Ich weiß nicht weiter, er gehorcht einfach nichtmehr...

  • Hallo an alle Hundefreunde :)
    [Bitte seid nicht böse, wenn das hier schon etliche Male gefragt wurde, aber ich komme mit der Suchfunktion überahupt nicht klar.]

    Ich selbst bin aus dem Südschwarzwald und hab einen Rüden aus der Löwchen-Rasse. Er ist jetzt ca. 1 1/2 Jahre alt.

    Die Probleme:

    • Wenn wir ihn beim Gassigehen von der Leine lassen, und in der Nähe irgendwelche auffälligen Raben/Vögel sind, rennt er ihnen hinterher, und wenn diese dann erstmal anfangen zu fliegen, dann geht's richtig los.
      Das gleiche mit Autos. Und da geht er schon so nah dran, dass das tödlich enden kann.
    • Er gehorcht nurnoch, wenn man ihm ein Leckerli anbietet. Nichtmal mehr dann richtig.
    • Er bellt jeden an, der vor dem Zaun steht/läuft [Während er im Garten herumspringt und Spaß hat]
      Zudem noch fast alle Radfahrer, Fußballspieler, und wenn er im Auto sitzt: Jeden 2ten Fußgänger.
    • Wenn jemand anderes aus der Familie mit ihm kuschelt, und ich streichle ihn währenddessen auch einmal kurz, knurrt er mich total an. Das wunderliche daran ist, wenn z.B. meine Mutter mit ihm schmust, und meine Schwester/ mein Vater kommt dazu, werden die nicht angeknurrt.
    • Wenn er etwas anstellt, wie z.B. Taschentücher zerfetzt, das Futter unserer Katze frisst, etc. und ich dann mit ihm schimpfen will, werde ich auch angeknurrt. Wenn das andere Familienmitglieder machen, werden diese aber nicht angeknurrt. Zweimal hat er mich schon leicht blutig gebissen/hart gekratzt, als ich mit ihm schimpfen wollte.

    Besonders das Bellen geht uns allen auf die Nerven.

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich frage hier nach, um ihm das alles so schnell wie möglich [auch wenn es ein paar Wochen sind], abzugewöhnen, denn sonst kauft meine Mutter ein Elektro-Schock-Halsband, und das will ich meinem Hund nicht antun.
    [Ich liebe ihn ja, obwohl er soviel anstellt, und mich schon gebissen hat]

    Liebe Grüße
    Lennart

  • Hallo Lennart,

    was ich toll finde ist das Du mit 12 Jahren hier im DF schreibst.

    Herzlich willkommen hier :roll: .

    Geht ihr mit dem Hund denn in die Hundeschule ?

    Zweite Frage , könnte die Mutti hier mitlesen ? Ein Elektroschockhalsband ist wirklich nicht gut geeignet. Lass d. bitte, der Hund lernt nix, es wird schlimmer.


    Liebe Mutti von Lennart,

    ich wäre stolz auf so einen Sohn der sich traut mit 12 Jahren hier nachzufragen.

    L.G. Burgit


    @all

    bitte schaut mal in den Vorstellungspost :roll:

  • Ich würde dir zu einer Hundeschule raten, in der Kind - Hund - Kurse angeboten werden. Dort lernst du den richtigen Umgang mit deinem pubertierenden Monster.
    Ein Elektrohalsband wird euch nicht helfen, zumal die Anwendung gesetzlich verboten ist.
    Das Verhalten, was dein Hund zur Zeit an den Tag legt, könnte man fast als normal bezeichnen. Er testet nun erneut seine Grenzen und versucht diese zu verschieben und sich seinen Rahmen neu zu stecken.

    Was macht ihr so für die Auslastung von Kopf und Bewegung?

  • Danke schonmal für die Antworten :)
    Also, ich bin nicht 12, das war ein Tippfehler [Aber irgendwie kann ich die Vorstellung nicht editieren]. Ich bin seit Mitte Februar 13.

