Welpe läuft zu jedem hin

  • Hallo !
    Ich habe mal eine Frage.
    Unsere Hündin Chayenne ist jetzt 5 Monate alt.
    Sobald sie beim spazieren gehen andere Leute oder Hunde sieht ist sie weg! Sie hört nicht mehr auf komm oder hier. Zuerst "begrüsst" sie die Fremden und dann können wir sie in der Regel erst abrufen.
    Ist das normal ?!?!?!?!!?

    Irgendwie zweifelt man an sich selbst.
    Kann mir jemadt Tips geben, wie wir solche Situationen am besten meistern können? Sonst hört sie einwandfrei, macht platz, sitz und bleib.

    Habt vielen vielen Dank.
    Und Grüsse

  • Wenn ihr sie in dem Moment nicht mehr abrufren könnt, hilft eigentlich nur eins: Leine dran. Vielleicht könnt ihr ja mit der Schleppleine trainieren? Versuchen den Hund schon vorher abzulenken und wenn sie die anderen Passanten ignoriert ein dickes Lob und Leckerchen geben. Vorteil der Schleppleine ist halt, das ihr euer Kommando dann auch durchsetzen könnt.
    Sonst trefft ihr irgendwann mal jemand der z.B. Angst vor Hunden hat und sie geht begrüßen, finde ich nicht so gut...

  • Achja, meine Laika hat das mit fünf Monaten auch liebend gerne gemacht. Nur waren die meisten Leute wenig angetan davon von einem 60cm Schulterhöhe, 25kg Dobermann angesprungen zu werden. Und die Katzen die hier rumlaufen hatten für Laika's Spielaufforderungen auch wenig Verständnis (Laika jagt keine Katzen, sie steht vor denen, rollt sich auf dem Rücken rum, bellt, streckt den Hintern in die Luft und wedelt, aber das ist es dann auch... :irre3:).
    Da hilft nur den Hund an die Leine nehmen BEVOR er die anderen Menschen, Hunde oder was auch immer sieht, eventuell eine Schleppleine benutzen, wenn das anders nicht möglich ist, den Hund versuchen abzulenken (aber möglichst ohne stehenzubleiben) und bei jedem Begrüßungsversuch bestimmt "Nein" (oder was auch immer Du sagst) sagen. Bei Laika hat das nach drei Wochen dann Früchte getragen. Seither sage ich immer "sei brav" wenn ein Mensch kommt, und da sie allgemein nicht sofort hinrennt, die anbellt oder ähnliches kann ich sie dann ganz dolle loben und mit leckerchen füttern, weil sie sich benommen hat. Inzwischen können wir im Allgemeinen überall lang laufen mit ihr ohne daß sie viel Theater macht. Nur außergewöhnlich toll riechende Menschen (üblicherweise die, die sehr verschwitzt sind werden dann zwecks optimaler Geruchsaufnahme mit der Nase in den Schritt gestubst :ops: ) werden gerne beschnüffelt, aber auch das wird langsam besser.

  • Schleppleine - anders kann es m. M. nach nicht gehen. Jedes Hinlaufen (lassen) ist selbstbelohnend und entsprechend konsequent muss man das unterbinden, ähnlich wie beim Jagen.

    Mich erinnert das doch sehr an den legendären Satz "Der will nur spielen!" - Ja, das muss dann auch dabei sagen, weil es das Gegenüber das nicht unbedingt erkennt...

    Also: Schleppleine oder T-Shirts (für den Hund K9) mit obigen Spruch für euch
    ;)

  • Dazu möchte ich mal kurz etwas sagen - eine Schleppleine ist NUR zum Training, nicht zum stumpfen Gassi gehen :!:

    Und sind wir mal ehrlich, ein 5 Monate alter Hund, der sich nicht abrufen läßt ... ist doch völlig normal. Ob man ihn jetzt immer an der Leine laufen lassen sollte ... Sagen wir mal eher, das du vorausschauend laufen solltest und der Hund nur dort frei laufen darf, wo du auch weit genug schauen kannst. Sprich im Wald kommt er sowieso an die Leine - im Feld darf er auch laufen (aber nicht auf´s Feld ;) ) und du rufst ihn frühzeitig zurück und leinst ihn an.

