Wer hat Erfahrungen mit Hunden aus Spanien?

  • Hallo, :winken:
    wir kriegen in ca. 4 Wochen eine 11 Monate alte Pelznase aus Spanien.
    Sie sieht super süß aus und wird mir vom Charakter her auch als toller Hund geschildert, wir freuen uns total aber damit nicht alles mit einer großen Enttäuschung anfängt weil man sich vieles leichter vorgestellt hat würde ich gerne eure Erfahrungen mit Hunden aus ausländischen Tierheimen hören bzw. lesen.

  • Hi Tosca,


    Paul kommt aus Teneriffa. Wir haben ihn am 17.10.2003 nachts um 24.30 Uhr in Frankfurt am Flughafen abgeholt. Er war da gerade mal 3,5 Monate alt und sehr ängstlich. Da er wild geboren ist, kannte er hier in der "Zivilisation" :shock: nichts und musste langsam an alles herangeführt werden. Als erstes hat er sich eine Vertrauensperson gesucht, dass war ich. Das schien für ihn sehr wichtig zu sein, denn ich musste ihm alles zeigen, also was ich gemacht hab, hat er dann auch gemacht. Alles wovor er Angst hatte, habe ich ihm vorgemacht und gezeigt, dass es ganz harmlos ist, dann klappte es auch und er hat es auch probiert.


    Deshalb ist das Wichtigste viel Ruhe und Geduld. Lass sie sich langsam eingewöhnen, rede ruhig auf sie ein und führe sie langsam an neue und ihr vielleicht unheimliche Dinge heran. Du wirst sehen, das klappt schon.


    Bei Paul hat es so ca. 1/2 Jahr gedauert bis er sich relativ sicher bewegt hat.


    Ich wünsch Dir ganz viel Glück mit Deiner Pelsnase und das die Zeit ganz schnell vergeht bis Du sie in die Arme schließen kannst. :freude:


    Liebe Grüße
    agil

  • Ich hab einen Hund aus Italien, meine kleine Lilyen.


    Ist sehr schwierig, von Erfahrungen zu erzählen, weil ich nicht denke, dass Dir dass soviel hilft.
    Einige Hunde aus dem Süden sind extrem ängstlich-andere wiederum eher gegenteilig. Viele sind sehr gut sozialisiert-andere sehr unverträglich.
    Viele Hunde sind ziemlich unabhängige Jäger-andere nicht.
    Viele Hunde haben sich auf der Strasse von Müll ernährt und sind recht schwer davon abzuhalten, dass hier nicht auch zu tun-andere nicht.


    Mit 11 Monaten hat ein Hund durchaus schon recht viel erlebt, was ih nfür sein weiteres Leben prägt.


    Mir ist häufig aufgefallen, dass Hunde sich hier ganz anders verhalten als im Ursprunsgland beschrieben-ist ja auch eine ganz andere Situation hier.


    Ich habe Lyn hier kennengelernt und war sofort völligst verliebt in dieses kleine Dings-hätte mir jemand eine Woche vorher gesagt, dass ich so einen Hund will, dem hätte ich einfach nur den Vogel gezeigt.
    Lyn war da eine Woche in Deutschland-ich hab sie gesehen und es hat "Click" gemacht. Sie ist die wundervollste Spontanidee, ich muss mich jeden Tag davon abhalten, in die kleine Maus reinzubeissen :wink: , weil sie so süss ist.
    Sie hätte sonstwo herkommen können-ohne den Zwerg wär ich nicht mehr heimgefahren.


    Lyn war anfangs sehr ängstlich, ist auch heute noch tendenziell unsicher, besonders anderen Hunden gegenüber.
    Sie hat die Masche "Klein und Niedlich" perfekt drauf und kriegt so meist alles, was sie will, ob sie nun Schwester Ronja den Knochen über die Masche abluchst oder Leute hypnotisiert, ihr all ihre Leckerchen zu geben.
    Sie freut sich über Tage auf dem Sofa genauso wie über schöne Suchspiele, hat aber einen ordentlichen Jagdtrieb, der manchmal nicht unanstregend ist.

  • Hallo,


    meine Jade kommt auch aus Spanien (Teneriffa). Allerdings habe ich sie nicht selbst "eingeführt". Sie wurde von einer Familie mitgebracht, welche sie dann aus "Vermieterproblemen" ins Tierheim gegeben hat. Zur spanischen Vorgeschichte wissen wir leider nicht viel.


    Fakt ist, dass sie schreckliche Angst vor Männern hat und zusätzlich wohl auch keine wirklich gute Sozialisation genossen hat - ich habe keine Ahnung, was die deutsche Familie mit ihr gemacht hat!?


    Sie wohnt nun seit knapp 2 Monaten hier und ich muss sagen, dass sie sich nur sehr sehr langsam auf die neue Situation einstellt. Aber das ist in Ordnung - solange man nicht die Geduld verliert (wobei ich da zeitweilig an meine Grenzen komme - s. mein Thread "Bitte macht mir Mut...").


    Wie agil schon geschrieben hat, dauert es sicher gut 1/2 Jahr, bis sie sich wirklich frei und ungezwungen bewegt - aber das habe ich auch schon so erwartet (nun gut mein Freund ist schon etwas enttäuscht - aber Konsequenz ist ABSOLUT wichtig!).


