Sozialisierungsprobleme mit einer Bordeauxdogge

  • Einen schönen gute Morgen ins Land,

    Feunde von mir haben eine 6-8 Monate alte Bordeauxdogge, Rüde. Dieses ist bereits ihre zweite, so daß sie auch über dementsprechende Erfahrung mit Molossern verfügen.
    Dieser brave Hund, Miro, hat folgende Unsitte: So bald er einen anderen Hund sieht, muss er zu ihm hin und das mit Gewalt. Er zieht so stark an der Leine, daß er bereits eine Lederleine kaputt gerissen hat. Wenn er mit seinem Frauchen unterwegs ist, kann die ihn nicht halten und muss die Leine loslassen. Das ist bei einem Hund mit seiner Größe und seinem Gewicht, z.Zt. ca. 42 kg, problematisch, zumal man nie weiß, wie er dann auf den anderen Hund reagiert. In den meisten Fällen versucht er ihn aufzufressen. Wenn er an der Leine gehalten wird, kann es auch sein, dass er nach Frauchen oder Herrchen schnappt. Bekommt er den anderen Hund nicht, ist er so aufgedreht, daß er zittert und sich übergeben muss.
    Besuche einer Hundeschule mußten jedesmal abgebrochen werden, da er sich nicht bändigen ließ.
    Eine Schleppleine der Trainerin, die ihn damit angebunden hatte, hat er durchgerissen.
    Meine Freunde sind schon total verzweifelt, da sie einen Tennisclub betreiben und demnächst auch Gäste mit Hunden zu ihnen kommen.
    Auf Hundebesuch im Haus reagiert er teilweise ganz anders. Einen Mopswelpen behandelt er sehr vorsichtig und läßt sich sogar von dem beißen. Kommt die Tochter des Hauses mit ihrem etwas größeren Hund zu ihm, so beschnüffelt er diesen ausgiebig im Haus und legt sich auch auf Kommando hin. Sobald sie jedoch draußen sind, versucht er ihn zu fangen und zu beißen.
    Zur Zeit werden Einzelstunden mit einer Trainerin gehalten. Aber ausser Sitz und Platz hat das bisher nichts gebracht.

    Habt Ihr eine Erklärung für dieses Verhalten, oder eventuelle Ratschläge?
    Die Trainerin versucht es zur Zeit mit einem Sprühhalsband oder einer Sprühpistole. Im Haus klappt das vorzüglich, draußen jedoch absolut nicht.

  • Zitat

    Dieser brave Hund, Miro, hat folgende Unsitte: So bald er einen anderen Hund sieht, muss er zu ihm hin und das mit Gewalt. Er zieht so stark an der Leine, daß er bereits eine Lederleine kaputt gerissen hat. Wenn er mit seinem Frauchen unterwegs ist, kann die ihn nicht halten und muss die Leine loslassen. Das ist bei einem Hund mit seiner Größe und seinem Gewicht, z.Zt. ca. 42 kg, problematisch, zumal man nie weiß, wie er dann auf den anderen Hund reagiert. In den meisten Fällen versucht er ihn aufzufressen.

    Hallo,

    sorry musste erst grinsen als ich das gelesen hab.. :lachtot:

    Aber im Ernst, was für einen Rat erwartest du? Das Einzige was mir dazu einfällt. HH völlig überfordert und benötigt dringend professionelle Hilfe. Glaube allerdings nicht das ein Sprühhalsband oder Sprühpistole hier die Lösung sein wird. Also - umhören hier im Forum wer einen guten Trainer aus deiner Region empfehlen kann. Übrigens, ich glaube nicht das dieses Problem mit ein paar Trainerstunden erledigt sein wird.

    LG

    Jürgen

  • Ich würde auch dringend zu einem Trainerwechsel raten. Vielleicht hat ja jemand hier im Forum einen guten Tipp was Trainer in der Region betrifft (noch darf sich ja leider jeder so nennen).
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sprühhalsbänder und Co. bei solchen Problemen die Lösung sein können. Es wäre doch wichtig der Ursache auf den Grund zu gehen und richtiges Verhalten positiv zu bestärken satt ein Meideverhalten mit dem Sprühen von Wasser anzustreben (scheint den Hund ja eh nicht zu beeindrucken).

  • Erst mal Danke für Eure schnellen Antworten.
    Einen Trainerwechsel habe ich auch schon vorgeschlagen, obwohl beide bisherigen Trainer ihren Job beim VDH gelernt und auch bislang problemlos ausgeführt haben.
    Die Sache ist wohl die, daß sich niemand erklären kann, warum er im Freien so anders reagiert wie im Haus. Die Grundkommandos wie Sitz, Platz, Fuß usw. berrscht er ja auch, .....wenn er denn keinen anderen Hund sieht!
    Er ist aus 2 Hundeschulen rausgeflogen, weil sich die anderen Hundehalter massiv beschwert haben.
    Auch warum er so aggressiv zu anderen Hunden ist, kann sich keiner erklären. Ein Besuch beim TA ergab auch keinen anderen Befund.
    Meine Freunde haben seit fast 20 Jahren Hunde, davon die letzten allesamt Molosser. Und Ihr habt beide Recht: Im Moment sind sie überfordert, weil das Nervenkostüm leidet.
    Ich hoffe nur, dass sich der Riesenhund mal langsam beruhigt, will ich doch mit unserer Neuerwerbung, sprich mit unserem neuen Familienmitglied, bald zu ihnen. Und meinen Border-Mischling kann der Koloss sowieso nicht fangen. :roll:

  • Zitat

    Er ist aus 2 Hundeschulen rausgeflogen, weil sich die anderen Hundehalter massiv beschwert haben.

