Windhunde und Windhundmischlinge

  • @Katrina Wenn Du das irgendwann mal rausfindest, WIE Du die Whipps vor dem Hasen still halten kannst, laß es uns wissen... denn ich muß Dir leider sagen, bisher hat das noch NIEMAND geschafft. Fände ich auch schade! Denn grade das zeigt doch das Terriererbe und die reine Lust am Laufen, Jagen, Flitzen - und sie wissen genau, daß es nur Spaß ist!
    Erst wenn Du mit zerkratzem Rücken vom Training heim kommst, weil sie Dir aus dem Stand auf die Schulter springen wollten um schneller zur Bahn und zum Hasi zu kommen - DANN darfste mitreden.... :ugly:

  • Ich hatte bei Oona tatsächlich Angst, dass sie am Start sitzen bleibt, weil wir das beim echten Hasen bis zum erbrechen üben :hust:


    Auch beim warten hat sie sich oft hingesetzt, wenn das Ding vorbei ist.. allerdings war sie sehr sehr müde. Beim letzten mal ist sie nämlich auch ziemlich ausgeflippt^^ Hat sich zwar auch gesetzt, aber gejault und gekläfft.

  • Hmmm, da haben wir unterschiedliche Vorstellungen davon, was wir als spaßig empfinden und was nicht ^^ Soll jetzt nicht heißen, dass ich den Jagdtrieb meiner Hunde doof finde (ich glaube mit nem Labrador o.ä., der mir stöckchentragend im Freilauf hinter mir herdackelt, wäre ich komplett gelangweilt), grade das impulsive und reaktionsschnelle gefällt mir an den Whippets sehr gut, macht die Rasse ja auch aus und darauf haben wir uns auch eingestellt als wir die Rasse ausgewählt haben. Kann dich also dahingehend schon verstehen.


    Aber so ein Verhalten (schreiend und keifend, auf zwei Beinen stehend, in der Leine hängen) kann ich im echten Leben nicht gebrauchen, sondern arbeite aktiv dagegen an und zwar seit dem die Hunde bei mir eingezogen sind – rein positiv und ohne Zwang, das versteht sich von selbst. War bei uns auch nötig, denn selbst als kleiner Junghund ist Toffee schon allem hinterher was sich in irgendeiner Art und Weise schnell bewegt hat. Bei Loki war das sogar noch einen Tacken schlimmer als er bei uns eingezogen ist, einfach weil bei ihm in den ersten 10 Monaten daran gar nicht gearbeitet wurde.
    Ich arbeite mit Clicker oder Markerwort, und das scheint, zumindest im Freilauf und an der Schleppleine, auf der Bahn waren wir jetzt ja zum ersten Mal, gut zu funktionieren. Dabei verbiete ich den Hunden nichts, sondern weise sie explizit auf jagdbares hin, belohne sie fürs Gucken und dafür, dass sie ansprechbar sind – entweder dadurch, dass sie, nachdem sie sich umorientiert haben, weiter gucken dürfen oder durch eine andere relativ hochwertige Belohnung, eben je nach Schwierigkeit der Situation. Und das klappt ziemlich gut, auch wenn wir immer weiter dran arbeiten müssen, es teilweise tagesformabhängig ist und auch davon, mit wem wir unterwegs sind (rennen drei andere Whippets nem Vogel hinterher oder hüpfen ins Gebüsch, fällt es meinen auch deutlich schwerer das nicht zu tun). Meine Hand würd ich für keinen meiner Hunde ins Feuer legen und die sind in dem Aspekt alles andere als „fertig“ erzogen, deshalb sind sie da wo es nötig ist gesichert und ich neige auch dazu einmal mehr anzuleinen, als einmal zu wenig… frei nach dem Motto „better safe than sorry“, bin da schon ein alter Schisser.
    Ob und in wie weit man da generalisieren und das auf die gesamte Rasse übertragen kann weiß ich nicht, denn wenn ich ehrlich bin kenne ich niemanden (mal von Whippieyala abgesehen, die ich nur hier durchs schreiben im Forum kenne), der mit seinem Whippet ernsthaft am Jagdverhalten arbeitet… aber vielleicht kenne ich da auch nur die falschen Leute, das mag sein.


    Aber grade auf der Bahn hat man doch ein ziemlich kontrolliertes Setting und kann z.B. den Abstand so wählen, dass es möglich ist unterhalb der Reizschwelle der Hunde zu arbeiten, aber vielleicht sehe ich das auch zu naiv... wenn's nicht klappt habe ich nix verloren, außer ein paar extra Leckerchen, also warum nicht einfach ausprobieren?

  • Ich seh's so: Auf der Bahn darf er rumspinnen, außerhalb nicht. Ich denk das können sie differenzieren.
    Ich liebe auch dieses aufgeregte Geschrei (meiner ist jetzt nicht ganz so schlimm wie manche Whippets...), muss auch sagen, dass ich es immer voll geil finde, wenn ein 6er Feld Whippets eingesetzt wird und da die Hölle los ist bis die Boxentüren auffliegen und man nur noch konzentriertes Schweigen hat.
    Das ist ebensone Athmosphäre wie am Start eines Schlittenhunderennens oder kurz vor dem Aufbruch bei einer Meutejagd/Schleppjagd.


