Besuchshund "mobbt" unseren Rocker! Leider lang...
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Hallo ihr,
ich zerbreche mir seit einer Woche den Kopf und finde keine Lösung. Vorsicht: könnte etwas länger werden, ich versuch es aber kurz zu fassen...
1. Hauptdarsteller: Flaffy (für die Schreibweise seines Namens ist mein Sohn verantwortlich
), unser Bardino-Mix, wird nächste Woche ein Jahr alt, kam mit 16 Wochen zu uns im August 07, unkastriert
2. Hauptdarsteller: Spike, Dalmatiner, 3 Jahre, lebt seit Juli 07 bei meinem Bruder, Frau und Tochter, kastriert
3. Nebendarstellerin: Safran, 4-6 Jahre alt (macht mich kirre, dass ich nicht genau weiß, wie alt sie ist), JRT-Dalmi-Podenco-Mix, lebt seit Nov. 05 bei uns, kastriertDas Problem:
Spike und Flaffy kennen sich, seit Flaffy den 3. Tag bei uns ist. Haben sich im Grunde immer gut verstanden. "Im Grunde" deshalb, weil Spike bei jedem Besuch Flaffy erstmal ein wenig "untergeordnet" hat. Egal, ob wir uns draußen, bei uns oder bei meinem Bruder getroffen haben. Spike hat ihn erstmal angebrummt, auf die Seite geschmissen, ihm über die Schnauze "gebissen", ihn am Aufstehen gehindert. Anfangs ging das nur ganz kurz, danach haben die beiden zusammen gespielt, zusammen getrunken, zusammen geschlafen, im Korb und auch im Bett. Dabei hat dann auch Spike sich spielerisch unterworfen, von Flaffy über die Schnauze greifen lassen usw. Die beiden waren ganz entspannt und richtige "Kumpel".Je älter (und größer) Flaffy wurde, desto länger dauerte jedoch die anfängliche Unterwerfungszeremonie von Spike. Als er ihn dann das erste Mal auch nach ner Minute noch nicht aufstehen lassen wollte, bei uns im Garten, hab ich die Hunde durch Ablenkung getrennt. Flaffy hat sich schließlich immer direkt unterworfen und sämtliche Beschwichtigungssignale gezeigt, und Spike hat trotzdem nicht von ihm abgelassen. Aus dem Brummen wurde dann auch schon mal ein Knurren. Danach war aber wieder gut und sie haben wieder gespielt.
Nun haben wir uns aus zeitlichen Gründen zwei Monate nicht sehen können. Bis vorletzten Sonntag.
In diesen zwei Monaten hat sich unser Flaffy von einem 9-Monate alten unterwürfigen "Großwelpen" zu einem "Jungspund" entwickelt, der a) sich von jüngeren Rüden nichts mehr sagen lässt, diesen das aber hundegerecht klarmacht, wenns ihm zu bunt wird (meist durch ignorieren), b) sich bei älteren Rüden und Hündinnen sofort unterwirft, c) bei jüngeren Hündinnen seinen "Charme" spielen lässt, d) bei gleichaltrigen Rüden seine Grenzen testet und e) bei Kastraten nicht so recht weiß, wie er sich verhalten soll.Durch diese Beobachtung habe ich meinen Bruder und Frau gebeten, dass wir uns an besagtem Sonntag erstmal im Wald treffen, auf neutralem Gebiet. Ich hatte auch extra ein Waldstück ausgesucht, in dem alle Hunde bisher noch nicht waren.
Vom Parkplatz aus blieben alle Hunde noch ca. 100 m angeleint, wegen Landstraße. Spike machte gleich Theater, als er uns sah, knurrte und stieg in die Leine. Bekam dann erstmal das Halti an.
