Erster Hund tot, neuer Welpe da

  • Hallo,

    es geht eigentlich nicht um ein Problem mit einem Hund, sondern um ein Problem eines Hundebesitzers. Weiß nicht so recht welches Forum hier richtig ist. Ich versuche es mal hier.

    Fall:
    Eine 13 jährige bekommt einen 8 Wochen alten Welpen.
    Dieser Welpe wird mit der Zeit ihr ein und alles, ihr bester Freund.
    Die Jahre vergehen, sie wird mit diesem Hund erwachsen und dieser Hund ist immer und überall dabei.
    16 Jahre später wird dieser Hund eingeschläfert. Eine Welt bricht zusammen. Sie ist sich sicher: Nie wieder ein Hund, da sie nie wieder einen Hund beerdigen möchte und da sie sich nicht vorstellen kann, daß irgendein anderer Hund jemals das für sie wird, wie es ihr erster Hund war.

    2 Jahre später spürt sie aber doch so langsam den Wunsch nach einem neuen Hund. Dies wird von Woche zu Woche stärker. Sie war der Meinung, daß sie nun wieder für einen neuen Hund bereit ist.

    Nach langer wochenlanger Überlegung ist es soweit. Ein neuer Welpe zieht ein. Aber seit dem dieser Welpe da ist, denkt sie wieder ständig an den alten Hund. Jede Bewegung, alles was dieser neue Hund macht, vergleicht sie mit dem alten Hund, wie der das so damals gemacht hat.
    Es ist wieder wie in der schlimmsten Trauerzeit.
    Sie mag diesen Hund sehr, aber sie kann sich trotzdem nicht so richtig freuen, daß er jetzt da ist.

    Frage: Hat das auch schonmal ein Tierbesitzer so empfunden? Vergeht das?

    Vielen Dank

  • hey du anonyme(r);)

    ich bin mir ganz sicher, dass dieses gefühl sehr bald
    vergeht. du schreibst, seit dem letzten hund vor 18 jahren
    gab es keinen anderen? in dieser langen zeit, wurde man
    also erst garnicht wieder so nah mit einem hund konfrontiert.

    und jetzt ist dieses kleine wesen da! es sieht vielleicht ganz
    anders aus und verhält sich bei betimmten situationen auch anders. oder auch nicht, und er ähnelt vielleicht sogar ein bisschen dem verstorbenen hund, aber dennoch möchte es doch sein herz verschenken.

    es ist nicht fair, ihm keine chance dafür zu geben. wichtig ist doch zu erkennen, dass dieser neue welpe ein gerade angekommenes kleines wesen auf dieser welt ist. er hat schon jetzt einen kleinen eigenen charakter...

    erst werden die erinnerungen an den alten freund aus längt vergangener zeit geweckt, aber sehr bald entdeckt man auch die gleiche freude, die man damals mit seinem tier gehabt hat.

    viel freude mit dem kleinen neuankömmling:)

  • Hallo anonymes Wesen,

    ...wir hatten schon immer Familienhunde.

    Aber Dino war mein erster eigener Hund.

    Vor 16 Monaten mussten wir ihn einschläfern lassen.
    Da war er schon fast sechzehn Jahre bei uns gewesen.

    Wir wollten nie mehr wieder einen Hund.

    24 Stunden später kam Jimmy zu uns.

    Jimmy ist unser grosses Glück.
    Meine grosse Hunde-Liebe.
    Unser Millionen-Jackpot.

    Und trotzdem hatte ich anfangs grosse Probleme ihn anzunehmen.
    Seine Anwesenheit war für mich schier unerträglich.
    Dabei war er so liebenswürdig und brav.

    Immer und überall sah ich Dino.
    Jedoch war an Stelle des blinden, kranken, lngsamen Sorgenkindes
    ein gesunder, junger und kräftiger Lausebengel getreten.

    Ich war für Dino neidisch auf die Lebenskraft dieses Welpen.

    Ich hatte schon beschlossen ihn zurückzugeben.
    Aber ich konnte es nicht.
    Und er überzeugte durch seine Art und ich zog mit der Zeit keine
    Vergleiche mehr.
    Ich habe akzeptiert, dass es zwei Charaktäre waren.
    Grundverschieden.

    Und Dino hatte seine Zeit.
    Sein Lebenskreis begann bei uns und endete auch mit uns.
    Diese Zeit ist vorbei, der Lebenskreis geschlossen, das Licht erloschen.

