Welpe schläft nur in der Box! :(

  • Hi,


    ja, dein Hund muss lernen, dass du dich nicht den ganzen Tag mit ihm beschäftigen kannst. Ignorieren ist hier wichtig. Mein jetzt knapp 5 Monate alter Borderbub versuchte anfangs auch oft, mich zum spielen aufzufordern (Zergelseil anschleppen oder so). Ich war in dieser Zeit so was von stur ("Hund? Welcher Hund?"), und es hat genutzt. Bei Lovvy (inzwischen 4 Jahre) und auch beim Kampfzwerg.
    Gerade bei den Borders ist es wichtig, dass sie von Anfang an Ruhe lernen. Die Box war bei meinen beiden ein gutes Hilfsmittel; wenn mal wieder exzessives Welpenspinnen angesagt war, habe ich sie einfach reingesetzt, Tür zu, und gut war. Dennoch ist sie nicht irgendwie negativ belegt; beide haben ihre Box als Schlafplatz für nachts (die große mit offener Tür, der kleine noch mit Tür zu) und gehen freiwillig rein. Tagsüber gehen beide in ihre Kudde zum Schlafen und Dösen - freiwillig und oft. Ich würde die Box nicht "verbannen"; dein Hund scheint sie ja als Schlafplatz zu akzeptieren. Lass nachts die Tür auf, wenn du der Ansicht bist, dass es funktioniert.
    Und ja, Programm runterfahren. Alles mit Ruhe angehen. Es ist unglaublich, wie sich Stress und Hektik auf die Zwerge übertragen. Beobachte ihn mal bei und nach den Wurfspielen. Puscht er zu sehr hoch, lass sie einfach bleiben und spiele eher "körpernah". Übungen, bei denen er sich konzentrieren muss (auch hier nur kurze Zeit) sind sinnvoll, machen müde, und sind fürs "spätere Leben" wichtig.
    Meine Hundetrainerin sagte bei meiner damals 5 Monate alten, schon ziemlich durchgeknallten Lovvy immer "Du musst Ruhe in den Hund bringen". Es war viel Arbeit, hat mich Nerven gekostet (vor allem das Ignorieren!), hat sich aber gelohnt.


    Noch viel Spaß mit dem Zwerg!
    Liebe Grüße
    Marion

  • Hallo an alle,


    vielen Dank schonmal für all eure Antworten und Tipps!! :)


    Ich werde heute mal versuchen, den Kleinen gar nicht selber in die Box zu tun (Tür bleibt natürlich offen). Ich hoffe, ich kann das heute durchziehen und muss nicht irgendwo hin.


    Irgendwann muss er dann doch mal schlafen?? (Ein wenig unsicher bin ich mir darüber schon, denn so eine ähnliche Situation hatten wir schon zweimal, nur da hat er den ganzen Tag über dann nur eine knappe Stunde geschlafen!! :| Allerdings war da auch viel los (Besuch etc.) und er vielleicht einfach zu abgelenkt :/ ).


    Eigentlich habe ich aber nicht das Gefühl, dass es bei uns sehr hektisch zugeht, allerdings spielen wir schon oft mit dem Hund, das ist richtig.



    Kann ich ihm denn, wenn ich ihn ignoriere, ein Spielzeug überlassen? Denn dann schläft er ja wieder nicht! Aber ohne Spieli etc. ist ihm halt so langweilig, dass er sich ein eigenes (natürlich verbotenes) sucht! :p


    Ich werde auf jeden Fall heute abend berichten!


    Lg
    ~Felis




    @Sheigra/Marion: Vielen Dank für deinen Beitrag, es ist immer schön auch von anderen Border-Besitzern zu hören! Das mit der Ruhe hat unsere Trainerin auch gesagt. Was für Konzentrationsübungen hast du denn mit deinem Welpen gemacht in dem Alter?

  • Hi,


    wenn du von "Zu-Oft-Bespaßung" auf "Kaum-Noch-Bespaßung" umstellst, wird sich dein Welpe erst mal selbst was suchen um sich zu beschäftigen. Ob das jetzt ein "legales" Kauseil ist oder deine besten Schuhe ist ihm dabei ziemlich egal. Die Räume, zu denen Klein-Lorcan freien Zugang hat, sind bei mir Biber- und Nagetiersicher hergerichtet....