Dann Hunde abgeleint, Spike saust wie immer gleich los. Flaffy hinterher. Spike knurrt ihn im Lauf an, Flaffy hält Abstand. So ging das über eine Stunde. Die beiden haben nicht einmal miteinander gespielt wie früher. Nach dem Spaziergang jeder in sein Auto und zu uns gefahren. Hier zu Hause, erstmal in den Garten. Spike pinkelt wie immer erstmal alles an, Sträucher, Blumenkübel etc. (Flaffy hat noch NIE sein Bein hier an nem Strauch oder Kübel gehoben, der geht unter die Tannen oder hinten auf die Wiese, Safran sowieso).
Auch im Garten kein gemeinsames Spielen. Flaffy war schon ziemlich traurig.
Im Haus aber wurde es dann ganz schlimm. Spike hat Flaffy ständig gegängelt. Weg verstellt, Kopf auf Schulter oder Rücken gelegt, über die Schnauze gebissen. Und das ohne Unterbrechung. Ist dabei ständig hin- und hergelaufen und hat eine ziemliche Unruhe verbreitet. Safran hat sich gleich oben auf unser Bett verkrümelt. Die ignoriert Spike eh immer. Flaffy hat noch mehrmals versucht mit Spike zu spielen, wurde aber immer nur angegangen. Mit Brummen, teilweise Knurren und halt wie beschrieben. Mein Bruder und meine Schwägerin hatten mehrmals versucht, Spike auf nen Platz zu schicken, was aber immer nur für 3 Sek. anhielt, dann stand er wieder auf.Ich hab dann für Ruhe gesorgt und Spike und Flaffy abgelegt. Flaffy ist dann auch ziemlich schnell in seinem Körbchen eingeschlafen und auch Spike hat erstmal ne Stunde Ruhe gegeben. Danach ging das Ganz wieder von vorne los. Flaffy hatte auch irgendwann die Nase voll und zeigte sich nicht mehr unterwürfig, sondern ging Spike aus dem Weg, was nicht so einfach war, oder blieb einfach steif stehen. Und ich war immer wieder damit beschäftigt, die auseinander zu halten. Da Spike ein "Nein" nicht besonders gut kennt und auch sonst, sowohl bei ihm zu Hause als auch draußen, so gut wie alles selbst entscheiden darf, setzt er sich oft über die Kommandos meines Bruders und meiner Schwägerin hinweg.
Nun meine Fragen:
Ende Mai soll Spike für 3 Tage übers Wochenende zu uns kommen, da mein Bruder und meine Schwägerin mit Freunden nach Berlin fahren. Das haben wir schon im Januar vereinbart und ich habe zugesagt unter der Voraussetzung, dass sich die Hunde auch dann noch gut verstehen. Spike war schon mal für 3 Tage bei uns, im Dez 07, was kein Problem war.
Momentan seh ich das aber eher so, dass sich die Hunde nicht so gut vertragen. Ich habe die Befürchtung, dass Flaffy sich das ständige Gängeln von Spike nicht mehr lang gefallen lässt, was ich aus seiner Sicht sogar gut verstehen kann. Schließlich ist das hier sein zu Hause.
Die Frage ist dann, ob Spike es sich gefallen lässt, wenn Flaffy ihm klar sagt: So nicht mehr. Ich habe eher Sorge, dass es zu einer ernsthaften Beißerei kommen könnte.
Zumindest könnte ich die beiden keine Sekunde aus den Augen lassen.
Hinzu kommt, das an diesem Wochenende im Mai auch die Tochter meines Bruders bei uns ist und die Mädels meines Lebensgefährten. Neben den drei Hunden sind also insgesamt noch vier Kids im Alter zwischen 12 und 15 hier. Macht mir sonst überhaupt nix, so viele Kinder auf einmal kommen hier öfter vor, aber da ist es dann auch schon unmöglich, die Hunde im Notfall zu trennen. Vor allen Dingen seh ich nicht so ganz ein, unsere Hunde hier zu Hause in ihrem Ablauf und ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken, nur weil sich ein "Besuchshund" nicht benehmen kann.Ich habe schon versucht, mit meinem Bruder und meiner Schwägerin darüber zu sprechen, so ganz diplomatisch. Spike ist ihr erster Hund, kommt aus dem Tierheim und ist der kleine Prinz. Von Essen klauen in der Küche oder auf dem Tisch, mit voller Wucht Leute anspringen, Besucher lautstark begrüßen, Menschen in den Weg stellen oder anrempeln, ziehen und Theater an der Leine bis hin, sich gar nicht erst anleinen lassen wenns raus geht, hat er alle "Tricks" drauf. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass er auch draußen nicht sonderlich gut hört und nur kommt, wenn er will.