    Ich finde es schrecklich wenn man seinen Hund, IMMER an die Leine verdammt, weil man der Meinung ist, das das Grundgehorsam noch nicht ausreichend sitzt.

  • Kimani ist nun 5 Monate alt und macht genaus das Gleiche- sobald Menschen oder Hunde auf uns zukommen läuft er hin und hört nicht mehr .

    Klar ist das bei so einem jungen Hund eher normales Verhalten- aber ich möchte vorsorgen und so früh wie möglich dagegen vorgehen, denn in ein paar Monaten wiegt er 40 kg und wird ziemlich vielen Menschen Angst einjagen, egal, wie lieb er ist!
    Da er auch ein jagdhund ist, kann ich mit der Schleppleine auch ein evtl. auftretendes Jagdverhalten von Anfang an im Keim ersticken.

    Unsere Hundetrainerin hat auch gemeint, dass man das nur mit der Schleppleine hinbekommt- wir sind nun fleissig am Üben seit ein paar Tagen, ich hoffe es klappt, bin aber zuversichtlich- habe bis jetzt immer nur Erfolgsgeschichten von Schleppleinentraining gehört!

  • Vielen Dank für die hilfreichen und vor allen Dingen SCHNELLEN Antworten! ;)

    Werden wir direkt ausprobieren.
    Eine Schleppleine mit 10m haben wir bereits!

    Eine Frage zur Schleppleine habe ich noch:
    Sollen wir die Schleppleine dann permanent festhalten, oder einfach loslassen und bei einer "hinlauf Situation" schnell die Leine am anderen Ende schnappen und "hier" sagen und sie immer kürzer nehmen???

    Dankeschööööön

  • Ich find es auch ganz wichtig das der Hund nicht immer an der Leine ist, aber wenn er Passanten zu arg begrüßt und dabei vielleicht belästigt sollte er halt da an die Leine wo Leute sind, weil die meisten Leute den Hund nämlich auch noch bestätigen weil er ja noch so ein süßer Welpe ist... ausser die die sich belästigt fühlen und losschimpfen.

  • Hallo,

    kann mich da nur der Äusserung von "lillameja" anschliessen. Wenn Dein Hund auf kein Kommando mehr reagiert und dir entwischt - dann lege ihn an die Schleppleine!

    So kann sich dein Hund zwar noch in einem gewissen Radius (je nach Schleppi so ca. 10 m) frei bewegen, aber du kannst ihn halt daran hindern, durchzubrennen.

    Allerdings ist die Schleppleine nicht gerade jedermanns Sache. Da wird sich drinne verheddert, dann saugt sich diese gerade in der jetzigen Jahreszeit mit Wasser voll und wird obendrein noch richtig versaut. Beim Einholen der Leine hast du dass dann an den eigenen Händen hängen. Aber der Wirkungsgrad einer Schleppleine ist nicht zu unterschätzen und daher kann ich den Einsatz nur empfehlen.

    Am besten finde ich, sind Schleppies aus sogenanntem Fettleder. Diese saugen sich nicht so voll Wasser und sind viel angenehmer in der Hand.

    Ja und dann würde ich dringend daran arbeiten, dass der Hund halt nicht zu den anderen Menschen zieht. Wie lillameja ja schon schrieb: nicht jeder Mensch ist begeistert, wenn ein Hund auf ihn zugerannt kommt.

    Geh beim nächsten Spaziergang doch einfach früh genug vom Weg ab und setz den Hund ab. Beschäftige ihn in der Form, dass Du ihm wichtiger bist, als der "schnöde" Spaziergänger.

    Wir haben das auch so gemacht. Unser Momo bellte alles an, was uns entgegen kam. Wir sind dann ab vom Weg und haben ihn abgesetzt und er sollte uns anschaun. Machte er das so wie wir wollten, gabs ein dickes Lob und ein Leckerchen. So nach und nach besserte sich die Situation merklich und wir konnten uns wieder immer näher an den Weg bewegen. Inzwischen kommen uns Spaziergänger entgegen, die nimmt Momo zwar noch wahr, aber er interessiert sich nicht mehr dafür.

