Wie anstrengend ist Schleppleinentraining für den Hund?
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Hallo!
Ich hatte gestern meine erste Einzelstunde in einer neuen Hundeschule wg. unserem mehr oder weniger kleinen "Jagdproblem" - die Trainerin hat sich alles angeschaut/angehört (ich mache wohl doch einiges richtig - aber so ein paar Kleinigkeiten gibt es noch zu verbessern) und anschließend waren wir 45 Minuten "spazieren": am Wald entlang, Wiesen, Wildgeruch etc. pp. alles mit einer 5m-Schleppleine. Vorgehen war im Prinzip: Hund läuft an der Schleppe, wenn er unaufmerksam ist, drehe ich wortlos um und gehe in die andere Richtung - wenn er auf den Richtungswechsel nicht reagiert, bekommt er eben einen kleinen Ruck... Klappt im Großen und Ganzen auch schon ganz gut...
Nach der Einzelstunde war der "Kleine" ganz schön k.o. - genau wie im Moment, ich war ca. 1 Stunde unterwegs und jetzt schläft er tief und fest... Habe mir ja eigentlich Sorgen gemacht, dass er an der 5m-Schleppe nicht richtig ausgelastet ist, weil er ja nicht richtig rennen kann, aber so wie es aussieht ist er zumindest im Mom. absolut platt...
Wie schätzt ihr das ein? Wird ein Hund beim Schleppleinentraining allein durch die immer wieder eingeforderte Konzentration auf den HF so gefordert, dass das den Freilauf kompensieren kann?
Btw: sooooo schlimm finde ich das Schlepp-Training gar nicht, habe mir vorher ja riesen-Sorgen gemacht - aber eigentlich ist es für mich momentan sehr entspannend, weil ich mir keine Sorgen machen brauche, dass mein Hund einem Reh oder einem Hasen nachgeht... Habe allerdings auch eine gaanz tolle Schleppe, die sich überhaupt gar nicht verknödelt
Nächste Woche habe ich den nächsten Termin - mal sehen, ob dann die 5m-Schleppe schon auf 10m aufgestockt wird... Lt. Trainierin davon abhängig, wie aufmerksam der Hund läuft...
LG
Lisa -
- Vor einem Moment
- Neu
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Gute Frage, die Du da stellst.
Also meine Trainerin sagt mir immer, ich soll es nicht übertreiben und lieber ein paar mal am Tag 5-10 Minuten üben.
Daher denke ich, dass es schon ganz schön anstrengend für die lieben Hundis ist, besonders wenn es sich noch um Jungtiere handelt. Meine ist auch immer ganz schön kaputt danach.Nun ist es ja auch nicht so, dass man "immer wieder" die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich lenkt, sondern man will ja erreichen, dass der Hund die ganze Zeit auf mich achtet. Und das ist am Anfang superanstrengend denke ich.
Mit der Zeit lernt das der Hund bestimmt immer besser, sozusagen "aus dem Augenwinkel", aber am Anfang ist das schon hohe Konzentration.
Wieviel nun gut davon ist weiß ich allerdings auch nicht...
lg
Cassia -
Hej Lisa,
sicherlich 'ersetzt' das Laufen an der 5 m Leine keinen Freilauf.
Aber trotzdem ist es für den Hund anstrengend. Ich bin nach 1 Stunde hochkonzentrierter Arbeit, die mir völlig neu ist, auch müder und erschöpfter als nach einem 1-stündigem Spaziergang.
Ihr seid auf dem richtigen Weg!Lässt Du die Schleppe schleifen oder hältst Du sie in der Luft?
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Cassia: ja, das Ziel soll sein, dass mein Hund mich immer im "Augenwinkel" und somit auf Richtungsänderungen o.ä. relativ "zeitnah" reagiert... Aber wie meinst du das mit den 10-Minuten-Einheiten? Schleppleinen-Training ist ja eher ein Dauer-Zustand, d.h. mein Hund ist den ganzen Spaziergang über an der Schleppe - und dementsprechend muss er ja dann auch aufpassen, oder? Oder wie hast du das gemeint?
Anjani: klar, den Freilauf ersetzen kann es nicht, aber ich habe im Moment schon das Gefühl, als wäre er ausgelastet... Freilauf gibt es im Moment nur im Garten (1000m²) oder (ausnahmsweise) zum Spielen am Main (links Main, rechts Zaun, daher keine Fluchtgefahr).
