holzweg und würde Dago sein, sonst so schönes, Hundeleben schwer machen

Dago ist nun mal ein etwas unsicherer Hund und es ist für ihn wichtig, dass er viele positive Hundebegegnungen hat.
Ich habe einen richtig guten Verein gefunden, dem leider im Moment die Trainingserlaubnis entzogen wurde (Denunziant hat herausgefunden, dass der Verein zu Nahe am Naturschutzgebiet liegt).
Dort war ich vor 4 Wochen mit beiden Hunden und nach dem Training gingen wir in den Freilauf, wo wirklich alle Hunde total entspannt waren.
für Dagos Selbstbewusstsein war das wirklich gut.Hoffentlich geht da das Training bald weiter (Das nur am Rande).
Heute Mittag trafen wir auch wieder einen großen schwarzen Hund, der ganz freudig auf uns zu kam.
Dago guckte erst etwas angespannt und als ich diesen Hund mit einem hellen "Hallo, wer bist Du denn" begrüßte, ging Dago schwanzwedelnd und freundlich auf ihn zu.Das zeigt ganz deutlich, wie sich unsere Stimmung auf die Hunde überträgt.
Jeder kleine Erfolg macht mich glücklich.
(Manchmal ist man ja schon etwas bekloppt, oder?)
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Hallo,
du merkst doch, dass du alles richtig machst an deinem Hund. Vergiß, was der Trainer sagt, die sind auch nicht immer so schlau.
Das Problem ist, dass nach so einer Geschichte der Hund kein Vertrauen mehr in andere Hunde hat und dann lernen muss, dass ihm nicht gleich wieder was passiert. Das hat ja wohl auch geklappt, dank der tollen Hunde, die du getroffen hast. Die haben das gut gemacht.
Es ist besser, erstmal den Hund langsam wieder an andere Hunde heranzuführen. Mein Hund ist an der Wirbelsäule krank, sie weiß genau, wie sie sich mit wem einlassen kann. Und wenn sie merkt, dass sie dem anderen nicht gewachsen ist oder gar Schmerzen hat, macht sie einen Bogen. Kann sein, dass dein Hund noch lange Schmerzen hatte und erst jetzt sich auch wieder so wohl fühlt, dass er Hundekontakte wieder haben möchte.
Und wenn du wieder sicher bis, wird es dein Hund auch. Du machst das schon richtig!
Grüße Schopenhauer
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Na Conny, siehste

Man muss manchmal echt mehr auf seinen Instinkt hören, als auf andere Leute.
Freu dich, dass Dago sich so an dir orientiert!
Ich hoffe, dass ich mit Joka das auch bald besser hinbekomme!
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