Ich hänge sehr an meinem Bruder und seiner Frau und ich mag auch Spike. Er ist in meinen Augen halt einfach nur "rotzfrech", kann aber mangels Grenzen und Konsequenz gar nichts dafür. Die Gespräche haben insofern nichts gebracht, als das zwar zugehört und eingesehen wird, aber nichts geändert.
Meint ihr, es könnte tatsächlich zu einer ernsthaften Auseinandersetzung zwischen den beiden Hunden kommen? Das Risiko will ich nicht eingehen! Beide sind mittlerweile ca. gleich groß, Flaffy etwas größer und schwerer und ich möchte nicht daneben stehen, wenn die sich in die Wolle kriegen (Angst um die Hunde und meine Finger hab, da ich bei sowas ohne Nachdenken eingreife).
Wir haben vor Ende Mai vielleicht noch ca. 6 Mal die Gelegenheit, uns zu sehen. Aber ich möchte natürlich auch nicht, dass mein Bruder und seine Frau dann kurzfristig ihr Berlin-WE absagen müssten.Ist nun doch megalang geworden, tut mir echt leid. Ich hoffe aber, ich konnte so nen guten Überblick über die Situation geben. Vielen Dank fürs Lesen und ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen.
LG,
SaFla - Vor einem Moment
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Hallo,
das ist ja echt mal ne schwierige Situation. In meinen Augen verhalten sich die Hunde (besonders Dein Flaffy) völlig normal. Und ich kann verstehen, daß Du Angst hast, daß es eskaliert. Flaffy zeigt ja schon deutlich, daß er kein Bock mehr hat, sich dauernd zu unterwerfen.
Bei Spike scheint einiges im Argen zu liegen, wie Du schreibst. Aber in der Kürze der Zeit, die bis Ende Mai bleibt, wird man Spike nicht umkrempeln können. Zumal die Halter ihn ja auf ein Podest stellen und ihn wie einen kleinen Prinzen behandeln. Er beeinflußt sein Verhalten selbst und regelt ohne jegliche "Rücksprache" die Situationen, wie es ihm grad gefällt. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß er sich im Falle des Falles Deinem Flaffy unterwerfen würde.
Ich würde Deinem Bruder ganz klar Deine Bedenken mitteilen und ihm auch klarmachen, daß Dir das Risiko in den 3Tagen (weil ja auch noch Kids anwesend sind) zu hoch ist. Du solltest an Flaffy denken, der ja permanent unter Streß steht, wenn Spike anwesend ist. Vielleicht gibt es ja noch die Möglichkeit, Spike für die Tage in einer Pension unterzubringen...?! Bei uns in der Nähe ist eine Hundepension, da kostet der Tag 14,--Euro. Nicht grad billig, aber für Dich wohl die bessere Lösung.
Rede mit Deinem Bruder, bevor Du hinterher Bauchschmerzen und vielleicht sogar zwei verletzte Hunde hast.Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Meist sind Hunde wie Spike gar nicht glücklich in ihrer Position. Sie müssen entscheiden und niemand nimmt ihnen irgendetwas ab. Da wird schnell übers Ziel hinausgeschossen, kein Ende gefunden und vor allem nicht nachgegeben. Eigentlich ein trauriges Hundeleben ...
Deine Einschätzung wird da vollkommen richtig sein, schade, daß dein Bruder in der Beziehung nichts von dir annimmt !!