    Jimmy hat einen neuen Zyklus eröffnet, einen neuen Lebenskreis an-
    gestossen.
    Und diesen Weg werden wir ohne Wenn und Aber zusammen gehen und
    ich werde vielleicht noch Unterschiede erkennen, aber keine Vergleiche
    mehr ziehen.

    Dein Hund -oder der Deiner Bekannten- braucht auch diese Chance.
    Er muss die Möglichkeit auf ein eigenes, eigenständiges Leben haben,
    mit all seinen Eigenheiten, Verrücktheiten und einer eigenen Persönlich-
    keit.
    Zu vergleichen oder gar zu bewerten ist ihm gegenüber nicht fair.

    Lasst ihn er selbst sein.
    Und lasst die alte Liebe in Euerm Herzen ruhen.
    Dann verschwindet auch das schlechte Gefühl und es bleibt die
    Erinnerung.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Hallo,
    also ich muss ja sagen, das majuszka es sehr schön geschrieben hat.
    Im Juli diesen jahres mussten wir unseren Pierot einschläfern lassen.
    Im oktober habe ich mich in Amon verliebt und so kam es das er zu uns zog.
    Er ist gaaanz anders als Pierot. Das einzige was gleich ist ist die Farbe und das er nachts friert und unter die decke will.
    UND: DAS ist gut so.
    Ich denke jeder geht damit anders um. ich vermisse Pierot nach wie vor. Ziehe auch mal vergleiche, ich denke auch, das bleibt gar nicht aus. Denke daran wie Pierot in Amons alter war und so. Und ja ich muss sagen ich habe gestern als Amon reinkommen sollte gerufen: Pierot!!!!

    :ops:
    Tja, ich denke auch das passiert.
    Deswegen habe ich Amon aber nicht weniger lieb!
    Ich denke, wenn die Trauer wieder hochkommt, zeigt es das die Trauerarbeit nicht abgeschlossen war- verdrängt oder so.
    Gebt dem welpen trotzdem eine chance, ihr werdet sehen er wird helfen die Trauer zu bearbeiten. Der welpe kann schließlich nichts dafür.
    Ich wünsche euch von herzen alles gute.
    LG Ines

  • Hallo,

    ein alter Bekannter (Tierheimleiter und damit auch langjähriger Hundebesitzer) hat mal gesagt: "Bei jedem Hund denkst Du immer wieder aufs Neue 'So einen wird es nie wieder geben'".

    Liebe Grüße
    Susanne

  • Zitat

    Hallo,

    ein alter Bekannter (Tierheimleiter und damit auch langjähriger Hundebesitzer) hat mal gesagt: "Bei jedem Hund denkst Du immer wieder aufs Neue 'So einen wird es nie wieder geben'".

    Liebe Grüße
    Susanne

    Das kann ich so unterschreiben...

  • Kein Hund kann einen anderen ersetzten, Dich nur mit neuen faszinierenden Eigenschaften verzaubern und in seinen Bann ziehen.
    Ich konnte noch viele Jahre nach dem Tod meines ersten Hundes vor Trauer weinen, aber zum Glück haben mir die nächsten 4 beiner die Trauer erleichtert und mir geholfen mich an die guten Zeiten mit dem Freund im Regenbogenland zu erinnern.

    Gib Dir Zeit, das wird vergehen und dein neuer Wuff wird Dir sehr sehr ans Herz wachsen.

  • Meinen ersten Hund bekam ich vor gut 20 Jahren.
    Sie war 12 Jahre bei mir.
    Sie war, wie könnte es anders sein, der beste Hund den man sich vorstellen kann.
    Ich hatte keinen schimmer von Hundeerziehung, aber wir waren ein super Team.
    Mittlerweile sind fast 11 Jahre vergangen, seit ich sie über die RBB gehen lassen musste.
    Trauer ist immer noch da, aber auch die Gewissheit das unser Leben, also ihres und meines, soviel reicher geworden ist, dadurch das wir zusammen sein durften.
    Vergessen werde ich sie sicherlich niemals, aber ich würde nie auf die Freude verzichten wollen die unsere Fellnasen in unser leben bringen.
    Was nützt es in trauer zu versinken?
    Gebt dem Baby eine Chance zu zeigen das es auch eine Persönlichkeit ist.
    Öffnet Euch für all die schönen Momente die es zu erleben gilt.
    LG
    Quendolina

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