Die Schleppe lasse ich schleifen, halte aber das Ende in der Hand... Und wenn er sehr nahe bei mir läuft, nehme ich auch die Leine, die zu lang ist, auf.Wie macht ihr das eigentlich mit dem Spielen? Nur auf eingezäuntem Gelände (hat ja auch nicht jeder zur Verfügung) oder lasst ihr die Schleppe dran (erscheint mir recht unfallträchtig)? Und beim Schwimmen? Ich hab' gedacht, da mach ich die Schleppe ab, nicht dass er sich irgendwo verfängt und nicht mehr rauskommt/untergeht.
Alles Fragen, die sich erst in der "Praxis" auftun, da werde ich die Trainerin nächste Woche noch ganz schön löchern...
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Hallo,
klar macht das einen Hund müde, denn er muss ja ständig sich auf dich konzentrieren, das nennt man Kopfarbeit. Nur 20 min davon kann sinnvoller sein, als 3 Stunden Spazieren gehen. So wächst man zusammen.
LG Schopenhauer
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Zitat
Wie macht ihr das eigentlich mit dem Spielen? Nur auf eingezäuntem Gelände (hat ja auch nicht jeder zur Verfügung) oder lasst ihr die Schleppe dran (erscheint mir recht unfallträchtig)? Und beim Schwimmen? Ich hab' gedacht, da mach ich die Schleppe ab, nicht dass er sich irgendwo verfängt und nicht mehr rauskommt/untergeht.Beim Spielen kommt es auf die Art an: Apportieren, da lass ich die Leine einfach mitschleifen. Bei Zerrspielen nehme ich die Schleppleine in mehreren Schlaufen in die linke Hand und halte sie von mir weg und in der rechten Hand halte ich das Spielzeug. Arco neigt bei Zerrspielen nämlich dazu mich zu umkreisen und mir dabei die Schleppleine um die Beine zu wickeln :motz:
Wenn du beim Schwimmen die Schleppleine abmachst, gehst du natürlich das Risiko ein, dass dein Hund Enten etc. jagt. Im tiefen Wasser ist es aber auf jeden Fall ohne Schleppleine sicherer. Du kannst natürlich auch eine schwimmende Schleppleine nehmen. Damit habe ich persönlich aber noch keine Erfahrung.
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Hm, ich kann Deinen Einwand verstehen, das stimmt auch so weit. Also ich habe tatsächlich - man glaubt es kaum - für jede Art der "Arbeit" oder "Beschäftigung" ein eigenes Halsband. Das klingt jetzt mehr als es ist.
Wenn ich auf den Platz gehe habe ich eines, das soviel heißt wie "arbeiten", eins habe ich für "normale" Spaziergänge. Auf diesen Spaziergängen spiele ich viel mit ihr, laufe mit ihr und - ganz wichtig - habe ihre normale kurze Leine dabei, also nicht die Schleppleine.
Für das Schleppleinentraining habe ich dann noch ein Halsband, das ich schnell an- und abmachen kann.
Undja, Krümel weiß tatsächlich immer gleich worum es geht. So will ich erreichen, dass sie bei dem Schleppleinenhalsband ganz genau weiß, dass sie ganz doll auf mich zu achten hat, weil sie ja später dann auch ohne Leine laufen soll. Habe ich sie "nur" an der kurzen Leine soll sie natürlich auch nicht rumzerren etc. aber sie kann sich mehr entspannen, wobei wir natürlich zwischendurch immer mal bei Fuß gehen, versteht sich von selbst in der Stadt.Ich kann natürlich auch "normal" mit kurzer Leine losgehen, zwischendurch die Schleppleine dran und dann wieder die kurze. Hierbei ist sie hochkonzentriert und es macht fast schon Spaß, sie zu beobachten wenn ich ein anderes Halsband hole.
Und zu hause in der Wohnung hat sie entweder gar kein Halsband oder ein ganz schmales ohne irgendwelchen Plaketten dran damit sie Ruhe hat.
Das meine ich mit mehrmals täglich ein paar Minuten, zugegeben, daraus werden dann auch mal 20 oder gar 30 Minuten, das ist aber eher selten.
Lg
Cassia -
@renic: sorry, das "Spielen" war blöd ausgedrückt, ich meinte damit das Spielen mit anderen Hunden
Cassia: oh man, das ist ja ganz schön kompliziert
Ich habe auch verschiedene Halsbänder / Geschirre für die Arbeit: Fährten gehen wir mit dem Böttcher-Geschirr, für's Hetzen haben wir ein K9 und für die Schleppleine ein breites Nylon-Halsband.
