Alpharüde markiert in fremden Wohnungen

  • Wir haben einen 12-jährigen Westi-Rüden namens Joschi. Er ist recht brav, hat jedoch offenbar eine ziemlich ausgeprägte Alpha-Natur.
    Manchmal sind wir unterwegs und können ihn leider nicht mitnehmen. Wir haben aber Freunde und Nachbarn, die ihn dann betreuen.
    Und dann passiert's: Joschi markiert dort alle Ecken und Enden, sprich: Teppiche, Stuhl-, Tischbeine usw., wenn sich in der Wohnung irgendwann nur einmal ein anderer Rüde befunden hat.
    Sonst "fremdelt" er überhaupt nicht und ist mit jedem Hundesitter einverstanden, wenn der ihn nur füttert, mit ihm Gassi geht und ein wenig spielt.
    Das schlimme ist, daß diese Unsitte mit zunehmendem Alter sich verstärkt. Zuletzt hat er bei unserer Nachbarin, die Katzen hat, mit denen er sich prächtig versteht (sie kennen sich aus unseren benachbarten Gärten), angeblich sechsmal (!) an den ersten beiden Aufenthaltstagen gepinkelt.
    Er ist bestimmt nicht blasenkrank und hält es daheim viele Stunden ohne solche unliebsamen Aktionen aus.
    Kastrieren wollen wir ihn in seinem fortgeschrittenen Alter nicht mehr, um jede Form von Komplikation auszuschließen.


    Wer weiß Rat?


    Grüße, Thomas

  • Ich würde das mit ihm üben und ihn erst gar nicht die Gelegenheit geben zu markieren.
    Also Leine kurz beim Besuch und ihm dann einen Platz zuweisen, an dem er zu bleiben hat.
    Freilaufen in der Wohnung ist tabu. Wenn ich meinen bei markieren erwischen würde, würde ich ihm mal kurz die Hölle heiß machen (lautes Nein, Fuß aufstampfen etc..)

  • Erstens: DEN Alpharüden gibt es nicht!!!


    Zweitens: Gebt ihm keine Möglichkeit zu markieren. Außerdem liegt das nicht nur am Hund alleine, sondern da spielen viele Faktoren mit hinein, warum der Hund ausgerechnet da markieren muß.


    Leine ihn an, und weise ihm einen bestimmten Liegeplatz zu.. Falls er es doch machen sollte, kommt ein schafes Pfui und der Hund wird kurz neben Dir gehalten.
    Aber wie gesagt, da spielen viele Faktoren rein, die sich nicht erst in den letzten Tage gebildet haben, sondern über Jahre hinweg.


    Von heute auf morgen läßt sich das Problem nicht lösen. DA steckt Arbeit dahinte.

  • Zitat

    Ich würde das mit ihm üben und ihn erst gar nicht die Gelegenheit geben zu markieren.
    Also Leine kurz beim Besuch und ihm dann einen Platz zuweisen, an dem er zu bleiben hat.
    Freilaufen in der Wohnung ist tabu. Wenn ich meinen bei markieren erwischen würde, würde ich ihm mal kurz die Hölle heiß machen (lautes Nein, Fuß aufstampfen etc..)


    Vielen Dank, liebe Quirina, für die Tips.
    Sie leuchten ein, sind aber wie vieles im Leben mit entsprechendem Aufwand verbunden.
    Das mit der Leine ist ok., ich habe auch schon daran gedacht; es bedeutet jedoch, daß er ständig in der Wohnung angeleint, auch in meiner Abwesenheit, sein müßte.
    Joschi hat wirklich ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein und ist, Schande über mich, schlecht oder vielmehr überhaupt nicht erzogen. Das mit der Platzzuweisung funktioniert daher nicht. Ein echter Sturschädel eben, kein Wunder bei seiner Rasse.
    Ich wollte mit ihm als Baby in die Hundeschule, doch da kam uns seine Knieoperation in die Quere, die, obwohl total überflüssig, mir mein frühes Erziehungskonzept verpatzte.
    So hat der Kerl eben mich, statt ich ihn erzogen und ist jetzt 12 Jahre alt.
    Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
    Früher hat er nie in Wohnungen markiert, das passierte eben erst in fortgeschrittenem Alter.
    So befürchte ich, daß schroffe Kommandos zwar augenblicklich wirken, aber schnell im Nichts verpuffen. Und dann ist eben alles wieder beim alten, zumal ich nicht mehr dabei sein kann. Und die von mir versäumte Erziehungsarbeit kann ich eben nicht der Betreuerin zumuten.


    Grüße, Thomas



    Liebe Heike,
    vielen Dank natürlich auch für Deine Antwort.


    Zu Erstens: Habe ich nicht behauptet.


    Zu Zweitens: Die Antwort darauf steht zum Großteil schon in der Replik auf Quirinas Brief.


    Interessant aber wären die "vielen Faktoren" zum Gegenstand "Markieren", die mir bisher vermutlich unbekannt sind.


    Könntest Du Dich dazu vielleicht explizit äußern?


    Grüße, Thomas

  • na ja, da Hundi aber zur Betreuung abgegeben wird müsste er ja dann die ganze Zeit auf dem Platz bleiben. Auch nicht so wirklich der Hit.


    Ist die Betreuung nur stundenweise und muss sie immer bei den Freunden/Nachbarn stattfinden? Betrifft es nur Stunden könnte er zu hause bleiben und es wird nur zwischendurch mit ihm rausgegangen.


    Sind es mehrere Tage ist das natürlich nicht so günstig.