    Wobei ich auch davon abgekommen bin, überhaupt groß am Jagdverhalten zu arbeiten. Mit Lawrence hab ich das gemacht bzw hab generell viel mehr mit ihm gemacht erziehungsmäßig. Hat auch was gebracht, aber er ist mir im Lauf der Jahre trotzdem ein paar Mal abgedampft hinterm Hasen...
    Robin war es schon immer ziemlich brav, Dee hat sich viel von den beiden abgeguckt und ist, von ihrer etwas zickigen Art mal abgesehen, eigentlich auch ein Streber.


    Janaah jetzt wäre von der Triebigkeit her eigentlich eine Großbaustelle, er ist bisher mit Abstand der heftigste Hund den ich hatte was den Jagdtrieb angeht (er springt schon beim Schatten von Schwalben auf dem Boden ein oder bei fliegenden Blättern oder verdächtig aussehenden Erdhaufen auf einem Feld).
    Aber ich kann ihn eh nur selektiv freilaufen lassen, auch weil meine jetztige Wohngegend in der Hinsicht ziemlich schwierig ist, und ich glaube eh nicht, dass man im Angesicht von Wild einen auch nur halbwegs zuverlässigen Rückruf bei ihm hinkriegen könnte.


    Insofern bin ich inzwischen deutlich "konservativer" geworden in meiner Windhundhaltung und -erziehung. Am Anfang dachte ich auch immer noch so ein bisschen, dass die alten Hasen vielleicht doch nicht alles wissen und das da doch mehr gehen muss usw. Kann vielleicht auch sein, aber wozu eigentlich?
    Wie gesagt, Zuverlässig wird er eh nie werden, dann noch den Faktor, dass mehrere Hunde eh viel schwerer zu kontrollieren sind als einer und das ich schlicht keine Lust hab, ewig an was zu arbeiten, was dem Hund a) in die Wiege gelegt wurde und b) eh nie ein zuverlässiges Resultat geben wird... es stört mich einfach nicht mehr so.

  • Das Geschrei und Getobe gibt es bei uns auch NUR AUF DER BAHN! Ich würde denen sonst weiß was erzählen, würden sie das "in freier Wildbahn" versuchen. Tun sie aber nicht. Wie gesagt, die können sehr gut unterscheiden was was ist!
    Aber das die Whipps auf der Bahn austicken ist einfach so, jeder weiß das und nimmt es mit Humor - ich find´s toll! Wobei meine halbwegs zu bändigen sind, solange sie in der Autobox sind, da gibt´s auch die Typen, die sich durch ein Stahlgitter durchbeißen - koste es so viele Zähne wie es wolle!

  • Also wilma tickt auch nur auf der Bahn aus.
    Einmal hing sie wegen nem Marder in der Leine - aber das hat sie direkt gelassen als es von mir ein 'nein' gab
    Auf der Bahn hilft kein Nein der Welt :D DIe weiss was sache ist und von mir aus soll sies machen... ich hab auch so langsam raus, wie man sie dennoch ordentlich warm läuft ;)... halt mit umweg aber ok. von daher... soll sie ihren spaß haben-

  • (er springt schon beim Schatten von Schwalben auf dem Boden ein oder bei fliegenden Blättern oder verdächtig aussehenden Erdhaufen auf einem Feld).

    Hihi, das kenne ich nur zu gut :D


    Ich habe mit Abby ja auch daran gearbeitet, bei Wildbegegnung wenigstens ruhig zu bleiben. Vorher war sie ein Springfloh und schrie wie am Spieß :D Oft hatte ich einen "Zweibeiner" anstatt Vierbeiner *g*


    Und ja, verdächtige Erdhaufen auf dem Feld oder irgendwas, was auch nur ein Hase sein könnte wird direkt fixiert und nicht außer Blick gelassen.


    Hier, dieses Langohr war eine gefühlte Ewigkeit von uns entfernt und chillte nur im Schnee. Abby konnte kaum spazieren gehen weil sie ihn nur fixiert hat und ein wenig Jagdgebrüll platzte natürlich auch raus, als er sich dann doch bewegte.


    Extra rangezoomt xD https://scontent-fra3-1.xx.fbc…463ca1369b262&oe=55F81555

  • Grade auf Facebook gefunden:
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26010195?report=abstract

    Zitat

    Nine of 10 Greyhounds did not complete acquisition training because they failed a motivation criterion. These results indicate that Pugs outperformed German Shepherds in the dimensions of olfaction assessed. Greyhounds showed a general failure to participate.

    Neun von 10 Greyhounds nahmen einfach mal am Basistraining nicht teil weil nicht motivierbar. So geil. :D


    Ich weiß ja, dass da genug Leute schon wieder sagen würden "Wie dumm, lernresistent" usw, aber wenn man seinen Greyhound/Windhund kennt, dann weiß man ja, was die können, wenn sie wollen... wenn!

  • Na, mich überrascht das Ergebnis überhaupt nicht! und wer meint, einen Grey über die Nase motivieren zu können hat halt schlichtweg keine Ahnung - ist halt doch nicht ein Hund wie der andere....
    Das der Mops den DSH schlägt, wundert mich auch nicht...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!