Drinnen ein Traumhund - draußen wird sie zur Wildsau!!!

  • Hallo ihr Lieben!
    Nun stell ich euch ersteinmal meine Hündin vor und dann zum eigentlichen Thema.....

    Anna lebt im Mai ein Jahr bei mir und ist mein erster Hund. Das heißt ich bin Anfängerin.
    Anna habe ich über eine Hunde Nothilfe bekommen.
    Sie ist ca 3 Jahre alt (aber da ist mein Tierarzt nicht sicher- also evtl. auch älter) und stammt aus Ungarn. Vergangenheit völlig ungeklärt.
    Wurde mir als sehr Kinderlieb und Familienhund (na klar war mir das besonders wichtig- ich will mal ein paar Kinder haben :D ) vermittelt.
    So.
    Als erstes muss ich sagen, dass ihre unteren Eckzähne "angespitzt" aussehen. D.h. da hat auf jedengfall jmd. menschliches nachgeholfen....sie hat ausserdem an der Unterlippe seitlich zwei Vernarbungen die darauf schließen lassen, dass sie mit Gewalt dazu gebracht worden ist das Maul offen zu halten.
    Außerdem ist der Schwanz evtl. zu kurz und bei den Ohren bin ich auch nicht ganz sicher...nunja. Anna ist ein Schäferhund Sheltie Mix, jedoch sehr kräftig gebaut und etwa Knie hoch.

    Soviel dazu.
    Drinnen in der Wohnung ist sie absolut super. Verschmust, gehorsam und entspannt.
    Sie hört wirklich gut und akzeptiert mich als Rangführer.
    Sobald wir draußen sind (und wir gehen nur noch mit Maulkorb) wird sie zur Wildsau. Sieht sie einen Hund auch nur von weitem beginnt das Kampfgeschrei und wenn wir an ihm/ihr vorbei gehn dreht sich Anna und bellt und fletscht die Zähne. Mit Langlaufleine (ohne Leine ist sie direkt weg) und Maulkorb geht sie direkt auf andere Hunde drauf. D.h. sie würde diese sofort beißen. Sie hat mich aus Versehen auch schonmal in der Wade gehabt als sie einmal keinen Maulkorb draußen an hatte. Da war keine Absicht, sie beißt nur zum Teil einfach wild um sich wenn ein andrer Hund in der Nähe ist. Mit Hunden die sie von Anfang an und gut (länger) kennt versteht sie sich blendend. Fremde Hunde allerdings gehen einfach gar nicht.
    Selbst die Hundeschule konnte uns nicht weiter helfen und war überfordert.
    Anna hört nicht auf sich aufzuregen und lässt sich GAR NICHT ablenken. Weder Leckerchen noch Spielzeug helfen.
    Dazu kommt dass sie auch Kinder oder meistens Männer die uns entgegen kommen "angreift". Dazu muss ich allerdings auch sagen dass ich sie kurz halte wenn das geschieht um die Leute nicht mit meinem Hund zu erschrecken. Wenn ich sie lang lasse habe ich manchmal Glück und sie ignoriert die Leute. Aber das ist auch schwer einzuschätzen.
    Mit Anna ist gar kein entspannter Spaziergang möglich da sie die ganze Zeit auf Spannung ist und wirkt als wäre sie auf der Suche nach "dem Feind".
    Ich suche zur Zeit einen verhaltenstherapeuten der uns Zuhause stundenweise begleiten würde. Bachblüten haben wir auch schon ausprobiert, die bringen aber gar nix.
    Ich bin gespannt auf eure Meinungen!

  • Da hast Du ja ein echtes Problem.

    Falls es in Eurer Nähe noch andere Hundeschulen gibt, würde ich mir die mal ansehen und falls sie Dir gut erscheinen, würde ich Deinen Hund dort auch mal vorstellen.

    Die Idee mit dem Verhaltenstherapeuten finde ich auf jeden Fall auch gut.

    Was die Sache mit den "angespitzten" Zähnen betrifft, hat Dein Tierarzt das bestätigt?