    Zitat

    es bedeutet jedoch, daß er ständig in der Wohnung angeleint, auch in meiner Abwesenheit, sein müßte.


    Wenn ich es aber richtig verstanden habe markiert er nur bei seinen Betreuern und nicht in der eigenen Wohnung? Die Betreuer sind dann ja da. Aber über viele Stunden irgendwo angeleint an einem Platz fixiert?

    Zitat

    Joschi hat wirklich ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein und ist, Schande über mich, schlecht oder vielmehr überhaupt nicht erzogen.

    tja, dumm gelaufen und Schuld eigene. Eine Erziehung ist auch jetzt noch möglich aber mit einem sehr großen Aufwand. Dazu müsstest du bzw. die Freunde und Nachbarn aber auch bereit sein. Und dann wäre eine Vorortbetreuung natürlich sinnvoll.

  • Zitat: "Ist die Betreuung nur stundenweise und muss sie immer bei den Freunden/Nachbarn stattfinden? Betrifft es nur Stunden könnte er zu hause bleiben und es wird nur zwischendurch mit ihm rausgegangen.


    Sind es mehrere Tage ist das natürlich nicht so günstig.


    Es bedeutet jedoch, daß er ständig in der Wohnung angeleint, auch in meiner Abwesenheit, sein müßte.
    Wenn ich es aber richtig verstanden habe markiert er nur bei seinen Betreuern und nicht in der eigenen Wohnung?"



    Liebe Terry (oder Angelika?),


    die Betreuung findet sowohl stunden- als auch tageweise statt und zwar bei ganz bei unterschiedlichen Leuten an verschiedenen Orten. Joschi ist, auch beim allerersten Kontakt gleich daheim und fremdelt überhaupt nicht. Er vergißt uns sofort und freut sich erst bei unserer Rückkehr über unser Heimkommen.
    Markieren tut er nur am ersten, vielleicht auch noch am zweiten Tag.
    Eine Überwachung in diesem Zeitraum ist daher sehr aufwendig, wenn nicht gar unmöglich.
    Die Nachbarin könnte ihn tagsüber in unser Haus sperren und nur zum Gassigehen abholen. Das hat sie bisher noch nicht über's Herz gebracht.
    Sie hat, wie oben erwähnt, eine Kätzin und einen Kater, mit denen er sich bestens versteht und die er selbst als Alphahund rangordnungsmäßig über sich einordnet. Für den Kater gab's nur einmal einen Knurrer, als der sich zur Fütterung unseres Raubtiers unbotmäßig in seine Nähe begab. Der Kater war beleidigt und zog sich schmollend zurück. Das ist aber längst vergessen. Bei Begegnungen schmiegt er sich wieder an Joschi an.
    In unserem Haus hat er bisher noch nicht markiert. Da ist er der Chef und soetwas daher nicht erforderlich.
    Die Pinkelei bei unserer Nachbarin in diesem exorbitanten Ausmaß (nach ihrer Auskunft sechsmal an den ersten beiden Tagen) gibt es übrigens erst, nachdem ihr Sohn, der immer wieder zu Besuch ist, sich einen kastrierten Retriever zugelegt hat, mit dem sich Herr Joschi aber auch gut versteht.


    Viele Grüße aus dem Chiemgau nach Berlin


    Thomas

  • hallo Thomas,


    das "Markierproblem" ist, wie alle Auffälligkeiten bei einem Hund, nicht separat zu sehen. Dein Hund ist ein Hund der weiß was er will, weiß das er sich durchsetzen kann und ist damit in seine Rolle hineingeschoben worden. Terrierkopf kommt noch dazu.


    Das Problem separat zu "behandeln" ist sehr aufwändig, bedarf konsequentes Beobachten und ihm Regeln aufzuzeigen (allerdings sehr schwierig wenn alle anderen Bereiche so bleiben wie sie sind).


    Dies ist teilweise aus Zeitgründen bei euch nicht möglich bzw. liebt ihr euren Kerl so wie er ist ;) .


    Ich denke mal es scheitert ein wenig an den Möglichkeiten die Sache anzugehen da diese nicht einfach so nebenbei zu erledigen ist.

  • Hi Thomas.


    Das "Erstens" war nicht unbedingt auf Deine Aussage bezogen, sondern auf das Thema Deines Beitrags.


    Zu "Zweitens": Warum ein hund markiert hat viele Ursachen. Markieren und Pinkeln sind zweierlei Dinge. Also kann es nicht daran liegen, das er dringend muß- hast Du ja auch schon geschrieben.


    Es gibt Hunde, denen sieht man an, dass sie vom Größenwahn befallen sind, d.h. sie meinen der Chef zu sein und müßen das jeden anderen Hund wissen lassen. Ergo werden die für Deinen hund wichtigsten Stellen markiert. Solche Hunde haben aber nicht nur im Haus den "Chef auf der Brust stehen, sondern auch draußen im Alltag. Dort wird einfach der Große markiert.


    Genau zu beschreiben, woran das liegt, kann man nur sagen, wenn man den hund als unabhängiger Beobachter mal im Alltag live miterlebt. Denn meistens schustern wir unseren Hunden solle Stellungen ungewollt zu. Und wundern uns dann, warum Hunde das Verhalten an den Tag legen, welches in dieser Situation für sie vollkommen normal erscheint.


    Wenn es Euch so wahnsinnig stört, laß jemanden drüber schauen, der richtig viel Erfahrung hat. Anosnten kann man wirklich nur sagen, dass man ihm einen Platz zuweist, damit er nicht zum MArkieren kommt.

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