Problem bei der kurzen Leine: Hundi hat von Anfang an gelernt, an der kurzen Leine wird nicht geschnuffelt und nicht gehopst, sondern ordentlich nebenhergelaufen... Für alles andere war ja dann der Freilauf da... Aber wie mache ich das jetzt? Kurze Leine ist beim Laufen durch den Ort dran - bin ich dann "draußen", kommt die Schleppe dran und ich laufe - übe - laufe - übe.... Wenn ich die Schleppe jetzt nur für 10 oder 15 Minuten dran mache, und ihn danach wieder an die kurze Leine nehmen, dann hat er ja noch weniger Bewegungsspielraum?!
Vielleicht mache ich mir im Moment einfach zu viele Gedanken darüber, aber "vorher" bin ja auch mind. 2x am Tag eine große Runde gelaufen (je nach Wetter, Lust und Laune zwischen 1 und 1 1/2 Stunden): Hundi war meistens frei, konnte rennen, schnuffeln, zwischendurch Spielen/Üben, Schwimmen oder einfach mal mit andern Hunden rennen... Und jetzt fällt ja das Rennen weg (da an der Schleppe) und das Spielen mit anderen Hunden ja auch größtenteils (die einen lassen nicht mit einem angeleinten Hund spielen, und die anderen treffe ich an Stellen, wo mir zu viel Wild rumrennt, um ihn loszumachen).
Ich vermenschliche da wahrscheinlich ein bisschen, aber da tut er mir dann schon irgendwo leid.... Oder sehe ich jetzt den Wald vor lauter Bäumen nicht und bin total auf der falschen Spur?
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Das werden vermutlich viele Hundehalter ebenso sehen wie Du, dass der Hund an der kurzen Leine eben immer artig gehen sollte.
Dafür habe ich bei mir drei verschiedene Kommandos, die ich bei der kurzen Leine (die allerdings auch zwei Meter lang ist) einsetze: ganz klar: Fuß! Das ist natürlich artiges linksseitiges Laufen mit Konzentration voll und ganz bei mir (hauptsächlich über Straßen oder wenn ich weiß dass was "gefährliches" auf uns zukommt.
Dann gibt es noch "bei mir" was soviel heißt wie in der Nähe bleiben, links oder rechts, aber zumindest eben bei mir, nicht ganz vorn, nicht ganz hinten.
Und dann gibts noch "los", hier kann sie die 2 Meter ausnutzen aber ohne zu ziehen. Zieht sie gibt es gleich wieder ein "bei mir" und Leckerchen.Ich glaube nicht, dass du dir übertrieben Sorgen machen solltest. Du könntest vielleicht auch an der Schleppleine irgendwas kleines spielen oder umherhüpfen und vorsichtig "raufen", das entspannt Hunde meistens ein bisschen.
Außerdem ist es gar nicht schlecht, wenn ein Hund direkt nach einer Lektion, in diesem Fall Schleppleinentraining viel und tief schläft denn im Schlaf verarbeiten Hunde das Gelernte viel viel schneller und besser.
Mach Dir mal nicht so nen Kopf, oder ist Dein hund jetzt "totunglücklich", das glaube ich nicht, oder?
Lg
Cassia -
Nöö, totunglücklich ist er nicht, aber ich war eben etwas verunsichert, ob lange Spaziergänge mit Schleppe ok sind, oder ob man es eben nur "kurz" machen sollte... An der Schleppe wird ja auch gespielt, zwar mehr am Körper (Spielzeug zwischen den Beinen durch, hintenrum, Hund muss es fangen), aber man kann spielen...
Habe mich halt gefragt, ob man die Dauer begrenzen sollte oder ob hund sich daran gewöhnt (es ist ja schließlich erst der 2te Tag an der Schleppe)... Aber das wird sich in den nächsten Tagen/Wochen/Monaten ja sicherlich zeigen, wie viel er "verträgt" und wann es zuviel wird. Heute abend geht es zur "Entspannung" eine Runde schwimmen im Main
LG
Ine *dieeuchnochmitfragenlöchernwird*P.S. kann man Schleppleinen waschen? Oder lohnt sich das gar nicht
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- Vor einem Moment
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