Wie beobachtet ihr euren kranken/beeinträchtigten Hund?

  • Sperriges Thema, aber Bruno hat nun mal jetzt cauda equina und eine Entzündung im Hüftgelenk.
    Jeden Tag schaue ich auf sein Gangbild.
    Hat sich was verändert?
    Stakst er mehr oder weniger?
    Schleift die Pfote?
    Wie setzt er Kot ab?
    Nimmt die Muskelmasse ab?
    Nach jedem Spiel (er darf nur noch wenig) Angst er könne sich verausgabt haben. Jedes Übersetzen über einen Graben tut mir weh.

    Dabei erlebe ich unseren Hund als sehr quirlig, lebensfroh..., aber ich ich belauere ihn irgendwie.
    Ich will auch, dass er Spaß hat, leben kann wie ein Hund und seinen Körper benutzt.

    Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

    Friederike

  • Oh ja Friederike,
    mir geht es ähnlich.

    Dago zog sich als Welpe eine Verletzung des Handgelenks zu, bei der vermutlich eine Sehne mit angerissen wurde.
    Das sah man auf dem RÖ-Bild nicht.

    Jedenfalls kam es immer wieder zu Lahmheiten und im August war es so schlimm, dass sich der Schleimbeutel mit entzündete und stark anschwoll.

    Nach einer mehrwöchigen Zwangspause durften die Hunde wieder spielen und ich bekam bald die Krätze, wenn es einmal heftig zuging.

    Ich beobachtete Dago peinlichst, ob der Lahmheiten zeigt, der Schleimbeutel wieder anschwoll etc.

    Deine Sorgen kann ich gut nachvollziehen, obwohl wir es nicht übertreiben sollten.

    gleich kommt eine, für mich aufregende Sache, Dago muss geröntgt werden, da ersich ja diese Rückenverletzung vor 10 Tagen zuzog (Ich berichtete darüber). Mir ist jetzt schon ganz flau.......

  • Ja Conny,
    genau um das Nicht-Übertreiben geht es mir.
    Da hätte ich gern ein paar Beispiele wie das geht und wie ich meine
    Fokussierung wieder umpolen kann.

    Hab Dank für dein Verständnis,
    Friederike

  • Oh liebe Friederike, ich kann Dich sehr gut verstehen.


    Zitat

    Jeden Tag schaue ich auf sein Gangbild.
    Hat sich was verändert?
    Stakst er mehr oder weniger?
    Schleift die Pfote?
    Wie setzt er Kot ab?

    Das halte ich für absolut sinnvoll.


    Zitat

    Nach jedem Spiel (er darf nur noch wenig) Angst er könne sich verausgabt haben. Jedes Übersetzen über einen Graben tut mir weh.

    Das ist natürlich für Dich nicht so schön und überträgt sich ja evtl. auch auf Deinen Hund.
    Ich kann Dich trotzdem gut verstehen, wahrscheinlich würde es mir nicht anders ergehen.

    Ich glaube, jedem der seinen Hund wirklich liebt würde es ähnlich gehen.


    Meine Freundin ist ein sehr extremes Beispiel.

    Ihr Rüde hat schwerste HD und diverse andere Krankheiten.

    Sie macht absolut alles für ihn, er bekommt Schmerzmittel, Physiotherapie, Reiki und hat eine Magnetfeldmatte, auf der sie nachts mit ihm schläft damit sie merkt wenn er Schmerzen bekommt.
    Sie opfert sich total auf für ihren Hund und ist selbst dabei, sich kaputt zu machen.
    Es tut weh, das mit anzusehen.

    Früher sind wir oft zusammen gelaufen, heute geht das leider nicht mehr, weil sie totale Panik hst dass er sich in Bonnys Schleppleine verheddert.

    Bonny brauchte nur in seine Nähe zu kommen und sie bekam fast einen Panikanfall.
    Da war kein entspanntes Miteinander mehr möglich.


    Du siehst, es gibt viel extremere Beispiele als Dein Verhalten.

    Ich bin der Meinung das bewegt sich im normalen Rahmen und ist nicht übetrieben.

    Ob ich Dir nun damit helfe, wohl eher nicht :gott:

    Alles Gute für Dich und Deine Fellnase. :knuddel:

  • Hallo Friederike,

    Ähnliches erlebe ich bei Gizmo (3 3/4)und mir.

    Gizmo ist zum einen Leishmaniose-positiv, zum anderen hat er eine "leichte" HD.
    Was die Leish angeht, kann ich ihm aus diversen Gründen kein Allopurinol verabreichen (ein Thema für sich). So muss er mit seinem Immunsystem diese Sache im Griff behalten. Ich stärke also regelmäßig seine Abwehrkräfte.

    Ansonsten heißt es, bei ihm auf Hautgeschichten, Abgeschlagenheit sowie allerlei andere Symptome zu achten. Was die HD betrifft, achte ich auf seine Art wie er aufsteht, ob und wie er spielt etc.

    Inzwischen - da die Probleme seit 3 Jahren bekannt sind - bin ich soweit, ihn an seinen guten Tagen in keinster Weise einzuschränken. Er darf und soll Hund sein und Spaß haben. Ob er über Gräben springt, mit Kumpels tobt - alles ist in Ordnung, solange ich dieses lachende Gesicht sehen darf. Schwierig wird es noch früh genug...

