Niederschmetternde "Diagnose" beim Tierarzt

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    Wer von Euch hat Erfahrung damit und evtl. erfahren und kompetente Ansprechpartner (komme aus der Nähe von Hamburg) wie Tierarzt, Trainer oder Hundepsychologe! Ich möchte nicht so einfach aufgeben und mir noch weitere Meinungen einholen.


    Anja mit Usher :nosmile:



    Huhu,


    wende Dich an Diana Timmermann (http://www.die-briards.de/kontakt.htm). Sie ist in der Nähe von Ratzeburg und hat diesbezüglich viel Erfahrung!

  • Hy,


    Zitat


    1.Wir werden jetzt ganz langsam das Tierarzttraining angehen und zwar bei einem neuen TA, den ich ganz genau aussuchen werde. Da lasse ich mir jetzt aber Zeit.
    (...)
    Zu guter letzt noch eins. Ich frage mich, ob Tupfi schon als Therapeut für Hunde auf die Welt gekommen, oder auch - genau wie ich - durch Erfahrungen (die in der Regel auch negativ sind) zu dieser klaren Sichtweise gekommen ist. Ansonsten beneide ich Dich um Deine schon angeboren Fähigkeiten. Eins ist doch wohl klar: Es gibt nie "DIE Lösung". Für Tupfis Hund waren 40 Minuten die richtige Zeit um eine Blutabnahme zu ermöglichen. Bei meinem Hund war das schon zu lange. Nach 10 Minuten war eigentlich klar, das wird nichts. Für den einen also Ok, für den anderen ne Katastrophe. Wie schon gesagt, das passiert mir bestimmt nie wieder.


    Erst mal - super. Such dir einen guten TA und lass dir Zeit. Geh erst ohne Hund hin und lern die TÄ kennen. Und lass NICHTS mit deinem Hund machen, was sich für dich schlecht anfühlt, auch wenn der Gegenüber tausendmal mehr wissen / können sollte.


    Ich bin weder als *Therapeut* auf die Welt gekommen noch bin ich jetzt einer, ich hab ein relativ extremes Verständnis über meine Verantwortung gegenüber meiner Tiere und pack sie lieber 100 Mal in Watte als dass ihnen einmal etwas schlimmes passiert. Ich hab durch gute und schlechte Erfahrungen gelernt, gerade was TÄ angeht oder selbst ernannte Hundefachleute. Nur ist es nie so weit gekommen, weil ich lieber mein Tier einpacke und gehe bevor irgendjemand so mit ihm umgeht - ich hör auf meinen Verstand und vor allem auf mein GEFÜHL.


    Und ich find es absolut schrecklich, dass es so viele Leute gibt, die ihre Autorität - eben als TA oder als "Trainier" oder sonst was - missbrauchen und andere Menschen in Situationen bringen, wo sie mit ihren Tieren Dinge tun oder Dinge zulassen, die ihnen selbst weh tun. Nur - es gehören immer zwei dazu.


    Wenn der Ton scheisse rüber kam - war beabsichtigt oder besser in Kauf genommen. Manchmal mag ich nämlich überhaupt gar nicht mehr nett und freundlich und heititei sein, ehrlich.

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    1.Wir werden jetzt ganz langsam das Tierarzttraining angehen und zwar bei einem neuen TA, den ich ganz genau aussuchen werde. Da lasse ich mir jetzt aber Zeit.



    Hallo Anja,


    das kannst Du auch schon schön zu Hause üben - solltest Du sogar. Wenn er bestimmte SAchen zu Hause kann, kannst Du in anderen Situationen (z.B. beim Tierarzt) darauf zurück greifen.


    z.B. kannst Du, sofern Du einen geeigneten Tisch (je stabiler der ist, desto besser - wackeln finden die meisten Hunde doof!) hast, üben, dass er ruhig auf den Tisch steigt, bzw, sich raufheben läßt.
    Auf dem Tisch gibt es dann Lecker Essen und nichts weiter. Ruhig wieder runterheben und fertig.


    Wenn er es auf dem Tisch angenehm findet, übst Du dort: ruhiges Stehen, ruhiges Sitzen, ruhiges legen, ruhiges auf die Seite legen.