    Wichtig ist auch, dass ihr wirklich viel von der Vorgeschichte des Hundes wisst, ob er ein Straßenhund war, oder ein "Aussortierter" ist, damit ihr in punkto Erziehung genau wisst, was Euch erwartet!!! Sehr wichtig! Wer mal ein Steuner war, wird sicher auch hier eher selbstständig sein und sich mal alleine auf den Weg machen. Oder Jadg-, bzw. Rennhunde werden auch hier ihren Jagdtrieb nicht plötzlich verlieren...


    Auch sind wirklich traumatisierte Hunde keine Seltenheit - will hier jetzt aber keinen Missmut verbreiten. Die spanische Mentalität Hunden gegenüber lässt bisweilen sehr zu wünschen übrig - aber das weißt Du ja sicher... Jade hat wohl schlimmes mit Männern erlebt ich musste viele Lerntechniken in Punkto "Sitz" etc. neu "erfinden" weil ich mich nicht mit ausgestreckter Hand über sie stellen kann. Sie rennt dann sofort weg - ist wohl geschlagen worden. Auch kriegt sie echt Panik, wenn man laut neben ihr Auftritt. Vermutlich ist sie so immer vertrieben worden. Jade hat ca. 8-9 Monate auf Teneriffa gelebt, bevor sie nach Deutschland kam.


    Was ist es denn für ein Hund? Meine Jade (15 Monate) ist ein Galgo Espanol-Mix (wobei der Galgo sehr überwiegt) und ich muss zugeben, dass ich mich da etwas blauäugig für sie entschieden hab. Erziehungtechnisch ist sie ein echter Brocken - als Windhund (aber auch das kannst Du im oben erwähnten Thread nachlesen!!!). Geduld ist alles - wir gehen brav in die Hundeschule und üben üben üben.


    Ich bin ihre Bezugsperson und an mich hält sie sich auch allermeistens! Das ging bei uns beiden sehr schnell.


    Sont ist Jade eine Seele von einem Hund. Auch wenn sie noch nicht so top erzogen ist (und eben gerne mal selbstständig spazieren geht!), verhält sie sich immer astrein - ich kann sie alleine lassen, sie kann überall mit hin (Restaurant, Cafe, zur Arbeit, in die Uni etc.) und ist ein gern gesehener Gast. Soviel zur ehrlichen Vermittlung in Deutschland, wo ich deutlich über die Vor- und Nachteile des Hundes aufgeklärt wirde! Nur ist mein Hund für mich ja ein Secondhand-Spanien-Hund, d.h. ich kann Dir hier leider nicht meine Erfahrungen in punkto ausländische Tierheime schildern.

  • @ agil


    Danke, ich hoffe auch das die Zeit verfliegt, in der Beziehung bin ich schon seeehhhhhr ungeduldig. Ansonsten rechne ich natürlich schon mit einer längeren Eingewöhnungszeit.
    Bei euch scheint das ja alles gut geklappt zu haben.


    @ Jade


    unser kleines Hundemädchen ist ein Border-Collie Mix und lebt schon seit ca. 4 Monaten auf einer Tierheim-Finca nachdem sie im staatlichen Tierheim getötet werden sollte, warum weiß ich leider nicht.
    Sie ist wohl nicht ängstlich, scheint keine schlechten Erfahrungen gemacht zu haben und ist an Menschen die z.B. mit ihr spazierengehen gewöhnt.


    Meine letzte Hündin hatte ich als Welpe aus einem Tierheim geholt, das ist zwar was den Charakter des Hundes angeht auch ein Sprung ins kalte Wasser aber für alles Weitere ist man dann selbst verantwortlich.


    Die Adoption aus der Ferne ist da schon ganz was anderes, aber ich bin schon jetzt ganz vernarrt in die Pelznase und bin mir auch sicher, das ich mir nicht zuviel vorgenommen habe.


    Natürlich ist jeder Hund anders und deswegen sind Erfahrungen nicht übertragbar, aber es gibt bestimmt einige Probleme die auftreten könnten an die ich noch gar nicht gedacht habe.


    Außerdem bin ich von Natur aus neugierig und schon allein deswegen an weiteren Geschichten interressiert.

  • Hallo,
    ich kann mich meinen vorrednern nur anschließne, jeder Hund hat unterschiedliche Erfahrunfen gemacht. Ich habe Lucy aus Griechenland seit Juli letzten Jahres. Sie war damals genau 1 Jahr alt und wir wußten sie lebte nicht auf der Strasse wurde aber alleine gelassen undauf dem Balkon ausgesperrt. Sie spielte nicht, kannte keinen anderen Hunde, hatte angst vor wiesen, war nicht stubenrein und so weiter. :shock: Sie war sobald es kühler wurde nur noch krank, Boxer sind aber eh Kälteempfindlich.
    Sie ist mit 2 Katzen vergesellschaftet wurden und es dauerte etwa 2 Monate bis sie sich so weit eingelebt hatt das es etwas ruhiger wurde ( und nochmal einen monat um das Schlafdefizit aufzuholen :freude: )
    Jetzt, nach fast 8 Monaten ist es einfach fantastisch. In in ihr steckt eine Lebensfreude die einem schon mal die Tränen in die Augen treiben kann.
    Es war schwierig und vielleicht ist es bei Euch ja auch unproblematischer, aber gelohnt hat sich auf jeden Fall.


    Wäre schon zu hören von Euch wie es denn so geht.


    LG
    Sandra

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!