    An Tagen, an denen er einen schlappen Eindruck macht oder nur langsam gehen mag, schone ich ihn von der Länge unserer Gänge her. Ich bin sehr froh, dass es nun endlich warm wird, denn was ihm sehr hilft, ist das Schwimmen und im Wasser gehen. Das machen wir hier dann regelmäßig in unserem Fluss - wobei ich mir die Wasserschuhe anziehe und wir gemeinsam durchs Wasser "wandern".

    Gedanken mache ich mir dann, wenn wieder mal etwas Unvorhergesehenes passiert - wie vorletzte Woche, als ich plötzlich zwei kleine kahle Stellen in seinem Fell gefunden habe - dann werde ich naturgemäß wieder nervös und setze alle Hebel in Bewegung, um die Diagnose zu erfahren. In diesem Fall war es "nur" ein Pilz und alles ist wieder gut. Trotzdem.... einen kleinen Stich hat es mir versetzt. Solche Tage, Zeiten wird es immer wieder geben. Das ist mir bewusst. Aber ich versuche wirklich, ihn nicht dauernd zu bremsen oder einzuschränken. Ich freue mich so sehr, wenn er fröhlich trabt und mit seinen Freunden spielt....

    Es hat mal jemand zu mir gesagt, nicht die Quantität eines Hundelebens ist ausschlaggebend, sondern seine Qualität. Und daran versuche ich mich zu halten.

    Ob dir das hilft? Ich wünsche euch noch viele glückliche Jahre!

    LG
    cazcarra

  • Vielen Dank für eure Antworten.
    Dadurch dass ich es aufgeschrieben habe und auf Grund eurer Reaktionen ändert sich der Blickwinkel schon.

    Grüße,
    Friederike

  • Hallo

    Chandro hat sich nur die Kralle abgerissen,und ich schau genau nach,das da nichts schwillt und entzündet.
    Sein Bruder hatte schwerste HD, ich schau auch immer auf seinen Gang.
    Dicker,guck mal,der Hund eiert doch,der geht so staksig- Hmmm, der ist auf einer Seite höher als auf der anderen Seite,vielleicht liegt es daran ;)

    Ehrlich,ich schaue genau,und wenn mein Hund so schlimme Sachen hätte wie Eure hier, dann sogar ganz bestimmt.
    man muss es den Hund ja nicht wissen lassen, betüteln oder schonen. Aber schauen muss man doch. Tiere verstellen sich auch mal, und sie können nichts sagen. Wir müssen auf sie aufpassen.
    manchmal vielleicht etwas übertrieben,aber besser als alles schleifen lassen.

  • Ich beobachte Shelty auch ganz genau, seit sie allein ist.

    Der Gang, kommt sie allein hoch, wie hält sie die Ohren, wie guckt sie, ist das Fell in Ordnung...???

    Ist wohl etwas übertrieben und sie nervt es auch ein wenig, aber ich kann nicht anders.

    " Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste "

  • "Und immer schön fröhlich bleiben ..." und den Hund nicht merken lassen, dass es was Schlimmes sein könnte (ich glaube aber nicht, dass man ihn über die eigene Besorgnis hinwegtäuschen kann).

    Ja, schwierig, nicht das "Über-Frauchen" zu sein. Ich habe Bobby von Anfang an intensiv beobachtet (musste ihn ja auch erstmal kennenlernen), und seitdem innerhalb unseres ersten gemeinsamen Jahres so dies und das war, tue ich das noch viel mehr (Magen-/Darm-Infekt, Flöhe, wiederkehrendes Humpeln, Verdacht auf OCD, möglicherweise eine alte Kehlkopfverletzung, jetzt - durch Röntgen festgestellt - beginnende Arthrose *seufz*). Bin also sehr wachsam, um mögliche Veränderungen nicht zu übersehen.

    Der Liebste ist da etwas gelassener (aber nicht viel ;) ); wir bemühen uns jedenfalls, den Hund nicht unnötig zu betüdeln. Wenn tatsächlich etwas ganz Gravierendes eintreten sollte, werden wir für unseren Hund da sein und ihn nie im Stich lassen. Dass das so sonnenklar ist, beruhigt uns in gewisser Weise auch selbst.

    Grüße vom Wauzihund (die vorm Einschlafen immer noch mal prüft, ob auch alles okay ist mit Bobby :ops: )

  • Zitat


    genau um das Nicht-Übertreiben geht es mir.

    Wie soll man das machen :???: Das frage ich mich auch immer wieder und komme so recht auf keinen grünen Zweig.

    Ich denke, man sollte nicht gleich in Panik verfallen, wenn der Hund mal ein paar unsaubere Schritte hinlegt, denn meist gibt sich das von allein wieder.

    Das größte Problem ist meiner Meinung nach, dass man seine "Monster" einfach zu sehr liebt.
    Hunde leiden nicht wie wir und stecken kleinere Schmerzeinheiten leicht weg. Vorallem machen sie sich keine Gedanken über ihre gesundheitlichen Probleme. Das liegt nur in unserer Hand.

    ;)

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