    Was ausserdem total hilfreich ist, ist, wenn Dein Hund lernt, sein Kinn in Deine Handfläche abzustützen. Das ist sehr praktiktisch, weil man so den Kopf des Hundes "unter Kontrolle" hat. "Unter Kontrolle" in Anführungsszeichen, weil der Hund es nämlich selber unter Kontrolle hat.
    Man kann es als "noch ist für mich alles erträglich" Signal verstehen - solange der Hund den Kopf in Deine Hand legt, solage, darf man an ihm rumfummeln. Nimmt er den Kopf hoch, ist es ihm zu viel und man hört sofort auf.
    Das ist äußerst nützlich, wenn man wirklich Vertrauen aufbauen will: Man weiß, wann man stoppen muß, und WENN mann tatsächlich in Übungssituationen UND im realen Leben IMMER reagiert, lernt der Hund, das man verstanden hat, dass man ihn ernst nimmt.
    Wenn er soweit ist, dass er auf dem Tisch stehen kann und Dir den Kopf in die Hand legen kann und bei etwas trubel um ihn rumm auch entspannt so stehen bleibt, fängt z.B. Dein Mann an, ihn vorsichtig anzufassen (so wie ein extrem vorsichtiger Tierarzt vielleicht das Herz abhören würde, oder mal die Beine und Rücken abstreichen und so was.
    WEnn das alles geht, probiert ihr das draussen auf großen Felsbrocken oder anderen dafür geeigneten Dingen.
    WEnn er das auch draussen hinbekommt, und ihr schon ein paar mal "essen im Tierarztwartezimmer" gemacht habt, könnt Ihr den inzwischen für gut befundenen Tierarzt im Behandlungszimmer "besuchen" und vielleicht dort mit dem "wir klettern auf den Tisch" etc-Training beginnen (wieder ganz von vorne, in kleinst-Schrittchen mit extrem hochwertiger Belohnung!).


    Und wie lernt er nun, den Kopf in die Hand zu legen.
    Ich würde es klickern: Du sitzt im Sessel oder auf der Erde und hälst Deine Hand mit der Handfläche nach oben in einer Höhe, die für das Hundekinn angenehm wäre. Dann clickerst Du Anschauen, Nähern, Aschnuppern, Anstuppsen etc, bis er irgendwann Denkt, Du wärst seine persönliche Kopfstütze. Dann gibst Du demm ganzen einen Namen (bei Crispel heißt diese Übung kreativer weise "Kinn"...


    Ich würde auch ein Entspannungssignal konditionieren.

  • Hallo Tupfi,


    wie schon gesagt, den Ton fand ich etwas hart und fühlte mich auch angegriffen. Anderseits kann ich mich auch schnell über Fehlverahlten in puncto Tiere ärgern und dann ist mein Ton auch nicht der Beste.
    Schwamm drüber.


    Zitat

    "Und ich find es absolut schrecklich, dass es so viele Leute gibt, die ihre Autorität - eben als TA oder als "Trainier" oder sonst was - missbrauchen und andere Menschen in Situationen bringen, wo sie mit ihren Tieren Dinge tun oder Dinge zulassen, die ihnen selbst weh tun. Nur - es gehören immer zwei dazu."


    Ich bin da ja auch schon so überempfindlich, weil ich unter anderem zwei so schlechte Erfahrungen mit Hundeschulen gemacht habe. In der Welpenschule wurde er von einem erwachsenen Schäferhund der Trainerin gebissen :shocked: (die hat mich zum letzten mal gesehen), in einer anderen Hundeschule hat man dann gemeint er wäre dominant und ich sollte ihn mit Stachelhalsband und am besten noch Maulkorb trainieren. Ich habe damals nur einen normalen Würger genommen und nach dem dritten mal (genauso erledigt wie mein Hund war auch ich) dann die Segel gestrichen. Hat natürlich auch immer alles viel Geld gekostet.


    Dann habe ich ja zum Glück meine liebe Waltraud kennengelernt, die mir geholfen hat mit meinem doch sehr dickköpfigen Hund vernünftig umzugehen und mich in Selbstdisziplin zu üben. Da war er dann schon ein Jahr und alles hat natürlich länger gedauert. Aber nach zwei Jahren kann ich nur sagen: Hätte ich nie gedacht, dass wir überhaupt soweit kommen :^^:


    Aber es ist doch auch wirklich zum kotzen, dass Du in Solchen Situationen echt immer wieder in die Scheiße greifen kannst. Für die Bewertungsstunde der Trainerin habe ich dann auch nochmal EUR 40,- hingelegt. EUR 40,- dafür, dass ich ihn dann vielleicht besser doch in den Hundehimmel schicke. :motz:


    Naja, ich bin jedenfalls geläutert, aber auch gestärkt für weitere Situationen. Wir haben jetzt überlegt folgendes zu tun: Mit ihm mehr unter Menschen zu gehen, wobei das eigentlich kein Problem darstellt. Er ist dann immer nur fürchterlich aufgeregt und zieht wie ein Bekloppter. Mal in die Stadt, mal S-Bahn fahren usw. Damit er noch besser lernt mit mehr Reizen umzugehen. Wir haben es hier nämlich sehr idyllisch und wohnen direkt an einem Forst. Und ich sah die Notwendigkeit nicht, ihn zum Einkaufen mitzunehmen. Warum auch? Restaurante kennt er und macht auch keine Probleme (einmal hat er nur einen Kellner angeblafft, der ihm netterweise Wasser brachte - wie peinlich :ops: ).
    Dann werden wir mal probieren, ob er sich von meinen Freundinnen z.B. ins Maul kucken lässt, die Pfoten und den Bauch abtasten. aber ich schätze, das wird auch nicht problematisch werden.


    Denke das sind ganz gute Ansätze, auf die man dann aufbauen kann.

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