    Was ich noch nicht verstanden habe:
    Du sagst, daß Deine Hündin mit anderen Hunden, die sie schon länger kennt ganz verträglich ist, dafür aber fremde Hunde direkt beißen würde,richtig?

    Aber irgendwie muß sie doch ihre Hundekumpels auch mal kennengelernt haben und wie ging das, wenn sie doch jeden fremden Hund sofort beißen würde?

    Ich fürchte Du wirst auch weiterhin enorm viel Arbeit in Deinen Hund investieren müssen um vorallem das Meideverhalten gegenüber anderen Hunden zu trainieren.

    Vielleicht könnte ein Sprayhalsband helfen, daß Du sofort auslöst, sobald sie beginnt den Aufstand zu proben und falls Du damit auch nur eine Sekunde der Ruhe erzielen kannst, könntest Du sie sofort dafür loben und belohnen.

    Viel mehr fällt mir in dem Fall leider auch nicht ein,sorry. :???:

    Ich wünsche Euch ganz viel Glück und Erfolg für die Zukunft.

    Viele liebe Grüße

  • Zitat


    Vielleicht könnte ein Sprayhalsband helfen, daß Du sofort auslöst, sobald sie beginnt den Aufstand zu proben und falls Du damit auch nur eine Sekunde der Ruhe erzielen kannst, könntest Du sie sofort dafür loben und belohnen.

    Oh je, das könnte aber auch ganz schön nach hinten losgehen!
    Wenn der Hund nämlich das Sprühen, also den negativen Reiz gerade mit dem anderen Hund verknüpft, und nicht mit seinem eigenen Verhalten; oder aber wenn er durch das Sprühen noch mehr angestachelt wird.
    Das wäre mir ehrlichgesagt zu gefährlich, bzgl der Gefahr von Fehlverknüpfungen und auch bzgl der unsicheren Reaktion auf das Sprühen in so einer sowieso schon angespannten Situation.


    Zu den Bachblüten: die Blüten alleine können meist nicht viel helfen, fast immer werden sie nur unterstützend eingesetzt, zusätzlich zu einer (Verhaltens-)Therapie. Auch müssen sie individuell auf den jeweiligen Hund abgestimmt werden. Dann können sie aber wirklich sehr hilfreich sein. :)

    Ansonsten kann ich Dir leider auch nicht weiterhelfen - nur, dass Du Dir einen wirklich kompetenten Trainer suchen solltest, der sich euer Problem vor Ort anschaut, und das Verhalten des Hundes und auch Deines analysieren kann. Vielleicht kann Dir hier auch jemand aus Deiner Nähe empfohlen werden?

    LG, Caro

  • Leider habe ich in deiner Nähe keinen Trainer gefunden, doch wende dich doch mal an http://www.animal-learn.de, schau dir die HP an und wenn dir das zusagt, dann ruf dort mal an und frage, ob es eine/n bei animal-learn ausgebildete/n TrainerIn in deiner Nähe gibt.

    Mit der Geschichte, die deine Hündin anscheinend hinter sich hat, sieht es noch nach viel Arbeit aus, doch kann man da auf jeden Fall noch viel erreichen. Lass aber bitte solche Dinge wie Sprühhalsbänder etc. bleiben. Alles, was mit Schreckreizen und/oder mit Schmerz zu tun hat, kann deine - vermutlich angstaggressive - Hündin ganz sicher nicht verkraften und das Ganze geht wirklich nach hinten los.

