Ihr habt mich soweit :)

  • So, es ist soweit, jetzt bin ich tatsächlich angespitzt auf's Clickern. Jetzt, wo die dunkle Jahreszeit anfängt, könnte ich damit zu Hause der Schlammrobbe bestimmt noch mehr für den Kopf bieten.


    Werde mir natürlich erstmal Bücher holen, aber Fragen habe ich trotzdem vorweg an die Erfahrenen: Paul ist ja nur 3/7 der Woche bei mir. Ich weiß nicht, ob seine Besitzerin auch Clickern möchte, möchte davon aber natürlich erstmal unabhängig bleiben - und auch ihr keinen verwirrten Hund bescheren. Und: Klar würde ich das mit ihr auch bereden, erstmal will ich aber den Hintergrund erforschen.


    1) Kann ein Betreuer clickern, der andere nicht, ohne dass das zu verwirrter Schlammrobbe führt?


    2) Müsste ich "durchgehend" klickern, oder nur zum Aufbau und zur Festigung neuer Übungen? Zur Erklärung ein Beispiel: Wenn wir aus dem (Miets-)haus rausgehen, setzt er sich bei mir, ohne das ich was sage, mit absoluter Selbstverständlichkeit auf seine 4 Buchstaben, während ich erstmal die Tür öffne, rausgehe und gucke, ob vielleicht Passanten kommen, die keine Lust auf übersprudelnde Labbi-Freude haben. Müsste ich das Hinsetzen in Zukunft auch mit einem Click bedenken? Bis jetzt bedenke ich es nur mit einem kurzen Kopfschubbern im Vorbeigehen, mit dem er sehr zufrieden zu sein scheint.



    Grübelnde Grüße,:lupe:
    Caramamba



    * Dazu muss vielleicht gesagt werden, dass er jetzt auch schon ohne weiteres unterscheidet, was er bei wem machen muss und darf, so à la: Bei der einen reicht es, wenn ich den Ball vor die Füße werfe, bei der anderen muss ich ihn in die Hand legen.

  • Zu 1) - das ist gar kein Problem! Ich bin auch die einzige, die mit dem Hund meiner Mutter klickert! Die Klickersessions werden dem Hund ja sowieso zeitlich "gemarkert" - er muss ja wissen, wann sich das Ausprobieren lohnt und wann nicht! Man latscht also nicht den ganzen Tag mit dem Clicker in der Gegend rum... wobei wir schon bei Frage 2) wären - schon erlerntes Verhalten brauchste net mehr zu clickern. Ich bringe meinen Hunden alles mögliche mit dem Clicker bei und schleiche ihn dann aus. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die das Ding um den Hals oder am Arm tragen. Ganz im Gegenteil: Ich denke, genau das ist kontraproduktiv... Es gibt aber viele, die das machen!


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo!


    Ich kann mich da nur anschließen.


    Ich arbeite auch nur zeitlich begrenzt mit dem Clicker. Sprich zum Tricktraining oder bei Auftreten besonderer "Probleme" (z. B. Kontaktzonen beim Agi, Ankläffen von Menschen beim Gassi), das waren so die Situationen, in denen ich außer zum Tricktraining, bzw. Aufbau neuer Übungen den Clicker in letzter Zeit im besonderen genutzt habe.


    Ich habe in der Regel z. B. beim Gassigehen keinen Clicker dabei - es sei denn, es treten irgendwelche Probleme auf. Pebbles z. B. hatte neulich so eine Phase, in der sie gern Leute im Wald verbellte. Das haben wir eben nochmal wieder beclickert, daß sie dann zu mir kommt und die Klappe hält.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß beim Clickern! Ich war lange lange Zweifler, aber gerade so für die Hundebelustigung an Schlechtwettertagen oder in der dunklen Jahreszeit finde ich ihn mittlerweile super prima. Und ich finde es immer wieder sehr erstaunlich, auf was für (unterschiedliche) Ideen die Mädels beim Free Shaping so alles kmmen


    Übrigens finde ich das CLickertrainingsbuch von Birgit Laser für den ersten Einstieg prima, bevor man sich in andere Literatur einliest.

  • ohhh prrrriiiiima, das ist ja genau die antwort, die ich mir erhofft habe :flower:
    Dann mach ich mich mal ans Lesen. Und versuche dann, Schlammrobbi "Twist" beizubringen (im Moment kann ich mich ihm da nicht verständlich machen, er bietet völlig wuschig alle Tricks an, die er jemals gelernt hat, um eeeeendlich an das Leckerlie zu kommen :fastfood: ).


    Dachte daran, ihm zuerst das Berühren eines Gegenstands mit der Nase beizubringen, um so die Bewegungen steuern zu können. Ist realistisch, oder? Und solche Stöcker mit Nupsel vorne drauf gibt es bestimmt im Fachmarkt (oder in meiner Bastelecke).


    (Ich weiß, dazu steht bestimmt was in den Büchern, die ich lesen werde, aber jetzt bin ich gerade zappelig)

  • Die Dinger mit dem Nöpsel - Target- oder Touchsticks - kannste auch einfach durch ne Fliegenklatsche ersetzen... Ist billig, net schlimm, wenn sie kaputt geht und überall zu bekommen :mrgreen:


    Anstupsen ist eine gute Anfangsübung - damit kann man viel machen...