    Also, er war ja in der Welpenschule, und hat diese auch bestanden.
    Und ich/wir würden es gerne ohne speziellen Trainer probieren.
    An was ich mich gerade erinnere: Der Züchter sagte, dass der Hund wie die Kinder wird. Und ich bin derzeit auch sehr pubertär :D
    Ja, das mit der Bewegung, und dem belasten des Köpfchens...
    Also er ist ja ein sehr kleiner Hund [Ich denke mal so 40-50cm lang, Beinlänge etwa 15-20cm].
    Also wir gehen am Tag insgesamt etwa 4mal mit ihm Gassi. Morgens
    15Minuten, Mittags 15, Nachmittags 20 und Abends 10. [Alles nur in etwa]
    Vielleicht haben wir in seinem Kleinkind-alter zu wenig mit ihm gespielt, und hat vl. deshalb auch heutzutage nicht mehr große Lust, auf großes Spiel. Manchmal ist er alleine, z.B. Morgens, wenn ich und meine Schwester in der Schule sind, und meine Eltern bei der Arbeit.
    Mittags hat er dann wieder Afumerksamkeit, was sich aber ab 14:30 wieder legt... Gegen Abend hind ist er dann oft ein bisschen geschlaucht, weil er viel auf der faulen Haut lag [Weil er eben auch manchmal selbst keine Lust zum Spielen hatte, aber ich denke es liegt mehr an mir/uns]

    Ich werde versuchen das zu ändern.
    Könnt ihr mir aber noch Antworten darauf geben, weshalb er gerade mich so oft anknurrt? Und wie kann ich es ihm beibringen, dass er auch ohne Leckerli wieder gehorcht?

    Liebe Grüße

  • Hallo Lennart,

    erstmal finde ich es ziemlich gut, dass du hier so vernünftig nachfragst und dich damit so viel beschäftigst - zumindest in der Beziehung erscheinst du mir nicht sehr pubertär :D . Und ich weiß, wovon ich spreche...

    Zu deiner Frage, warum er dich speziell so oft anknurrt, würde ich sagen, dass er derzeit sehr seine Grenzen austestet und einfach probiert, ob er sich das bei dir erlauben kann, weil du eben der Jüngste im Rudel bist.

    Da solche Situationen aber sehr schnell eskalieren können, würde ich euch dringend zu einem guten Hundetrainer raten! Ihr solltet nicht probieren, das auf eigene Faust zu regeln, schon gar nicht mit einem Elektrohalsband.

    Der Trainer sollte auch zu euch nach Hause kommen und mit eurer ganzen Familie besprechen, was ihr verändern solltet/ müsst. Idealerweise bringen sich da wirklich alle Familienmitglieder mit ein.

    Auslasten solltet ihr ihn vllt. mit etwas mehr Kopfarbeit. Bringt ihm Tricks bei, lasst ihn etwas suchen, irgendetwas in der Richtung. Aber ich würde zuallererst das Problem mit dem Knurren in den Griff kriegen und dazu UNBEDINGT einen guten Trainer suchen.

    Es ist immer sehr schwer, solche Situationen so "von ferne" einzuschätzen, deswegen will/ kann ich mich da auch gar nicht völlig festlegen, aber bittebitte sucht euch einen Trainer. Und nehmt vor allem euren Hund sehr ernst, denn er selbst nimmt sich derzeit auch ziemlich wichtig. Wie man das in der Pubertät halt so macht...

    Und im Falle des Knurrens ist das eine durchaus ernstgemeinte Drohung, auch wenn er noch so klein ist.

    Puh, habe fertig.
    Und nochmal: Echt super, wie vernünftig und sachgemäß du hier schreibst! Ich habe eine zwölfjährige Schwester, der das im Traum nicht einfallen würde... :roll:

    LG Langnase (die auch recht pubertär war und hofft, das überwunden zu haben :D )

  • Hallo Lennert,

    ich kann mich den anderen nur anschließen, such euch eine gute Huschu oder eine Trainer, der zu euch nach hause kommt.

