Was stellen Eure Hunde so an , keine Auslastung da ist ?

  • Zitat

    Angeregt durch einen anderen Thread möchte ich Euch mal fragen , was stellen Eure Hunde so an , wenn sie nicht körperlich und geistig ausgelastet sind ? Und was Ihr von der These haltet , daß man das ja früher auch nicht gemacht hätte?


    Ich würde die These nicht verallgemeinern wollen, aber etwas ist sicher dran. Um mal als Beispiel den dritten Cocker meines Onkels zu nehmen: aus jagdlicher Zucht, sollte später mit auf die Jagd gehen und als er in der "Ausbildung" war starb mein Onkel. Meine Tante hat gearbeitet, der Hund wurde von meiner Oma betreut, die eine Wohnung im Haus hatte. Gassigänge gab es selten, da ein riesiger Garten da war und auch sonst gab es keine sonderlich auf den Hund ausgerichteten Aktivitäten -- und das war der freundlichste und ausgeglichenste Hund den ich je gekannt habe. Man sah einfach, dass das Tier glücklich war.


    Das schlimmste was er je gemacht hat, war einmal einen Blumenkübel auszubuddeln und meiner Oma einen halb pürierten Frosch vor die Nase zu werfen.


    Ich denke, der Begriff "Auslastung" wird heute einfach viel zu sehr mit Arbeit, Hundesport und Programm nach Lehrbuch gleichgesetzt. Wenn meine Oma und meine Tante jemand gefragt hätte, wie der Hund ausgelastet wird, hätten beide nur die Achseln gezuckt und gesagt: Wie? Ausgelastet? Dabei war der Hund ausgelastet, aber in einer Form, die ins tägliche Leben integriert war: er war überall dabei, beim Holz holen (da durfte er Anmachholz zur Holzkiste im Wohnzimmer tragen), bei der Gartenarbeit, hat mit meiner Oma nach dem Spülen Zerrspiele mit einem alten Geschirrtuch gemacht, konnte an die 100 Begriff voneinander unterscheiden und darauf reagieren (schon alleine weil meine Oma immer mit ihm redete), ich habe ihm kleine Tricks beigebracht, die er mit Begeisterung vorführte, habe mit ihm im Garten getobt und Futter versteckt, dass er suchen musste (für mich war das spielen nicht auslasten) und er hatte eine klare Struktur, an der er sich orientieren konnte (er wusste, dass Donnerstag die Putzfrau kam, die er liebte, zwischen 10 und 11 der Briefträger, den er noch mehr liebte und dass Oma um 18:00 Uhr zu Abend isst und dabei etwas für ihn abfällt). Abends und auch tagsüber lag er dann immer wieder mal stundenlang in seinem Sessel und schlief und war einfach froh, dabei zu sein und alles mitzukriegen.


    LG Andrea

  • ich bin auch noch dabei , mich in die Seite einzulesen , also insofern kann ich Dir da keinen Tip geben . Ich würde es allerdings bei Interesse langsam ausprobieren und schauen , wie der Hund darauf reagiert . Spaß soll es ja Euch Beiden machen .
    Ich habe gerade gesehen unter DOT ( Direction of Travel ) bieten sie Trainingsläufe und ähnliches an , da würde ich eventuell mal nachfragen .


    Liebe Grüsse, Katzentier

  • Ich hab auch so einen Hund, der mich gefunden hat....


    Snoop ist ein Parsson-Mix (Katzentier weiss, was das bedeutet ;) ), den hätte ich mir nie freiwillig ausgesucht!


    Wir gehen täglich etwas 1 Stunde am Stück spazieren, mit viel Freilauf und zwischendurch machen wir Dummytraining oder Such-Verloren.


    Seine "Arbeit" als Rattenfänger übt Snoop erfolglos aber begeistert ca. vier mal pro Woche in der Scheune aus, wenn er mit mir im Stall ist.


    Die Jagdhundeausbildung haben wir schon hinter uns.


    Dummytraining finde ich für uns opitmal, weil es echtes Teamwork ist, Snoops Leidenschaft des Suchens entgegen kommt und er sich dabei ausgiebig bewegen kann.