    Hallo,

    denke das sagt alles über die Qualität dieser Hundeschulen. Genau das ist der Unterschied - für den alltäglichen "Gehorsam" reichen die meisten Hundeschulen völlig aus. Aber selbst da muß ich teilweise den Kopf schütteln was dort vermittelt wird.. Sobald du allerdings einen Hund hast der aggressives agierendes Verhalten zeigt, da trennt sich die Spreu vom Weizen. Da braucht es jemanden der Erfahrung und Erfolge nachweisen kann im Umgang mit solchen Hunden. Und da mußt du dich halt auf die Erfahrungen von anderen HH verlassen, die ein ähnlich angelegtes Problem hatten.

    LG

    Jürgen

  • Cerridwen

    Tierpsychologen und Verhaltenstherapeuten sind auch Hundetrainer. Jeder kann sich so nennen wie er lustig ist, die Bezeichnung sagt also nichts über die Qualität des Trainers aus. ;)

    Camel

    Ich würde nach einem Trainer suchen, der ohne Sprühhalsband etc. an dem Problem trainiert. Evtl. könnten deine Bekannten auch ein Seminar besuchen. Schau doch mal unter http://www.cumcane.de Das wäre meine erste Anlaufstelle, wenn ich einen Trainer suchen oder ein Seminar besuchen wöllte. =)

  • Zitat

    Cerridwen

    Tierpsychologen und Verhaltenstherapeuten sind auch Hundetrainer. Jeder kann sich so nennen wie er lustig ist, die Bezeichnung sagt also nichts über die Qualität des Trainers aus. ;)

    So gesehen schon, aber möchte ich mich persönlich nicht mit einem Trainer des VDH auf eine stufe stellen ;) Es gibt schon einen Unterschied, auch wenn beide Gruppen fast das gleiche tun. Auch kann sich jeder Tierpsychologe nennen oder auch Verhaltenstherapeut. Aber gibt es für diese Verbände, die für eine gewissen Standard sorgen und auch Weiterbildungen bestehen und zur Aufnahme Prüfungen verlangen.

    Also im Zweifelsfall an die Verbände wenden und schauen, ob die jemanden in der Nähe haben und empfehlen.

  • Zitat

    Dieses ist bereits ihre zweite, so daß sie auch über dementsprechende Erfahrung mit Molossern verfügen.

    Was man aber aufgrund des Geschilderten nicht nachvollziehen kann.


    Zitat

    Dieser brave Hund, Miro, hat folgende Unsitte: So bald er einen anderen Hund sieht, muss er zu ihm hin und das mit Gewalt. Er zieht so stark an der Leine, daß er bereits eine Lederleine kaputt gerissen hat. Wenn er mit seinem Frauchen unterwegs ist, kann die ihn nicht halten und muss die Leine loslassen. Das ist bei einem Hund mit seiner Größe und seinem Gewicht, z.Zt. ca. 42 kg, problematisch, zumal man nie weiß, wie er dann auf den anderen Hund reagiert. In den meisten Fällen versucht er ihn aufzufressen. Wenn er an der Leine gehalten wird, kann es auch sein, dass er nach Frauchen oder Herrchen schnappt. Bekommt er den anderen Hund nicht, ist er so aufgedreht, daß er zittert und sich übergeben muss.


    Hier liegt ganz klar ein Mangel an Disziplin vor. Zunächst sollte mehr Konsequenz und Strenge in die Erziehung integriert werden. Dann sollten Spaziergänge begränzt und der Hund an eine Metallleine geführt werden-Freilauf ist untersagt.

    Der Hund muss deine Autorität akzeptieren und darf keinenfalls durch Dritte manipuliert oder negativ beinflusst werden. Daher kann ich den Besuch bei einer Hundeschule oder einem Trainer nicht empfehlen, da der Hund auf dich fixiert werden muss und durch den Konsum von Leckerlies zu weiteren Ungehorsam animiert werden könnte.

    Du kannst dich natürlich beraten lassen, allerdings solltest Du die Übungen mit deinem Hund allein praktizieren. So wird der Hund nicht zusätzlich belastet und kann optimal von deiner Erziehung geprägt werden.

  • Zitat

    ... und der Hund an eine Metallleine geführt werden...

    Der Hund muss deine Autorität akzeptieren und darf keinenfalls durch Dritte manipuliert oder negativ beinflusst werden.
    Du kannst dich natürlich beraten lassen, allerdings solltest Du die Übungen mit deinem Hund allein praktizieren. So wird der Hund nicht zusätzlich belastet und kann optimal von deiner Erziehung geprägt werden.

    Kannst du deine Aussagen begründen? Warum ausgerechnet eine Metallleine? (Dass die Leine stabil sein sollte, ist klar, aber es kann doch auch z.B. Leder sein.)

    Was meinst du mit der Aussage: " Daher kann ich den Besuch bei einer Hundeschule oder einem Trainer nicht empfehlen, da der Hund auf dich fixiert werden muss und durch den Konsum von Leckerlies zu weiteren Ungehorsam animiert werden könnte."

    Futter (und andere Motivationen) sind positive Bestärker. Es wäre doch Dummheit, sie nicht im Training einzusetzen.

    Camel

    Ist der Hund gesundheitlich durchgecheckt? Hat der Hund evtl. Schmerzen? Ist die Schilddrüse untersucht worden?

    Achso, Zittern und Übergeben lassen auf sehr starken Stress schließen.

    Vielleicht wäre da auch eine Futtertube was, da kann er dran schlecken. Grundsätzlich würde ich erstmal in sehr großem Abstand zu anderen Hunden spazieren gehen, wenn es möglich ist. Die Lernerfahrungen, die der Hund macht, wenn er sich reinsteigert und den anderen 'fressen' will, sind ja nicht die, die Mensch ihm vermitteln möchte. ;)

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