    So - und nun mach ich mich auf die Socken zu meinen Schäfchen... muss ja noch das Klaue-geben klickern :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • *aufgeregtrumzappel*


    so, morgen geht es los mit dem neuen "Schlammrobben mit Clicker im Kopf auslast in der Mittagspause damit Bürotage nicht ganz so doof sind"-Programm. booooooah hab ich da schon Lust drauf. Das Buch von Frau Laser vorletzte Nacht in einem Rutsch durchgelesen, gestern noch mal rekapituliert. Jetztsofortanfangenwollen. Clicker ist bereit, Gemüse-Herzchen als Leckerlies auch (endlich mal ein Labronator-Vorteil: auch das gesündeste Langweilleckerlie wird mit schäumender Begeisterung aufgenommen). Ein alter Kochlöffel wird zum Target umfunktioniert. Mein Bauch sagt mir, dass "Stupps" die beste erste Übung nach dem Anclickern für ihn ist - es setzt sich so herrlich vom "Beissrein" ab, das sein normaler erster Impuls wäre :freude:


    So, sorry, die lange Einleitung musste sein, bin doch so wusselig wegen morgen :wink: Ich habe tatsächlich noch ne Frage, will ja nix falschmachen.
    Um eine Lektion einzuklickern und sie richtig zu vertiefen, muss man sie doch schon mehrmals mit ein bisschen Zeit dazwischen wiederholen, oder? (das war noch nicht die Frage, sondern eher rhethorisch...) Vorallem, wenn man sie langsam mit anderen Aktionen verknüpfen will.
    Frau Laser schreibt, dass man das gesprochene Kommando ERST mit der gewünschten Aktion in Verbindung bringen soll, wenn man Geld darauf verwetten würde, dass der Hund sie drauf hat. Was ich daran nicht versteh, ist, wie ich Schlammrobbe kenntlich machen soll, in welche Richtung wir gerade arbeiten. Ich meine: Wenn er eine Aktion, die wir fast zur beiderseitigen Zufriedenheit internalisiert haben, immer wieder anbietet, obwohl ich auf etwas anderes hinaus will (denn man kann doch schon mal ein bisschen Abwechslung in das Ganze bringen, oder?), was mach ich denn dann?
    Klar, wenn die bereits bekannte Aktion bereits mit einem Kommando belegt ist, kann ich seine Angebote ignorieren, solange ich ihn nicht zu der Handlung aufgefordert habe - aber solange es diese Kommandos noch nicht gibt, steh ich ein bisschen auf dem Schlauch (wahrscheinlich ein GANZ typisches Problem der "old school" Hundeführer :embarrassed: ).


    Ich frage mich das, weil ich ja schon Erfahrungen mit lernender Schlammrobbe gemacht habe.... will man ihm etwas neues beibringen (ergo: gibt es auch nur den Hauch einer Chance auf die Existenz von Leckerlies in meiner Tasche...), fängt er an, ALLES in einem wilden Mix anzubieten, was er jemals gelernt hat. Wer schon mal gesehen hat, wie ein Hundi sich voll auf die Schnauze packt, weil er erst hektisch eine Pfote hebt und dann die andere, ohne die erste wieder hinzustellen, weiß, was ich meine. Er wird einfach SO magengesteuert, dass ganz eindeutig kein klarer Gedanke mehr in seinem Kopf Kreise zieht....


    Naja, vielleicht versteht ja jemand mein diffus beschriebenes Dilemma. Würde mich über ein paar Tipps freuen. Morgen ist ja noch nicht wildes Durcheinandertricksen angesagt, sondern erstmal Konditionierung und Targetting - ein bisschen Zeit habe ich also noch, um mir einen klaren Kopp zu beschaffen.


    Liebe Grüße an alle Clickerer,
    caramamba

  • Ich versteh Dich :wink:


    Ich arbeite meist auch parallel an verschiedenen Dingen. Meist ist es dann so, dass das Equipment schon ansatzweise verrät worum es geht (ist ein Target da, stehen Slalomstangen dort usw...). Aber auch, wenn man ohne diese arbeitet, versteht der Hund ganz schnell worum es geht, man macht dann nämlich ein "Superschnell-Shaping". Meine Teak ist da sehr sehr erfahren und testet meist nur ein-, zweimal an und weiß dann sofort wieder in welche "Richtung" es denn gehen soll. Ich shape dann sozusagen im Schnellverfahren. Du wirst sehen, dass haben die Wauzens ganz schnell raus.


    Ich wünsch Dir viel Spaß! Man spürt beim Lesen förmlich, wie es Dir in den Fingern kribbelt :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • So, nachdem Paul sich nach morgentlichem Schwächeln jetzt doch seeeehr unternehmungslustig gezeigt hat, haben wir die ersten 5 Clicker-Minuten eingelegt (Keine Sorge, ich stell jetzt hier nicht jeden Tag ne Beschreibung rein :wink: ).


    Das Clicken war die ersten paar mal unheimlich ("click" = Ohren anlegen), bis der Magen signalisiert hat, dass das ne schicke Sache ist ("Click"= Ohren aufstellen) und wir schließlich bei "FETTE AKTION, ALDER" waren (Ohren durchgehend aufgestellt).


    Erster Erfolg: Wenn man ein Ohr von Paul hochklappt und gaaaaanz genau hinschaut, kann man tiiief im Gehörgang eine kleine Gehirnzelle sehen, die um sich selbst rotiert und eine weiße Flagge schwenkt :jump: Aus irgendeinem Grund kriegt man ein Leckerlie, wann man auf einen Kochlöffel am Boden schaut... ahhhh ... neu.... hilfe...grübel... Habe mich wirklich weggepackt, weil sich die Augenbrauen fast berührt haben vor Konzentration.


    Lieben Gruß,
    caramamba

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