Ich würde die Entscheidung davon abhängig machen, wie gut der "Prinz" auf dich hört ! Treff doch mit deinem Bruder die Vereinbarung, daß du das Sagen hast, wenn er dich mit Hund besucht.
Dann kannst du sehen, ob ein Zurechtweisen deinerseits, ein klares Mobbingverbot Erfolg hat. Vermutlich wird Spike dankbar sein, wenn er endlich mal nach festen Regeln leben kann, einfach Hund sein darf. Ob das bei kurzen Besuchen funktioniert ist natürlich fraglich.Ich würds so testen und wenns nicht funktioniert, dann ... gibts keine anderen Verwandten ??
Gruß, staffy
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Nachdem bei dem Hund und vor allem auch bei den Haltern (!) sonst auch noch einiges im Argen liegt, würde ich sagen:
- vorher den Hund umzukrempeln => vergiss es, bringt während kurzer Besuche sicherlich Nichts (vor allem, wenn Dein Bruder dabei ist und nicht mitzieht)
- während des Besuchs => vergiss es, die Zeit ist zu kurz und warum? Wenn der Hund wieder zuhause ist und als kleiner Prinz oben in der Rangordnung angesiedelt wird, hast Du Dich umsonst geplagt.Ich würd es nicht riskieren, die Hunde zusammen zu lassen. Mit zwei großen Hunden auf engem Raum, sind die Aggressionen vorprogrammiert. Evtl. angeheizte Stimmung durch die Kinder, eines der Kinder wirft was (Ball, Spielzeug, Stöckchen... ich hab schon Hunde wegen Dreckbatzen raufen sehen!), füttert außer der Reihenfolge, kuschelt mit einem... und schon geht es rund. Dann stehst Du allein auf verlorenem Posten!
Um des lieben Friedens willen würde ich den Hund nehmen, drei Tage sind rumzubringen, ich würde beide aber getrennt halten und getrennt Gassi gehen.
Sag Deinem Bruder, Du nimmst den Hund, schränkst Ihn aber ein auf dasunddas Zimmer, Deiner ist Zuhause und kann sich frei bewegen, der andere ist zu Besuch und muss das Akzeptieren. Wenn Deinem Bruder dann die Tierpension lieber ist, auch ok! Aber riskier nicht das gute Wesen und Sozialverhalten von Deinem Hund (was soll er denn noch mehr tun, als sich unterwerfen?). Stell Dir vor er unterwirft sich schon im eigenen Revier, wird weiterhin gemobbt und vielleicht dann noch angegriffen! Ich würd nicht riskieren, dann zukünftig ein Problem mit Rüden oder mit anderen Besuchshunden zu haben!
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Hi SaFla,
ich habe die Erfahrung gemacht, daß Hunde wie kleine Kinder sind: sie wissen gaaaanz genau, was sie mit wem machen können! Als ich meinen zweiten aus dem Tierheim geholt hatte, gab´s 2-3 Mal eine klare Ansage :motz: auf dem ersten Spaziergang, daß andere Hunde nicht angemacht werden, und gut ist! Er hat am ersten Tage schon kapiert, daß ich mich durchsetze, wenn ich was will, und dann benimmt er sich auch ordentlich. Selbst meine Mom hat den Trick inzwischen raus, sich bei ihm durchzusetzen (die hatte früher Angst vor Hunden).....
Wenn Spike bei Dir ist, nimm Dir das Recht, dem Hund zu zeigen, was Du nicht willst (ist ja Dein Haus, und er ist "Gast"). Soll er Platz machen und bleibt nicht, binde ihn im Körbchen an (zeig also so Deine Konsequenz), wenn Du nicht danebenstehen kannst.
Wenn Du so viele Kinder mit 12-15 Jahren daheim hast: laß doch jeden (halben) Tag einen anderen für Spike verantwortlich sein und mithelfen, daß er nicht Deine Hunde einschränkt (in dem Alter können die das schon ganz gut). Oder trenne die Streithähne im Falle der Belästigung durch Spike, indem Du Spike wieder an den Platz schickst, wenn er sich daneben benimmt. Ich bin sicher, er wird ganz schnell kapieren, was Sache ist.
