Agressionen gegenüber anderer Hunde?!

  • Hallo Foris,

    heute hätte ich gern einmal hilfreiche Tipps oder Ratschläge von euch...
    Es dreht sich um unseren Jack.

    Er ist ein 3-jähriger Podenco, der als Welpe aus Spanien hierher kam und den wir im Alter von 6 Monaten aus dem TH holten.

    Jack hat uns das Leben eigentlich echt leicht gemacht: er ist total gelehrig, seine Erziehung lief auch ohne Hundeschule super. Er ist abrufbar, läuft fast nur ohne Leine, kaum Jagdtrieb und wenn er doch mal einem davonfliegendem Vogel hinterher will, ist er sofort abrufbar. Er probiert sich zwar auch mal aus und trödelt wenn man ihn ruft, aber wenn die Stimme energischer wird, ist er da.

    Das einzige was mich zunehmend stört, ist sein Verhalten gegenüber anderen Hunde...

    Wenn wir bei unseren Spaziergängen auf andere Hunde treffen, fängt Jack gleich an zu fixieren. Er senkt den Kopf, stiert und geht langsam auf den anderen Hund zu. Kurz bevor man bei ihm ist, sprintet er knurrend und manchmal kläffend auf den jeweiligen anderen zu...

    Wir haben dann verschiedenes probiert: mal haben wir ihn "bei Fuss" genommen und erst als wir auf gleicher Höhe waren zum Schnuppern losgeschickt - das gleiche Verhalten, nämlich Knurren und Bellen.

    Dann haben wir ihn angeleint. An der Leine auch: Knurren und Bellen, wenn sie sich beschnuppern sollen.

    Übrigens funktioniert auch keine Ablenkung wenn er anfängt zu fixieren...

    Ich finde übrigens nicht, dass ich angespannt wirke in diesen Situationen und dieses an ihn weitergeben würde. Es ist auch nicht so, dass ich aus der Ferne andere Hunde sehe und signalisiere "Oh mein Gott!".
    Ich habe bei Jack oft das Gefühl, dass er den anderen Hunden durch sein Tun signalisieren will: ich bin zwar nicht so gross aber ich mach schon mal Lärm! Grosse Klappe, nix dahinter quasi.

    Ich bin jetzt so weit, dass ich Kontakt zu einer Hundetrainerin aufnehmen möchte um an diesem Problem zu arbeiten...

    Mein Ziel ist es, einen Hund zu haben, der entspannt auf andere zugeht. Kein Knurren, kein Bellen, sondern ein entspanntes Beschnuppern und dann weiter oder spielen - je nachdem, ob die Nase des anderen passt.

    Was meint ihr - ist das realistisch??? Und habt ihr Tipps, die ich vielleicht noch ausprobieren kann??? Ich hoffe, meine Ausführungen waren vollständig... Ansonsten fragt gerne nach... Ich glaub, ich brauche :hilfe:

    Gruss Sandra und Oberzicke Jack

  • Hi Sandra.

    ich hatte so ein Problem mit Snoop auch und war schon fast dran, das mit einer Trainerin anzugehen.

    Allerdings hat sich das dann anderweitig geregelt.

    Ich hatte mich einer Hunderunde in der Gegend angeschlossen. Außerdem waren wir eh in der HuSChu in einer Gruppe.
    Diese vielen Hundebegegnungen haben Snoop irgendwann soviel Sicherheit im Umgang mit anderen Hunden gegeben, dass er mittlerweile völlig unbeeindruckt sogar an Hunden vorbei geht, die ihrerseits bellen.

    Bis es so weit war, hab ich ihn nur mit Hunden zusammen gelassen, die er schon kannte, oder mit denen wir vorher schon ein Stück gelaufen sind.
    Dann hat er das Verhalten nämlich auch nicht mehr gezeigt.

    Das mit dem Fixieren war auch ein Problem, er ließ sich auch nicht ablenken. Sehr unangenehm.