    Viel Glück, Erfolg und Geduld wünscht dir
    cazcarra

  • Hallo Kathy,
    da scheint es einen tieferen Grund zu geben, denn sofort zu beißen, ist nicht normal!! Habe leider auch so einen Leinenraudi, aber bei ihr waren es die Schmerzen, aber egal.
    Ich würde Dir auf jeden Fall eine gute Hundeschule empfehlen!!
    Bei Dir in der Nähe habe ich nicht so richtig was gefunden, aber vielleicht die hier:
    http://www.handundpfote.de/
    http://home.pages.at/hundeschulekehl/


    Und was ich auch schon gemacht habe und sehr empfehlen kann, ist eine Woche Intensivunterricht bei Angelika Lanzerath/Günther Bloch, da habe ich echt viel über mich und meine Hunde gelernt!!
    Ist nicht ganz billig, aber ich habe es damals, ist schon 8 Jahre her, als Urlaub genutzt, vor allem die Gegend ist total schön!!
    http://www.hundefarm-eifel.de/

  • Oohhh, da muß ich doch gleich an unseren Spanier denken.
    Zuhause ein Goldstück erster Kajüte und draußen ein Mistvieh sondergleichen.
    Ich kann Dir nur sagen Gedult, Gedult, Gedult und nochmal Gedult.
    Es hat irre lange gedauert bis unser Zwerg begriffen hat das das andere Ende der Leine auch was zu sagen hat.
    Wir hatten Glück und haben genau den Trainer den wir brauchten in einem DVG Verein gefunden. Hast Du DIch da schon mal umgeschaut?
    LG
    Quendolina

  • erstmal einen schönen guten morgen euch allen und vielen vielen Dank für die ganzen Antworten! :^^:

    Ich werd mir eure Links bei nächster Gelegeheit mal ansehen und dann hoffentlich den geeigneten Trainer finden. Ist ja doch nicht allzu einfach bei dem Angebot was Seriöses zu finden....

    Ich bin super froh wenn jemand ein ähnliches Problem hat und mir Mut macht. Das reicht oft schon. Man kriegt ja doch ne Menge negativer Rückmeldung von allen möglichen Seiten. Meine Freundin hat mir als letzten Weg dazu geraten Anna abzugeben. Sie meinte ich wäre nicht glücklich und Anna vermutlich auch nicht. Sowas zu hören tut ganz schön weh. Ich kann mich wirklich nicht von einem Hund trennen der in der Wohnung so ein Zuckerstück ist!
    Außerdem fühle ich mich ihr gegenüber auch verpflichtet. Ich habe sie zu mir geholt und ihr damit doch ein schönes Leben versprochen. Natürlich kann sie nicht ohne Leine laufen und es gibt Tage (Sommer) da müssen wir überlegen wo wir lang gehen weil man sonst einem Nervenzusammenbruch nahe ist....aber ich glaub ich könnte sie niemals abgeben. Was meint ihr zu der Lösung?

    Zu Annas Hundefreunden:
    Lia, Beaglemix, auch aus dem Ausland ist sehr unterwürfig und die beiden haben sich tatsächlich direkt verstanden!
    Titus, Labrador, hat sie Anfangs immer blöd angegangen, wollte ihn beißen aber ich hab sie an der Leine immer abgehalten bis es auf einem Spaziergang auf einmal soweit war und Anna nichts mehr gemacht hat.Seitdem liebt sie ihn und hat nur Augen für ihn und er ignoriert sie.

  • Hallo,

    habe sowas erst kürzlich bei einem anderen Hund erlebt. Da Hundevereine und die meisten Trainer so etwas Schwieriges nicht können, solltest du die einen erfahrenen Hunde-Verhaltentherapeuten suchen. Du wirst viel Hilfe brauchen und einen guten Ratgeber an deiner Seite, viel Geduld und gute Nerven. Ich bin mir aber sicher, dass es gehen wird. Schade, dass du nicht in Ba-Wü wohnst, hier könnte ich dir drei Hundetherapeuten empfehlen.

    Frag mal beim TA, die wissen oft auch, wer geeignet wäre.

    LG Schopenhauer

  • ich kann Dir eigentlich nur dieselben Tips geben , wie die anderen : Also Huschu , evt. einen eigenen Trainer ( der auch ins Haus kommt ) , Geduld und noch einen Hinweis auf einen Beitrag im Forum : Staffys Tipps zur Leinenaggression , da wird zum einen erklärt , was in Deinem Hund abgeht , zum anderen aber auch , wie Du gegensteuern kannst .

    Liebe Grüsse, Katzentier

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