Oder schau einfach, daß für die Stunden, in denen Du nicht auf ihn achten kannst, Spike immer in einem anderen Zimmer ist als Deine Hunde (Tür zu hilft Wunder
).
Aber eine Hundepension (Du kannst ihn ja besuchen und alleine mit ihm gassigehen in den drei Tagen - dann ist er nicht ganz so fremd, und man kann ihm die Pension vorher schon vertraut machen, ab und an hingehen, die Besitzer kennenlernen etc.) oder Freunde/Eltern etc. sind sicherlich auch eine Alternative, und mit vielleicht weniger Streß verbunden.....
LG, und viel Spaß noch mit der ganzen Meute (mir würden die vielen Kinder mehr Schrecken bereiten als die Hunde.... *gg)
BieBoss -
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Hi ihr,
vielen, vielen Dank dafür, dass ihr euch das alles durchgelesen habt und für eure Antworten :^^:
Am Donnerstag treffen wir uns nochmal mit meiner Schwägerin und den Hunden im Wald und fahren danach zu uns. Ich hoffe, ich kann dann nochmal in Ruhe mit ihr reden. Werde dann auch klar Schiff machen und ihr sagen, dass wir Spike soooo Ende Mai nicht nehmen können.
Eltern haben wir leider keine mehr (aber die wären nun auch schon zu alt um sich um nen Spike zu kümmern), Verwandte haben wir zwar massig, aber das Kuriose ist ja, dass meine Schwägerin und mein Bruder ausgerechnet UNS gefragt hatten, weil sie eben nicht jedem Spike anvertrauen wollen und er sich doch bei uns so wohl fühlt *argh*.
Pension wäre finanziell sicherlich kein Problem, sondern eher emotional.
Spike weiß ziemlich genau, dass hier ein anderer Wind weht. Mein Partner und ich sind auch fast die einzigen, die den Hund erstmal ignorieren wenn wir uns - egal wo - treffen. Das irritiert ihn schon immer ziemlich, weil er es nicht gewohnt ist. Dennoch sind klare Ansagen bei ihm recht schwierig. Bei unseren Hunden reicht es, wenn ich sauer oder gar mal lauter werde. Leider werden Spikes Halter aber öfter mal sauer oder laut, weil er halt auch beim 5. Mal noch nicht hört. Beeindruckt ihn also nicht sonderlich.
Von den Kids wäre auch nur einer in der Lage, mit der Situation verantwortungsbewusst umzugehen, nämlich mein Sohn. Bei meiner Nichte ist Spike ja genauso Prinz und die Mädels meines Partners sind zwar regelmäßig bei uns, aber für die sind die Hunde eher zum kuscheln und spielen da. Von daher ist auch ein Abgrenzen in einem Raum nicht wirklich oder nur mit vielen Umständen möglich. Wir haben zwar viele Räume, aber die sind an dem We dann auch belegt. Ausserdem würde meine Schwägerin mich wahrscheinlich für verrückt erklären, wenn ich denen sage, dass ich Spike räumlich begrenze. Geschlossene Türen kennt der nicht. Wenn er bei uns ist, es klingelt jemand und ich mach die Zwischentür zum Flur zu, hab ich jedes Mal Angst um die Scheibe darin, weil er mit voller Wucht dagegen springt.
Ich hoffe nun darauf, dass mein Bruder und meine Schwägerin doch noch ein Einsehen haben. Nicht nur wegen ihres Wochenendes. Vor allem fürchte ich, dass wir uns in Zukunft weniger sehen würden, wenn das mit den Wuffs nicht funktioniert. Aber sie sagte mir eben am Telefon, dass sie tatsächlich das Buch angefangen hätte, was ich ihr mitgab. Ist ja schon mal ein kleiner Fortschritt. Ob sich aber wirklich was ändert, bevor Spike mal was passiert, weiß ich nicht. Sie lassen ihn schließlich auch draußen zu jedem unangeleinten Hund hin und verlassen sich im Notfall drauf, dass er schneller laufen kann als die anderen *snief*.
