Cocktail und Autos - ich werde noch wahnsinnig!

  • Hallo, mittlerweile bin ich kurz davor abzudrehen.
    Unser Cocktail ist nun 6 Monate alt, und wir kriegen es immer noch nicht im Griff, dass er sich vernünftig an der Leine führen lässt.
    An einigen Tage geht es recht gut, dann wieder scheint er Alles vergessen zu haben, was wir im beigebracht haben.
    Besonders wenn Autos vorbeifahren, tickt er völlig aus und will den Autos hinterher laufen - laut bellend und ziehend wie ein Wahnsinniger!
    Ohne Leine, wäre er schon 100mal plattgefahren worden :kopfwand:
    Wie kann ich Das abstellen??? :???:

  • Mit konsequentem weiter üben.

    Jedes schöne Verhalten an der Leine wird belohnt und alles andere ignoriert.
    Ich habe es zum Beispiel geklickert. Erst habe ich immer massig Leckers verbraucht und dann mit der Zeit habe ich den Click immer um ein zwei Schritte rausgezögert.

    Eines darfst du aber auch nicht vergessen, denn dein Hund beginnt nun langsam aber sicher Erwachsen zu werden und wird nun mehr oder weniger vor sich hinpubertieren.
    Versuche die Situationen vor ihm zu sehen, versuche eine Ersatzhandlung zu finden, die du dann - im Vorfeld - forderst. Das kann es etwas erleichtern und auch das Üben etwas erleichtern.

  • Hallo,

    Du hast hier einen Hütehundmix und für manche Vertreter dieser Rassen sind Autos einfach ein Hüteobjekt. Sie fahren schnell vorbei und verleiten damit zum hinterherlaufen und anhalten wollen!

    Meine Bordercolliehündin zeigte dieses Verhalten schon mit 8 Wochen:schockiert:

    Wenn sie ein Auto sah, auch wenn es 500 m weit weg war, rannte sie quer über den Acker.
    Ich habe sie daraufhin nur noch an der Schleppleine laufen lassen und bei jedem Autohüten die Aufmerksamkeit auf mich gelenkt und belohnt.
    Nach einem halben Jahr war es soweit, dass sie vorbeifahrende Autos ignorierte. Auch die Straßenbahn, welche damals direkt an unserem Feldweg vorbeirauschte, weckte den Hütetrieb.
    Ich hab sie ablegen lassen. Irgendwann hat sie sich von sich aus hingelegt wenn ein Zug kam.
    Sie macht das heute noch, obwohl wir seit 4 Jahren nicht mehr dort wohnen, sondern nur noch dort sind wenn wir meine Eltern besuchen.

    Überhaupt ist die Platzstellung für viele Hütehunde angenehmer als Sitz. Sie kommt ihren Trieben entgegen. Wenn ich Platz rufe, legt sie sich sofort hin, egal wie weit sie von mir entfernt ist. Bei Sitz, klappt es zwar auch, aber nicht so schnell wie Platz.
    Mittlerweile ist sie 9,5 Jahre alt und ich könnte an der Straße frei laufen. Was ich aber nicht mache.

    Wichtig ist auch, dass er eine Aufgabe hat. Ich meine damit, dass er kopfmäßig richtig ausgelastet wird. Was arbeitest Du mit ihm?

    Hast Du mal auf seine Körperhaltung geachtet wenn er ein Auto wahrnimmt?
    Geht er vor "dem in die Leine springen" in eine Art Duckhaltung, also abgesenkter Kopf, fixieren, Schleichgang?