    Konzentrationsübungen: Das ist so eine Spezialität meiner Hundeschule. Dort wird nicht einfach nur sitz, platz, bei Fuß und so was gemacht. Die Trainerin hat da ihre eigenen, in fast 20 Jahren selbst entwickelten Übungen. Teilweise sieht das schon echt albern aus - aber es funktioniert. Wir haben da so ein "Kettchen", keine Wurfkette, sondern einfach nur 5-6 Glieder einer Kette, wie man sie z.B. im Baumarkt kauft um einen Dachkoffer in der Garage aufzuhängen. Die Dinger klimpern schön, wenn man sie in der Hand schüttelt. Dieses Klimpern wird konditioniert. Hundi verbindet dann Kettenklimpern = lecker Futter. Damit kann ich dann die Aufmerksamkeit des Hundes prima einfangen, z.B. beim Abruf aus dem Spiel oder vom Maulwurfshügel. Wenn die Hunde im Garten sind, stelle ich mich nur in die Haustür, klimpere kurz, und schon kommen zwei schwarz-weiße Pelztiere angesaust. Auch Blickkontakt kann ich damit wunderbar einfangen. Auf diesem Kettchen bauen dann verschiedene Übungen auf. Beispiel "Rückwärts am Bein": Hund steht vor mir (je nach Ausbildungsstand an der Leine oder frei). Ich mache mich klein, klimpere mit dem Kettchen, und gehe dabei rückwärts. Hund folgt mir. Ich bleibe nach ein paar Schritten stehen, richte mich auf. Hund sitzt / steht vor mir und achtet auf mich. Ich mache mich klein usw. Das ganz so mit dreimal gehen / anhalten, dann wieder zum Ausgangspunkt zurück und nochmal. Leckerli gibts erst am Ende der Übung. Die Übung mache ich gerne, wenn einer oder beide ziemlich aufgedreht sind und ihr eigenes Ding durchziehen wollen. Beispiel: Gestern beim Spaziergang sahen wir jede Menge Vögel auf einem Acker. Die Aufmerksamkeit der Hunde war bei den Vögeln, was mir nicht so gut gefiel. Gerade Lovvy startet da gerne mal durch, und der Kleine guckt sich Unarten schnell ab. Also habe ich erst mal so versucht, mich interessant zu machen; Fehlanzeige. Nach dieser Übung hatte ich dann wieder die Aufmerksamkeit meiner Pelztiere und die Vögel waren vergessen.
    Sie hat da noch mehr Übungen parat - aber es ist schwer zu beschreiben. Man muss es sich mal ansehen. Wichtig ist auch, dass sie auf Fehler oder Schwierigkeiten aufmerksam macht. Die Trainerin ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber das Ergebnis gibt ihr recht. Anfangs fragte ich mich oft "Was mache ich da eigentlich?" oder "Was will diese Frau von mir?" Und jetzt bin ich mit dem zweiten Hund bei ihr und fühle mich gut aufgehoben. Witzig ist dann der gelegentliche Besuch in der Welpenspielstunde in meinem Verein: "Ruft eure Hund zu euch". Alle rufen, säuseln, gehen rückwärts - nur ich nicht. Kurzes Klimpern, und Lorcan lässt alles stehen und rast zu mir. Einfach nur toll.


    Liebe Grüße
    Marion

  • Huhu!


    Als erstes würde ich absolut das viele Gespiele mit ihm einstellen. Draußen soll er nicht spielen, sondern schnüffeln, sein Geschäft machen und die Umgebung kennen lernen. Mit irgendwelchen Spielen puscht ihr den Hund, auch wenn es nur kurz ist. Auch im Haus würde ich zwar mit ihm spielen - aber auf jeden Fall ohne Wurfspiele.


    Ansonsten braucht einfach alles seine Zeit. Meine Rübe (jetzt fast 8 Monate) hat auch länger gebraucht, bis sie gelernt hatte, daß Schluß Schluß ist (sie hat ein Kommando dafür).

