Pflegehunde - ja oder nein?!?

  • Hallo,


    ich hab mich ja vor einiger Zeit schonmal hier gemeldet, weil ich mir in nächster Zeit gerne einen Hund anschaffen würde. Ich hatte das Thema aber eigentlich auf die Oster- bzw. Sommerferien vertagt, weil ich da Zeit zur Eingewöhnung hätte... jetzt suchen aber die Nachbarn einer Bekannten dringend einen Platz für ihre beiden Hundemädels, weil sie leider umziehen müssen und in der neuen Wohnung keine Tiere halten dürfen (die näheren Umstände kenn ich jetzt nicht, spielt aber für mein Problem auch keine Rolle).


    Es handelt sich dabei um zwei wohl sehr liebe, gut erzogene und v.a. schon an das alleine daheim bleiben gewöhnte kleine bis mittelgroße Hündinnen (Mutter und Tochter), die nicht getrennt werden sollen. Momentan heißt die Entscheidung wohl schweren Herzens Tierheim, wenn sich bis Mitte Januar niemand findet.


    Die beiden für mich aufzunehmen, traue ich mir, ehrlich gesagt, nicht ganz zu - ich hatte noch nie einen Hund und fürchte ein bisschen, dass mich so ein "Doppelpack" überfordern könnte. Jetzt überlege ich aber, ob ich das nicht als Chance sozusagen zum "Testen" nutzen sollte - also die beiden übergangsweise zu mir nehmen, und dann sehen, ob es klappt oder sich ein neuer Besitzer findet.


    Sollte ich damit nicht klar kommen, müssten sie dann eben doch ins Tierheim... Ein Problem ist allerdings, dass ich derzeit nicht wirklich Zeit habe, sie bei mir einzugewöhnen - ich kann als Lehrerin nicht einfach spontan Urlaub nehmen (und vor Weihnachten hatte ich mich eigentlich noch entschlossen, keine zwei Hunde aufzunehmen). Auch an Nachbarschaft oder Bekannten, die sich mal stundenweise um die beiden kümmern könnten, mangelt es noch - sie müssten also von Anfang an bei mir bis zu 6,5Std. allein bleiben (bis 6 Std. kennen sie anscheinend), in Ausnahmefällen auch mal länger.


    Alles nicht gerade ideal... ist es nun besser, es unter diesen Bedingungen zu versuchen, oder haben die beiden es im Tierheim besser?!?


    Bitte entschuldigt, dass ich so einen Roman geschrieben habe, aber ich möchte den Besitzern nicht leichtfertig Hoffnungen machen, wenn ich dann am Ende nicht dazu stehen kann...


    viele Grüße und danke fürs Lesen und evt. Kommentare,
    Tina

  • hm... also das tierheim sehe ich ehrlich gesagt nicht als die bessere lösung. die sitzen dort auch mehr oder weniger den ganzen tag im zwinger. und ob sie da jemals wieder jemand raus holen wird ist auch ungewiss und dwenn es doch so wäre, kann man nicht wissen, wo sie hinkommen werden.


    ich finde es ehrlich gesagt vertretbar, wenn ein hund (oder in dem fall 2) 6 stunden am tag für 5 tage die woche alleine sind. es gibt bestimmt optimalere lösungen, aber die sind wohl momentan nicht da.


    das gilt allerdings auch nur dann, wenn du dich den rest des tages intensiv mit den hunden beschäftigen kannst und am wochenende sowieso. da wird neben dem korrigieren und vorbereiten für die schule nicht mehr viel zeit für ein anderes hobby bleiben, als wie für die beiden hunde.


    wenn du nun wirklich einen hund haben möchtest, gibt es wohl kaum eine bessere möglichkeit, wie diese, die dir nun vorliegt....


    ... du sagst, die hunde seien schon ans alleine sein gewöhnt, beherrschen zumindest den grundgehorsam und sie wären zumindestens zu zweit alleine. vll stehen dir die vorbesitzer auch für fragen zur verfügung.


    wenn es wirklich dein traum und fester wille ist, einen hund zu haben, dann solltest du dir die "einschränkungen" nochmal vor augen führen und dich dann gegebenenfalls dafür entscheiden. wenn es garnicht anders geht, können sie ihr leben dann immer noch im tierhiem fristen.


    klär nur vorher selbst schriftlich ab, dass du wirklich auf dauer 2 hunde halten darfst von deinem vermieter aus. nicht, dass du sie dann nach einer weile unfreiwillig wieder abgeben musst.


    oh... ganz schön lang geworden.... sorry


    lg

  • Hi...



    Zuallerst mal ein Lob an Dich!!!!