    Aber es wurde mit seinen Erfahrungen zunehmend besser und mittlerweile macht er es so gut wie gar nicht mehr.

    Ich würde dir eher eine Hundeschule empfehlen, als Einzeltraining, denn da habt ihr viel mehr Hundekontakte und es ist auch preiswerter.
    In vielen Basiskursen oder auch im Vorbereitungskurs zum Hundeführerschein werden Hundebegegnungen regelmäßig geübt. Da schlägt man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe.

    LG Christine

  • Hallo Christine,

    es tut gut zu hören, dass es auch andere Hunde mit diesem Verhalten gibt. Manchmal verzweifel ich echt...

    Diese Trainerin die ich mir ausgesucht habe, hat auch eine Hundeschule. Bei ihr ist es wohl so, dass man sich 2 oder 3 mal irgendwo trifft, wo sie dieses Verhalten sieht und dann eben anfängt daran zu arbeiten... Im Anschluss empfiehlt sie eine Teilnahme an ihrer Hundeschule...

    Wir waren mit ihm nie in der Hundeschule und haben ihm alles selbst beigebracht, weil die, die wir uns angeschaut haben uns immer nicht zusagten...

    Warum ist es eigentlich so schwierig, die richtige zu finden?!

    Aber vielleicht besuche ich diese Trainerin einfach mal in ihrer Schule und es ist wirklich die Sicherheit die ihm fehlt... Genau diesen Eindruck hatte ich auch schon.

  • Ja, grade wenn du sagst, ihr habt das selbst gemacht und ward nicht in der Hundeschule, haben wahrscheinlich die Sozialkontakte gefehlt.
    Die Hunde lernen eben am besten von anderen Hunden, wie hund sich gut benimmt.
    Normalerweise schon in jungen Jahren.

    Aber Snoop war wahrscheinlich schon vier, als wir ihn bekommen haben und hat es auch noch gelernt.
    Also wird Jack es auch lernen.

    Eigentlich hab ich die Begegnungen selbst gar nicht so geübt. Das war mehr eine Begleiterscheinung von den vielen Terminen zum Laufen und in der HuSchu.
    Tipps zum Thema bekam ich mehr so nebenher.

    Mach doch ruhig mal einen Termin mit der Trainerin. Ich persönlich finde die Einzeltermine aber überflüssig.
    Wenn du ein paar Stunden in der Schule machst, kann sie sich doch genau so ein Bild machen.
    Bei uns lief das so.

    Ich hatte sogar nach Einzelstunden gefragt, aber die Trainerin fand das gar nicht so sinnvoll und sie hatte Recht.

    Ich wünsch euch viel Erfolg, kannst ja mal berichten...

    Liebe Grüße
    Christine

  • Ich werde auf jeden Fall Kontakt mit ihr aufnehmen und die Hundeschule besuchen... Wenn sie dann meint, die Einzelstunden wären nötig, dann können wir die immer noch machen...

    Aber: auch wenn wir ihn allein erzogen haben, hatte er von Anfang an Sozialkontakte. Wir haben immer andere Hundekontakte gesucht beim Spazierengehen und haben auch Forentreffen z.B. mitgemacht...
    Wir waren auch einen knappen Monat in einer Hundeschule, von der wir im Endeffekt aber nicht viel gehalten haben. Auch die haben wir nur besucht, um Jack noch mehr Kontakt zu ermöglichen.

    Sein Problem war aber immer da und hat keinerlei Besserung gezeigt.