    Wichtig ist, dass du viel Zeit mit deinem Hund verbringst, mach größere Runden und immer wieder Gehorsamsübungen.
    Also Sitz, Platz, Bleib und so.

    Wenn du der einzige bist, den der Hund anknurrt, dann solltest du ihm zukünftig das Futter geben und auch nur noch die Hälfte, die andere Hälfte gibst du über den Tag verteilt aus der Hand, z.B. bei o.g. Übungen.

    Mehr kann ich dir leider so auf die Entfernung auch nicht sagen, dafür muss man das einfach sehen, wieso und wie der Hunde knurrt etc.
    Ferndiagnosen sind da ne heikle Sache.

    Achso wegen dem Teletakt oder Elektroschock-Halsband.
    Die Anwendung ist 1. verboten und 2. sind die Halsbänder auch nicht die Ultimative Superlösung für alle Probleme, der Hund hat dann Schmerzen, aber gehorchen tut er deswegen nicht besser, sonder wird höchstens aggressiv, wenn es falsch angewendet wird, also das Geld sollte deine Mutter lieber in einen guten Hundetrainer investieren.

    :D

  • Hallo,

    ich bin auch für einen Trainer. Keine Angst - sooo teuer sind die oft garnicht. Und manchmal reichen 2-3 Hausbesuche schon, um sehr viel zu ändern. Wenn der Trainer wirklich gut ist und die Besitzer dann auch die Ratschläge befolgen.

    Von der Auslastung her - hm - ich hab nen Dackel-Mix, der ist auch nicht viel größer - aber der ist ein ganzer Kerl und will auch so behandelt werden. Der läuft genauso weit und auch fast genauso schnell wie mein großer Hund - und das sind zweimal am Tag jeweil ne gute Stunde. Plus zwei Pipi-Runden von ca. 10 Minuten.
    Außerdem spielen wir dann noch drinnen - da machen wir Futterbrocken suchen und Sachen (Ball, Plüschzebra, Seil) sortieren und in die Kiste räumen.

    Also bei sonem jungen Hund wie Eurem wilden Löwen müsste da vielleicht doch noch ein bißchen mehr Aktion sein, denke ich.
    Muss ja nicht unbedingt ne Stunde Gassi sein - läuft er dabei dann frei? Trifft er andere Hunde? Darf er spielen mit denen?

    Liest Deine Mutter das hier mit?
    Weil - in erster Linie sind nunmal Deine Eltern die Rudelchefs. Und nur sie können grundlegend Änderungen durchsetzen. Die musst Du also mit "ins Boot" holen, damit das klappt.

    lg
    susa

  • Ich habs meiner Mutter bis zum zweiten Post von mir gezeigt. Ich denke, sie wird kein besonderes Elektro-Halsband kaufen [Danke an euch :) ]
    Ok... Also, das Knurren an sich geht schon eine längere Zeit so, ich denke schon über ein halbes Jahr...
    Dann werde ich, wenn der Schnee wieder geschmolzen ist, denke ich mal dem Hudn beibringen, neben dem Fahrrad laufen zu können :D ... Naja, einen Teil des Auslaufs werde ich dann auch schieben, sodass der Hund genug Zeit für seine Geschäfte hat.
    Mit anderen Hunden hat er nicht viel Kontakt... Vielleicht sollte ich öfters Bekannte mit ihm besuchen.
    Gut, dann werde ich ihm das Essen besser einteilen, und ihn nurnoch asu meiner Hand fressen lassen.
    Ich feuere meine Mutter auch nochmal an, mehr Woll bzw. Stoffspielzeug zu kaufen [Das zerfetzt er aber immer :D], da ich selber Kunststoff-Spielzeug nicht mag.
    Was mich interessieren würde: Wie habt ihr eurem Hund das 'Sortieren von Spielzeugen' beigebracht, und wie bzw. nach welchen Kriterien muss er diese sortieren? Ich glaube mein Hund ist zu dumm dafür :^^: ... Aber Übung macht den Meister, deshalb würde ich das gerne wissen...
    Was mich genauso interresieren würde, wie amn ihm beibringen kann, dass er z.B. Spielzeuge apportiert, oder sogar Frisbees fangen kann :)
    [Golfbälle kann er schon fangen, und die rutschen ihm auch nicht in den Hals, da sie zu groß sind]