Eure Antworten haben mir vor allem gezeigt, dass ich mich zumindest auf meine Hundekenntnis verlassen kann. Ich dachte ja schon fast, ich seh weiße Mäuse, wo keine sind. Und ihr habt Recht, ich kann zwar hier für Ruhe sorgen, aber es ist leider nicht meine Aufgabe, Spike ein zufriedenes, ruhiges Hundeleben zu bescheren. Arme Hundeseele :-((
Nun bin ich mal gespannt auf Donnerstag...
Vielen Dank nochmal an euch!!
Biba,
SaFlaEDIT, 02.06.08:
Da ich ja auf eigene Beiträge nicht antworten kann, wollt ich hier noch schnell ein Feedback geben, für diejenigen, die es interessiert.Meine Schwägerin hatte tatsächlich ein Einsehen und wir haben uns seit Mitte April ca. 3 mal wöchentlich getroffen, mit und ohne Hunde, um mit Spike zu üben. Zu Hause wurden Regeln eingeführt, an der Leinenführigkeit, der Bindung, dem Vertrauen usw. wurde gearbeitet. Gemeinsames Spiel kannten die bis dahin gar nicht, außer Spielzeug werfen, was Spike sowieso nicht zurück brachte.
Es hat richtig Spaß gemacht, die Fortschritte zu sehen. In Punkto Timing der Kommandos, Konsequenz und Verständnis der Hundesprache hapert es allerdings, so dass wir unser Training fortsetzen werden, damit meine Schwägerin und mein Bruder ihren Hund auch verstehen.
Der große Vorteil war jedoch, dass Spike zu mir nun eine tolle Beziehung hat, nicht an der Leine zieht, gehorcht und generell in meiner Gegenwart viel entspannter ist.Er ist nun seit Donnerstag bei uns und alles läuft wunderbar. Zwei klare Ansagen musste ich geben, dann war die Sache durch. Seit Freitagnachmittag sind Spike und Flaffy wieder dicke Freunde, mit allem, was dazu gehört: Toben, Fangen, Schmusen. Und das wirklich entspannt und jeder ist abwechselnd mal Jäger oder Gejagter, mal unterwürfig, mal Ton angebend. Die beiden Male, als Spike Flaffy anmachte, hat sich unser Riesenbaby supervorbildlich verhalten und ich war wirklich megastolz auf ihn. Er hat ihm auf seine liebenswerte Clownart gesagt: Menno, jetzt sei doch kein Spielverderber, wir könnten so viel Spaß miteinander haben und friedlich ist das Leben eh viel schöner :-).
Safran hält sich so ziemlich aus allem raus. Sie hat ja eh nie mit Spike gespielt und Flaffy fordert sie momentan nur auf, wenn sie sieht, dass Spike ruhig irgendwo liegt und ich in der Nähe bin, damit er sich nicht einmischt.Damit es keine Reibungspunkte gab, hab ich den Kids verboten, die Hunde auch nur anzuschauen, wenn kein Erwachsener in der Nähe ist, alle drei zwar gleichzeitig aber in getrennten Räumen gefüttert, damit jeder in Ruhe essen konnte und gezielt im Garten sowohl getrennt als auch einzeln geübt und Kopf- und Suchspiele veranstaltet.
Wir haben also einen total entspannten, glücklichen Dalmatiner hier, der sicherlich ganz traurig ist, wenn er heute Abend nach Hause "muss". Ich werd dann übrigens auch traurig sein. Es war wirklich schön zu sehen, wie dieser hibbelige, alles kontrollierende Hund hier so schnell zur Ruhe kam. Aber ich bleib dran, damit er das zu Hause hoffentlich auch bald kann.