  • Hi Sandra,

    das Problem kannst du nur über den Gehorsam in den Griff bekommen. Ich glaube es liegt ein wenig in der Natur des Podencos, da bei Paul, in dem so ein wenig Podenco steckt, ein ähnliches Verhalten bestimmten Hunden gegenüber zu beobachten ist.
    Ich stoppe Paul dann über das HIER, er soll einfach zu mir zurück kommen und wenn ich ihn wieder los schicke und er zeigt das gleiche Verhalten, dann stoppe ich ihn wieder.
    Anleinen halte ich grundsätzlich für falsch, da durch die Leine seine Stärke - verlängerter Arm, Bindung zu dir - nur noch verstärkt wird.
    Ich würde notfalls im Fuß oder Hier langsam mit ihm auf die Hund zu gehen, so hat er gar keine Möglichkeit seine Vorgehensweise durchzuziehen.
    Wichtig ist auch, dass du dein Kommando durchziehst. Lass ihn gar nicht losstürmen, stopp ihn notfalls über Sitz oder Platz, wenn du weiter weg sein solltest und dir nicht sicher bist, dass er zu dir zurück kommt. Er darf absolut keinen Erfolg mehr haben und die Möglichkeit auf einen anderen Hund zuzustürmen.
    Um dein Kommando auf Entfernung durchzusetzen könntest du auch ne Wasserpistole nehmen - sollte dein Hundi genauso Wasserhasser sein wie Paul :D . Die Wasserpistole hat bei Paul in der Beziehung echt Wunder bewirkt - mit einer Reichweite von 10-15 Metern konnte ich ihn immer gut stoppen ;) .
    Sollte er im Fuss oder Hier das richtige Verhalten zeigen, dann lob ihn und belohne ihn, bei falschem Verhalten ändere ggf. die Richtung und halte ihn im hier, so lenkst du ihn ab - wenn ich Paul im Hier habe und er nicht auf mich reagiert, dann stubse ich ihn schon mal auf den Bollen oder zubbel am Fell, so dass er merkt, er soll sich auf mich konzentrieren. Das hilft auch immer wieder.
    Es hat sicher nichts mit Euch zu tun oder dass ihr keine Hundeschule besucht habt. Wir haben eine Hundeschule besucht sogar eine sehr gute Hundeschule und trotzdem fing Paul irgendwann mit diesem Verhalten an und zeigt es auch heute teilweise noch. Dies kann man aber in den Griff bekommen. Mit einer Hundeschule oder in einer Gruppe ist es teilweise leichter, weil man immer wieder auf die eigenen Fehler aufmerksam gemacht wird und die eingeschlichenen Fehler vor Augen geführt bekommt aber ich denke auch ihr alleine könnt das hinbekommen.

    Ich hoffe, es ist halbwegs verständlich erklärt, da es immer schwer ist das was man so im Alltag routinemäßig macht, gebündelt aufzuschreiben.

    Viel Erfolg
    Ulli

  • Hallo Sandra,

    wenn ich Deinen Bericht so durchlese habe ich den Eindruck, Du schreibst von unserem Podenco-import aus Spanien. Scheinbar ist es wohl rassebedingt, dass der Podenco etwas schwieriger mit anderen Hunde ist.

    Ich habe das Problem von Anfang an mit unserem Nikon. Wir sind regelmäßig auf dem Hundeplatz und da zeigt er völlig "normales" Verhalten. D.h. er läßt andere Hunde eben links liegen und stänkert nicht rum. Ich mache sogar Hundesport mit ihm und starte regelmäßig auf Turnieren mit jeweils mindestens 100 anderen Hunden. Da passiert nie etwas. Aber sobald wir in unserem Ort die tägliche Runde drehen und uns kommt einer der Nachbarhunde entgegen, zeigt er sein wahres Gesicht.

    Ich habe den Eindruck, das Podencos extrem sensibel auf andere Hunde reagieren. Vielleicht liegt es daran, dass sie einfach oft kleine Wildhunde sind, irgendwo auf der Straße aufgelesen und daher auf das Beherrschen der richtigen Hundesprache angewiesen sind. Anstarren / Fixieren bedeutet sofort Angriff / Gefahr und muß abgewehrt werden.

    Ich weiß leider auch nicht so recht, wie ich dem gegensteuern kann. Ich mache es jetzt häufig so, dass ich ihn absitzen lasse und mich zwischen den entgegenkommenden Hund und meinen stelle. Ich habe keine Lust, dass er immer so ausrastet und ich mich dann immer so über ihn ärgere.