    Die berühmte geistige Auslastung finde ich deswegen so toll, weil ich damit Snoop echt müde machen kann, ohne noch mal raus zu müssen und er hat einen unglaublichen Spaß dran.


    Wenn er nicht ausgelastet ist, reagiert er gereizt auf einige andere Hunde und hat draussen ständig die Nase auf dem Boden und zischt auch schon mal ab, wenn er eine Fährte findet.
    Das macht keinen Spaß, dann muss ich ihn an der Schleppe lassen...


    Wie Pepples schon erwähnt hat, haben sich die Leute früher keine Hunde angeschafft, die sie nicht brauchten, um dann ihre Zeit damit zu verplempern, sie auszulasten.


    Und den Hunden, die die Leute hatten, gings nicht unbedingt immer besser als den Hunden heute.
    Die mussten oft funktionieren und fertig.


    Dafür konnten sie aber auch mal frei durchs Dorf laufen und die Nachbarskatze jagen, ohne dass gleich jemand das Ordnungsamt informiert hat.


    Ich selber bin kein Fan von Turnieren, BH-Prüfungen und Vereinsarbeit.
    Aber das ist auch nicht nötig. Es gibt viele Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass der eigene Hund zufrieden ist.
    Das kann sicher auch über normale Erziehung und normales Spielen gehen.
    Aber jeder Hund hat ein Recht drauf, dass man sich genügend Zeit nimmt für ihn.
    Sonst sollte man es wirklich so machen, wie die Leute früher und sich erst gar keinen Hund anschaffen, wenn man ihn nicht "braucht".


    LG Christine

  • Wenn ich Euch so höre, dann ist mein Köterchen ja richtig pflegeleicht :roll:


    Aggressiv zu Artgenossen eher selten bis nie...es sei denn, es wird vom Gegenüber ausgereizt bis zu Exzess, dann gibt es schon mal Saures :stock1:


    Bei mangelnder Auslastung, vor allem körperlich ( gerade aktuell mit der Kralle) kann es schon mitunter richtig nerven.


    Da findet er einfach keine richtige Ruhe, springt dauernd auf, tritt Dir in die Kniekehlen und fordert gerne auf zur Wanderung :lachtot:


    Aber auf keinen Fall so, dass man es nicht steuern könnte.


    Ich sage dann schon auch mal gerne meine Meinung :D dazu,


    und das war bis jetzt auch ok.


    Gottlob, und das sage ich ganz ehrlich, ist es nicht unser gemeinsamer Alltag :ops:

  • Hihi, mein pubertärer Jungrüde neigt auch leicht mal zu 'Langeweile-Unsinn', wenn er nicht ausgelastet ist. :D
    'Nur' rausgehen langt ihm auch nicht, meist zeigt er nach ner groooooßen Spazier-Runde erst recht Unterforderung auf.


    KONSEQUENT (und Konsequenz ist bei einem gefühlten 200% Dackel das A und O) lernen ist bei uns das Zauberwort. Ihn während seiner 'drolligen 5-Minuten' mit Kommandos 'überraschen' zum Beispiel.
    Dann ist er ganz schnell wieder ein manierlicher junger Mann. :lachtot:


    Sein liebstes ist übrigens Klorollen verschleppen und 'auspacken' bei Langeweile.
    Ich bastel ihm (schon von Welpi auf an) immer kleine 'Leckerlie-Bomben' aus den leeren Klorollen.
    Das weiss der Mockel natürlich und schleppt auch schon mal ne Klorolle an, wenn wir irgendwo zu Besuch sind. :ops:


    Oder ich bekomme morgens zum Aufwecken liebevoll ne Klorolle ins Gesicht gedrückt. :lachtot:

  • Zitat

    Ich würde die These nicht verallgemeinern wollen, aber etwas ist sicher dran. Um mal als Beispiel den dritten Cocker meines Onkels zu nehmen: aus jagdlicher Zucht, sollte später mit auf die Jagd gehen und als er in der "Ausbildung" war starb mein Onkel. Meine Tante hat gearbeitet, der Hund wurde von meiner Oma betreut, die eine Wohnung im Haus hatte. Gassigänge gab es selten, da ein riesiger Garten da war und auch sonst gab es keine sonderlich auf den Hund ausgerichteten Aktivitäten -- und das war der freundlichste und ausgeglichenste Hund den ich je gekannt habe. Man sah einfach, dass das Tier glücklich war.Ich denke, der Begriff "Auslastung" wird heute einfach viel zu sehr mit Arbeit, Hundesport und Programm nach Lehrbuch gleichgesetzt. Wenn meine Oma und meine Tante jemand gefragt hätte, wie der Hund ausgelastet wird, hätten beide nur die Achseln gezuckt und gesagt: Wie? Ausgelastet? Dabei war der Hund ausgelastet, aber in einer Form, die ins tägliche Leben integriert war: er war überall dabei, beim Holz holen (da durfte er Anmachholz zur Holzkiste im Wohnzimmer tragen), bei der Gartenarbeit, hat mit meiner Oma nach dem Spülen Zerrspiele mit einem alten Geschirrtuch gemacht, konnte an die 100 Begriff voneinander unterscheiden und darauf reagieren (schon alleine weil meine Oma immer mit ihm redete), ich habe ihm kleine Tricks beigebracht, die er mit Begeisterung vorführte, habe mit ihm im Garten getobt und Futter versteckt, dass er suchen musste (für mich war das spielen nicht auslasten) und er hatte eine klare Struktur, an der er sich orientieren konnte (er wusste, dass Donnerstag die Putzfrau kam, die er liebte, zwischen 10 und 11 der Briefträger, den er noch mehr liebte und dass Oma um 18:00 Uhr zu Abend isst und dabei etwas für ihn abfällt). Abends und auch tagsüber lag er dann immer wieder mal stundenlang in seinem Sessel und schlief und war einfach froh, dabei zu sein und alles mitzukriegen.LG Andrea


    @ Andrea und genau das war es : Der Hund hatte eine Aufgabe , apportierte , hatte Deine Oma als Ansprache und Dich zum Trickdogen . Schönes Hundeleben und dazu noch Zerrspiele , feste Strukturen und ein Sessel zum Schlafen .
    @ Snoop , oh ja , und wie es kenne . Bei uns sind es die Suchspiele , die ihn richtig begeistern und fordern . Mittlerweile versteckt sich mein Sohn regelmäßig auf dem letzten gemeinsamen Spaziergang und Gismo muß ihn suchen oder meine Tochter versteckt ein Spielzeug in der Wohnung und der Hund sucht .
    @ sanafrauchen , gern geschehen
    @ Britta , glaub mir , manchmal würde ich mein Powerpaket gern tauschen , aber wenn ich nach einem tollen Spaziergang mit viel Spaß und Spiel in die glücklichen Hundeaugen seh - niemals .
    Brini Mit Konsquenz sagst Du was . Konsequent sein müssen Snoop und ich mit unseren Hunden auch , jeden Tag auf `s neue . Grins , so ein Überraschungskommando bzw. mehre wirken auch bei uns wahre Wunder . Gismo ist gleich viel konzentrierter und lechzt danach , was wohl als nächstes kommt.
    Ähm , Klopapierrollen ? Lach , das würd ich zu gern mal sehen .


    Katzentier

  • Jaja, wenn Konsequenz nur nicht so schwer wäre -seufz- :roll:
    Ich hab da ja schon so meine Problemchen mit.... :ops:
    Aber wie war das noch? Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg. :D


    GENAU so wie Gismo verhält sich Tyler auch bei plötzlichen Kommandos: Volle Konzentration und was kommt wohl als nächstes -hechel- :^^:


    Bei den Klorollen hat der Mockel sich schon gemäßigt zum Glück. Mittlerweile verschleppt er die nur noch ohne sie jedes Mal ganz auszuwickeln. :lol:

  • ja das Ding mit der Konsequenz . Ich mußte es auch erst lernen , aber es lohnt sich wirklich . Mittlerweile kann ich Gismo überall mit hinnehmen und er ist ein gern gesehener Gast . Ebenso verhält es sich in brenzligen Situationen . Das Leben wird einfacher und schöner !
    Gibt es eigentlich Bilder von Tyler mit Klorolle ?


    Liebe Grüsse, Katzentier

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