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Hallo,
    erst einmal ein Dankeschön für Eure Antworten.
    Unser Cocktail nimmt keine gebeugte Haltung an, wenn ein Auto kommt. Es sieht also nicht so aus wie z.B. ein hütender Boardercollie.
    Er steht kerzengerade und fixiert das Auto schon in der Ferne an.
    Wir geben ein Sitzkommando und versuchen in abzulenken.
    Er lässt das Auto aber nicht aus den Augen.
    Sobald es dann auf unserer Höhe ist, ist er kaum noch zu halten.
    Unser Tierarzt meinte heute Morgen, es würde wohl der langsam durchbrechende Jagdtrieb sein.
    Da käme wohl die kleine Portion Münsterländer durch.
    Auslasten tun wir unseren Wuffi zur Zeit mit Suchspielen, Ballspielen, etc.
    Die Hauptzeit verbrauchen wir aber zur Zeit mit dem Grundtraining (Leinenführung, Bleibübungen etc.).
    Er ist aber recht Traingsresistent und Alles gestaltet sich recht anstrengend.
    Die Geschichte mit den Autos hat er nun seit ca. 3 Wochen.
    Fahrradfahrer hat er vorher auch ganz gerne angebellt und wollte Ihnen hinterher laufen.
    Hier haben wir dann auch mit Belohnungen gearbeitet.
    Fahrradfahrer lassen ihn jetzt kalt, die Autogeschichte bekommen wir aber noch nicht in den Griff.
    Selber im Auto mitfahren ist für den Kleinen ein Horror.
    Wenn unser Auto steht, springt er hinein und schnüffelt und legt sich auf die Rückbank.
    Geht aber die Tür zu, oder wir fahren, ist es der blanke Horror für ihn und für uns.
    Vielleicht hat es auch etwas mit seiner Abneigung gegen das Autofahren zu tun.
    Unser Auto kläfft er auch nicht an, wenn jemand von uns an ihm vorbei fährt. :irre:

  • Sein kerzengrade und fixieren ist seine Haltung, genauso wie die gebückte Haltung des Borders.

    Da solltest du ansetzten. Wenn du merkst das die Ohren hochgehen und dann der Kopf, dann versuche ihn auf dich zu konzentrieren. Wenn Leckerchen nicht mehr greifen, vielleicht greift dann ein Spielzeug (vielleicht was zum Zerren), was er sonst nicht bekommt oder ein Predummy. Versuche mal, womit man den Hund noch einfangen kann. Setze oder lege ihn vor dir ab, ich habe festgetellt, das sitzen bei unseren besser geht, und lasse dich anschauen, bis das Auto vorbei ist und belohne dann mit einem Spiel oder mit einem Leckerbissen aus dem Predummy. Mit der Zeit wird der Hund wahrscheinlich dann eher zu dir schauen, wenn ein Auto kommt.

    Für die Auslastung, vielleicht macht deinem Hund ja auch sowas wie Treibball Spaß oder auch ein CrazyEgg, was man nicht tragen kann, sondern nur vor sich herschieben kann. Ist ein bisschen wie hüten und macht auch anderen Hunden richtig Spaß. Apportieren oder Dummyarbeit geht vielleicht auch ganz gut, wenn dort der Jagdinstinkt etwas durchbricht.

    Es wird nicht von heute auf morgen gehen, es bedeutet viel Arbeit.

  • Ich habe jetzt einmal einen "Ferkelball" bestellt.
    Mal schauen, ob er damit etwas anfangen kann.
    Als nächste Stufe dann das Crazy Egg.
    Momentan ist er eh etwas :irre: . Er will den ganzen Tag nur raus.
    Unsere Garten wird aber erst in 1-2 Monaten komplett eingezäunt sein.
    Daher kann er noch nicht ohne Schleppleine in den Garten.
    Eigendlich beschäftigten wir uns rund um die Uhr mit Cocktail. Besonders Schnüffelspiele mag er sehr.
    Vor allen Dingen, wenn am Ende was schmackhaftes gefunden wird.
    Ab wann fängt einegdlich die Pubertät bei so einem Hund an.
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass er direkt drin steckt. :kopfwand:

  • Also in die erste pubertäre Phase ist unser Rüpel gerutscht, da war er 6 Monate und dann steigend. Die erste Ruhepause hatten wir mit 12 Monaten und mit 13 oder 14 Monaten kam er dann in die zweite Phase, aber die war dann doch noch lange nicht so schlimm wie die erste. In dieser sind wir noch mitten drin.