    Viele Grüße
    Astrid und ihre Schnüffs

  • Hallo Ulli, hallo Niba,

    danke für eure Antworten...

    ulli
    Also lieber nicht anleinen - genau das habe ich mir auch schon mal überlegt, allerdings ist er im Fuss oder Hier noch nicht 100% zuverlässig. Er stürmt gern dann doch noch im letzten Moment los. Ich muss ihn dann auch des öfteren mal am Fell "zubbeln", damit er wieder merkt, dass er hier bleiben soll. Meinst du denn wirklich, dass er über kurz oder lang begreift, dass er nur weiterlaufen darf und nicht ständig zurückgeholt wird, wenn er ein vernünftiges Verhalten zeigt? Ich werde es jetzt nochmal probieren. Ganz ignorant Hunden gegenüber wird er, sobald ich einen Ball dabei habe. Mit dem will ich aber nicht trainieren, da er dann so fixiert drauf ist, dass er andere HUnde komplett ignoriert. Also auch keine Hilfe.
    Eine Wasserpistole wird uns wahrscheinlich nix bringen, da ich überhaupt nicht treffsicher bin :^^: und er überhaupt nicht wasserscheu.

    @Niba
    An und für sich fand ich die Erziehung unseres Podenco - entgegen aller Prognosen - als SEHR einfach. Aber zu Beginn war mir gar nicht wirklich klar, dass er ein Podenco ist und bin an die Erziehung gegangen, wie bei allen Pflegehunden (völlig gelassene Berner Sennenhunde) auch. Erst durch Internetrecherchen kamen wir dahinter, was in unserem Jack steckt. Nun ja, dies ist seine einzige Macke und eigentlich könnte man froh sein, aber ich empfinde es einfach als wahnsinnig anstrengend so eine Zicke bei mir zu haben. Also müssen wir dran arbeiten.
    Oft denke ich übrigens, dass diese Macke ein Angstverhalten ist. So getreu dem Motto: ich bin zwar kleiner und schmaler, aber mach mich nicht an - ich bin lauter. SCHRECKLICH!
    Ich ärgere mich übrigens auch jedesmal wieder über sein Verhalten - denn er kann so lieb sein. Aber wenn er wirklich rumzickt, könnte ich ihn an die Wand schmeissen ;) da kann ich dich wirklich verstehen. Aber ich glaube, mich zwischen ihn und den anderen zu stellen, ist mir auf Dauer auch zu anstrengend. Ich möchte einen Hund, der gelassen in andere Hunderunden läuft.

    Vielleicht bekomme ich es ja noch hin...

  • Hallo Jackseptember, habe gerade von deinem Problem gelesen .... ich habe das gleiche Problem. Meine Hündin (Mali/Herder-Mix) Lola ist genauso, egal ob an der Leine oder nicht. Fakt ist, Lola ist absolut unverträglich mit anderen Hunden, d.h. sie will keinen Kontakt, sagt dies aber dem entgegenkommenden indem sie auf ihn zustürzt und ihn faltet. Im Moment löse ich das Problem mit Superlekkerlies (Cocktailwürstchen!). Lola sieht einen anderen Hund, ich sprech sie an, es gibt Würstchen und so gehen wir an dem anderen vorbei. Grundsätzlich habe ich mir angewöhnt sie anzuleinen wenn ich einen anderen Hund sehe und sobald sie ihn sieht, gibts 'n Würstchen.... Selbst Erzfeinde sind dann egal, weil es könnte ja noch mehr geben. Auf dieser Schiene mach ich halt weiter, bis es irgendwann ohne Würstchen geht....

    LG Marion

  • Hallo Marion,

    ich kann nur immer wieder sagen: es ist schön, dass mein HUnd nicht die einzige Zicke auf Erden ist...

    An so ein super Leckerlie habe ich auch schon mal gedacht. Könnte ja wirklich helfen. Ich glaube man probiert wirklich alles um einen entspannten Hund zu bekommen - nur was führt wirklich zum Erfolg, verdammt =)

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