  • Hey Pebbles!


    Meinst du echt, Spiele auf dem Spaziergang wären auch nicht gut?


    Ich mache das, weil ich gelesen habe, dass man halt versuchen soll auch und gerade auf dem Spaziergang die Aufmerksamkeit seines Hundes zu haben! Man sollte halt auch hier versuchen, der Mittelpunkt des Interesses zu sein, denn gerade draussen ist es für den Hund sehr einfach, "abzuschalten", in seiner Geruchswelt aufzugehen, und sich innerlich immer weiter vom Besitzer zu entfernen. Deswegen spiele ich halt immer wieder mit ihm, gerade wenn er sich zu weit entfernen will oder eine andere Ablenkung sucht (nicht immer natürlich, er darf schon auch schnüffeln, graben, mit anderen Hunden spielen etc. ;) ).


    Habe ich da etwas falsch verstanden? Oder dich falsch vestanden? :ops:


    Lg
    ~Felis


    Sheigra: Das hört sich echt interessant an! Muss deinen post gleich noch mal richtig durchlesen! Deine Trainerin hat nicht zufälltig eine HP oder gar ein Buch geschrieben oder so? ;)

  • Zitat

    Meinst du echt, Spiele auf dem Spaziergang wären auch nicht gut?


    Ja, das meine ich. Ich trenne hier sehr strikt in "Spielzeit" "Übungszeit" "Gassigeh-Relax-Zeitungslese-Zeit" "Ruhephasen".


    Beim Gassigehen SOLL m.M. nach der Hund relaxen. Aufmerksamkeit auf den Halter - ja, absolut. Sieht bei mir so aus, daß ich die Hunde regelmäßig zu mir ranrufe, Spaß draus mache. Z.B. ich rufe sie, wenn sie angerannt kommen, laufe ich ganz schnell in die andere Richtung einige Meter weg und freue mich wie Bolle, wenn sie mich einholen. Also ich frage die Aufmerksamkeit immer so 4-5 Mal pro Spaziergang ab, den Rest der Zeit dürfen sie machen "was sie wollen". Auch die Kleine, die aber natürlich noch viel auch mit Leckerlies belohnt wird, wenn sie dann kommt. Das ist das einzige, was ich quasi unterwegs mit ihnen mache. Ok, und das ablegen üben, wenn uns Leute entgegen kommen.


    Bälle, Spielzeug usw. gibt es bei uns auf einem Spaziergang nicht. Wozu? Es gibt draußen so viel zu erkunden. Gaaanz selten mal darf Pebbles ein Spielzeug mitnehmen, dann gehe ich aber auch meist mit ihr alleine los. Sie war halt die erste und geniesst auch die allein-Spaziergänge noch und da sie auch sehr gern spielt, nehmen wir zwei uns eben diese Zeit ab und an mal.


    Zitat

    Man sollte halt auch hier versuchen, der Mittelpunkt des Interesses zu sein


    Genau das sollte man versuchen. Das wirst du aber NIE erreichen, indem du dich zum Entertainer und Pausenclown für deinen Hund machst. Und nichts anderes tust du, wenn du ihn bespielst.

  • Hi,


    das läuft bei uns im Prinzip genauso. Gassi gehen ist in erster Linie eben Gassi gehen. Abrufen - unbedingt, mehrmals bei jedem Spaziergang, mal einfach so, mal aus einer Beschäftigung, mit viel Belohnung für den Zwerg. Ich baue aber auch Übungseinheiten mit ein. Mit dem Kleinen übe ich z.B. sitz, platz, bleiben auch draußen mit viel Ablenkung drumrum. Aber eben nur kleine Einheiten, nicht die ganze Zeit.


    Und zu Wurfspielen habe ich eh meine eigene Meinung.... und genug schlechte Erfahrungen gemacht. Bällchen gibts, wenn überhaupt, nur in homöopathischer Dosierung. Dem Zwerg habe ich noch nie eins geworfen; ich glaube auch nicht, dass ihm deswegen was fehlt.