    Das wichtigste hier aber ist: DU musst das Auge deines Hundes sein! Bevor der Hund reagiert, musst Du schon längst den Spaziergänger ausgemacht haben und kannst den Hund somit schon VORHER in die Bahnen lenken - ehe er den Spaziergänger sieht. Damit kannst du dir sehr viele Überraschungen ersparen, weil du dann auch ruhiger bleibst und nicht in Hektik verfällst, wenn da vorne plötzlich jemand vor dir steht und du dann versuchst, den Hund schnellstmöglich an die Leine zu bekommen. Diese Hektik überträgt sich auf den Hund, gewollt oder nicht gewollt.

    Was ich damit sagen möchte will ich am folgenden Beispiel erläutern: stelle dir folgende Situation vor, wie sie eigentlich tagtäglich vorkommen dürfte:

    Du gehst mit deinem Hund spazieren, womöglich freilaufend trabt dein Hund neben dir bzw. vor dir her. Nun erblickt dein Hund einen Spaziergänger und wird darauf sofort aufmerksam. Durch das veränderte Verhalten des Hundes merkst auch Du jetzt, dass da wohl was ist und schaust dich um und - tatsächlich, da kommt jemand!

    Dann wird der Hund eifrig gerufen und an die Leine gemacht. Dieses oben Geschilderte kann man eigentlich jeden Tag beobachten. Wie verbindet der Hund das oben Geschilderte nun? In der Folgezeit wirst du nämlich bemerken, dass sobald du den Hund draussen anleinen möchtest, dieser sich umschaut und den Spaziergänger sucht. Schliesslich war es bisher ja so: taucht ein Spaziergänger, ein Auto, ein Pferd irgendwo auf, wurde der Hund festgemacht. Selbst wenn dort gar nichts ist und du den Hund einfach nur so an die Leine nehmen möchtest - er wird sich umschauen!

    Daher finde ich, ist es so wichtig, dass der Mensch für den Hund schaut. Du siehst Fußgänger viel eher wie der Hund, da du über Sträucher und Hecken hinweg schauen kannst - im Gegensatz zu deinem Hund. Wenn du jetzt einen Fußgänger siehst, wo dein Hund ihn noch nicht sehen kann hast du den Vorteil, dass du den Hund anleinen kannst ohne dass dein Hund diese Aktion mit dem Fußgänger in Verbindung bringt. Das da jetzt "zufällig" ein Fußgänger hinter der Kurve auftaucht - okay ist halt so.

    Viele Hunde neigen leider dazu, die Leine mit etwas negativem in Verbindung zu bringen. Der Hund merkt sich: Fußgänger=Leine - da muss doch was sein und schwuppdiwupp hast du einen Hund der "Randale" macht bzw. den Fremden beschnuppern oder anspringen möchte. Der Hund möchte erkunden, WARUM er an die Leine gemacht wird.

    Also verbindet dein Hund die Aktion "Anleinen" damit, dass irgendwo etwas sein muss und schaut sich erstmal in aller Ruhe um und erkundet die Lage - genau das was du eigentlich nicht möchtest.

    Das ist nicht immer leicht, und es kommt sicherlich oft genu vor, dass man noch so gut aufpassen kann und dann passiert es doch wieder, weil ein uneinsichtiger Radfahrer von hinten mit irrsinniger Geschwindigkeit angeflogen kommt und du gar keine Zeit mehr hast, zu handeln. Dann kannst du eigentlich nur noch beten, dass es gutgeht und dem Fahrradfahrer ein schnippiges "Danke fürs Erschrecken!" hinterher brüllen.

    Aber grundsätzlich gilt: Du als Ranghöchster musst stets alles unter Kontrolle haben und das kannst du halt nur damit erreichen, dass du aufmerksam bist - aufmerksamer zumindest wie dein Hund! Wenn dein Hund das begreift, dann werden ihm solche Situationen künftig wenig ausmachen. Er orientiert sich an dir, bleibst du ruhig und gelassen - bleibt auch dein Hund ruhig. Erschrickst du dich - wird sich auch dein Hund erschrecken.

    So, dieser Thread ist mal wieder viel zu lang geraten, daher schicke ich den jetzt hier mal so ab.

    Liebe Grüße
    Volker

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