    Liebe Grüße

  • Handlungsketten immer schrittweise von hinten aufbauen.

    Beispiel Apportieren:
    erstmal belohnt man, das der Hund das Spielzeug überhaupt ins Maul nimmt - also loben *fein, super*

    dann zeigt man ein Leckerlie - Hund wird natürlich das Spielzeug fallen lassen, dabei sagt man "Aus" und fängt das Spielzeug auf

    dieses Verhalten festigen, also immer wieder üben, das der Hund das Spielzeug nimmt und für ein Leckerlie und auf Kommando AUS in die Hand fallen lässt.
    Dabei gibt man dem Spielzeug einen Namen, also z.B. "hol das Zebra", "aus", "fein" + Leckerlie

    Dann entfernt man sich schrittweise - der Hund muss also das Zebra ein paar Schritte zur Hand bringen. Langsam den Abstand steigern.
    Erst ganz am Ende übt man das Werfen....

    Wenn das sitzt kann man ein zweites Spielzeug einführen, das liegt dann erstmal nur so rum, der Hund holt immer noch das Zebra. Also wählt er schon aus.
    Dann spielt man mit dem anderen Teil und führt einen Namen ein. Irgendwann legt man beide Teile weit auseinander auf den Boden und sagt z.b. hol den Bär und zeigt dabei in Richtung Bär. Schon der Blick in die richtige Richtung wird bestärkt - also loben, sich freuen.

    Das Aufräumen in die Kiste übt man ähnlich wie das in die Hand fallen lassen. Also Anfangs die Hand hinhalten, aber schnell wegziehen so dass das Spielzeug in die Kiste fällt. Später statt "Aus" das Kommando "in die Kiste " einführen.

    Also wie alle Tricks, in klitzekleine Schritte einteilen, immer von hinten anfangen, und einfach mit viel Spass ganz oft Mini-Einheiten üben. Nicht übertreiben - auch der Hund sollte Spass haben und nicht schon Überanstrengt werden.

    lg
    susa

  • Hier schreibt die Mutter von Lennart:
    Liebes Forum!
    Folgendes muß erst einmal richtig gestellt werden!
    Wir haben einen liebenswerten Hund der Rasse Löwchen. Nur unser Sohn hat ein Problem mit unserm Hund, da er der einzige ist, auf den unser Hund nicht hört. Nautürlich bellt unser Hund wenn er im Garten ist (schließlich verteidigt er das Haus und uns) und möchte auch Aufmerksamkeit. Wir als Familie finden das nicht so schlimm wie unser Sohn.
    Zum Spazieren gehen: Am Nachmittag für die große Runde ist unser Sohn zuständig. Wenn die nur 20 Minuten lang ist, ist das bedauerlich (ich werde mit meinem Sohn darüber reden). Einmal in der Woche walke ich mit Freundinnen und wir haben dann unsere Hunde dabei, die dann die ganze Zeit frei laufen können und miteinander spielen. Wenn unser Hund frei läuft, bellt er auch keine anderen Hunde an, sondern spielt mit ihnen. An den Wochenenden gehe ich mit dem Hund natürlich länger.

    Zur Sache mit dem Elektoschockhalsband: Die sage ich genau so oft, wie ich unserem Sohn sage, dass er ins Internat kommt, wenn er sich wieder schlimm benimmt (glauben sie mir, er ist pubertär). Ich werde weder das eine noch das andere machen.

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