    Liebe Grüße
    Marion

  • Hallo ihr alle!


    Ich wollte euch kurz von unserem (fast Boxfreiem) Tag gestern berichten, wo es schon Teilerfolge zu berichten gab!


    Gestern Abend habe ich mir leider auf der Abendrunde den Fuß böse vertreten (immer blöd bei so gefrorenem Boden) und da bin ich nicht zum schreiben hier gekommen, und der Hund musste leider auch wieder ab in die Box, da ich nicht hinter ihm herlaufen konnte.


    Aber tagsüber war ich echt erstaunt! Ich habe den Süßen einfach mal draussen gelassen, was vor der ersten Gassi-Runde echt anstrengend war! lol
    Er hatte nämlich fast 11 Stunden in der Nacht geschlafen und war dann während meines Frühstücks ECHT munter und hat sich Blödsinn einfallen lassen, auf den er sonst nie gekommen ist!! :D Nu ja, es ging ja dann gleich raus aufs Feld, und zu Hause angekommen war er deutlich müde. Da dachte ich mir, jetzt bin ich echt gespannt...
    Er hat dann tatsächlich auch erst mal weiter spielen wollen, aber wurde ignoriert. Da hat er sich doch tatsächlich in die Küche gelegt und ist eingepennt! Leider hat das nur so 20 min vorgehalten, dann wurde er gestört und ist wieder aufgestanden/spielen gegangen. Weiteres ignorieren und - Wunder über Wunder - er hat sich in sein Körbchen gelegt und ist eingepennt! Zum ersten mal!!! Yippiie!


    Das fand ich schon super gut. Das Problem, das wir noch haben, ist, dass er dann einen sehr leichten Schlaf hat und anscheinend noch vieles mitbekommt. Wenn wir aufstehen und rumgehen, hebt er schon den Kopf, wenn jemand das Zimmer verlässt oder reinkommt, steht er schon auf. Daher hat auch diese 2. Schlafphase nur ca. 30 min gedauert. Danach war er wieder wach, wenn auch deutlich ruhig (also doch noch ein wenig müde). Irgendwann gings dann raus zur zweiten größeren Runde, und da ist mir ja leider dass mit dem Fuß passiert. Daheim waren wir so gg. 18 Uhr, und da musste ich ihn dann in die Box tun, wo er für ca. 2 Std geschlafen hat. Dann war er noch mal wach für 2 Std, Abendessen, und Gute Nacht in der Box.


    Also Resumé: ca. 1 Stunde ausserhalb der Box geschlafen, 2 Std. drinnen aber bei einer recht langen Nachtruhe davor (wie gesagt, fast 11 Stunden).


    Findet ihr das zu kurz? Mir kommen 3 Stunden Schlaf tagsüber doch noch recht kurz vor, und man hat ihm ja auch angemerkt, dass er noch ein wenig müde war und ziemlich ruhig. Ist natürlich für mich auch angenehm :D weil er keinen Blödsinn macht, aber ich will ja keinen ständig übermüdeten Hund.


    Was meint ihr?


    Heute geht es erstmal so weiter, obwohl er jetzt zum Duschen auch wieder in die Box muss und dann dort wahrscheinlich einschläft. Soll ich ihn danach gleich rauslassen? Auch wenn er schläft? Denn beim Türenöffnen wacht er garantiert auf.


    Liebe Grüße,


    ~Felis


    Sheigra: Danke! Lese noch! ;)

  • Super! :2thumbs:


    Ich denke, das pendelt sich auf jeden Fall noch ein.


    Der leichte Schlaf ist auch erstmal völlig normal soweit. Er kennt es ja gar nicht, dass er außerhalb der Box und "inmitten des Lebens" schläft. Das lernt er mit der Zeit und du wirst dich wundern, wie schnell er plötzlich inmitten tobender Kinder seine Runde pennt ;)
    Das kannst du jetzt aber noch nicht erwarten, da wird er sich mit der Zeit steigern. Momentan ist Ruhe, wenn er schlafen soll, noch oberste Priorität, aber das wird nicht so bleiben müssen. Er gewöhnt sich daran.

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