Also danke nochmal an euch. Manche Geschichten nehmen auch ein gutes Ende

LG,
SaFla -
Zitat
Nun meine Fragen:
Ende Mai soll Spike für 3 Tage übers Wochenende zu uns kommen, da mein Bruder und meine Schwägerin mit Freunden nach Berlin fahren. Das haben wir schon im Januar vereinbart und ich habe zugesagt unter der Voraussetzung, dass sich die Hunde auch dann noch gut verstehen. Spike war schon mal für 3 Tage bei uns, im Dez 07, was kein Problem war.
Momentan seh ich das aber eher so, dass sich die Hunde nicht so gut vertragen. Ich habe die Befürchtung, dass Flaffy sich das ständige Gängeln von Spike nicht mehr lang gefallen lässt, was ich aus seiner Sicht sogar gut verstehen kann. Schließlich ist das hier sein zu Hause.
Die Frage ist dann, ob Spike es sich gefallen lässt, wenn Flaffy ihm klar sagt: So nicht mehr. Ich habe eher Sorge, dass es zu einer ernsthaften Beißerei kommen könnte.
.....
Vor allen Dingen seh ich nicht so ganz ein, unsere Hunde hier zu Hause in ihrem Ablauf und ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken, nur weil sich ein "Besuchshund" nicht benehmen kann.Huhu, da ich ja auch oft Gasthunde da haben, darunter auch durchaus mal solche "Prinzen" mein Rat:
Entweder nimmst Du Spike gar nicht auf, oder Du sorgst dafür, dass sein Bewegungspielraum eingeschrenkt wird.
Dein Haus, Deine Regeln!
Auch ist nicht die Frage, ob Spike damit klarkäme, wenn Flaffy ihm irgendwas klarmachte - denn das ist DEINE Aufgabe.
Wenn sich Spike nicht benehmen kann (und alles was Du beschrieben hast würde unter meine Definition von "nicht benehmen können" fallen), bekommt er einen festen Platz zugewiesen - notfalls wird er dort angebunden.
Meine Hunde dürfen sich in meinem Haus frei bewegen. Gasthunde werden, soweit nötig, "fixiert". Benehmen sie sich, dürfen sie sich ebenfalls frei bewegen.Besonders würde ich ausserdem beachten: beim Füttern - notfalls getrennt
mit Spielzeug/Kau-Sachen, niemals rumliegenlassen, sofern dass für irgendeinen anwesenden Hund ein Problem ist.
Andere erregende Situationen, wie Aufbruch zum Spatziergang - wenn es z.B. vor der Haustür Eng ist, und sich die Hunde dort "ins Gehege" kommen könnten, würde (und habe) ich, einen Hund ausgehfertig machen und diesen dann DRAUSSEN irgendwo zwischenparken, dann die anderen aujsgefein anziehen und dann nachholen.
GElcieh Vorsichtsmaßnahmen, falls mit allen Hunden Auto gefahren werden muß - das würde ich nur tun, wenn ich das vorher testen konnte: Im Auto ist es eng, man kann nicht ausweichen und die Körpersprache ist nur eingeschänkt möglich...EDIT: einen Thread fertiglesen hilft manchmal....
scheint ja geklappt zu haben!! Sehr gut! -
Hallo Martina,
hihi, trotzdem danke fürs Lesen und Antworten.
Auch ich bin in den letzten Wochen durch die Arbeit mit Spike und meiner Schwägerin schlauer geworden. Habe noch ein Seminar besucht, ein Gespräch mit nem Trainer geführt, zwei Bücher gelesen, ne DVD geschaut. Alles rund um den Hund, die Körpersprache, Rudelverhalten, etc.
Scheint gefruchtet zu haben. Und ich bin wirklich sehr erleichtert. In erster Linie freu ich mich für Spike. Jede kleine Regel wird ihm helfen, sicherer und entspannter zu werden.
Im Grunde ist er ein total lieber, sehr sensibler und sehr intelligenter, aber unsicherer Hund. Gerade deshalb schafft er es ja so hervorragend, die Inkonsequenz seiner Besitzer auszunutzen.
LG,
SaFla
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