Plötzlich Aggressionen gegenüber Artgenossen

  • n'Abend zusammen,

    bevor ich Euch was vorheule, muss ich etwas ausholen.

    Also, Dago ist ein ruhiger, zurückhaltender und eher ängstlicher, unsicherer Hund, von dem bis heute noch keinerlei Streitigkeiten ausgingen, obwohl er schon 2 x "krankenhausreif" gebissen wurde und sehr oft von anderen Hunden attackiert wird.

    Diese Attacken lässt er meist über sich ergehen und brummt im höchsten Fall einmal.

    Am Sonntag wurde er von einem Schäferhund-Mix, der sonst immer auf Attila eingeschossen ist, auf's Kreuz gelegt. Außer Dagos Panik und einem Bluterguß ist nichts passiert.

    Gestern trafen wir im Wald eine Frau mit einem Rudel von 4 Hunden. Darunter ein Bearded Collie, der sich direkt an Dago zu schaffen machte, d.h. er attackierte ihn zuerst und versuchte dann, ihn zu besteigen. Dago stand da wie ein Häufchen Elend und irgendwann warf ich die Leine dazwischen, um diese Situation zu beenden.

    Heute kam uns eine Frau mit einem Hund entgegen, der einem Bearded Collie sehr ähnlich sah. Dämlich, wie ich manchmal bin, sah ich keine Gefahr :kopfwand: Dago war ca 3 m von diesem Hund entfernt, ging drauf zu, wurde steif und attackierte ihn. Attila meinte mitmachen zu müssen. Dago hat nicht gebissen, sondern versucht,den anderen Hund zu unterwerfen. Nachdem ich laut HIER rief, kam Dago.

    Doch trotzdem bin ich total irritiert, weil ich soetwas nicht kenne und auch nicht möchte, dass sich das wiederholt.

    Wir gingen weiter, nachdem ich mich entschuldigte und von hinten kam ein Jogger mit einem Rüden (sah ich erst, als sie auf unserer Höhe waren). Der Rüde ging auf Dago zu, Dago schwänzelte, sie schnüffelten und alles war wie immer.

    Dann kam noch sein Erzfeind (ja, so einen hat er auch ;) ), ich ließ Dago und Attila absitzen, der andere Hund passierte die Stelle und alles war gut.

    Mein Mann meinte, ich solle kein Drama aus dieser Aktion machen.

    Leider geht mir die Sache nicht mehr aus dem Kopf und weiß nicht, ob ich jetzt Dago immer anleinen soll, wenn fremde Hunde auf uns zu kommen oder ob es wirklich nur ein Filmriss wegen der Begegnung von gestern war.

  • Zitat

    Mein Mann meinte, ich solle kein Drama aus dieser Aktion machen.

    Würd ich auch so sehen. Bei einem erwachsenen Hund hängt sowas vielleicht noch ein wenig nach, sollte sich aber geben, wenn man als Mensch keinen Stress draus macht :wink:

    Viele Grüße
    Corinna

  • Dago hatte sich aber bei den nachfolgenden Hunden sofort wieder wie gewohnt verhalten.

    Glaube da brauchst du dir nicht groß den Kopf zu machen. Bei Begegnungen mit Beardedähnlichen Hunden würde ich genauer beobachten und im Vorfeld Dago dann bremsen.

    Dies aber so gelassen wie möglich um das Feindbild nicht zu vertiefen.

  • Ich würd da auch kein großes Drama draus machen und versuchen, in Zukunft wieder relativ entspannt bei solchen Begegnungen zu bleiben.

    Ich kenn die Hintergründe und Umstände ja nicht, aber wieso werden deine Hunde so oft vermöbelt ? Gerade wenn der eine so unsicher ist, warum steht der bei fremden Hunden nicht generell hinter dir ?

    Vielleicht liege ich ja falsch, aber wenn ich als Hund ein paar Mal einen drüber bekomme und Frauchen nix tut, dann würde ich irgendwann anfangen, die Sache rechtzeitig selber in die Hand zu nehmen ...

    Gruß, staffy

  • Zitat

    Ich kenn die Hintergründe und Umstände ja nicht, aber wieso werden deine Hunde so oft vermöbelt ? Gerade wenn der eine so unsicher ist, warum steht der bei fremden Hunden nicht generell hinter dir ?

    Attila ist selten (nur bei einem Hund) das Opfer und er setzt sich auch zur Wehr.
    Dago ist immer derjenige, der attackiert wird. Ich weiß nicht, warum.
    Vielleicht liegt es an der Kastration, die damals sein musste.(sehr zu unserem Bedauern).

    Hinter mir hat er noch nie gestanden, wenn fremde Hunde kamen. Er ging meist seines Weges und dann passierte es.

    Staffy, wie soll ich mich denn verhalten?

    Letzte Woche wurde er von einem ca 1 jährigen Rüden bedrängt und nachdem dieser auf Dagos Gebrummel nicht reagierte und die Besitzerin keinerlei Reaktion zeigte, habe ich dem anderen Hund mit tiefer Stimme gesagt "Lass es" und siehe da, er ließ Dago in Ruhe.
    Doch leider ist es oft mit einem Lass es nicht getan.

    Ich wäre froh, wenn ich Dago in solchen Situationen helfen könnte, weiß nur nicht wie.

  • Letzteres wäre für mich aber das genau richtige !

    Wir leben ja nu nich mehr in der Wildnis, wo man Reviere bildet, hundgerecht kommuniziert, weder treffen wir immer auf "normal" sozialisierte Hunde.

    Ich würde meinen Hund bei Begegnungen mit fremden Hunden generell zu mir rufen, ihn abseits der anderen in meinem Schatten daran vorbeilaufen lassen und ihn vor die Wahl stellen: Bei mir bleiben, oder gucken gehen. Bleibt er bei mir, dann heißt das zu 100%, daß an mir kein anderer Hund vorbei kommt.
    Bei mir sieht das so aus, daß ich einen Bogen laufe oder bei freilaufenden Hunden stehen bleibe, meine Hunde hinter mir und den anderen Halter bitte, seinen zu sich zu rufen.

    Kommt mir der andere friedlich entgegen, kenne ich ihn schon, dann frag ich meine Hunde, ob sie hin WOLLEN. Aber ich geb ihnen die Möglichkeit, dem Kontakt aus dem Weg zu gehen.

    Habe ich sie bei mir und ein fremder kommt, dann wird er (sofern der Halter nicht reagiert) verbal, körperlich oder wenn nötig mit nem dezenten, aber wirkungsvollen Klatscher des Leinenendes abgewehrt.

    Gerade, wenn dein Hund das klassische Opfer ist, dann würde ich ihm diese Sicherheit geben !

    Abgesehen davon habe ich meine Hunde bei Begegnungen gerne in meiner Nähe. Egal was passiert, so kann ich rechtzeitig eingreifen.

    Gruß, staffy

  • Deinen Rat werde ich befolgen und Bericht erstatten.

    Vielen Dank ;)


    EDIT:

    Kleines Update nach einem langen Spaziergang :^^:

    Ich habe es so gemacht, wie Du gesagt hast und siehe da, alles lief super.
    Wir gingen im großen Bogen mit beiden Hunden im FUSS an jedem fremden Hund vorbei, wobei Dagos Anspannung bei der 1. Begegnung noch relativ hoch war (es handelte sich um einen struppigen, hellen Hund) und bei der 2. lief er ganz entspannt neben mir her.

    Nochmals DANKE, so werde ich ab jetzt immer verfahren und denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind.


    "Wenn ich Euch nicht hätte......"

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