    Du machst Dir erst Gedanken bevor Du Dich zu Entscheidungen "durchringst". Ist leider nicht der Standardfall gerade wenn es darum geht Tiere zu "retten" handeln leider viel zu viele genau anders herum.


    Auch wenn ich da nicht auf Gegenliebe stossen werde sag` ich es trotzdem:


    Gerade Frauen verfallen diesem Rettungswahn nur zu gern.


    Doch nun zu Deinen eigentlichen Fragen:


    Gleich 2 Hunde zu übernehmen, die Du auch noch nicht wirklich gut kennst ist schon eine wirkliche Herausforderung. Du übernimmst damit quasi ein Microrudel und schon 2 Hunde haben manchmal ein große Eigendynamik. Nicht umsonst gibt es einiges an Fachlektüre die sich mit Rudelhaltung auseinandersetzt. Da würde ich an Deiner Stelle auch mal g**geln!


    Gerade unter Hinsicht auf Deine Aussage:

    Zitat

    Die beiden für mich aufzunehmen, traue ich mir, ehrlich gesagt, nicht ganz zu - ich hatte noch nie einen Hund und fürchte ein bisschen, dass mich so ein "Doppelpack" überfordern könnte.


    Ich für meinen Teil bin der Meinung, es sollte zumindest ein Basiswissen VOR Übernahme EINES Hundes vorhanden sein. Bei 2 Hunden fordere ich explizit mehr davon!


    Nicht falsch verstehen, ich möchte nur meine subjektive aber leider durch praktische Erfahrung aus dem Tierheim, pessimistische Meinung bekunden.


    Zu der Eingewöhnungszeit:


    Es wäre absolut falsch, solltest Du die Hunde übernehmen, Dein Leben und Deinen Tagesablauf völlig umzustellen in der ersten Zeit. Dadurch müssen sich die Hunde zuerst umstellen auf Dich als neuen Halte, den neuen Ort, neue Wohnung, neue Regeln, neuer Tagesablauf usw usw...


    Und wenn dann Dein Urlaub zu Ende ist, wird wieder alles ganz anders und das bisschen Sicherheit was in 3 oder 4 Wochen aufgebaut wurde, geht wieder den Bauch hinunter. Je nach Hund kann dies ein nicht wieder gut zu machendes Trauma auslösen. Garantiert belastet dies aber Euer zusammenleben und das Vertrauen.


    Wenn überhaupt, ein oder zwei Tage vor oder nach dem Wochenende frei machen und dann einfach Dein Leben weitermachen. Fertich!


    Dann ist es ein harter Eingriff in den Alltag des Hundes an den sie sich aber gewöhnen können.


    Und dies bringt mich zum letzten Punkt:


    Wenn Du nicht den festen Willen hast, dies durchzuziehen und Dein Leben komplett umzustellen. Passiert ansonsten das gleiche wie vorher beschrieben nur etwas zeitverzögert. Erst gewöhnen sich die Hunde an Dich und dann nach ein paar Monaten, werden sie wieder aus Ihrer gewohnten Umgebung und von der Seite ihrer Bezugsperson weggerissen.


    Das ist für jeden Hund traumatisch und wenn es in relativ kurzer Zeit 2mal passiert .... umso schlimmer!


    So... ich hoffe ich habe Dir bei Deiner Entscheidungsfindung ein bisschen weiter helfen können!


    Gruß


    canis f

  • Vielen Dank für eure Antworten!!!


    Leider hat sich bei mir jetzt gerade eine andere Entscheidung in den Vordergrund gedrängt, so dass ich wohl schweren Herzens erstmal die Hundeanschaffung zurückstellen muss... Es tut mir sehr leid für die beiden, wenn sie jetzt doch ins TH müssen, aber die andere Entscheidung ist eine ziemlich kostspielige, und da kann ich nicht auch noch die Verantwortung für die beiden Hunde (mit-)übernehmen.


    Sollte die andere Entscheidung negativ ausfallen, denk ich wieder über die Hunde nach - vielleicht kann ich sie dann aus dem TH zurück holen...


    Trotzdem danke für euren Zuspruch,


    viele Grüße, Tina

  • Ich denke, das haben sie gemacht... allerdings kenn ich sie ja gar nicht persönlich, weiß also nicht, ob sie tatsächlich schon alles probiert haben. Werde den Tipp aber weitergeben...

  • klingt nach einer vernünftigen entscheidung. bei all den zweifeln ist es wohl auch noch besser, genau darüber nachzudenken. und dass die hunde nun vll ins tierheim müssen, solltest du dir nicht zum eigenen problem machen!


    lg

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