    Wenn du sagst, ihr beschäftigt ihn den ganzen Tag, wie kann man sich das dann vorstellen? Kann es vielleicht sein, das ihr zu viel macht? Oder habt ihr einen mehr oder weniger geregelten Tagesablauf und habt dort "Arbeitsphasen" und "Ruhephasen".

  • Unser Lucky ist jetzt neun Monate alt und mittn in der Pubertät. Mit Autos hatte er Gott sei Dank noch kein Problem, dafür aber seit neuestem mit Vögeln. Er lässt sich super ablenken wenn er mir sein Spielzeug, was ich vorher versteckt habe, bringen darf. Wenn deiner auch so auf Suchspiele steht, hast du schon mal versucht was auf Bäumen oder so zu verstecken? Also schon so, dass er dran kommen kann, aber halt weiter oben. Wie lange braucht er denn so, bis er gefunden hat was du versteckt hast.
    LG Tanja

  • Zitat

    I
    Eigendlich beschäftigten wir uns rund um die Uhr mit Cocktail.

    Das solltest Du schleunigst ändern :wink: Auch solltest Du nicht versuchen das Programm mittels "Ersatzaufputschmitteln" wie Bällen zu erhöhen, sondern vielmehr daran arbeiten mehr Ruhe in Euer Leben zu bringen.

    Es hört sich für mich auch danach an, als ob er die Autos jagen wolle. Das solltest Du ihm verbieten. Dafür würde ich keinen "Ersatz" anbieten, denn damit gibst Du ihm eine Möglichkeit sich an etwas anderem zu "puschen".

    Hüteinstinkt ist übrigens Jagdinstinkt und Du wirst Dir in ein paar Monaten überlegen müssen wie Du die Kombination aus Münsterländer-Jagdinstinkt und Border Collie-Jagdinstinkt sinnvoll auslastest. Bälle gehören ganz sicher nicht zu "sinnvoll" :wink: Aber im Augenblick dürfte das Thema "Auslastung" noch hinten anstehen, jetzt ist ersteinmal Kontrolle gefragt. Dein Hund ist jetzt auch in der "Prägungsphase" für Jagdobjekte, daher solltest Du ihm deutlich machen durch ein striktes Verbot, dass Autos nicht dazugehören.

    Viele Grüße
    Corinna

  • wir sind leider noch recht Unerfahren mit der Hundeerziehung.
    Ich glaube, wir kommen auch so langsam an unsere Grenzen. Trotz Hundeschule und intensiver Zuwendung wird es immer anstrengender.
    Zu den Suchspielen:
    Wir verstecken Leckerlis im Garten und geben das Signal "Suchen" - Dann sucht er auch und in der Zeit ist er natürlich beschäftigt.
    Ballspiele mag er auch sehr gerne. Ich hoffe nicht, dass er ein Balljunkie ist, und den Ferkelball dann anders angeht als gedacht.
    Von den Spaziergängen (Dauer nach Empfehlung in der Literatur und im Forum hier), abgesehen halten wir uns oft im Garten auf und spielen halt mit ihm.
    Ich denke nicht, dass er überfordert ist, eher unterfordert, weswegen wir ja jetzt auch den Ferkelball (Treibball) einsetzen möchten, auch um zu schauen, ob er evtl. hüten will.
    Unser wirklich großes Handicap ist wrklich der nicht komplett eingezäunte Garten.
    Das können wir aber im Moment nicht auf dem Stehgreif ändern.
    Ich denke, wenn er sich im Garten frei bewegen könnte, wäre Vieles anders.
    Leider hat er immer noch eine Weglauftendenz, was die Autogeschichte noch gefährlicher macht.

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