Hunde sind doch Raubtiere...
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Nu sach doch mal konkret: Was würdest Du mit so einem halbzermatschten Kaninchen denn in einer solchen Situation machen?
Dann sag doch Du mal konkret: Was, wenn es eine Katze gewesen wäre? Oder ein Chihuahua? Hätte die der Hund auch totschütteln dürfen?
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Mmh, also in einem waren wir uns doch bisher in dem Thread einig, oder? Das war: Das kein Hund ein Tier jagen darf soweit wir das verhindern können.
Diese Frage dürfte doch eigentlich geklärt sein?
Es ging jetzt nur noch darum: Hund hat dummerweise Kaninchen/Was auch immer schon im Maul und daher schon massiv verletzt.
Ich halte da letztendlich sofortiges töten nach wie vor für den richtigen Weg. Denn, selbst wenn die inneren Verletzungen nicht so groß sein sollten (was sehr unwahrscheinlich ist), dass das Tier durch Behandlung wieder "aufgepäppelt" werden kann. Was für ein Leben folgt dann? Ein Wildtier in einem Käfig? Sorry, da geht es für mich auch noch weiter. Ich lass doch nicht einen Feldhase in einem winzigen (und selbst der größte wäre für einen Feldhasen winzig) Käfig versauern, während auf dem Schlachthof die nächste Kuh zur Ernährung meines Hundes gerade stirbt...
Und Aussetzen dürfte da wohl auch kaum noch möglich sein - bei der Gewöhnung an Menschen.
Edit: Damit auch gleich die nächste Antwort: Klar würde ich ein "geliebtes Haustier" zum Tierarzt schleppen. Aber das wird danach ja auch in altbekannten Bedingungen gesundpflegt und gehalten.
Viele Grüße
Corinna -
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Edit: Damit auch gleich die nächste Antwort: Klar würde ich ein "geliebtes Haustier" zum Tierarzt schleppen. Aber das wird danach ja auch in altbekannten Bedingungen gesundpflegt und gehalten.
Und du kannst in Sekundenbruchteilen - denn wir haben hier im Thread ja gelernt, dass das alles rasend schnell geht - entscheiden, ob es sich nun um einen Hasen oder eine Katze handelt, den/die der Hund da gerade totschütteln will? Und davon dann ein Kommando oder Nichtkommando abhängig machen :ua_respect:
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Ich möchte nochmal sagen, dass es mir nicht um irgendein "wildern" des Hundes in besagten Fall ging, denn das könnte wirklich jedem passieren (wie gesagt, mir auch beinahe, aber mein Hund ließ sich noch rechtzeitig abrufen).
Es ist der Umgangston der hier herrscht. Dieses zynische "Och mein Hund tötet arme Mäuschen. So what"
Sind das dieselben Tierfreunde, die sonst das beste Futter und die beste Erziehung für ihren Hund wollen und sich um seine Sicherheit sorgen???
Entschuldigung, wer entscheidet denn um ein totes Haustier wird getrauert, aber um ein totes kleines Wildtier reißt man noch seine Witze.
Wenns ein totes Rehkitz, welches am Wegrand im Gebüsch liegt gewesen wäre, wären hier wohl keine zynischen respektlosen (den kleineren Tieren gegenüber) Bemerkungen gekommen. Vielleicht wäre dann sogar der moralische Zeigefinger erhoben worden, aber wohl kaum hätte jemand gesagt "Na dann hat er sich halt ein Babyreh gerissen. So what"
Und nochmal: Es geht nicht darum, das ein Hund im Reflex getötet hat, sondern darum, wie manche hier angegriffen werden nur weil man Mitgefühl mit Wildtieren zeigt.
Gehts noch?
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Irgendwo hab ich da grad was nicht mitbekommen... An welcher Stelle war das nochmal, dass ein Hund, der Mäuse oder Kaninchen tötet, dies auch automatisch mit anderen Hunden und Katzen tut?
Also, selbst mein fast blinder Bobby hat noch keine kleinen Hund oder eine Katze für eine Ratte gehalten.
Wenn ein Hund seine Artgenossen killt, dann hat er ein ziemlich massives Verhaltensproblem, denke ich. Kannibalismus gehört meines Wissens nicht unbedingt zur natürlichen Ernährungsform unserer Vierbeiner.
Viele Grüße
Corinna -
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Irgendwo hab ich da grad was nicht mitbekommen... An welcher Stelle war das nochmal, dass ein Hund, der Mäuse oder Kaninchen tötet, dies auch automatisch mit anderen Hunden und Katzen tut?
An der Stelle, an der stand das er ggf. auch vor Kindern nicht Halt macht...
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Jetzt erzähle ich euch mal eine kleine Geschichte...
Als Emma das erste Mal zuschlug, tötete sie ein Meerschweinchen der Schwester meiner Freundin. Sie war dort in Pflege und trotz mehrfachem Hinweis meinerseits hat die Schwester (wenn auch nur für Sekunden) die Tür zu dem Zimmer der Meerschweinchen nicht richtig geschlossen.
Als die Schwester dann dazukam - Emma hatte das Meerschweinchen schon gepackt - rief sie sofort AUS und Emma hat das Meerschweinchen fallen lassen.
Es lebte zwar noch, war aber schwer angeschlagen. Meikes Schwester musste sich erst ein Auto organisieren, zum TA hinfahren und dort wurde die Meersau untersucht, inklusive Röntgen. Sie hatte ein total zefetztes Zwerchfell und schon Wasser in der Lunge und musste eingeschläfert werden.
Mal abgesehen davon, dass das Ganze über 50 Euro gekostet hat, waren das volle zwei Stunden in denen das Meerschweinchen längfer leiden musste!
Wäre es da nicht besser gewesen Emma die Sache beenden zu lassen?
Und die selbstbelohnende Handlung ist doch wirklich nicht erst das Fressen, wie schrieb Corinna so schön "der Zug war ja schon abgefahren, als sie zuschlug..." - so sehe ich das auch, und unter diesen Vorraussetzungen finde ich es auch nicht verwerflich, dass Emma den Hasen dann gefressen hat, so ist er zumindest nicht ganz sinnlos gestorben, denn "totes Tier" hätte Emma an diesem Tag doch sowieso noch bekommen. -
Zitat
Irgendwo hab ich da grad was nicht mitbekommen... An welcher Stelle war das nochmal, dass ein Hund, der Mäuse oder Kaninchen tötet, dies auch automatisch mit anderen Hunden und Katzen tut?
Nirgendwo. Es ging um Kleintiere - dazu zählen nicht nur Kaninchen und Ratten. Ein ausgewachsenes Karnikel kann durchaus katzengröße erreichen.
ZitatAlso, selbst mein fast blinder Bobby hat noch keine kleinen Hund oder eine Katze für eine Ratte gehalten.
Und ging es hier um Bobby? Tötet Dein Bobby Kleintiere? Tötet er nur Ratten? Oder auch Kaninchen?
ZitatWenn ein Hund seine Artgenossen killt, dann hat er ein ziemlich massives Verhaltensproblem, denke ich. Kannibalismus gehört meines Wissens nicht unbedingt zur natürlichen Ernährungsform unserer Vierbeiner.
Eine Katze ist allerdings kein Artgenosse. Außerdem hast Du sicher auch schon etwas von Raubzeugschärfe gehört - zumal Du schon geschrieben hast "Wer ein bisschen was über Jagdverhalten weiß..." Und einen Chiuhahua mit einem Kaninchen verwechseln. Das passiert den besten Bussardfamilien.
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Wie bitte? Du schiebst nun die Schuld auf die Schwester, weil sie vergessen hatte, die Türe zu verschliessen??? Nun ja, immerhin ist ja das Meerschweinchen nicht gefressen worden, sie wie der Junghase. Welch ein Fortschritt in deiner Hundeerziehung - Meerschweichen wurde jaaa nur erheblich verletzt. Hat möglicherweise dein Hund noch mehr wehrlose Kreaturen gekillt???
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Gegenfrage: Du kennst den Unterschied zwischen Insekten und Säugetieren? Für MICH besteht da jedenfalls ein erheblicher Unterschied,
Mit dem Argument war zu rechnen und wenn man es konsequent sieht, dann ist es keines - denn Leben ist Leben, in welcher Form auch immer. Wer schon Grundsatzdiskussionen führt, muß genau das auch anerkennen - rein vom wissenschaftlichen, biologischen Standpunkt aus. Dumm nur, dass das so schlecht mit der Diskussionsführung zu vereinbaren ist - da gehen einem dann nämlich schnell die Argumente aus. Der Unterschied, den du machst, existiert nämlich nur rein subjektiv und ist unabhängig von der Einteilung in Arten. Aber es kommt einem natürlich ganz recht, wenn man sagen kann, daß alles eklige oder gar schädliche Krabbelgetier ruhig zermatscht werden darf ;).
Man könnte diese Diskussion noch viel weiter auf die Spitze treiben, aber das würde effektiv und letztendlich rein gar nichts bringen.Fakt ist, daß man irgendwo eine Grenze ziehen muß. Für den einen darf der Hund nicht mal dran denken, eine am Wegrand entlanghuschende Maus zu töten, für den anderen ist es unvermeidbares Restrisiko und für mich eben kein Weltuntergang (ja, steinigt mich - vielleicht schmore ich eines Tages auch in der Hölle dafür, wer weiß). Einig sind sich doch alle, daß der Hund kein Wild aufzustöbern und zu hetzen hat - damit gehe auch ich 100%ig konform (und trainiere entsprechend seit Wochen mit meinem Sichtjäger). Nur 100%ige Sicherheit kann niemand erreichen - es kann immer zu einer Situation kommen, in der der Hund tut, was für ihn normal ist - und genau das ist doch mit Emma passiert. Es war ein Unfall, ein unglücklicher Zufall - mehr nicht. Und dass der Hund die Beute gefressen hat - sehe ich auch kein Drama drin (aber ich bin ja eh Tierquäler von Beruf ;)). Für das Tier war es ein schnelles Ende - das sind Dinge, die eben passieren können. Ganz ohne jegliche Absicht, ganz ohne Gleichgültigkeit.
Was ich aber immer noch nicht nachvollziehen kann - wieso ist es moralisch so viel verwerflicher, den Hund ein Kleintier fressen zu lassen, während Tiere als Schlachtvieh gezüchtet werden? Irgendwie gehört das nämlcih sehr wohl zusammen - der Akt des Tötens anderer Lebewesen und der Sinn dahinter. Das kann man nicht trennen.
Für viele ist es heutzutage normal, nicht mit dem Töten von Tieren konfrontiert zu werden und entsprechend heftig sind die Reaktionen, wenn es doch mal dazu kommt. Wenn wir nur mal eine oder zwei Generationen zurückblicken, dann sieht es anders aus. Da war Hausschlachtung normal, da wurde der Hausmaus ein Besen über den Schädel gezogen und der ungewollte Katzen- oder Hundewelpe wurde in der Regentonne ersäuft. Ich weiß, dass mein eigener Großvater eine "hässliche" Katze ertränkt und eine weitere erschossen hat (Anzeige wegen Tierquälerei zwecklos - der Mann ist seit Jahren tot ;)). Das ist keine Handlung, die ich billige oder nachvollziehen kann, aber ich habe eben andere Ansichten. Und wieder andere haben noch strengere Ansichten. -
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